Autor Thema: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter II  (Gelesen 22063 mal)

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Offline frankenpower41

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Bei uns ist das ja anders, ich verstand nie wie man sich auf so etwas einlassen kann, aber vermutlich ist es Vielen gar nicht bewusst was das alles bedeutet.
Ich fand es nur immer so verlogen  (erzählt mein Mann immer, SV was katholisch aus dem Böhmerwald) wenn dann die Kirche bis zu 3 Kinder (müssen ja nicht
mal von einer Frau sein) den Unterhalt bezahlte.
Es braucht nicht zu wundern wenn es immer weniger Pfarrer gibt, früher war der Beruf eine wirtschaftliche Absicherung, das braucht es heutzutage nicht mehr.

Offline Mathilde

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Hallo,

und ich habe mir jetzt die Mühe gemacht und erst mal nach Altkatholiken gegooglet. Sehr interessant. Allerdings frage ich mich manchmal ab wann dann Kirche beliebig wird.
Hat sich in der Kirche schon mal jemand die Mühe gemacht und in der Bibel nachgelesen was dort zur Homosexualität steht? Sorry ich kann da auch nichts dafür dass das so drin steht. 3. Buch Mose 20 ,13
und dann liest man wieder dies hier:  Auch David zeigt starke Gefühle, er weint über seinen verstorbenen Freund Jonatan: „Deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist.“ Welche Art von Liebe damit gemeint ist, bleibt offen.

Wohlgemerkt etwas nicht zu verurteilen muss man noch lange nicht gut heißen.  :-[

LG Mathilde
Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins

Marie von Ebner-Eschenbach

Offline Morgana

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die beiden aus unserer Familie sind nicht freiwillig ins Kloster gegangen.
Der Pater musste, weil die Eltern gestorben waren und viele Kinder da waren.
Bei der Nonne hieß es sie wäre ohnehin herzkrank und würde einen Mann nur unglücklich machen.
Sie ist als junges Mädel in der Pubertät halt ein paar mal umgekippt.

Früher blieb vielen gar keine Wahl. Bei großen Bauern war es quasi ein Statussympol jemanden zu haben der
der Kirche dient.
Unser Pfarrer hat mal bei einer Geburtstagsfeier erzählt, er wartet jeden Tag drauf, dass er in Rente gehen kann um in seine Wohnung die er schon lange gekauft hat zu ziehen.


Offline Meta

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Bei uns ist das ja anders, ich verstand nie wie man sich auf so etwas einlassen kann, aber vermutlich ist es Vielen gar nicht bewusst was das alles bedeutet.
Ich fand es nur immer so verlogen  (erzählt mein Mann immer, SV was katholisch aus dem Böhmerwald) wenn dann die Kirche bis zu 3 Kinder (müssen ja nicht
mal von einer Frau sein) den Unterhalt bezahlte.
Es braucht nicht zu wundern wenn es immer weniger Pfarrer gibt, früher war der Beruf eine wirtschaftliche Absicherung, das braucht es heutzutage nicht mehr.
genau das  hat Pfr. Schießler auch geschrieben:
er war 26 Jahre alt, als er zum Priester geweiht wurde. Ein Alter  wo viele noch gar nicht abschätzen können, was alles  von einem Priester abverlangt wird. Und er sagt auch zur " Beziehung " zu Gunda " Ich weiß nicht, wie ich sie nennen soll. Sie ist weder meine Lebensgefährtin und auch nicht meine Haushälterin. Sie ist ihm einfach nahe, wie eine Schwester oder Freundin. Aber, dass sie immer verdächtigt werden das Zolibat zu brechen, dass regt beide schon sehr auf. Eben, weil sie nicht heimlich tun, sondern ganz offiziell und " normal". Und : ich kann einen Menschen auch lieben und schätzen ohne Geschlechtsverkehr. Da hängt doch wahrlich nicht alles dran,( meine Meinung !)

P.S.
ich bin froh, dass wir außer Corona auch noch Gesprächsstoff gefunden haben. ;D ;D

Offline Morgana

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da hast du vollkommen recht.
Es geht anscheinend nicht dass sich Mann und Frau gut verstehen auch ohne sexuelle Hintergedanken.
Auch außerhalb der Kirche ist das nicht immer denkbar.
Ich habe einen sehr guten Freund. Wir verstehen uns einfach super.
Keiner hat ein Problem damit, wir müssen uns nicht heimlich irgendwo treffen oder sonstwas.
Trotzdem wird immer wieder vermutet die haben doch was miteinander.

Offline Meta

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ja  und gerade das ist doch " scheinheilig ".
Wer ehrlich ist, dem wird böses angedichtet und wer sich verstellt  ( lügt !!) der ist angesehen. Welche verkehrte Welt !
Und genau so ist es bei der Kirche, wenn was nicht passt, dann wird es verschwiegen ( siehe Bischof Woelki in Köln) oder geleugnet .

Offline Mathilde

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Hallo,

an einen Geburtstag meiner Mutter kann ich mich noch gut erinnern. Da waren tatsächlich 3 Pfarrer und 3 Ordensschwestern eingeladen.
Die Pfarrer diskutierten über das Zölibat mit meiner Mutter.....uiuiuiui da waren sich nicht einmal die Pfarrer einig. Einer war auch eher so wie bei den Altkatholiken eingestellt und meinte man solle das den Pfarrern doch selbst überlassen wie Sie leben wollen. Ein junger Mann könne doch nicht einfach für sein ganzes Leben aussagen der müsse doch auch die Möglichkeit haben zu sagen: Nein das ist mir jetzt zu viel ich möchte gerne Pfarrer bleiben und heiraten dürfen.

