Autor Thema: 14.11.2019 Bauerndemo in Hamburg zur Umweltministerkonferenz  (Gelesen 2948 mal)

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Offline martinaTopic starter

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Unser Landvolk informiert:

Demonstration zur Umweltministerkonferenz
„Kooperation statt Verbote“

Donnerstag, 14.11.2019 / 12.00 – 15.00 Uhr / Gänsemarkt in Hamburg Veranstaltungsort UMK: Hotel Marriott, ABC-Straße 52 - 20354 Hamburg

Zitat
Liebe Berufskollegen, liebe Mitglieder,
vom 13.11.2019 bis 15.11.2019 findet in Hamburg die Umweltministerkonferenz statt. Wir rufen gemeinsam mit den Aktionsbündnis Forum Natur, dem Landvolk Niedersach-sen, dem DBV und weiteren Verbänden gemeinsam zur Teilnahme an der Demo auf!!
Wir wollen mit der Politik in den Dialog treten und mit ihr über aktuelle Probleme der Landnutzer und über die aktuelle Umweltpolitik in Deutschland ins Gespräch kommen. Geplant sind neben Redebeiträgen der beteiligten Verbände, Organisationen und Be-wegungen die Überreichung einer gemeinsamen Erklärung an die Umweltminister und Umweltministerinnen.

Die Politik begegnet uns mit Ordnungsrecht und Auflagen, das muss sich ändern!! Wir fordern Kooperation, Freiwilligkeit, Schutz durch Nutzung und Dialog!!!

Agrarpaket, Insektenschutz und Naturschutz - Nur gemeinsam mit den Bauern! -

Nehmen wir den enormen Schwung, die die beeindruckenden Demonstrationen am 22.10.2019 bewiesen haben, mit in die nächsten Aktionen!

[...]

 Zeigen Sie Flagge für den Berufstand, - am kommenden Donnerstag in Hamburg!

Offline Internetschdrieler

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Auf WhatsApp bekam ich kürzlich von Kollegen unteranderem folgenden Text :

Nur mal so ein paar Auszüge von einigen Vorlagen die in Hamburg bei der UMK beschlossen
werden sollen.
GRÜNLAND
kein einheitlicher Schnitt mehr auf einer Fläche über x ha. Es müssen alle x Meter Streifen liegen
bleiben.
X ha kann ab 1 ha gelten!!!!
Somit danach auch keine einheitliche Düngung möglich und die Streifen dürfen erst nach zb.2
Wochen geschnitten werden.
ACKERBAU
Flächen über x ha müssen Blühstreifen alle x Meter haben. Von den Blühstreifen gelten wieder
Abstandsauflagen von meistens 5 m
Diese Blühstreifen müssen auch genau im Flächenverzeichnis eingetragen werden.
OBSTBAU
Bei jeder Neuanpflanzung müssen an JEDER Reihe Blühstreifen von x Meter Länge am Anfang
und am Ende gemacht werden
Bei Reihenlängen über x Meter auch in der Reihe.


Da eine nachprüfbare Quelle nicht angegeben war, hört sich das für mich fast nach Satire an. Vielleicht bin ich auch nur zu blauaugig

Offline Rohana

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Das halte ich auch für Satire. So realitätsfern können die doch nicht sein?  :o

Offline gammi

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....da bin ich mir inzwischen leider nicht mehr sicher.......... :'(
Enjoy the little things

Offline Milli

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Ich halte das nicht für eine Satire,das ist doch mit allem so daß es mal in den Raum geworfen wird.Dann hört man eine ganze Weile nix mehr davon und plötzlich muß das am besten von heute auf morgen umgesetzt werden.
Man meint immer daß es nicht mehr schlimmer geht,aber die schaffen es immer wieder noch eins draufzusetzen.

Wann sehen wir  es endlich ein daß wir auf verlorenem Posten sind?

Offline martinaTopic starter

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Zitat
Mehrere Tausend Landwirte wollen am Donnerstag anlässlich der Umweltministerkonferenz in Hamburg mit ihren Traktoren gegen die Umwelt-, Agrar- und Handelspolitik demonstrieren. Insgesamt werden rund 4.000 Trecker erwartet. Die Polizei warnte am Montag vor erheblichen Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs. Sie empfiehlt, die Innenstadt und die angrenzenden Hauptstraßen weiträumig zu umfahren.

Kundgebung auf dem Gänsemarkt
Die Umweltminister von Bund und Ländern beraten am Donnerstag und Freitag unter anderem über die Themen Klimaschutz, Meeresmüll, Insektenschutz, und Landstrom. Die Trecker-Konvois werden nach Polizeiangaben auf sieben Routen nach Hamburg geführt und dort auf verschiedene Abstellorte geleitet. Ort der Kundgebungen sei der Gänsemarkt. Die Kundgebung der Bauernverbände soll um 12 Uhr beginnen und um 14 Uhr enden. Die ersten Trecker-Konvois werden bereits ab 8.30 Uhr im Hamburger Stadtgebiet erwartet.

