Autor Thema: Selbstversorgergarten - Lust oder Frust?  (Gelesen 78177 mal)

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Offline MirjamTopic starter

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #15 am: 13.08.04, 18:46 »
Hallo Barbara,

genau das meine ich auch: Die meisten Bäuerinnen haben bis spätestens  :-\ 40 Jahre Schäden an der Wirbelsäule, mehr als häufig Inkontinenz.

Der Garten - mal ganz subjektiv betrachtet - ist im Normalfall ergonomischer Wahnsinn und an den körperlichen Dauerschäden sicher nicht unbeteiligt.
Ich sehs so: Gemüse kann ich auch anbauen lassen/kaufen, mit meinen Kindern schwimmen gehen - das kann ich nicht "auslagern".

Mit (kleineren) Kindern ist frau (Ki-Ga-Busse gibts nicht überall) sowieso ständig am Fahren: Ob Kiga, Arzttermine oder Schulsachen..

Zur finanziellen Seite - denke ich, das oft die Frauenarbeit absolut zu wenig geschätzt wird - auch von einem selbt immer "niedriger" gewertet wird als z.B. Mann-AK, was aber bei dem veränderten Arbeitsprofil (Agrarbürofachfrau & Co.) nicht mehr so ist/sein darf.

Mit 5 Euro je Stunde kann und darf frau (teilt doch einfach nur mal die LSV-Pflichtversicherungen Alters/Krankenkasse, Berufsgenossenschaft, persönliche Versicherungen je Monat durch die Stunden = Kostenbelastung eurer Arbeitskraft!) kann man sich nicht mehr ansetzen, mit 10 Euro je Stunde Minimum! Kann frau jede Menge (auch unbehandeltes Bio-)Gemüse kaufen.

Die Ansicht: Aus dem eigenen Garten "kosts ja fast nix" ist meinem Empfinden nach ein Abwerten der Arbeitskraft der Frau, weil "männliche Arbeitskraft" (ausser Senioren) ja im Garten "verschwendet" sind und was besseres zu tun haben.

Fleiss ist etwas "wertvolles am Bauernhof und wird oft an Haushaltsleistung (Backkünste) und Gartenaussehen/vielfalt gemessen. Aber das zahlt keine (private) Altersvorsorge und sichert auch keine Betriebsexistenz. Natürlich kann man/frau zwei Wege wählen:

Den LUnterhalt-Sparweg mit wenig Kosten verursachen oder den Effizienz-Weg auszusuchen, bei welcher Tätigkeit am meisten entlohnt wird um daraus auch Rücklagen bilden zu können.
 Aber das ist denke ich Glaubenssache.

Schönen Abend

Mirjam
« Letzte Änderung: 13.08.04, 18:48 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline editsche

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #16 am: 13.08.04, 21:48 »
Ja Heidi im großen und ganzen muß ich Dir schon recht geben. Aber ich möchte meinen Garten doch nicht missen.
Weil ich 1. nicht täglich einkaufen kann ohne dazu das Auto nehmen zu müssen. Und aus diesem Grund sehe ich doch daß es besser ist wenn man einen Garten hat. Man kann nämlich mit weniger Kraftaufwand den Garten
bewirtschaften. Ich habe noch keine Probleme mit der HWS oder LWS. Aber ob Frau einen Garten bewirtschaftet oder nicht muß Sie letztendlich selber entscheiden.

Gruß Edith

Offline PeacefulHeidi

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #17 am: 14.08.04, 10:47 »
Ich muss ja ganz ehrlich zugeben ich sehe es eher so wie Mirjam es schreibt. Ich bin froh, daß ich keinen riesigen Nutzgarten besitze geschweige denn sonst irgendeinen qm Garten um den ich mich kümmern muss.

Ich kann in aller Ruhe meine freie Zeit mit meinen Kindern verbringen.  8) Wir gehen schwimmen, spielen ein Spiel oder machen sonst irgendwas gemeinsam und ich brauch mir dabei keinen Gedanken über das Unkraut oder Erntezeit in meinem Garten verschwenden. Das ist für mich sinnvolle Freizeit. ;)

Trotzdem gibt es bei uns jeden Tag Gemüse auf dem Tisch. Es ist TK-Ware und mit Sicherheit nicht schlechter. Was nicht als TK zu haben ist, bringe ich halt vom wöchentlichen Einkauf mit. Der Verzehr richtet sich nach der Verderblichkeit.

