Autor Thema: Berufsperspektive als Bäuerin???  (Gelesen 8941 mal)

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domspätzle

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Berufsperspektive als Bäuerin???
« am: 14.03.07, 18:50 »
Hallo ich bin her zwar Neuling,

aber ich habe da eine Frage. Welche Berufsperspektive hat man als Bäuerin? Wenn ich mich für Bäuerin sein entscheide muss ich meinen bisherigen Beruf aufgeben, der zur Zeit ein 12 Stunden Job ist.
Mich würde interessieren was ihr vor dem Bäuerinnnen sein beruflich gemacht habt, ob Ihr eine Ausbildung während der Bäuerinphase gemacht habt?
Wie seit/geht Ihr mit dem Thema selbsständig/abhängig beschäftigt umgegangen?
Bei mir heißt das konkret sichere unkündbare Stelle beim Land BW incl. sicherem Einkommen gegen selbstständig?
Wobei ich mir die Frage stelle ob es sinnvoll ist das ich arbeite wenn mein Liebster aber jmd. einstellen muss um die Arbeit bewältigen zu könne???


Offline Sasa

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #1 am: 14.03.07, 19:06 »
Hallo,

"sichere unkündbare Stelle beim Land BW" klingt für mich nach Beamtin...Gibts da nicht verschiedene Möglichkeiten, sich beurlauben zu lassen?? So hab ich das damals nämlich gemacht :D

Allerdings bin ich Beamtin beim Bund, ich war nämlich beim "Rosa Riesen"..Als das größte Privatisierungschaos ausbrach, hab ich es vorgezogen, ein Kind zu bekommen ( naja, will auch gut überlegt sein ;) ) und zu Hause zu warten, bis sich die Unruhe gelegt hat. Ich konnte mich 10 Jahre beurlauben lassen, eine Kollegin von mir, die unbedingt nach Neuseeland wollte, konnte sich problemlos für 1 Jahr beurlauben lassen - "Sabbatical" nannte man das damals ( ist aber schon 8 Jahre her!)

Ich darf übrigens sogar bei einem anderen Arbeitgeber arbeiten, muß das nur beim Dienstherr anmelden. Bisher gab das nie Probleme- allerdings wollte ich auch nie zu einem direkten Konkurrenten, das wird logischerweise wohl nicht gern gesehen ;)

Eine unbezahlte Beurlaubung für 1 -2 Jahre wäre in Deinem Fall doch ideal..so hat man immer ne sichere Bank im Hintergrund ( ich meine jetzt nicht, für den FAll, daß einem der Ehemann  abhanden kommt, sondern, falls es mal dringend nötig ist, zusätzliches Einkommen zu haben.)

Viele Grüße

Sasa


Online Erika

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #2 am: 15.03.07, 08:01 »
Hallo Domspätzle,

überleg` es Dir gut, ob Du so einen guten sicheren Job aufgeben möchtest  ;)

Wohnst Du schon auf dem Hof und wie ist die Arbeit dort bisher erledigt worden? Eventuell lässt sich Deine Stelle stundenmäßig eingrenzen und Du behälst damit aber einen Fuß sicher in der Türe und kannst Deinen Stand halten  ;)

Jeder Hof kann ständig Arbeitskräfte gebrauchen, es ist als wenn sie richtig aufgesaugt würden. Komischer Weise wird bei den meisten die Arbeit aber nicht weniger. Es gibt ja auch immer genug Arbeiten, die warten könnten. Stallfenster putzen, kehren, Ecken aufräumen. Wenn Deine Arbeitskraft wirklich 100%tig benötigt wird, um den Hof überhaupt weiter führen zu können, dann musst Du tatsächlich überlegen.

Aber... ich würde es eine begrenzte Zeit lang versuchen, Arbeitsstelle und Hof, wenn das geht... Wer weiss, wie sich das Leben *nur* zu Hause entwickelt  8)

Offline Susanna

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #3 am: 15.03.07, 08:15 »
Warum soll nicht beides gehen? Es kommt ganz darauf an, was du möchtest. Möchtest du richtig im Betrieb mit einsteigen, schließlich bist du eine "vollwertige" Arbeitskraft, dann solltest du auch mit entscheiden können, dürfen, wollen... und du solltest dementsprechend abgesichert sein.
Dann ist die Frage, was für einen Betriebszweig hat dein Freund.

Es wird allerdings schwer sein, in der LW das zu erwirtschafen, was du gehaltsmäßig bekommst. Gesetzt der Fall, du wünschst den Vergleich - oder möchtest du einfach nur was anderes machen?!
Viele Grüße
Susanna

Offline Maja

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #4 am: 15.03.07, 09:14 »
HAllo Domspätzle
Einen sicheren Job gibt man nicht auf. Es sei denn man hat am neuen Arbeitsplatz viel mehr Geld, viel mehr Befugnisse und viel mehr Absicherung. Aber in der LAndwirtschaft ist das nur gaaanz schwer zu bewerkstelligen dass man viel Geld verdient.
Wenn möglich würde ich meinen Job beim Land  behalten, zumindest bis das erste Kind kommt, dann lässt sich noch immer sehen was man ändern kann oder muss.
Aber weisst du überhaupt ob es mit deinem Freund gut geht?Ob es / er das/ der Richtige ist. Dann wäre der Job weg und der Freund vielleicht auch. Auf solche riskante Manöver würde ich mich nicht einlassen es sei denn du bist in deinem jetzigen Beruf total unglücklich. Dann müsste man das Ganze noch mal überdenken. Ob dann Landwirtschaft für dich das Richtige ist.