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/4000-Traktoren-zu-Demo-in-Hamburg-erwartet,treckerdemo334.html


Offline Beate Mahr

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Hallo

schau mal hier

https://www.umweltministerkonferenz.de/Startseite.html

habs nicht gelesen ... TOP ist öffentlich

Gruß
Beate
Entscheidend ist nicht, ob man kritisiert wird;
entscheidend ist, ob die Kritiker die Mehrheit bilden.

© Ernst R. Hauschka

Offline Internetschdrieler

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Ich halte das nicht für eine Satire,das ist doch mit allem so daß es mal in den Raum geworfen wird.Dann hört man eine ganze Weile nix mehr davon und plötzlich muß das am besten von heute auf morgen umgesetzt werden.
Man meint immer daß es nicht mehr schlimmer geht,aber die schaffen es immer wieder noch eins draufzusetzen.

Wann sehen wir  es endlich ein daß wir auf verlorenem Posten sind?

Dann sollen diese Sesselfu…… doch beschließen: "Eine Landbewirtschaftung mit Gewinnerzielungsabsichten wird in D verboten"

Nichts anderes würden diese Vorgaben bedeuten.

Online Annette

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Zur Zeit rollen die Trekker ja Richtung Hamburg bzw. sind schon dort. Ich hoffe und wünsche mir, dass diese Demo genauso friedlich und "geordnet" abläuft wie im Oktober.

Und wo ist Frau Schulze? In Berlin: wegen kurzfristig angesetzter Termine im Bundestag verhindert, teilte die Hamburger Umweltbehörde mit.

Am 20.11. sollte sie auf Einladung der Grünen bei uns im Kreis Rotenburg /Wümme auftreten. Auch hier wollten die Landwirte eine Aktion starten - Thema gegessen, Frau Schulze hat abgesagt. Da stellt sich mir die Frage, wieviel Termine wohl noch so abgesagt wurden.

"Etwas" nachdenklich macht das Ganze schon.

LG Annette
Lieber auf neuen Wegen stolpern, als in alten Bahnen auf der Stelle treten. (H.Hesse)

Offline frankenpower41

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wie wahr,  aber die will sich vermutlich den Bauern gar nicht stellen.  Potentielle SPD-Wähler werden eh nicht viele drunter sein, da kann die das.

Offline martinaTopic starter

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Das macht nicht nur "etwas" nachdenklich.

Offline Beate Mahr

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Hier die gemeinsame Erklärung




Kooperation statt Verbote
Dialog statt Konfrontation

Erklärung zur Umweltministerkonferenz


Landwirte, Waldeigentümer, Weidetierhalter, Jäger, Fischer und Pferdesport nutzen und erhalten den ländlichen Raum als starken Wirtschafts- und Kulturraum mit hoher Lebensqualität. Die leistungsfähige, verantwortungsvolle und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie Jagd in Deutschland produzieren gesunde, vielfältige und preisgünstige Nahrungsmittel sowie nachhaltig produzierte Rohstoffe. Wir praktizieren gelebten Natur-, Arten- und Umweltschutz und sorgen für lebendige Kulturlandschaften sowie die Pflege stets geöffneter und zugänglicher Erholungsräume.

Wir Landnutzer stellen uns den gestiegenen Anforderungen der Gesellschaft im Tier-, Natur- und Umweltschutz und nehmen unsere Verantwortung an. Erfolgreicher Umwelt- und Naturschutz ist aber nur möglich, wenn er im Dialog und in Kooperation mit uns Landnutzern und Eigentümern entwickelt und praxistauglich umgesetzt wird. Die Nutzung und Bewirtschaftung von Natur und Landschaft im ländlichen Raum muss weiter wirtschaftlich möglich bleiben und erfordert Planungssicherheit für Landnutzer und Betriebe. Ohne eine generationenübergreifende, auf Nachhaltigkeit angelegte Bewirtschaftung, die auch eine ökonomische Perspektive für die Betriebe und die Landnutzer ermöglicht, gibt es keine Nahrungsmittel, kein Holz, keine Bioenergie aus heimischer Erzeugung. und letztlich auch keinen Klimaschutz, keine Artenvielfalt, keinen Erholungsraum und keine Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

Wir fordern daher die Umweltminister von Bund und Ländern auf…

... der Kooperation und Freiwilligkeit Vorrang vor Verboten und Auflagen einzuräumen!
Arten- und Naturschutz kann auf Dauer nur erfolgreich in Kooperation mit den Landnutzern und Eigentümern umgesetzt werden. Maßnahmen, die auf Kooperation und Freiwilligkeit beruhen, sind wirksamer, praxistauglicher und finden größere Akzeptanz bei den Akteuren, die diese Maßnahmen umsetzen müssen. Kooperation und Freiwilligkeit müssen eindeutig Vorrang erhalten vor Verboten und regulatorischen Auflagen.

