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Wo ist Gott?

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reserl:

Angesichts der Flutkatastrophe in Südasien wird in den letzten Tagen von vielen Menschen wieder die Frage gestellt, wo denn Gott bei diesen Tragödien auf der Welt ist.

Selbst unsere Zeitung hat diese Frage heute gestellt.
Gehen euch solche Fragen auch durch den Kopf?

Warum lässt Gott soviel Leid auf der Welt zu?
Wie sind eure Antworten darauf?

bella:
  Hallo Reserl
 
 Warum läßt Gott so etwas zu?
Das ist deine Frage.
 Meine Frage ist : Glaubst du,das Gott ein Sadist ist?
Viele Theologen haben sich schon diese Frage gestellt.Warum all diese Naturkatastrophen ,Unfälle, Leid, Demütigungen u.s.w..
Wir werden hier auf Erden keine Antwort finden,aber ich weiß das Gott überall ist-bei den vielen Toten- den Trauernden- den Kranken -
Aber Gott ist kein Unmensch.
                                 
Nach dem Unfall meiner Tochter habe ich mir oft diese Fragen gestellt.Warum ,Gott muß das sein? Mein Glaube ist dadurch sehr stark geworden,
eigentlich paradox.

Also werde ich heute Abend wieder für die Menschen in Südasien (und meiner Tochter ) beten ,damit sie viel kraft bekommen.
 
    Liebe Grüße  Andrea

martina-s:
Hallo Reserl,
diese Frage stelle ich mir eigentlich nie.
Vielleicht würde ich sie mir stellen, wenn ich selber von dieser Katastrophe betroffen wäre?: Ich weiß nicht!
Ich denke (und davon bin ich überzeugt), dass wir alle unser Leben durchlaufen und das Eigentliche erst hernach kommt.
Man kann auch ohne Naturkatastrophen ein Sch...-leben haben. Wenn man Menschen betrachtet die irgend einer Sucht verfallen sind, Menschen mit Depressionen kämpfen und in ein Loch zum anderen fallen, Menschen die eigentlich alles haben und doch nicht zufrieden sind; von denen wird nie gesprochen. Die werden nicht bemitleidet. Da setzt sich kein Köhler für Spenden ein. Dies alles ist aber mindestens genau so schlimm und durchaus zu vergleichen.
Es gab Menschen während des 2. Weltkrieges die haben schlimmes erlebt und sind stark gewesen wie noch nie. Alle meine Vorfahren hätten prinzipiell verzweifeln müssen und haben doch was draus gemacht. Das war derer Aufgabe im Leben. Die Menschen in Sri Lanka, Thailand, Beslan, Rumänien oder wo auch immer haben andere Aufgaben ihr Leben zu bestehen. Als Strafe Gottes kann ich das nicht verstehen. Ich kann da auch nicht fragen "warum"!
Er wird es schon wissen. Und ich denke nicht, dass er mit uns spielt.

passivM:
Hallo,

also jetzt will ich mal gaanz vorsichtig auf einen Gesichtspunkt hinweisen, der aber nicht jedermanns Sache ist, mit dem man angesichts dieser Katastrophe sehr behutsam umgehen sollte:

In der Bibel ist prophezeit, dass wir in schwierigen Zeiten leben würden, mit denen man nur schwer fertig wird. Da ist von Kriegen, Hungesnöten, Seuchen, von Erdbeben die Rede, davon dass man Vergnügungen mehr liebt als Gott, den Eltern ungehorsam ist u.s.w
Gegen Ende dieser Zeiten würde "die Hure Babylon" (viele halten sie für die falschen Religionen, die "mit den Königen der Welt Hurerei begeht") vernichtet, und dann käme eine "große Drangsal". Danach käme das Ende dieses (materialistischen) Systems (nicht das Ende der Welt oder der Menschheit). Das Böse würde ausgelöscht.
Viele sagen auch, dass wir im Vater Unser darum beten, wenn wir sagen: Dein Reich komme, im Himmel, wie auf Erden.
Gott habe den Menschen vollkommen (in seinem Bilde) geschaffen. Satan habe Eva in Gestalt einer Schlange zum Ungehorsam verführt, und auch Adam habe gesündigt. Ihm hatte Gott gesagt, er solle nicht von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse essen. Gott hätte Adam und Eva auch gleich töten und neue Menschen schaffen können. Aber das hätte die Rechtmäßigkeit seiner Herrschaft nicht bestätigt.

Ich denke, wir haben alle nicht die "Weisheit mit Löffeln gefressen", wie der Volksmund sagt, aber haben wir vom Baum der Erkenntnis gegessen? Können Menschen über Menschen herrschen, gerecht, und nicht zu ihrem Schaden?
Der Jäger hat das Rotkäppchen (Grimms Märchen) auch erst gerettet, NACHDEM der Wolf gefressen hatte, wohl damit es erkennen musste, dass es mal lieber auf die Mutter hätte hören, und nicht von dem rechten Weg hätte abweichen sollen. Was konnte die unschuldige Großmutter dazu?
Oh, das klingt sarkastisch, ist aber nicht so gemeint. Ich bin ehrlich zu Tränen berührt, dh. betroffen, wenn die an diese Katastrophe denke, und an die vielen Menschen/Kinder, die davon betroffen sind. Diese sollte man wohl wirklich mit einer solchen Erklärung in Ruhe lassen. Liebe und Mitgefühl und Hilfe brauche sie jetzt viel nötiger. Man sollte einen Menschen der am Boden liegt nicht noch treten oder (um nochmal zur Bibel zu kommen) wie in Hiob auch noch sagen, er sei auch noch selber Schuld.

Aber - unter uns - hier im "sicheren" Deutschland könnten wir so eine philosophische Betrachtung doch mal verkraften, hoffe ich jedenfalls.
Bevor ein neues Leben geboren wird, findet auch erst mal eine mehr oder weniger beschwerliche Schwangerschaft statt, dann Wehen, und dann wird das Kind unter Presswehen geboren. Vielleicht ist die Geburt einer neuen Weltordnung (die ja auch von vielen gefordert wird) auch mit "Schmerzen" verbunden. Man weiß es nicht. Der eine glaubt es, der andere nicht. So was muss man respektieren, so oder so. Glauben heißt, "nicht wissen". Ich denke, in unserem Forum kann man so eine Betrachtungsweise durchaus mal verkraften. Ein direkt betroffenes Flutopfer würde ich statt dessen lieber wortlos in die Arme nehmen.

viele Grüße

Anna

marikat:
Hallo,
diese Frage nach Gott der solche Katastrophen wie jetzt in Asien zulässt kommt immer wieder wenn wir Menschen  nicht fassen können was geschah.
Für mich war die Predigt die der Pfarrer bei der Beerdigung meines Bruders hielt sehr hilfreich.
Er sprach von der Freiheit die Gott den Menschen einräumt, ihr Leben zu leben. Er sprach von der Zulassung Gottes, daß er zulässt daß mit tollen Motorrädern, mit schnellen Autos, mit der Ausbeutung der Natur, mit allem das wir auf Kosten anderer an Annehmlichkeiten geniesen, wir Menschen unserem Glück hinterherlaufen.
Gottes Botschaft ist immer nur ein Angebot das wir annehmen können. Aber wer sich darauf einlässt darf nicht darauf bauen, daß er dann von allem Unglück verschont bleibt.
Er bleibt  in seinem Unglück nicht allein, sondern hat immer die Botschaft -- ich bleibe bei euch bis ans Ende der Tage-

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