Hallo Marikat,
das ist mir schon klar, dass es viele Betriebe gibt, die sich keine weitere Arbeitskraft leisten können (obwohl sie die vielleicht dringend brauchen). Das ist bitter...
ICH habe damals, als ich auf den Hof zog (so wie du es für richtig häst?) auch NICHT nachgefragt und nicht nachgerechnet. Ich war so "romantisch", zu denken: "Ich heirate eine Familie. Einer für alle, alle für einen." ABER die anderen - Schwiegereltern und Geschwister - haben seeehr wohl nachgerechnet - knallhart. Das war sehr ernüchternd, und bevor ich überhaupt an so was dachte, sagte die Frau meines Schwagers: "Tja, für einen ist 's zu viel Arbeit und für zwei Familien reicht es nicht.." Also wurde erwartet, dass der Bauer (weiterhin) für lau arbeitet, und wenn der eine Frau ins Haus holt, dann erwartet man von ihr das gleiche.
Aber wie Nicole schon gesagt hat: Solche Zeiten sind zum Glück vorbei. "Aschenputtel" gibt es nur noch im Märchen.
Der BV berät im Interesse des Betriebes. Aber geht es nicht auch um die Menschen auf diesem "Betrieb", dass die glücklich und zufrieden sind? Für den BV sind (schwarze) Zahlen wichtig, und die Beiträge der Betriebe an den BV.
Ich bin froh, dass Katharina mich verstanden hat.
Ich würde nicht mit meinem Schatzi jeden Monat die Rechnung für meine Arbeit präsentieren (und rechtfertigen) und auf die Begleichung derselben pochen wollen.
Am Ende schafft frau des lieben Friedens willen dann doch für lau..?
..auf einem Betrieb, der ihr nicht gehört..?
...am "besten" noch mit Rückfallklausel..?
Und -man will es ja nicht hoffen, aber
denkt mal an das neue Scheidungsrecht ! (Ehegattenunterhalt) Da KANN frau doch gar nicht mehr nur "aus Liebe" mitarbeiten. Denn auch das ist heute anders als früher auf den Höfen: Auch auf den Höfen halten Ehen heutzutage nicht mehr bis ans Lebensende. Das ist auf den Höfen auch bekannt. Beweis: Es ist heute fast schon usus, die Scheidungsrisiken für den Betrieb per Ehe- oder Übergabevertrag von vorherhein auszuschließen. Heute kann eine junge Frau es sich doch kaum noch erlauben, nicht mehr selbst erwerbstätig zu sein.
Marikat,
da sind neue Zeiten angebrochen, auch auf den Höfen. Du und ich, wir stammen vielleicht noch aus einer anderen Zeit...Junge Frauen können heutzutage nicht mehr auf die Fortdauer ihrer Ehe und des "Versorgt-seins" vertrauen. Die müssen finanziell selber sehen, wo sie bleiben. - Schade um den schönen Hof..? Oder? Was würden wir unserer eigenen Tochter in so einem Fall raten?
liebe Grüße
Anna