Mir ist das eigentlich völlig egal und unsere Beiden "standesamtl. Verheirateten" werden doch tatsächlich von einer Pfastorin getraut die mit einer Frau verheiratet ist.......

LG Mathilde
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Marie von Ebner-Eschenbach

Offline maria02

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die beiden aus unserer Familie sind nicht freiwillig ins Kloster gegangen.
Der Pater musste, weil die Eltern gestorben waren und viele Kinder da waren.
Bei der Nonne hieß es sie wäre ohnehin herzkrank und würde einen Mann nur unglücklich machen.
Sie ist als junges Mädel in der Pubertät halt ein paar mal umgekippt.

Früher blieb vielen gar keine Wahl. Bei großen Bauern war es quasi ein Statussympol jemanden zu haben der
der Kirche dient.
Unser Pfarrer hat mal bei einer Geburtstagsfeier erzählt, er wartet jeden Tag drauf, dass er in Rente gehen kann um in seine Wohnung die er schon lange gekauft hat zu ziehen.
 
Es war aber auch mangel an Männer durch die beiden Weltkriege,
Ausbildungsmöglichkeiten  gab es nicht viele für junge Mädchen
da war für manche die Option Kloster nicht unbedingt dies schlechteste Perspektive !

Offline maria02

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Hallo
Bin ganz enttäuscht....habe eben gelesen
Pater Anselm Bilgri will seinen langjährigen Freund heiraten!!

Wenn Gott nicht gewollt hätte das Menschen verschiedene sexuelle Ausrichtungen haben
dann hätte er sie nicht so geschaffen !!
« Letzte Änderung: 04.03.21, 19:33 von maria02 »

Offline Morgana

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ich kann nur von den beiden sprechen, für die beiden war es eine Perspektive, aber glücklich waren sie damit nicht.
Sie haben sich arrangiert und damit abgefunden.
Gefragt wurde keiner von beiden.

Offline maria02

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Hier haben wir wieder das  Dilemma:
macht er  es öffentlich und steht dazu, dann wird er angefeindet.
Macht es den Deckel des Schweigens darüber, dann ist Ruhe. Aber den Menschen, die sich verstecken müssen und in ständiger Angst leben, die zermürbt es.

Und jetzt muß ich nochmal Pfr. Schießler erwähnen:
er schreibt in seinem Buch über die Einsamkeit der Pfarrer. Niemanden zu haben, dem man seine großen und kleinen Sorgen mitteilen kann, niemanden zum Erfahrungsaustausch, allein in der Dienstwohnung, allein beim Essen.......

ich weiß nicht, ob wir " Normalbürger" uns das überhaupt vorstellen können.
Und dann  ist er noch von Beruf " Geistlicher- Seelsorger ", der den Menschen auch in tiefster Not Trost spendet./ spenden soll.
Soweit ich weis hat der Priester Schießler sogar eine Freundin mit der er sich regelmäßig austauscht !!
Er steht offen dazu sagt  auch wenn er bei ihr Übernachtet hat er ein eigens Schlafzimmer aber
das ist wirklich seine Privatangelegenheit und geht uns überhaupt nichts an !!


Offline frankenpower41

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Seine Gunda, wie er immer sagt, ist auch bei den Lebenslinien zu sehen .
Er spricht da ganz offen dass sie zusammen leben wie ein altes Ehepaar, ist so weit ich mich erinnere auch schon ziemlich lange so..

Offline cara

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Hallo
Bin ganz enttäuscht....habe eben gelesen
Pater Anselm Bilgri will seinen langjährigen Freund heiraten!!

wieso enttäuscht dich das? ???
LiGrüss cara

It's a magical world, Hobbes, ol' buddy...
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Soweit ich weis hat der Priester Schießler sogar eine Freundin mit der er sich regelmäßig austauscht !!
Er steht offen dazu sagt  auch wenn er bei ihr Übernachtet hat er ein eigens Schlafzimmer aber
das ist wirklich seine Privatangelegenheit und geht uns überhaupt nichts an !!
ja, das stimmt. Das habe ich auch oben geschrieben. Wobei Freundin halt nicht dem entspricht, was wir so unter einem Mann uns seiner Freundin verstehen.
Er hat in seinem Buch sicher nicht nur sich selbst gemeint( vor der Zeit der Freundschaft mit Gunda) sondern alle  die im Zölibat leben und eben niemanden haben. Dabei erwähnt er auch, dass die Gemeinschaft auch eine klösterliche sein kann.


Zitat repariert
« Letzte Änderung: 05.03.21, 09:41 von martina »

Offline Morgana

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wobei unser Junior grad eher umgekehrt sauer ist.
Er bekommt sein Gehalt als Chorleiter weiter, obwohl keine Chorproben sind.
Dann hat ihn der Pfarrer gebeten alleine zu singen und als Kantor bei den Messen zu sein.
Fand Junior ok, und er sollte den Rest der über die Chorstunden geht als Überstunden abrechnen.
Als es jetzt ums Abrechnen ging hieß es nö, da gibts keine Überstunden.
Dabei war er alleine an Weihnachten über 20 Stunden da.
Er ist ja so quasi selber schuld, er hätte ja nichts tun brauchen, das Geld für den Chor wurde ohnehin bezahlt.