Familie und Co. > vom ABC-Schützen bis zum Abi

(Grund)schule oder auch: der Albtraum in Raten

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Mastreh:
Hallo Hika, Hut ab. Baustelle, Haushalt, Stall und den Kindern bei der Hausaufgabe helfen da ist dein Tag mehr als ausgefüllt. Wenn ich das so lese bin ich froh, dass die Schulzeit unserer 5Kinder vorbei ist.

perle:
Hika,
erstmal leistest du unheimlich viel- und da kann man nicht alles zu 100 % gleich gut machen.
Pass auf dich auf, dass du dir nicht zu viele Ansprüche stellst- das tut irgendwie auch nicht gut.
Und ich denke manchmal, die Eltern denen es ähnlich geht wie dir, die trauen sich vielleicht einfach nicht was zu sagen, weil sie dieselben Probleme haben und nicht zugeben können(wollen) dass sie es nicht so easy gebacken bekommen.
außerdem wird kaum ein Kind sofort Verhaltensstörungen bekommen, wenn es mal vom Lehrer getadelt wird, weil etwas vergessen wurde.
und nicht zusammenpassende Socken könnten doch einen neue Modetrend setzen ;)
Möchte dir Mut machen, mit Unzulänglichkeiten leben zu lernen, den Kindern immer wieder sagen, dass sie lernen müssen selber für ihre Schulsachen zu sorgen(so gut es halt geht...)
und den Lehrern immer wieder sagen/schreiben, dass es nicht sein kann, dass man ständig kurzfristig irgendwelche Dinge parat haben soll, bzw besorgen soll,
wenns ihnen wichtig ist, sollen sie für alle einkaufen und das Geld dann einsammeln.
Wünsche Dir gute Nerven und eine Elefantenhaut, an der manches einfach abperlt....
alles Gute
von Perle, die Gott sei Dank alle (4)Kinder durch die Schule durch hat

Übrigens hatten meine mal ne Lehrerin, die sagte Hausaufgaben ist Schülersache- die wiederholen, was im Unterricht gelernt wurde, da muß nicht die Mama daneben stehen und "mitmachen"
da war ich damals ganz arg froh drüber

Paula73:
Hallo  Hika

Die Aussage der Lehrerin ist schlicht eine Frechheit. Bildungsinhalte hat sie in der Schule zu vermitteln und nicht nur "an zu reißen ".
Hausaufgaben sollte es in Maßen geben und die sollten nicht dazu dienen der Stoff zu vermitteln, sondern zu vertiefen.

 Ich habe inzwischen keinKind mehr in der Grundschule ( 7 Klasse / Berufsausbildung) Unsere mussten sehr schnell selbstständig werden.
Ich habe nur in den ersten Jahren das Schulzeug kontrolliert. Je mehr man ihnen die Verantwortung abnimmt, desto mehr verlassen sie sich darauf . Hat bei beiden ganz gut funktioniert, sie sind recht selbstständig, wissen sich zu helfen.

Preis für die Suppermutter bekomme ich sicher keinen, kann damit aber gut leben.

LG Paula

hika:
Ihr Lieben!

Erstmal vielen Dank - und meinen tiefsten Respekt! Wenn ich von vier oder fünf Kindern in der Schule lese werde ich ganz verlegen, dass ich mit dreien (davon derzeit nur zwei in der Schule) so rumjammere...

Explodierte Schränke trifft die Beschreibung meines Haushaltes auch ganz gut, das merk ich mir  ;D

Wisst Ihr, was mich so ärgert? Also erstens Mal kann ich gar nicht zu einem Elternabend gehen - denn es gibt nur einen zum Schuljahresanfang der dazu dient, die Elternsprecher zu wählen. Oder doch eher den zu ernennen, der am wenigstens Widerstand leistet. Dieser Elternabend beginnt um 18 Uhr. Für mich schon mal eigentlich nicht machbar, wenn ich um 18 Uhr ohne Kuhstallduft in der Schule sein soll muss ich um spätestens vier Uhr die Melkmaschine am laufen haben - die Kühe würden mich fragen, ob ich noch alle an der Waffel habe  ;) Das alleine würde ich ja vielleicht sogar noch machen - aber wer kümmert sich dann um die drei Kinder?! Denn der Vater ist ja dann auch noch länger im Stall um die Arbeit zu machen, die ich nicht mehr erledigen kann. Ich könnte natürlich auch versuchen, für Elternabende jemanden zum Melken zu finden - dummerweise finde ich schon keinen für andere GElegenheiten... Und dann ist da noch die klitzekleine Tatsache dass meine Kinder in unterschiedlichen Klassen sind. Die Elternabende sind aber immer am gleichen Abend für die ganze Schule. Und dann? -  Klonen? Skypen? Es gibt Eltern, die gehen zu zweit (keine Ahnung wer da die Kinder ins Bett bringt) und teilen sich auf. Alle anderen haben ein Problem - der Schule ist das anscheinend egal. Auch die Sprechtage sind nicht anders, denn die fangen schon um 16 Uhr an. und gehen bis 19:00 Uhr. Auch immer wieder gerne gesehen: irgendwelche Aktionen zu den unmöglichsten Zeiten wo Eltern normalerweise arbeiten. Hier anscheinend alles kein Problem. Ich habe eine Freundin in Berlin die kriegt immer Hustenanfälle wenn ich ihr sowas erzähle. Dort ist z.B. die Einschulung samstags vormittags, damit der Großteil der Eltern möglichst ohne große Klimmzüge dabei sein kann. Aber gut, wir sind hier in einem sehr südlichen Bundesland und da hat die Mutter sowieso gefälligst daheim zu sein.

Und glaubt mir: ich habe schon so oft den Mund aufgemacht - bei Lehrern, bei Elternabenden (an denen ich mit Hilfe logistischer Klimmzüge teilgenommen habe), bei der Schulleitung. Da heißt es zum Thema Lernstoff und Menge an Hausaufgaben nur "tja, leider steht das so im Lehrplan" und von den Eltern macht auch keiner den Mund auf - die Einen haben Kinder die prima funktionieren und die bei denen es nicht so ist, die sagen auch nix. und der Elternbeirat organisiert den Bratwurststand beim Schulfest. Höchstens kommen dann noch so Bemerkungen wie "Echt? Hast Du da Probleme? Also meine Kinder machen die Hausaufgaben in zwanzig Minuten!". Einige wenige haben im Vieraugengespräch zu mir gesagt, sie hätten längst resigniert. Und die Mütter von den Jungs sagen, mei, die Ausmalerei, das machen sie halt selbst (wie ich auch)  :) Manche Eltern haben sich auch schon über zuwenig Hausaufgaben beschwert.

Ja, und so kämpft man sich da so durch und schaut dabei zu, wie aus neugierigen, wissenshungrigen, aufgeweckten Kindern schließlich maulende, frustrierte Lernverweigerer werden... schade eigentlich.

Solli:
Ja Hika,
du hast es voll auf den Punkt getroffen!
Das was du erlebst, sind die Folgen unseres bröckelnden Bildungssystems. Immer größere Klassen bei sinkender Lehrerzahl, mehr Lernstoff in kürzerer Zeit, zunehmend schwindender Bildungsauftrag bei steigender Überforderung der Lehrkräfte, Inklusion, Integration, steigende Anforderungen und Leistungsdruck ... wer soll das alles noch stemmen?

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