Hallo Doro,
mein Garten ist heuer bestimmt nicht mehr vorzeigbar.
Ich wollte nur wissen, ob jemand generell seinen Garten herzeigen darf.
Über 1 1/2 Jahre hätte ich mich sofort drüber gemacht, 3 Jahre waren mir zulange.
Ihr lernt sicher sehr viel, bei mir sind die Grundlagen aus der Ausbildung HHauswirtschaft noch vorhanden, aber überall wo ich mit begeisterten Gartlerinnen zusammenkomme, habe ich vieles dazu gelernt, das nicht in den Lehrbüchern steht.
Selbst bei Holzer auf seinem Permahof war unheimlich viel dabei, was zum ausprobieren reizt.
In Flohmärkten habe ich schon lange die alten Gartenbücher gesucht, Erfahrunswissen alter Gärtner und Kübelpflanzenspezialisten gesammelt.
Heute gibt es ja schon für jede Pflanze den passenden Dünger, eine unüberschaubae Vielfalt an käuflichen Dingen für den Garten,
aber mich reizt es, nicht allzuviel kaufen zu müssen (Pflanzen ausgenommen).
Am Montag hat mir auch genau das so gut gefallen, dass man mit den heimischen Materialien und aus den Dingen, die um uns herum sind, daraus wahre Prachtgärten gestalten kann.
Du hast ja auch so ein Paradiesgarterl.
Wenn frau so einen individuellen Garten anschauen darf, das ist was ganz besonderes, man sieht ja das Interesse an den Tag des offenen Gartens- in England ist das schon lange Tradition,
in Amerika gibt es auch so eine Vereinigung, da kann man es sich als grosse Ehre anrechnen, in so ein Verzeichnis aufgenommen zu werden.
In Deutschland gibt es das bisher leider nicht.
Ich fände es interessant, wenn man Gärten besichtigen kann, fände ich auch toll, wenn es Möglichkeiten gibt, Kurse zu belegen, das eine oder andere Schmankerl kaufen zu können, oder auch käufliche Gartenschätze mit nach Hause nehmen zu können.
Vom Bayer. Rundfunk kam vor ein paar Jahren ein Buch über Gartenparadiese heraus,
dort sind auch in einem grösseren Rahmen wahre Prachtgarten veröffentlicht worden.
Jeder, der einen Garten hat, weiß, was an ARbeit, Zeit und Energie dranhängt, damit solche Paradiese geschaffen werden können.
Wir sind eine Gruppe Bäuerinnen, die immer wieder wunderschöne Gärten besichtigen,
leider trauen sich viele gar nicht, ihren traumhaft schönen Garten herzuzeigen, weil sie meinen,
er sei gar nichts besonders. Ist wie bei den Plätzerln, die anderen schmecken immer besser.
Drum wollte ich wissen, ob man eine Ausbildung haben muss, weil dann trauen sich noch viel weniger ihre Gärten herzuzeigen.
Seit ich jetzt das 2. Mal bei Holzer war, weiß ich wohin meine Gartengestaltung weitergeht.
Garten ist viel mehr als nur ein paar Blumen und Gemüse zu haben, das geht viel tiefer,
ist mir auch erst seit letzter Woche richtig bewusst geworden.
Wenn man so schaut, Gartenkultur ist ja etwas uraltes, hatte ihre Moden- und Zeiterscheinungen,
der Bauerngarten geht weit in die Vergangenheit zurück,
genau wie die Klostergärten.
Bei uns muss wahrscheinlich der Garten irgendwann einem Gebäude weichen, ich weiß genau, dass ein neuer Garten sicher wieder ganz anders wird.
Das ist das interessante am Garten, er verändert sich- lebt ein Leben mit.
Als junge Bäuerin habe ich auf ganz andere Dinge wert gelegt als heute- und morgen werden mir mit Sicherheit auch wieder andere Dinge wertvoll erscheinen.
Herzliche Grüsse
maria