Familie und Co. > vom ABC-Schützen bis zum Abi
Auf welche Schule soll mein Kind?
sandra:
--- Zitat von: Beppa am 02.03.10, 15:27 ---
Ich habe schon davon gehört, dass viele Ausbilder lieber Ü18 Lehrlinge haben wollen in der Hoffnung, dass die ihre Ausbildung etwas ernster nehmen.
Viele Ausbilder haben wohl in den zurückliegenden Jahren mit der Arbeitsmoral der Lehrlinge sehr große Probleme gehabt.
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--- Ende Zitat ---
Es geht nicht um die Arbeitsmoral der Azubis. Ganz klar. Entweder hat man die, oder nicht, egal, ob mit 16 oder 18.
Es geht darum, dass sie dann Führerschein haben und nicht mehr dem JuArbSchG unterstehen, welches natürlich wesentlich strenger ausgelegt ist als das normale ArbSchG.
Denn wenn Jugendliche gute Noten im Zeugnis haben, ohne Wiederholung bis zur Mittleren Reife durchmaschieren, müssen sie irgendwo auch in diesem Alter bereits Arbeitsmoral besitzen, sonst würden sie das nicht unbedingt schaffen. Gibt genügend Wiederholer jedes Jahr. Bei meiner Großen sind letztes Jahr (9. Klasse) von 26 Schülern 5 durchgefallen, das ist ein Fünftel! Haben die dann mehr Arbeitsmoral, wenn sie mit 17 oder 18 aus der Schule kommen???
Mirjam:
Hallo,
also nein, ich glaub da gibts grad in der Pubertät schon Reifegeschichten - grad in Hinsicht auf spätere Bildung kenne ich einige Beispiele die in der 14 - 16jährigen Zeit Abi hinwarfen und "erst mal Geld verdienen" wollten und dann später aufwendig Abi und Studium nachholten - hier "Hunger" auf mehr bekamen.
In der Schule mit der ganz festen Struktur ist "leichter" strukturiert zu arbeiten - sich selbst zu organisieren, zu schauen wieviel Antrieb man selbst hat, Selbstdiziplin - wieviel Jugendliche sind damit nicht manchmal auch über-/fordert? Frei nach dem Motto der Eltern mach mir keine Arbeit du musst jetzt schon wissen was du tust....?
Haben die Kinder heute genug Selbstdiszplin bzw. weniger als früher - oder wird das nur viel weniger eingefordert als früher....!?
Mirjam
sandra:
Sicher mag er Unterschiede geben in der Reife... aber das heißt nicht zwingend, dass ein 18jähriger reifer ist als ein 16jähriger. Fällt man nicht in jedem Alter oft Entscheidungen, die man einige Jahre später nicht machen würde? Liegt das nicht vielleicht auch eher an der mangelnden Erfahrung? Ich hab da auch so ein paar Leichen im Keller... ganz ehrlich.
FOS läuft auch jetzt - nach der Anmeldung - nur als Plan B. Sollte sie noch eine Jobzusage bekommen, wo sie sagt, dass ist es, will ich machen und passt auf beiden Seiten, liegt die Schule wahrscheinlich ad acta. Aber muss sie mit ihren Noten jeden Job annehmen, egal, ob es ihr gefällt? Bisschen sollte es ja auch Spaß machen.
Über ihre mangelnde Reife kann ich mich nicht beschweren. Vielleicht liegt es aber auch zum Teil an ihrer Erkrankung, dass sie einfach vielleicht disziplinierter mit sich selbst umgehen muss? Ich kann sie ja nicht den ganzen Tag überwachen und hinter ihr herlaufen und sagen, du musst jetzt das tun und machen und das nicht...
Bei manchen Erwachsenen, die ich so kenne (nicht hier aus dem BT - sonder sozusagen "live"), denke ich manchmal, die sind ja wesentlich unreifer und viel naiver als meine Kids - trotz Pubertät.
Beppa:
--- Zitat von: sandra am 02.03.10, 17:16 ---Es geht nicht um die Arbeitsmoral der Azubis. Ganz klar. Entweder hat man die, oder nicht, egal, ob mit 16 oder 18.
