Autor Thema: Mitarbeit auf dem Hof?  (Gelesen 40320 mal)

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Offline gina67Topic starter

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Mitarbeit auf dem Hof?
« am: 17.10.08, 12:56 »
Hallo, ich habe mal eine Frage an euch. Müssen die jungen Ehefrauen oder Freundinnen der Hofnachfolger unbedingt auf dem Hof mitarbeiten? Ich habe hier in der Nachbarschaft mal die "Altherrenriege" aufgemischt, als das Thema kam. Bei uns sind mehrere Hofnachfolger in der Nachbarschaft, sie sind alle Anfang 20 und haben z.T. eine Freundin(auch unser Sohn), unser Nachbar meinte, "Hauptsache eine für den Hof" und ich habe gesagt "Hauptsache eine für das Herz meines Sohnes". Da hatte ich aber was gesagt. Ohne junge Frauen würde überhaupt nichts laufen und mit so einer bräuchte der Sohn gar nicht erst ankommen. Die Freundin unseres Nachbarsohnes wird auch schon immer ziemlich mit in den Betrieb eingebunden(obwohl sie auch noch berufstätig ist). Nach eigenen Angaben traut sie sich nicht dagegen anzugehen, weil dann ihr Freund das wieder ausbaden muss. Die Freundin unseres Sohnes geht nur mit in den Stall, wenn wir nicht da sind, und dann auch nur wenn unser Sohn meint, das er es nicht alleine schaffen kann.
Was meint ihr nun zu meiner Meinung, die auch die Meinung meines Mannes ist.
« Letzte Änderung: 16.05.11, 16:02 von gina67 »

Offline Sternschnuppe

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #1 am: 17.10.08, 13:09 »
Hallo Nordlicht,

das war bei uns am Anfang als wir noch nicht verheiratet waren genauso, ich ging nur mit, wenn SE mal nicht da waren. Aber wenn du Kinder hast, zu Hause bist, wirst du auch automatisch mehr in den Betrieb eingebunden. Bei mir ging das schleichend, jedes Jahr ein bischen mehr und seitdem die Kinder etwas größer sind und ich sie mal eine Stunde alleine lassen kann, helfe ich automatisch mehr mit.

Aber ich würde es auch nicht anders wollen, wenn die SE schuften und ich auf der Terasse sitze etc.

Wenn wir mal wegfahren oder in Urlaub gehen, bin ich auch froh dass sie ohne Murren unsere Arbeit mitmachen


Lg Simo

Offline Lotta

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #2 am: 17.10.08, 14:57 »
Hallo!
Ich kann jetzt nur aus KUHBetriebssicht schreiben..
Meiner Meinung nach muss man schon eine Frau haben, die mitzieht!
Ich denke dabei nicht daran, das sie nicht noch anderweitig arbeiten "darf" oder den ganzen Tag Mistkarre schieben muss...
Sondern einfach, das sie für den Betrieb auch mitdenken sollte, und auch einiges an Verantwortung haben. ICh finde es sehr wichtig, wenn man einen Betrieb hat das die Ehepartner sich darüber einig sind, was gemacht wird, wie der Fortschritt aussieht usw. Dafür muss die Frau aber wissen, um was es geht. Nur so kann man auch Verständnis für Kalbungen und wenig Freizeit haben.
Wenn ich da manchmal sehe, das Frauen nicht wissen, wie es auf dem Konto aussieht, was der Mann gerade auf dem Feld macht oder so, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Könnte mir das für mich auch überhaupt nicht vorstellen...
Ausserdem ist der ganze Bürokrams so weitläufig gworden, das Göga keine Lust hätte sich damit nach der Stallarbeit noch zu befassen...
Das ist mein Ressort. Und im Stall sind wir zusammen und entscheiden, womit besamt wird, welche Behandlungen notwebndig sind, welche Anschaffungen gemacht werden usw...
Wenn die Frau Landwirtschaft doof findet, wird es früher oder später zur Trennung kommen, dessen bin ich mir sicher!
Grussi
Lotta
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Offline Tormenta

