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Betriebliche Überlastung plus Generationskonflikt

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frankenpower41:
Der Gedanke mit Übergabe kam mir beim lesen auch.
Macht Dein Freund den Hof im Vollerwerb?  Wie wäre es mit Anfrage bei der Landwirtschaftlichen Familienberatung.
Die kennen sich mit solchen Dingen aus.
Ich kann mir gut vorstellen wie das abläuft. Kenne das auch wie Demenz einen Menschen verändern kann.
Mich erinnert das an jemanden im Umfeld, vermutlich merkt der Vater selbst wie er sich verändert und abbaut, so schlimm dass er das nicht begreift was mit ihm los ist, ist es noch nicht. Das macht ihm sicherlich auch selbst sehr zu schaffen.
Hat der Senior Geschwister die evtl. mal vermitteln können.Ist wegen Demenz nur mit Hausarzt gesprochen worden? Da wäre Vorstellung bei einem Facharzt m.M. nach mal angesagt, wie es sich liest, kann ich mir aber vorstellen, dass er dazu (noch) nicht bereit ist.

annib1:
Ich weis jetzt nicht ob das stimmt aber ich bin der Meinung gehört/gelesen zu haben wenn erst mal in den Papieren wo auch immer steht das er Demenz ist bekommt diese Person doch einen Gesetzlichen Vertreter  vorgesetzt und dann hat der rein gar nichts mehr zu sagen.

Mein Nachbar ist 80 und tüdelig sein leben lang als seine Geschwister jetzt gestorben sind und keiner aus der restlichen Familie das übernehmen wollte. Bekam er einen gesetzlichen Vormund und wurde ins Altenpflegeheim gesteckt, wo aber jetzt gerne ist.

Nicht das eure Arbeit und Mühe umsonst gewesen ist !!!

Drück dich Landpflanze1990 und ich hoffe ihr findet eine gute Lösung.

LG Anja

Bianca:
Naja, nicht so ganz. Es zählt - sofern vorhanden - die Vorsorgevollmacht und einen Betreuer erhalten auch demente Personen erst dann, wenn Angehörige es nicht übernehmen können / wollen und ein Vertreter des Gerichtes das geprüft und entschieden hat.

Annemie:
Hallo Landpflanze,
ich kann dich sehr gut verstehen,
Solche und ähnliche Probleme kenn ich auch.
Kann sein das der Senior es nicht wahr haben will, das er älter wird und so manches einfach nicht mehr geht, und nicht loslassen will vom Betrieb, wenn auch an den eigenen Sohn verpachtet.
 Da er es immer noch als seinen Hof ansieht und alles nach seiner Nase gehen soll.

Es ist schwer Ratschläge zu geben. Eine Übergabe wäre vom rechtlichen her wahrscheinlich Sinnvoll, jedoch glaube ich nicht das sich dann Senior weniger einmischt.

Es ist sehr schwierig in so einer Situation einen Nenner zu finden.
Ich wünsche Dir starke Nerven und alles Gute.
V. G. Annemie

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Landpflanze1990:

--- Zitat von: Annemie am 20.10.17, 00:28 ---Hallo Landpflanze,
ich kann dich sehr gut verstehen,
Solche und ähnliche Probleme kenn ich auch.
Kann sein das der Senior es nicht wahr haben will, das er älter wird und so manches einfach nicht mehr geht, und nicht loslassen will vom Betrieb, wenn auch an den  :)eigenen Sohn verpachtet. Genau das denke ich auch! Und so ist es auch. Er spricht immer sehr viel von "früher", kann sich nur schwer von alten (egal ob kaputt oder nicht) Dingen trennen und auch von alten, kaputten Gebäuden.
 Da er es immer noch als seinen Hof ansieht und alles nach seiner Nase gehen soll. Ja, das trifft es!

Es ist schwer Ratschläge zu geben. Eine Übergabe wäre vom rechtlichen her wahrscheinlich Sinnvoll, jedoch glaube ich nicht das sich dann Senior weniger einmischt.
Das reine gemecker ertragen wir... mit viel Durchatmen. Wenn mein Freund wenigstens das Recht auf seiner Seite hätte.