Offline ChristineN

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #5 am: 15.03.07, 09:24 »
Ich persönlich würde das alles sehr langsam angehen lassen. Erst recht, wenn noch keine Kinder im Spiel sein sollten. Bin auch eine Zeitlang auswärts arbeiten gegangen und wir waren mit dem zusätzlichen Lohn überglücklich. Ehrlich gesagt, hat auch die Bestätigung und Lob von allen Seiten richtig gut getan. Daheim wird irgendwann alles selbstverständlich. Ob dir das auf Dauer reicht? Es könnte auch sehr weh tun, würde dein Lohn plötzlich komplett weg fallen.
Ich bin heute froh, mit den Ferienwohnungen usw. meinen eigenen Beitrag zum Einkommen leisten zu können. Das tut richtig gut.

Kündigen kannst du immer noch.

Liebe Grüße!
Liebe Grüsse von Christine!

Offline Ingrid2

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #6 am: 15.03.07, 13:17 »
Hallo,
ich kann mich den Vorschreiberinnen nur anschließen. Eine sichere Stellung würde ich ohne Not nie aufgeben. Der Hof von deinem Freund läuft ja jetzt auch schon ohne dich.

Also - schau´s dir an und lass es ganz ruhig angehen. Gekündigt hast du relativ schnell. Zu bedenken geben möchte ich auch, daß du im Moment über dein eigenes Geld verfügst und du ja wohl niemand Rechenschaft schuldig bist. Es ist zumindest am Anfang ein komisches Gefühl, plötzlich nicht mehr über so ein eigenes Konto zu verfügen. Das ist dann auch so ein Punkt, der unbedingt vor der Kündigung geklärt sein muss: sein Geld - mein Geld - unser Geld?

Viele grüße Ingrid

Offline Sasa

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #7 am: 15.03.07, 13:19 »
Uups..Hoffentlich haben wir Domspätzle nicht mit unseren Beiträgen "erschlagen"...

Offline Maja

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #8 am: 15.03.07, 17:32 »
Auf eine ehrliche Frage kommt eine ehrliche Antwort. Ich denke Domspätzle verkraftet das schon.

domspätzle

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #9 am: 15.03.07, 19:19 »
Macht euch darüber keine Gedanken! Ich verkraft einiges. Die Frage stellt sich auch nicht heute auf morgen sondern erst wenn das erste Kind da ist und wir beide verheiratet sind.

Ich meine nur, das es manchmal wahnwitzig ist, das was ich in einem Monat netto verdiene ist bei meinen Liebsten eine normale Rechnung, nicht mal eine große.  Und wir den relativ kleinen Betrag reiß ich mir die Beine aus und für was für ein paar Euro und nur Undank, nur Undank egal wie man sich abrappelt.

Aber das ist eine gute Idee wie jemand geschrieben hat, Ferienwohnungen! Wir haben viel Platz zu viel wohnraum und es ist ne gute Urlaubsgegend.

Mal schauen, und am besten alles in Ruhe auf mich zukommen lassen.

Offline Susanna

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #10 am: 16.03.07, 08:19 »
Hallo Domspätzle, du scheinst wirklich äußerst unzufrieden mit deinem Job zu sein. Deshalb wäre es vielleicht doch eine Überlegung wert. :)

Ich wünsche dir eine glückliche Hand bei deiner Entscheidung!
Viele Grüße
Susanna

Offline ChristineN

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #11 am: 16.03.07, 09:31 »
Hallo Domspätzle,

wenn du gerne mit Menschen zu tun hast und es dir nichts ausmacht, immer Fremde ums Haus rum zu haben, dann würde ich das auf alle Fälle machen. Uns macht es tierisch viel Spaß und du verdienst dein Geld von zuhause aus.

LG Christine
Liebe Grüsse von Christine!

