Fortbildung > Aus- und Weiterbildung für Bäuerinnen

Bäuerliche - hauswirtschaftliche Aus- und Weiterbildung

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regi:
Ist für euch eine höhere Weiterbildung als Bäuerin wichtig, zB. BUS (Bauernunternehmensschule) oder Fächer wie Marketing, Unternehmensführung usw.?

In der Schweiz bieten wir die Höhere Fachprüfung für Bäuerinnen an (wie Meisterprüfung für Landwirte), aber sie wird fast nicht absolviert, dabei sind die Unterrichtsinhalte bisher nicht angeboten worden nach der bäuerlich-hauswirtschaftlichen Ausbildung.
Woran liegt das? Mangel an Interesse? An Zeit?

Liebe Grüsse
regi

regi:
Hoi Dody
Ich denke, der Mangel an Interesse rührt vor allem daher, dass sich die Höhere Weiterbildung für Bäuerinnen nicht/kaum finanziell umsetzen lässt.

Heute bleiben ja fast alle Frauen oder Partnerinnen von Landwirten in ihrem angestammten Beruf (zu mehr oder weniger Stellenprozenten) tätig, bilden sich auch dort weiter, wenn sie nicht voll in den Landw.betrieb einsteigen.

Wer sich voll im Landw.betrieb engagiert, will oftmals nur branchenspezifische Weiterbildung, nicht einen ganzen Ausbildungsgang. Dieser lässt sich auch schwer finanziell umsetzen, als Bäuerin mit Höherer Fachprüfung findet man kaum eine Stelle in der Landwirtschaft, die auch den nötigen Lohn bezahlen kann.
Aber interessieren sich Bäuerinnen wirklich nicht für Module wie "Qualitätsmanagement für Produkte und Dienstleistungen", Marketing, Unternehmensführung? Praktisch alle haben eine Ausbildung abgeschlossen, aber doch nicht alle eine höhere Ausbildung.
Wer Direktvermarktung anbietet oder im Agrotourismus tätig ist, kann von solchen Modulen nur profitieren. Oder sehe ich das falsch?

Wir haben seit zwei Jahren die 3jährige Grundlehre Hauswirtschafterin. Im 3. Lehrjahr könnte man den Schwerpunkt "Hauswirtschaft in der Landwirtschaft" wählen - haben ganze 5 Frauen gewählt in der ganzen Schweiz!!!! Und bestimmt nur deshalb, weil 1. die Lehrmeisterin fast keine Azubi im 3. LJ bezahlen kann - und 2. weil die Azubi nach Berufsabschluss gar keine Stelle findet in der Landwirtschaft. Macht sie besser gleich den Schwerpunkt Grosshaushalt!

regi:
Wir haben unsere Bäuerinnenausbildung stark modernisiert: auf Stufe Berufsprüfung und Meisterprüfung ist es möglich, auch Module des Berufs Landwirt zu absolvieren. So kommen Bäuerinnen auf ihre Kosten, die stark auf dem Betrieb arbeiten und/oder einen Betriebszweig führen.

Allerdings kommt da sofort die Frage: welche Module sind obligatorisch für den Beruf Bäuerin? ZB. Grundmodul Wäscheversorgung ist Pflicht. Gehört aber das Aufbaumodul Textiles Gestalten/Kleidernähen in den Bereich Pflicht oder Wahl? (Entscheid: Wahl)
Sind Betriebslehre und Buchhaltung Pflicht oder Wahl? (Entscheid: Pflicht)

Die Weiterbildung per Internet steckt wirklich noch in den Kinderschuhen. Ich persönlich will in der Weiterbildung nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch die Diskussion und das Zusammensein mit Gleichgesinnten. Das könnte Internet nicht direkt bieten. - Der BT bietet es zwar!
Aus diesem Blickwinkel finde ich die Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen sehr gut! Da kann man wirklich profitieren von den praktischen Erfahrungen der andern Teilnehmer.
Das würde mich noch genauer interessieren, Maria: Was heisst "Arbeitskreis für Bäuerinnen im Betrieb"? Wie bildet ihr euch weiter?
Ich bin gespannt auf weitere News!

martina:
Ich habe gerade eine Einladung der Landwirtschaftskammer Hannover bekommen, zur Bäuerinnen- und Unternehmerinnenschulung für Frauen in landwirtschaftlichen Betrieben, kurz BUS.

Habt Ihr schon mal so eine Schulung mitgemacht, sind die wirklich so interessant wie es klingt?
Ich würde schon gern mitmachen,  aber 4 x 2 Tage jeweils raus, das ist schon schwierig zu organisieren mit 4 kleinen Kindern. Und 500 € für das Seminar sind ja auch nicht gerade ohne, oder? ??? ::)

Naja, zur Infoveranstaltung werde ich fahren, hab hier 2 Frauen, die mich mitnehmen wollen und bis Göttingen ist ja nicht sooo weit.

regi:
Hallo Martina
BUS wird bei uns auch angeboten, für Landwirte und Bäuerinnen gemeinsam - eine gute Sache! ZB. kannst du innerhalb der Schulung ein Projekt für den eigenen Betrieb erarbeiten, den eigenen Betrieb durchleuchten. Vieles kann praktisch umgesetzt werden.
Leider kann ich nicht mit der eigenen BUS-Erfahrung aufwarten, weil ich schon so in Aemtern engagiert bin, dass es zeitlich einfach nicht drinliegt. Hätte gar keine Zeit, ein Betriebsprojekt durchzuziehen. Und Projektentwicklung für den LF-Verband will ich nicht persönlich bezahlen.

Ich hoffe, die Infoveranstaltung macht dich so gluschtig, dass du dich zuhause zu arrangieren versuchst, um den Kurs zu belegen!!

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