Es ist sehr schwierig in so einer Situation einen Nenner zu finden.
Ich wünsche Dir starke Nerven und alles Gute.
V. G. Annemie DANKE! :)

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--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Bianca am 19.10.17, 21:46 ---Naja, nicht so ganz. Es zählt - sofern vorhanden - die Vorsorgevollmacht und einen Betreuer erhalten auch demente Personen erst dann, wenn Angehörige es nicht übernehmen können / wollen und ein Vertreter des Gerichtes das geprüft und entschieden hat.

Ach, das mit der gestzl. Betreuung können wir - noch - knicken.
Das ist nicht gegen den freien Willen möglich. Und den kann er ja noch formulieren... obs immer so ganz richtig ist, ist mal dahingestellt.
Das geht nur wenn:
 1. tiefgreifende psychische Beeinträchtigungen oder
 2. eine Bewusstlosigkeit vorliegt.

Dann könne man ihn für gewisse Teile geschäftsunfähig schreiben.
Dazu wird er aber auch von einem MA vom Gesundheitsamt oder einem bestellten Sachgutachter "begutachtet". Nur ist es so, dass er es noch für eine gewisse Zeit schafft sich "normal" zu verhalten.
Nur Menschen im nähren Umfeld können  das unterscheiden...


--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: annib1 am 19.10.17, 21:39 ---Ich weis jetzt nicht ob das stimmt aber ich bin der Meinung gehört/gelesen zu haben wenn erst mal in den Papieren wo auch immer steht das er Demenz ist bekommt diese Person doch einen Gesetzlichen Vertreter  vorgesetzt und dann hat der rein gar nichts mehr zu sagen.

Mein Nachbar ist 80 und tüdelig sein leben lang als seine Geschwister jetzt gestorben sind und keiner aus der restlichen Familie das übernehmen wollte. Bekam er einen gesetzlichen Vormund und wurde ins Altenpflegeheim gesteckt, wo aber jetzt gerne ist.

Nicht das eure Arbeit und Mühe umsonst gewesen ist !!!

Drück dich Landpflanze1990 und ich hoffe ihr findet eine gute Lösung.

Danke - wie gesagt, in einer "normalen" Familie ohne einen Betrieb, würde er wohl zur Zeit auch noch als "tüdelig" durchgehen.
Meine Oma war selbst Demenz. Ich habe mich viel mit dieser Krankheit beschäftigt. Man erkennt eindeutige gleiche Verhaltensmuster.
-Geschwister gegeneinander ausspielen
- in der Vergangenheit leben
- teilw. glasige Blicke
- Wortfindungsschwierigkeiten


LG Anja

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: frankenpower41 am 19.10.17, 20:16 ---Der Gedanke mit Übergabe kam mir beim lesen auch.
Macht Dein Freund den Hof im Vollerwerb?  Wie wäre es mit Anfrage bei der Landwirtschaftlichen Familienberatung. Ja, Vollerwerb mit Milchvieh, Nachzucht und Mastbullen und eine Biogasanlage.
Die kennen sich mit solchen Dingen aus.
Ich kann mir gut vorstellen wie das abläuft. Kenne das auch wie Demenz einen Menschen verändern kann.
Mich erinnert das an jemanden im Umfeld, vermutlich merkt der Vater selbst wie er sich verändert und abbaut, so schlimm dass er das nicht begreift was mit ihm los ist, ist es noch nicht. Das macht ihm sicherlich auch selbst sehr zu schaffen. JA, genau das ist es! So war es damals bei meiner Oma auch. Die werden deswegen auch so aggressiv
Hat der Senior Geschwister die evtl. mal vermitteln können.

Hier ist es schwer, es ist leider nicht so äh "harmonisch"

Schwester 1. Lebt mit Ehemann und Kinder im Süden (wir sind aus dem Norden) also nicht immer so direkt greifbar, hat sich auch ein wenig aus allem rausgezogen
Schwester 2. ist "ausgestiegen" sowie einer Sekte beigetreten und lauert nur darauf dass der Vater sich mit meinem Freund in die Haare kriegt, facht das auch manchmal noch zusätzlich an.
Bruder: steht grunds. hinter meinem Freund. Ist aber "meinungsflexibel" daher nur bedingt als Vermittler geeignet.
Schwester 3. sieht es ähnlich wie wir. Weiß sich aber auch keinen Rat mehr.