Offline Maja

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #12 am: 16.03.07, 11:04 »
Aber bitte bedenke dass es dann die ganze Familie betrifft, wenn immer fremde Leute am Hof sind und ob das auch wirklich von den FAmilienmitgliedern getragen wird. Mir macht mein JOb als Dienstleister-Bäuerin schon Spass und es war für unsere FAmilie auch immer ein gutes Standbein, Urlaub auf dem Bauernhof.Allerdings hast du keine Festen Einnehmen, denn es geht nach Nachfrage und nicht wenn der Monat rum ist ein festes Gehalt am Konto.
Wenn Dir sowas Spass macht. !!!!!

möhre

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #13 am: 16.03.07, 14:19 »
Ich meine nur, das es manchmal wahnwitzig ist, das was ich in einem Monat netto verdiene ist bei meinen Liebsten eine normale Rechnung, nicht mal eine große.  Und wir den relativ kleinen Betrag reiß ich mir die Beine aus und für was für ein paar Euro und nur Undank, nur Undank egal wie man sich abrappelt.
Hallo domspätzle,
ich weis jetzt nicht ws du uns damit sagen willst.
Was hat dein Nettogehalt mit den Erträgen bzw. Aufwändungen eines Unternehmens zu tun. Ich hoffe du willst jetzt nicht diese mit deinem Gehalt vergleichen?

Da du es so direkt ansprichst. Folgender Tipp: Las dir von deinem Partner doch mal die Jahresabschlüsse der letzten, sagen wir mal die letzten 5 jahre, ansehen.
Und nicht nur auf den Gewinn achten (könnte sein, dass dieser schon sehr ernüchternt ist), sondern auch darüber nachdeneken, wieviele Familienangehörige (dein Partner, vielleicht die Eltern, zukünftig vielleicht auch du) keinen Lohn erhalten haben. Und schau dir auch an wie hoch das eingesetzte Eigenkapital ist. Dem sollte ja auch eine Rendite, sprich kalkulatirescher Zinsansatz von vielleicht 6 % zugestanden werden. All dieser Faktoreinsatz an nichtentlohnte Arbeitskräfte und Zinsen fürs Eigenkapital hat den Gewinn noch nicht geschmälert.

Schau es dir mit deinem Partner an. Dann ist es hoffentlich für dich klarer, welche Perspektiven du möglicherweise als Bäuerin hättest. Zumindest von der finanziellen Seite her.

Gruß
möhre

Offline mary

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Re: Berufsperspektive als Bäuerin???
« Antwort #14 am: 22.06.07, 09:41 »
Schaut ja gar nicht so schlecht aus- zumindest sehen die Analysten für Rohöl und Agrarrohstoffe eine gute Anlagentwicklung.
Jetzt kommt es darauf an- ob die, die diese Rohstoffe erzeugen von diesem Boom auch was haben werden?

AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

Agrarrohstoffe werden knapp und teuer (18.06.2007)

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(lid) - Agrarrohstoffe dürften sich in den nächsten Jahren zu
Knappheitsgütern entwickeln. Angesichts eines weltweit zunehmenden
Wohlstands werde mit einem steigenden Verbrauch an Nahrungsmitten
gerechnet. Gefragt seien dabei in Zukunft vor allem Produkte der
Veredlungsindustrie. Darauf hat Klaus Holschuh, Bereichsleiter
Research und Volkswirtschaft der DZ Bank AG, bei der
Mitgliederversammlung des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) letzte
Woche hingewiesen. So sei der Fleischkonsum in China in nur zehn
Jahren von 35 Millionen Tonnen auf zuletzt mehr als 50 Millionen
Tonnen gewachsen, was einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich
2,2 Prozent entspreche. Für jede Tonne Fleisch würden 5 Tonnen
Getreide in den Futtertrog wandern, was auch die Getreidenachfrage
anheize, zitiert der Internetdienst agrarheute.com Holschuh. Der
zunehmenden Nachfrage stünden im globalen Massstab rückläufige
Anbauflächen und drastisch schrumpfende Reserven gegenüber.
Inzwischen seien die Lagerbestände beim wichtigsten Nahrungsgetreide
auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen gesunken,
sagte der Experte.

Ein weiterer Megatrend sei der zunehmende Verbrauch von
Biotreibstoffen, wird Holschuh zitiert. In Brasilien entfielen
mittlerweile über 80 Prozent aller Neuzulassungen auf sogenannte
Flexible-Fuel-Autos, ein Trend, den die Europäer regelrecht
verschlafen hätten. Die US-Regierung verfolge das Ziel, den Ausstoss
an Biodiesel und Biosprit bis 2017 auf jährlich 1,3 Milliarden
Hektoliter zu steigern. Um diese Menge produzieren zu können, müsse
die Hälfte der US-Maisernte zu Sprit verarbeitet werden. Durch den
zunehmenden Importbedarf Chinas an Soja werde sich die weltweit
wichtigste Ölfrucht in den nächsten Jahren kräftig verteuern, sagte
der Banker voraus. Aber auch beim Mais seien durch die boomende
Nachfrage der Destillerien Preissteigerungen vorprogrammiert, was aus
dem gleichen Grund auch für Zucker gelte. Beim Weizen sei aufgrund der
niedrigen Lagerbestände zumindest mit leichten Preissteigerungen zu
rechnen. Preistreiber beim Rohöl seien in den nächsten Jahren vor
allem geopolitische Faktoren. Mit Rohstoffen - vor allem bei Rohöl und
Agrarrohstoffen - lasse sich in den nächsten Jahren als Anleger gutes
Geld verdienen, lautet das Fazit von Holschuh.







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