Hallo,
eigentlich ist es schon traurig, daß man überhaupt so eine Themenwoche machen muß.
Ich habe bei meiner Mutter kochen lernen müssen, obwohl ich damit überhaupt nichts am Hut hatte.
Wir waren 5 Kinder und die Eltern. Gemüse u. Beeren haben wir in Krautgarten angebaut. Weizen auf einem gepachteten Feld. Kartoffelacker gabs auch. 1x im Jahr ein Schwein zu Hause geschlachtet. Das haben wir von einer Tante bekommen, fürs helfen in der Landwirtschaft das Jahr über. Unsere Mutter hat uns den Respekt vor der Natur beigebracht.(Der Vater war im Geschäft und hatte somit nicht viel mit unserer Erziehung zu tun) Und wir mußten ordentlich helfen, wenns uns auch nicht immer Spass gemacht hat. Weggeworfen wurde, wenn überhaupt nur ganz wenig. Irgenwann war ich dann froh, daß Mutter mir das beigebracht hat.
In der landw. Hauswirtschaftl. Schule hatten wir auch jede Woche kochen. Also einen Grundstock habe ich mir da mit schon angeeignet.
Meinen Kindern habe ich auch das Kochen beigebracht. Alle drei kochen sehr gut, was wiederum ihren Partnern zu Gute kommt.
Göga hat sich das Kochen anhand von Kochbüchen und mit den "Augen stehlen" beigebracht
Da wir zu Hause immer unseren Teller aufessen mußten, und wenns 3 Stdt. gedauert hat, habe ich bei unseren Kindern immer nur ganz wenig geschöpft. Sie waren als richtig stolz, wenn sie sagen konnten, sie hätten "3 Teller voll "gegessen. Heute endlich bin ich soweit, das ich nur noch so viel esse, wie ich Hunger habe, hat lange gedauert bis die Automatismen aus meinem Kopf raus waren. Unsere Enkelin Greta ißt für ihr Leben gerne Gemüse und Nudeln
. Ich hoffe das bleibt auch so.
Da wir einen großen Garten haben, nehmen unsere Kinder immer was mit, wenn sie zu Besuch sind. Natürlich auch Eingefrorenes und Eingedünstetes. Wir werden unsere Enkelkinder in die Gartenarbeit mit einbinden, wollen Ferien auf dem Bauerhof machen und vor allen Dingen werde ich ihnen das Kochen beibringen.
Ich denke, wenn Kinder sehen, das die Milch nicht aus dem Tetrapack kommt, das Gemüse nicht bei Edeka wächst usw. und sie auch zu Hause lernen verantwortungsbewußt mit der Natur umzugehen ist das schon ein Schritt in die richtige Richtung.
Schade ist es, daß viele unserer Landkinder noch nie eine Kuh oder ein Schwein usw. gesehen haben, und was machen die Stadtkinder?
Ich meine, "Essen ist Leben" fängt schon in der Familie an, wenn hier mit den Resourcen sensibel umgegangen wird, kanns eigentlich nur wieder besser werden.
In diesem Sinne ein liebes Grüßle
Marion