Doch deshalb möchte ich irgendwann einmal gerne wieder das Gewächshaus in Betrieb nehmen und evtl. ein oder zwei Hochbeete (habe ich bei Luna im Garten gesehen und hat mir sehr gut gefallen!) mit Gemüse bestücken. Bei Hochbeeten brauch Frau sich nicht bücken. ;)

Doch es ist und soll ein Hobby bleiben! Ich möchte es gemeinsam mit den Kindern machen. Denn irgendwo habe ich diesen Sommer das "wurschteln" draußen an der frischen Luft vermisst. Einfach auf der Terasse sitzen und den Rasen anstarren ist nicht mein Ding.............

Ich möchte keine Unmengen produzieren die ich einkochen, einfrieren oder sonstwie ernten muss. Auch soll uns der Salat dabei nicht an den Ohren rauskommen! Mir gefältl es so ganz gut, wenn wir zur Erdbeersaison mit den Kindern losziehen und im Nachbarort beim Landwirt Erdbeeren selber pflücken. Oder jetzt Himbeeren oder Blaubeeren. Birnen, Kirschen und Äpfel werden uns direkt aus dem Alten Land ins Haus gebracht.

Wir bestimmen die Menge selber und wir bestimmen eben auch, wann wir die Mengen haben und sie verarbeiten wollen. ;)

Mit Grausen denke ich an meine eigene Kindheit zurück. Mein Vater und mein Großvater im Ernteeinsatz = Grassilage, Heu und Stroh. Meine beiden Oma's und meine Mutter im Garteneinsatz = Erbsen, Möhren, Bohnen, rote Beete usw. Das hieß für die Frauen neben der eigenen Gartenernte noch dafür sorgen, daß die Männer versorgt wurden und die Stallarbeit ebenfalls alleine erledigen, weil die Männer auf dem Feld waren und wir Kinder? Mussten zusehen wie wir klar kamen.

Damit will ich jetzt nicht sagen, daß es eine schlechte Zeit war. Schwimmen gehen oder so war damals nicht so verbreitet wie heute. Wir hatten unseren Wasserschlauch, Wassereimer usw. und wurden auch nass und braun. Wir hatten genauso unseren Spaß. Und meine Eltern und Großeltern sicherlich auch. Die haben sicherlich mit genau so einer Freude uns beim Spielen und Toben im Garten zu geschaut, wie ich heute meinen Kindern.

Doch die Arbeit selber auf dem Hof war damals auch anders. Heute ist sie wesentlich mehr, allein schon die Landfläche und das Vieh. Dazu noch den ganzen Papierkram. Da bleibt einfach nicht mehr viel Zeit für diese Gemütlichkeit die wir hatten. Und wenn ich dann das bißchen freie Zeit für einen riesigen Garten "verplempern" muss. Nö, das ist er mir nicht Wert! Da ist mir eine riesige Rasenfläche auf der die Kids toben können lieber. ;)

Gerhild

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #18 am: 15.08.04, 22:22 »
Nutzgarten sinnvoll oder nicht?

Ich denke das muß jeder für sich entscheiden, da ich sehr geplagt mit Allergien bin, bin ich wieder mehr oder weniger zum Selbsterzeuger geworden, mittlerweile macht mir die Arbeit im Nutzgarten auch sehr viel Spaß.
Ich finde es außerdem sehr praktisch im Garten nach zu sehen was ich am nächsten Tag auf den Tisch bringen kann.
Man muß es mit der Vorratswirtschaft nicht übertreiben, aber man kann mit vielen Hilfsmitteln wie Einsatz von Rindenmulch zwischen Beerensträuchern und Himbeeren oder schwarze Folie zwischen den Erdbeeren das Unkraut jäten erleichtern.
Außerdem wächst das Gemüse viel besser, wenn man nicht ständig hackt.

Momentan sieht mein Garten zwar nicht zum Vorführen aus, aber sobald die Getreideernte bei uns durch ist freue mich an schönen Tagen in meinem Garten zu wühlen.

Bis demnächst
Gerhild ;)  

Offline reserl

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #19 am: 21.08.04, 16:14 »
Mit Gartenarbeit hab ich nicht viel am Hut. :-[ 8)
Vor ein paar Jahren haben wir einen neuen Garten angelegt.
Damals haben meine Schwiegermutter und ich die Beete aufgeteilt.

