Betriebliches > Außenwirtschaft
Obstbäuerinnen, wo seid ihr?
Katharina:
Hallo ihr alle
um einen Ausgleich zu den Bäuerinnen mit Viehhaltung zu schaffen, möchte ich ein neues Thema eröffnen *wink zu Barbara*
Ich bin aus Rheinhessen zwischen Mainz und Ingelheim und wir bauen in erster Linie Obst an.
Wir haben fast alle Sorten heimisches Obst, angefangen mit Süßkirschen, Sauerkirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Mirabellen, Pflaumen, Zwetschen, Birnen und Äpfel.
Wir bauen hier kontrolliert integriert an und seit letztem Jahr machen wir auch bei dem neuen Qualitätssicherungssystem mit.
Unser Obst liefern wir zum größten Teil in die Markthalle, einen kleinen Teil vermarkten wir direkt ab Hof.
Wie ist es bei euch, baut ihr biologisch, integriert oder auf herkömmliche Art an?
Welche Sorten werden bei euch angebaut und wie vermarktet ihr euer Obst?
Ich freue mich auf einen regen Gedankenaustausch 8)
Lieben Gruß :D :D
Katharina
moni:
Unser Bad Feilnbach wird auch das "bayrische Meran" geannt, da wir direkt im Tal des Wendelsteins liegen und deswegen ein mildes und geschütztes Klima herrscht.
Bei uns hat fast jeder Bauer auch einen Obstgarten.
Wir persönlich natürlich auch.
Vorwiegend werden in unserer Gegend Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Kirschen verkauft, alle eigentlich auf dem Hof. Einen Markt haben wir direkt in unserer Nähe nicht.
Doch wir haben einmal im Jahr den Apfelmarkt, er ist meist Anfang Oktober Freitag bis Sonntag. Dort wird heimisches Obst, Schnäpse, Marmeladen, Honig, Handarbeiten, Stoffe (an alle die ein richtiges! Dirndl wollen ;) ;)) usw. verkauft.
Allerdings ist die STandgebühr nicht ganz billig, es muß sich also schon rentieren.
Da fällt mir grad ein, man könnte ja mal im Rahmen des Apfelmarktes ein OBERBAYERN-TREFFEN organisieren.
;D ;D
Hab noch eine Frage: Welche Erfahrungen habt ihr mit Aprikosenbäumen? Werden die frei gepflanzt oder als Spalier an Hauswand?
Apriosen sind doch etwas frostempfindlich, oder? Was habt ihr bei euch für Winter?
Möchte nämlich auch sooo gerne ein paar Arikosenbäumchen! ;)
Katharina:
Hallo Moni,
du hast recht, Aprikosen sind sehr frostempfindlich.
Wir können sie hier bei uns auch nur in einer ganz geschützten relativ frostfreien Lage anbauen.
Besonders die Spätfröste können den Blüten schaden und das gibt dann den Ertragsausfall.
moni:
Zum Thema Schneiden der Obstbäume: Wir lassen unsere Bäume jedes Jahr schneiden, meist im Frühjahr, bevor sie austreiben. Regelmäßiger Schnitt ist ganz wichtig für den Ertrag und beeinflußt auch die Größe der Früchte.
Extra düngen tun wir nicht, aber es sind den ganzen Sommer unsere Kühe dort auf der Weide, die düngen dann automatisch. Außerdem wird der Obstgarten öfter gemulcht.
Spritzen tun wir gar nicht, da wir in unserer Gegend chemiefreies Obst produzieren. Gegen den Apfelwickler haben wir jetzt einige Jahre lang Pherompnfallen ausprobiert.
Leider hasute bei uns letztes Jahr der Feuerbrand ziemlich stark und einige Bäume sind schwer beschädigt.
Mal sehen...
Liebe Grüße
Moni
Katharina:
--- Zitat von: mary am 30.01.03, 16:56 ---
Hat man mit Pfirsichen und Nektarinen, bzw. Aprikosen eine Chance gegen die Kräuselkrankheit?
maria
--- Ende Zitat ---
Ja, es ist nur sehr aufwändig.
Man muss gleich im Januar mit der Behandlung mit einem Kupferpräparat beginnen und zwar immer, wenn es etwas wärmer wird.
Bei feuchter Witterung und Temperaturen zwischen 5 und 10°C beginnt sich die Knospe zu öffnen.
Durch Regenfälle wird das Mittel immer wieder abgewaschen und muss deshalb regelmässig bei jedem kleinen Wachstumsschub wieder gespritzt werden. Das heisst in der Regel im Januar und Februar 2-4mal.
Diese Behandlungen sind ganz wichtig!
Man muss die Bäume sehr gut einnässen, dass heisst, dass man auf 1 ha 1000 l Wasser aufbringen muss bei einer Kronenhöhe von 2 Metern.
Als Mittel verwendet man abwechselnd
Funguran (4,5 kg / ha) und
Delan (0,5 l / ha).
Ab Ende Februar kann man Euparen (1,5 kg / ha) spritzen, da dieses Mittel als einzigstes in die Blüte gebracht werden kann.
1 bis 2 Behandlungen im März bis zum Ende der Blüte reichen zur Behandlung gegen die Kräuselkrankheit.
Bei Aprikosen ist allerdings in der Blütezeit (ab Beginn weise Knospe bis abgehende Blüte) eine Behandlung gegen Monilia bei feuchter Witterung im Abstand von 3 bis 5 Tagen unbedingt notwendig.
Dafür nimmt man Teldor (0,1%ig)
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