--- Ende Zitat ---
Schule ist aber nicht gleich Arbeiten und das Alter zwischen 16 und 18 ist nunmal einer der entwicklungsreichsten Lebensabschnitte und nicht jeder versteht, dass die Uhren jetzt etwas anders laufen. Genauso problematisch ist es mit den Jugendlichen zu diskutieren, wenn konkrete Probleme aufgelaufen sind. Mehr oder weniger sind da ja immer noch die Eltern zuständig. Aber mit 18 schnappt man sich einfach den Azubi und setzt ihm die Pistole auf die Brust.
--- Zitat von: sandra am 02.03.10, 17:16 ---Es geht darum, dass sie dann Führerschein haben und nicht mehr dem JuArbSchG unterstehen, welches natürlich wesentlich strenger ausgelegt ist als das normale ArbSchG.
--- Ende Zitat ---
Was nützt es einem Ausbilder, wenn sein Lehrling einen PKW-Führerschein hat ? Die Brauchen doch sicherlich eher einen für Landmaschinen und die bekommt man doch meines Wissens nach schon mit 16 oder 17 vorallem wenn man nachweist, dass er für die Ausbildung notwendig ist.
--- Zitat von: sandra am 02.03.10, 17:16 ---Haben die dann mehr Arbeitsmoral, wenn sie mit 17 oder 18 aus der Schule kommen???
--- Ende Zitat ---
Sie haben aber auch wesentlich schlechtere bis fast gar keine Chance eine Lehrstelle zu bekommen. Nur mit Beziehungen und evtl. vielen guten Arbeitszeugnissen von Praktikas könne sie das wieder ausbügeln.
Beppa:
--- Zitat von: sandra am 02.03.10, 20:52 ---Sicher mag er Unterschiede geben in der Reife... aber das heißt nicht zwingend, dass ein 18jähriger reifer ist als ein 16jähriger. Fällt man nicht in jedem Alter oft Entscheidungen, die man einige Jahre später nicht machen würde? Liegt das nicht vielleicht auch eher an der mangelnden Erfahrung? Ich hab da auch so ein paar Leichen im Keller... ganz ehrlich.
--- Ende Zitat ---
Die Frage ist ja nicht, ob ich mich für die richtige oder falsche Ausbildung bzw. Schule enschieden haben, sondern ob ich trotz der Erkennnis meine Arbeit bzw. Ausbildung ordentlich zu Ende bringe.
Wieviele Azubis strengen sich nicht mehr an oder verweigern die Arbeit ganz, wenn sie feststellen dass sie mit dem Beruf nicht glücklich werden ? Viele. Auch ein Azubi ist ja irgendwo eine Arbeitskraft auf die man sich verlassen muss, weil sie eingeplant ist und Ausbilder haben ja auch Verpflichtungen aus diesem Ausbildungsverhältnis. Und welcher Ausbilder hat schon Lust sich mit einem Jugendlichen herumzuärgern, wo es so viel Arbeit gibt.
--- Zitat von: sandra am 02.03.10, 20:52 ---Aber muss sie mit ihren Noten jeden Job annehmen, egal, ob es ihr gefällt? Bisschen sollte es ja auch Spaß machen.
--- Ende Zitat ---
Natürlich sollte der Job den Neigungen des Azubis entgegenkommen, aber manchmal lohnen sich auch kleine Umwege.
--- Zitat von: sandra am 02.03.10, 20:52 ---Über ihre mangelnde Reife kann ich mich nicht beschweren. Vielleicht liegt es aber auch zum Teil an ihrer Erkrankung, dass sie einfach vielleicht disziplinierter mit sich selbst umgehen muss? Ich kann sie ja nicht den ganzen Tag überwachen und hinter ihr herlaufen und sagen, du musst jetzt das tun und machen und das nicht...
--- Ende Zitat ---
Und genau davon muß der Ausbilder überzeugt werden. Z.B. während eines Praktikums. Ich weis ja jetzt nicht welche Erkrankung deine Tochter hat, aber wenn die Ausbilder das wußten, dann könnte auch das der Grund für die Ablehnung sein. Auch dann müßen die Ausbilder davon überzeugt werden, dass es zu keiner Einschränkung der Leistungsfähigkeit kommt. Denn selbst mit 18 würden ihre Chancen auf eine Ausbildungsplatz nicht größer werden.
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