Wir haben eine Landwirtschaft, in der mein Mann und ich eigentlich optimal zusammenarbeiten. Wenn draußen mehr zu tun ist auf dem Feld, dann bin ich mehr im Stall und draußen, alles was anfällt ausser Schlepperarbeiten. Ist die Arbeit dort getan, löst mein Mann mich wieder öfter eher ab, damit ich im Haus und Garten was tun kann. Den Haushalt manage ich meistens allein, unsere Tochter ist in der Ausbildung im Einzelhandel und während der Woche nicht zu Hause. Sollte man sich überfordert fühlen, sollte man das tatsächlich mitteilen, denn das können die meisten Menschen nicht wissen, vor allem, wenn man nach aussen immer perfekt wirkt. Und man muß lernen, das unwichtige hintenan zu stellen oder liegen zu lassen. Auch ich musste das erst lernen. Und man muß es nicht allen recht machen und auch mal alle fünfe gerade sein lassen und sich Zeit für seine Familie nehmen. Das fällt einem auf einem Hof manchmal schwer, vor allem wenn Schwiegereltern da sind, die das von früher her nicht kennen und immer so tun, als wenn nur sie wirklich arbeiten. Oder einem erzählen wollen, was gemacht werden muß, obwohl man schon 45 ist. Darüber ärgere ich mich eigentlich mindestens einmal täglich, obwohl ich mir eigentlich auch täglich vornehme, das zu ändern.