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #3 am: 17.10.08, 19:03 »
Stellt euch mal die andere Frage, wenn einer eine Autowerkstatt hat, setzt dann der Vater auch voraus dass die Freundin seines Sohnes nun Autos repariert. Glaube auch in der Farmerei muss hier umgedacht werden, das heisst wenn die Frau nicht mitarbeiten will, dann muss das ganze so organisiert werden, dass es auch ohne Ihre Mithilfe geht. Finde man sollte die Frau fuers Herz finden und nicht die Frau fuer den Hof. Wir sind doch nicht mehr im Altertum da sowas normal war.

Tormenta

Benita2

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #4 am: 17.10.08, 19:23 »
Hallo lotta,

ich bin auch deiner meinung, .... das ganze kann letztendlich nur in einer trennung enden. Die ersten jahre gehen gut und wenn die alten dann nicht mehr können, dann gehts bergab mit dem guten einvernehmen des paares.
Der arme betriebsinhaber dann, .......er ist nämlich dann zu alt um sich eine entsprechende frau zu suchen.

@Tormenta: wenn er nur eine kleine Werkstatt hast, dann schon. Ansonsten müßte sie bestimmt bald im büro was machen und dann ist sie ja auch schon dabei.  Schau dich mal selber an, .....nur weil du tüchtig bist funktionierts so gut bei euch!
« Letzte Änderung: 18.10.08, 20:31 von Benita2 »

Offline Sternschnuppe

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #5 am: 17.10.08, 20:48 »
Hallo Simo, solange alles freiwillig ist, find ich das in Ordnung. Es ist doch schon etwas, wenn ein junges Mädchen heute akzeptiert, dass ihr Freund Landwirt ist und nicht immer pünktlich Feierabend hat. Aber die Zukunft des Betriebes darauf aufzubauen ,dass die junge Frau mitarbeiten muss!!!, find ich persönlich nicht so gut.
Nordlicht 49

Hallo Nordlicht,

wir haben einen größeren Milchviehbetrieb und ohne meine Mithilfe würde es auf Dauer nicht funktionieren. Ich kann ja schlecht zusehen und mein Mann arbeitet !!!.

Ich geh ja auch noch einen Tag die Woche arbeiten und meine SE sind auch noch volleinsatzbereit, aber wenn die Älter werden, kann ich mir nícht vorstellen, dass ich den einen Tag rauskomme

L gSimo

Offline streifenigel

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #6 am: 18.10.08, 15:10 »
Also ich finde es geht auf den "normalen" Familienbetrieben schlecht, das die Frau Vollzeit woanders arbeitet. Auswärts arbeiten ist meistens arbeitsintensiver. Irgendwie hört sich das schräg an, aber vielleicht versteht ihr ja was ich meine. Während man auf dem Hof sich seine Zeit selber einteilen kann und nicht ständig den Chef im Nacken hat.
Daher ist man nach Vollzeit arbeiten ganz froh übers WE, ich aber wäre nicht der Typ, der dann Füße hochlegen könnte, während Mann und SE (alt, aber noch rüstig) arbeiten.
Da mir die Arbeit hier Spaß macht, waren wir uns einig, dass ich voll auf dem Hof mithelfe.

Und noch etwas von der wirtschaftlichen Seite, wenn die Arbeit auf dem Hof der Frau gefällt und für sie machbar ist, ist es doch irgendwie irrsinnig, wenn sie arbeiten gehen würde und dafür eine Arbeitskraft bezahlt werden würde. Außerdem haben wir Ferkelaufzucht, da ist es gar nicht so einfach eine passende Arbeitskraft zu finden.