Ist wegen Demenz nur mit Hausarzt gesprochen worden? Da wäre Vorstellung bei einem Facharzt m.M. nach mal angesagt, wie es sich liest, kann ich mir aber vorstellen, dass er dazu (noch) nicht bereit ist.

Doch, er war beim Facharzt. Er hat auch Tabletten bekommen, nimmt diese aber nicht, weil er Angst vor Nebenwirkungen hat.


--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Tina am 19.10.17, 17:52 ---Mein erster Gedanke:
Warum kann der Vater noch was bestellen und Bankgeschäfte erledigen, wenn der Sohn der Pächter, also auch der Bewirtschafter ist. Hat er noch Kontovollmacht ??? Das würde ich sofort ändern. Nein, hat er nicht. Aber da er noch Besitzer von dem ganzen ist, muss er gefragt werden, wenn etwas baulich verändert werden soll.
z.B. letztes Jahr stand eine Umfinanzierung bei der Biogasanlage und auch Investitionen in diesem Bereich an.
Es war auf dem Banktermin abgesprochen, dass eine bestimmte Summe x von der Gesellschaft selbst aufzubringen ist.
Dann wurde besprochen, dass der Onkel von meinem Freund (wohnt dort mit im Haushalt) 1,5 ha Land verkauft und diesen erlös als Darlehen zur Verfügung stellt und auch der "Alte" wollte 2 ha (Fläche die nicht so sehr für den Betrieb die Bedeutung hat) verkaufen.
Der Onkel hat alles ziemlich schnell über die Bühne gekriegt. Das Geld stand zur Verfügung.
Bei dem Vater von meinem Freund war es plötzlich wieder (ab dem Zeitpunkt an dem er die Bank verlassen hat) gar kein Thema mehr.
Nach vielen - auch heftigen - Auseinandersetzungen, hat er dann doch verkaufen wollen.
Es hat sich dann ewig kein Käufer gefunden (weil Fläche nicht so attraktiv ). Als sich dann doch noch jemand gefunden hat, der sogar ordentlich zahlen wollte, hat er am Tag beim Notar noch wieder einen Aufstand gemacht.
Letztendlich hat der diese 2 ha doch verkauft. Aber diese ganze Geschichte hat knapp 1,5 Jahre gedauert, so dass jetzt erst das Eigenkapital in Gänze zur Verfügung steht...
Dann würde ich den Lieferanten klare Ansagen machen, das nur dein Freund Bestellungen machen kann, alles andere ist kein Auftrag. Das ist jetzt auch passiert!
landw. Familienberatung oder Sorgentelefon, wie es bei uns heißt, ist auch meine Idee.
Und ganz wichtig, ein Gespräch mit dem Hausarzt führen, Vorfälle dokumentieren. Darf der Arzt uns denn Auskunft geben? Es herrscht ja auch Schweigepflicht...
Wenn das dann geregelt ist, würde ich evtl. auch eine betriebswirtschaftliche Beratung ins Auge fassen. Haben wir, sagen auch das gleiche "der Alte" muss loslassen!

Gibt es noch Geschwister? Wie sehen die das?

Ich schick Dir/Euch mal ne ganze Portion starke Nerven ;)

--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: gatterl am 19.10.17, 17:27 ---Erstmal ein herzlich Willkommen Dir!
Ja, das hört sich schlimm an- und irgendwie kommt mir da vieles bekannt vor.

Meditieren wird nix helfen.

Aber ich weiss natürlich, was Du meinst Süderhof, und das halte ich ( grundsätzlich immer ) für eine sehr gute Idee.


Eine Mediation.

Wobei - mit Demenz und so.... wird das wohl auch schwierig.
Ich beneide Dich nicht

--- Ende Zitat ---

Danke für eure lieben Antworten. Es ist echt zermürbend.
Ich denke auch, dass eine Meditation mit beginnender Demenz nicht viel bringt.
Aber vielleicht ist es noch einen Versuch wert. Dann kann man sich wenigstens nicht vorwerfen etwas unversucht zu lassen.

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