... zur Sicherung der Weidetierhaltung ein aktives Wolfsmanagement umzusetzen!
Für eine sichere Zukunft der Weidetierhaltung in Deutschland ist ein praxisorientiertes Wolfsmanagement zwingend erforderlich. Herdenschutzmaßnahmen alleine werden ein konfliktfreies Zusammenleben der ländlichen Bevölkerung mit dem Wolf und den Erhalt unserer Kulturlandschaft sowie der Weidetierhaltung nicht sicherstellen. Die permanent steigenden Zahlen von Wolfsrissen bedrohen die wirtschaftliche Existenz von Bauern und Tierhaltern in der Weidewirtschaft und verunsichern die Menschen im ländlichen Raum zunehmend. Deshalb fordern die Landnutzer ein aktives Bestandsmanagement beim Wolf.

... Insektenschutz nur im Dialog und in Kooperation mit den Landnutzern umzusetzen!
Insekten haben eine große Bedeutung für alle Landnutzer. Maßnahmen zu ihrem Schutz sollten gemeinsam mit den Landnutzern und Flächeneigentümern entwickelt werden, um die Balance zwischen Artenvielfalt, Klimaschutz und Bewirtschaftung sicherzustellen. Insektenschutz ist keine Frage des Ob, sondern des Wie.

Das Aktionsprogramm Insektenschutz muss auf Kooperation mit den Landnutzern und Eigentümern ausgerichtet werden und darf die Land- und Forstwirtschaft nicht mit weitreichenden Verboten und Auflagen überziehen.

... beim Gewässerschutz stärker regional zu differenzieren und die Kooperation zu stärken!
Die Landnutzer und Flächeneigentümer stehen zum Gewässerschutz. Strafzahlungen aus Brüssel müssen abgewendet werden, aber die fachlichen Grundsätze präziser und ordnungsgemäßer Düngung dürfen nicht ausgehebelt werden. Die Länder sind zudem gefordert, eine präzise regionale Abgrenzung der nitratsensiblen Gebiete vorzunehmen, um die strengeren Regelungen im Düngerecht nur dort zur Anwendung zu bringen, wo tatsächlich noch Probleme bestehen und nicht pauschal in großen Gebieten. Nationale Spielräume für regional angepasste Lösungen im Düngerecht müssen stärker ausgeschöpft und die Kooperation mit der Wasserwirtschaft gestärkt werden.

... Waldbewirtschaftung und -nutzung zur Steigerung der CO2-Senke Wald zu stärken!
Der Wald ist Klimasenke Nummer eins. Die Voraussetzung hierfür ist der Erhalt einer nachhaltigen Bewirtschaftung und die Nutzung des Rohstoffes Holz. Ein Verzicht auf den Holzeinschlag würde dazu führen, dass die Speicherung von Kohlenstoff in Holzprodukten und der mit der stofflichen und energetischen Nutzung von Holz verbundene Substitutionseffekt entfallen.

Die Bewirtschaftungsmöglichkeit der Wälder und die Nutzung von Holz als nachwachsender Rohstoff müssen erhalten und ausgebaut werden.

... Klimaschutzleistungen der Land- und Forstwirtschaft zu honorieren, Klimaanpassungsmaß nahmen im ländlichen Raum zu unterstützen!
Bund und Länder sollten die Nutzungsmöglichkeiten der Wälder im Sinne des Klimaschutzes verbessern und den Humusaufbau in der Landwirtschaft fördern. Die Klimaschutzleistungen der Land- und Forstwirtschaft müssen künftig honoriert und der Land- und Forstwirtschaft auch angerechnet werden. Bund und Länder sollten zudem durch steuerliche Anreize die betriebliche Risikovorsorge mit Blick auf künftige klimabedingte Ertragsschwankungen unterstützen.

... Schutzstatus von Natura 2000-Arten den vorhandenen Erhaltungszuständen anpassen!
Nach europäischem Naturschutzrecht unterliegen Wolf, Biber, bestimmte Gänsearten, Kormoran und weitere Arten einem strengen Schutz. Aufgrund des vorhandenen Erhaltungszustandes dieser Arten muss deren Schutzstatus dringend überprüft werden. Wolf und Biber gehören in Anhang V der FFH-Richtlinie, der Kormoran in Anhang IIa der Vogel-Richtlinie.

Aktionsbündnis Forum Natur, www.forum-natur.de 
Entscheidend ist nicht, ob man kritisiert wird;
entscheidend ist, ob die Kritiker die Mehrheit bilden.

© Ernst R. Hauschka