Klar gibt hier auch paar große Betriebe, wo die Frau nicht auf dem Hof mitarbeitet, aber die haben generell 5 oder noch mehr Angestellte. Aber für die kleinen und mittelständischen Betriebe ist es glaube ich besser, wenn die Familie den "Laden" schmeißt. 
Every day is a new day. (Andy Warhol)

Offline Melkerin

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #7 am: 18.10.08, 16:00 »
Das Thema hatten wir ja schon mal woanders: aber wenn der Betriebsleiter ausfällt,
SE nicht mehr fit sind und es auch sonst niemanden mehr gibt, dann steht die Frau schon richtig blöd da, wenn sie sich nicht auskennt. Und auskennen tut man sich am besten, wenn man -zumindest ab und zu- mitarbeitet.
In Handwerksberufen ist eine solche Situation vielleicht nicht ganz so schlimm, dann hat die Baustelle halt mal eine Woche Pause, aber in der LW, wo die Tiere halt versorgt werden müssen, wo es einen ganz bestimmten Erntezeitpunkt gibt etc., da ist das schon dramatisch.
Und wenn es auch Betriebshelfer gibt - daß sofort einer zur Verfügung steht, der auch richtig arbeitswillig ist und sich in dem Fachgebiet auskennt .... darauf kann man sich nicht verlassen.
So jetzt aber genug, ich denke ihr wißt, wie ich es meine.
Herzlich Grüße von Melki!

Offline Danny

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #8 am: 18.10.08, 16:13 »
Nix gegen Mitarbeit auf dem Hof - wenn ich gebraucht werde, helfe ich gern (in den Stall muss ich nicht, der ist schon mit den 2 - 3 Mann, die drin arbeiten, völlig überbesetzt, einer würde locker reichen, seit wir nicht mehr melken), aber es NERVT mich wahnsinnig, dass die Männer, allen voran SV, immer ganz spontan entscheiden, dass sie jetzt das und das machen (und dabei natürlich unbedingt Hilfe brauchen) bzw. es schon Tage zuvor entschieden, aber kein Wort darüber verloren haben!
Heute, beim spontan von SV angesetzten Almabtrieb (weil, die armen Tiere würden ja verhungern, wenn sie ein, zwei weitere Wochen auf der noch recht gut bewachsenen Weide darben müssten), war die halbe Familie nicht da, wir mussten uns zu viert (einer davon ein LW-fremder Helfer mit seeeeeehhhhhr viel Respekt vor Rindern) abmühen, die Viecher in den Stall zu packen und ich hätte eigentlich jede Menge andere Pläne für den heutigen Tag gehabt, die ich allesamt knicken konnte, weil man wieder mal über meinen Kopf hinweg entschieden hat.

Vielleicht
hat SV es heute aber mal endgültig gelernt, er hat nämlich zuerst von SM einen Anschiss bekommen, dann noch ein paar kritische Worte von GöGa selbst und dann noch meine ebenfalls kritischen Worte (auch von GöGa vermittelt) ;D
« Letzte Änderung: 18.10.08, 16:16 von Danny »
Liebe Grüße
Danny

Auch an Tagen, da Regendunst den Berg verhüllt, bleibt er wunderschön.

Offline martina

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #9 am: 18.10.08, 18:16 »
Stellt euch mal die andere Frage, wenn einer eine Autowerkstatt hat, setzt dann der Vater auch voraus dass die Freundin seines Sohnes nun Autos repariert. Glaube auch in der Farmerei muss hier umgedacht werden, das heisst wenn die Frau nicht mitarbeiten will, dann muss das ganze so organisiert werden, dass es auch ohne Ihre Mithilfe geht. Finde man sollte die Frau fuers Herz finden und nicht die Frau fuer den Hof. Wir sind doch nicht mehr im Altertum da sowas normal war.

Tormenta

Hallo Tormenta,

 DAS sage ich auch oft. Von einer Frau eines Elektrikers wird auch nicht automatisch erwartet, dass sie Strippen ziehen kann und das auch macht. Aber eine FREUNDIN des Hofnachfolgers soll automatisch gleich mitarbeiten?

