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Coming out in der kath. Kirche: Wie Gott uns schuf

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Meta:
noch eine kleine Erklärung zum o.g. Podcast:

Offen, bunt, modern – diese Schlagworte fallen den meisten wahrscheinlich nicht als erstes ein, wenn sie an Kirche denken. Doch Ellen und Steffi Radtke leben genau das: Sie sind lesbisch, verheiratet und arbeiten beide als Pastorinnen in Niedersachsen in der Nähe von Hildesheim.

gina67:
In der evangelischen Kirche geht vieles, was in der katholischen nicht geht.

Ich habe beide Pastorinnen schon im Fernsehen erlebt. Wirklich herzerfrischend.

LunaR:
Ich kenne den Podcast auch.

In unserer (katholischen) Kirchengemeinde lebt es schwules Paar schon seit einer ganzen Reihe von Jahren. Der Vater des einen war hier Küster und auch der Sohn hat dabei immer geholfen. Als der Vater starb, hat der Sohn das Küsteramt übernommen. Ich weiß aber nicht, ob noch jemand anderes mithilft, da er auch noch berufstätig ist und sicher nicht immer da sein kann. Auch der Lebenspartner ist mit in der Kirche anzutreffen. Es hat mich anfangs schon erstaunt, weil ich unseren hiesigen Menschenschlag nicht für besonders offen und modern halte. Auch der damalige Geistliche war weder modern, noch nett, im Gegenteil oft sehr schwierig. Aber der Vater war sehr in der Gemeinde über Vereine venetzt und hatte viele Menschen hinter sich. Auch das schwule Paar wurde von diesen Eltern voll angenommen. Darum nehme ich einfach mal an, sie hatten dadurch ein gutes Schutzschild und viele Menschen hinter sich. Diese Menschen hätten eine Zurückweisung des Jungen nicht zugelassen. Das Paar ist auch in anderen Vereinen sehr aktiv, auch im Vorstand.

Neben vielen anderen Problemen denke ich, hat ein schwuler Mensch, auch viel Einsamkeit zu ertragen, besonders, wenn er weder Familie, noch Freundeskreis hat, der zu ihm hält, Das macht ihn sehr verletztlich.

Ja, ich hoffe für die Betroffenen, dass sie auch in der katholischen Kirche einfach ihre Arbeit machen können und keine Angst haben müssen, zu sagen, wie sie sind. Manchmal sind es auch einfach nur die kleinen Dinge, die ein Mensch in seinem Leben haben möchte, haben sollte, wie vom Partner von der Arbeit abgeholt werden oder sagen zu dürfen, dass man mit diesem Menschen eine Lebensgemeinschafft hat.

frankenpower41:
In einer Nachbargemeinde war einige Jahre lang schwuler Pfarrer (schon älter) mit seinem Lebenspartner.
Beide Doktortitel, sein Partner war m.W. Professor an der Uni in Erlangen.
Der Pfarrer war früher katholischer Pfarrer und wurde dann evangelisch.
Ich vermute dass es damit zusammen hing.
Er hat öfters auch bei uns gepredigt, sein Partner war da immer dabei und übernahm den Gesang.
Ob sie verheiratet waren kann ich nicht sagen.

Er arbeitet jetzt nicht mehr als Gemeindepfarrer sondern beim Ev. Bildungswerk oder ist inzwischen in Rente.

Anneke:
Dieser Loyalitätspassus in den Arbeitsverträgen des katholischen Arbeitgeber ist ein absolutes NoGo. Eigentlich dürfte der zumindest künftig nicht mehr in den Verträgen auftauchen. Zu hoffen wäre, dass hier das Antidiskriminierungsgesetz greift.

Dieser Passus ist leider die Handhabe, um die betroffenen Menschen aus dem Job zu drängen, ganz oft eben durch Aufhebungsvertrag

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