Du wirst Abstriche machen müssen. Das ist wie Lehrling oder AuPair im Haushalt, nur noch schlimmer, weil die Flüchtlinge Angst haben um die Angehörigen und durch die Flucht auch psychisch angeknackst sind. Desweiteren ist Betreuung notwendig, Behördengänge, medizinische Versorgung usw, schaffst Du das allein?
Privatsphäre für Euch und die Gäste?
Meine Schwiegerfreundin fragte auch wegen SMs Wohnung im Erdgeschoß. Ja, da steht eine komplett eingerichtete Wohnung leer und theoretisch... Aber wir haben keine abgeschlossene eigene Wohnung, keine Wohnungstür in unserer Etage... Das Wohnen war mit SE schon schwierig. Mit ganz fremden Menschen die jederzeit überall bei uns hinein könnten? Damit fühle ich mich nicht wohl. Das ist das eine. Das andere: SM lebt ja noch und müsste somit auch ihre Zustimmung geben, dann die Diskussion mit Schwägerin und Schwager... das brauche ich im Moment nicht.
Da Kreis und Stadt sich jetzt 14 Tage lang gegenseitig die Verantwortung für eine Unterbringungskoordinierung zugeschoben haben, hat sich eine private ehrenamtliche Initiative vor Ort gebildet, Kirchengemeinde, Diakonisches Werk... Da wird jetzt ein Wissenspool angelegt: Wohnraum vermitteln, Behördengänge, Einkaufshilfen... usw.
Es sind schon einige Familien hier im Stadtgebiet privat vermittelt worden. Incl. erster Erfahrungen mit den Leuten, die sie betreuen. Das ist hilfreich, aber viel Arbeit. Spendengelder sind auch schon reichlich geflossen, so dass eine Kraft angestellt werden kann und soll (Zeitvertrag), die die Koordinierung übernimmt.
Ich habe unser Seminarhaus für die nächsten 14 Tage als Notunterkunft/Durchgangshaus angegeben. Falls Familien kommen, die nicht sofort in eine Wohnung vermittelt werden können, weil diese noch nicht bezugsfertig ist, können die erst mal bei uns im Haus unterkommen. Aber ich habe auch zur Bedingung gemacht, dass wir dann Unterstützung bekommen, mit Lebensmittellieferungen, Fahrdiensten, Betreuung usw. Ich kann ein Dach über dem Kopf und ein Bett stellen, mehr schaffen wir dort nicht.