Ok, schön wenn sie das macht, aber dann erwarte ich vom Hofeigentümer, sprich Vater des Nachfolgers, dass er seiner zukünfigen Schwiegertochter auch Lohn dafür bezahlt, wenn sie regelmäßig zum helfen kommt!


Offline Paula73

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #10 am: 18.10.08, 19:36 »
Hallo an alle.
Ich bin nun schon eine Weile am mitlesen. Dieses Thema hat mich jetzt doch dazu gebracht mich hier an zu melden.
Wenn ich mit meinen Partner jeden Tag auf einem Betrieb arbeiten müsste wären wir binnen kurzem getrennt.
Ich bewirtschafte zusammen mit meinem Bruder und meiner Mutter einen MV Betrieb. Mein Partner ist bei seinem Vater auf dem LW Betrieb angestellt.
Wer es in der heutigen Zeit als Voraussetzung für eine funktionierende Beziehung sieht das der Partner selbstverständlich mit in den Betrieb einsteigt, darf sich nicht wundern wenn der Hofnachfolger  Singel bleibt. Es wird nicht mehr viele junge Frauen geben die ihre finanzielle Selbstständigkeit, erarbeitet durch eine gute Ausbildung, für eine Stelle als mitarbeitende Ehefrau aufgeben wollen. 

Wir sind übrigens seit 11 Jahren zusammen.

MfG Paula

Benita2

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #11 am: 18.10.08, 20:49 »
Hallo Paula,

ja so kanns auch gehen ......

Wenn du keine Kinder hast und dir dieses lose Verhältnis genügt, dann bitte sehr.

Man kann das aber nicht mit einer Ehe vergleichen, in der der Betriebsinhaber jeden Tag in den Stall geht und seine Frau gibt zu verstehen, dass es sie nichts angeht.
Wenns ihm gefällt, dann gehts ja.
Was ist aber, wenn er mal ausfällt.
Was hast du denn dann überhaupt für eine gute Ausbildung, die dich daran hindert, mal im Betrieb deines Freundes zu arbeiten. .......................Landwirtschaft ist doch Landwirtschaft.
Dein Partner wird ja hoffentlich nicht ewig bei seinem Vater angestellt bleiben, was machst du dann.
Wenn du z.B. Ärztin wärst und dein Mann ist MV-Landwirt, dann könnte ich deinen Einwand besser verstehen.
 Ich glaube aber, dass es diese Kombination eh nicht gibt. Eine Ä. sucht sich doch keinen Landwirt.

Offline Paula73

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #12 am: 18.10.08, 21:55 »
Hallo Paula,

ja so kanns auch gehen ......

Wenn du keine Kinder hast und dir dieses lose Verhältnis genügt, dann bitte sehr.

 

Wir haben 2 gemeinsame Kinder, 8 und 3 Jahre alt. Also nicht ganz so lose das Verhältnis.



Man kann das aber nicht mit einer Ehe vergleichen, in der der Betriebsinhaber jeden Tag in den Stall geht und seine Frau gibt zu verstehen, dass es sie nichts angeht.


Nun ja da ich als Betriebsinhaberin an mind. 6 Tagen die Woche in den Stall melken gehe, denke ich nicht das es ihn stört wenn ich der Meinung bin das ich für seinen Betrieb nicht zuständig bin.


Wenns ihm gefällt, dann gehts ja.
Was ist aber, wenn er mal ausfällt.



Ich denke schon das es ihm gefällt wenn ich nicht immer zu allen meinen Senf gebe. Gelegentlich sind wir bei fachlichen Dingen durchaus unterschiedlicher Meinung, was der andere dann auch akzeptiert.
Wenn er mal ausfällt ist es Sache der anderen Mitarbeiter dies zu kompensieren.


Was hast du denn dann überhaupt für eine gute Ausbildung, die dich daran hindert, mal im Betrieb deines Freundes zu arbeiten. .......................Landwirtschaft ist doch Landwirtschaft.
Dein Partner wird ja hoffentlich nicht ewig bei seinem Vater angestellt bleiben, was machst du dann.
Wenn du z.B. Ärztin wärst und dein Mann ist MV-Landwirt, dann könnte ich deinen Einwand besser verstehen.
 Ich glaube aber, dass es diese Kombination eh nicht gibt. Eine Ä. sucht sich doch keinen Landwirt.