Ich konnte mich aber nie so recht dafür begeistern.
Jetzt bewirtschaftet meine Schwiegermutter den Garten alleine. Das finde ich für uns eine gute Lösung, weil sie gerne im Garten ist. :)

Ernten darf ich trotzdem. ;) :-*
Das ist für mich natürlich eine feine Sache. 8)

Vielleicht kommt bei mir ja irgendwann auch noch die Liebe zum Garten....
Warten wir mal ab. 8) ;)
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline margo

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #20 am: 21.08.04, 23:29 »
 8)
Hallo Mary!
Könntest Du mir bitte etwa über diese Kretschmers mulchgarten erzählen?
Ich bin ein Freund von Mulchen, und mich würde dass interessieren, zudem es auch vielleicht etwas weniger Arbeit bedeutet.
Ich habe trotz Unkraut (Beikraut heißt´s eigentlich)
recht gute Erträge, schaffe es sowieso nicht alles pikobello zu haben.
Seit einen Besuch bei Sepp Holzer (Bauerrebell)
kann ich mich nochmehr fürs Mulchen, bzw. Pflanzensymbiose begeistern.  Nur den Urwald brauche ich nicht zu Hause, aber mein Garten mußte ich auch schnon mal mit den Freischneider freimachen.
Was solls
mvg
margo

Offline margo

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #21 am: 22.08.04, 13:17 »

;D
Hallo Mary! und vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Trotztdem noch ein paar Fragen:  Ich habe von einen Versuch gehört wo das Heu sehr dick gemulcht wird, so 30 cm. oder so. (Natürlich bei entsprechender Große der Pflanzen denke ich)
Wie dick mulchst Du?
Denkst Du ich muß alles total sauber jäten vorm mulchen, oder reicht es oberflächlich, und dann nimmts eh das licht?
Mich machts schon lust aufs ausprobieren.
Aber mein Mann hat gerade etwas gemäht, und ich muß wohl kreiseln, noch dazu werde ich am Sonntag nicht im Garten herumwühlen.
Bis Bald
margo

Offline margo

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #22 am: 22.08.04, 20:44 »
 ???
Hallo Mary, darf ich Dich wieder um Deine Hilfe bitten?
Ich habe in Amazon bzw. Tyrolia Buch-online Suche gesucht nach etwas von diesen Kurt Kretschmer, aber nichts brauchbares gefunden.
Hättest Du da ein Tip wo ich so was kriege.  Diese Amerikanische Autorin? ist sie Dir bekannt?
Danke für Deine Mühe
lg margo

Offline MirjamTopic starter

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Hallo,

nun ist´s ja mitten in der Saison und viele bestimmt am Hof fleissig am werkeln, gießen, nach-pflanzen, säen, Unkrautjäten, oder 8) ?

Wieviel Zeit braucht ihr für die Garten/Gieß/Grabaktivität jeden Tag im Schnitt oder pro Woche?


viele Grüsse

Mirjam
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Offline jägerin

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Re: Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #24 am: 01.08.05, 10:24 »
Hallo,

 Die Zeit das auszurechnen spare ich mir... ;D ;D ;D
für das Genießen meines Gartens und seiner Ernteschätze.


Grüße,
 Gerda
Es grüßt Euch Gerda!

Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.  (Mahatma Gandhi)

Offline Doro

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Re: Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #25 am: 01.08.05, 21:02 »
Manche Sachen, so der Garten, sind halt nicht mit Geld aufzuwiegen! ;)
Es grüßt Doro

,,Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling. ,,Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man haben".

Offline jägerin

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Re: Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #26 am: 03.08.05, 13:14 »
Hi,
 Gärtner brauchen auch weniger Arzt( nur bei gelegentlichen Wunden...) oder Psychiater... ;)
Es grüßt Euch Gerda!

Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.  (Mahatma Gandhi)

Offline gundi

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Re: Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #27 am: 03.08.05, 13:40 »
Hallo!

Ein Spruch von Gärtner Pötschke---Der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten :D
Es ist kein Herr so hoch im Land, der nicht lebt vom Bauernstand!

Offline sonny

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Re: Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #28 am: 03.08.05, 14:59 »
Hallo Mary,

ich schick dir mal einen dicken *Trostknuddel*.

Kann verstehen wenn da ein großer Frust entsteht.... :'( :'(

Mir bleibt immer ein Prediktausspruch unseres Expfarrers in Erinnerung:

Wir brauchen die Natur, aber die Natur braucht uns nicht.....
Liebe Grüße
sonny

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Kleine Freuden.

Offline reserl

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Re: Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #29 am: 03.08.05, 23:57 »
Wenn man Freude an der Gartenarbeit hat, ist ein eigener Garten sicher sinnvoll.

Weil meine Schwiegermutter im Krankenhaus ist, bin ich derzeit für den Garten zuständig und meine Freude darüber  hält sich in Grenzen.
Das Unkraut wuchert, die Schnecken übernehmen die Herrschaft und mir fehlt die Lust und die Zeit. 8)
Beste Voraussetzungen für eine reiche Ernte. ::) ;D


lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
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