Eine Ausbildung zu Landwirtin mit anschl. Fachschulabschluss. Was mich daran hindert auf seinem Betrieb zu "helfen" sind 100 eigene Milchkühe.
Nun ja, wenn von der Zukünftigen automatisch erwartet wird das sie ihren Beruf an den Nagel hängt, dann sollten es nicht nur Ärztinnen sein die sich keinen Landwirt "suchen" Ich würde dann auch keinen haben wollen.

MfG Paula

Offline fanni

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #13 am: 18.10.08, 22:05 »
Ich find das eine gute Einstellung von dir Paula! ;) und Arbeit hat ihr ja genügend. Macht ihr dann gegenseitig Urlaubsvertretung :-X, sorry kleines Späßle ;D


Zum Thema:

Wir zwei schmeißen unsern Betrieb zusammen, geht nicht anders, aber ich würde es nicht nochmal tun, wenn ich das Rad zurückdrehen könnte, eben meinen Beruf aufgeben, weil der Wiedereinstieg so schwer ist, aber das hat mit Landwirtschaft nicht soviel zu tun, ich wäre auch in die Familienphase gegangen, wenn mein Mann Elektriker wäre. So wie es jetzt ist, ist und war es gut.

Aber ich merke schon, dass sich die  Dinge ändern. Was vor 10 Jahren undenkbar gewesen wäre, dass eine Bäuerin hier in die Arbeit geht und noch dazu mit Milchvieh und eben dem Hof nicht uneingeschränkt zur Verfügung steht, das ist jetzt anders. Allerdings glaub ich dass man die Bereiche nicht ganz trennen kann, so nach dem Motto deine Arbeit geht mich nix an mit Tieren....das glaub ich funktioniert nicht so.

« Letzte Änderung: 18.10.08, 22:09 von fanni »
Herzliche Grüße von Fanni

Offline Yishana

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Re: Mitarbeit auf dem Hof?
« Antwort #14 am: 18.10.08, 22:15 »
Hallöchen,

hier gibt es eine Tierärztin, die einen Landwirten geheiratet hat. Sind schon länger verheiratet und haben auch Kinder - Aber das nur
am Rande.

Ich finde man muss dies Thema nicht nur auf Landwirtschaft beschränken. Überall, wo Mann einen Betrieb leitet, also selbstständig ist,
ist es einfacher, wenn die Frau mit am Strang zieht (Buchhaltung oder sonstwas).
Ich würde mich hier nicht wohlfühlen, wenn ich meinen Job weitermachen würde. Dabei würde ich mich so fühlen, als würden wir 'getrennte'
Wege gehen. Ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll. Für mich ist es ganz natürlich, dass wir das zusammen machen. Wir sind eine
Familie. Ich werde hier gebraucht, also arbeite ich hier und nicht woanders (womöglich wird von dem Geld dann noch einer eingestellt...).
Ich möchte auch nicht aussen vor stehen, bei allem was gemacht wird/werden muss. Hoffentlich habt ihr das jetzt nachvollziehen
können... ;) -Ich gehör halt dazu.

@Paula: Sicher sind 100 Milchkühe ein gutes Argument. Aber meinereiner würde sich wohler fühlen bei einem 'Miteinander'. Nicht 'Deins' und 'Meins'. Ich möchte dich nicht angreifen. Ihr scheint glücklich damit zu sein und das ist doch die Hauptsache.
Wenn ich das richtig verstanden hab, habt ihr zwei Höfe, einen du, einen er? Wo wohnt ihr denn? Stelle mir das schon schwierig vor...

LG Yish
Der Mensch von heute hat nur ein einziges wirklich neues Laster erfunden: die Geschwindigkeit.
(Aldous Huxley)