Autor Thema: Vereinbarkeit Familie und Beruf  (Gelesen 37003 mal)

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Offline Mirjam

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #45 am: 20.09.10, 10:26 »
*shakehand* Landlesefrau,

ich habe auch kein Verständnis dafür, dass mein Sohn im letzten halben Jahr in der Schule zum "Vergnügen" Hausschuhe stricke/filzen musste, die er daheim nicht anziehen kann (Steintreppe), aber Eltern dafür zahlen wie in Hessen, dass die Kinder "Hauswirtschaftskurse" in den Ferien besuchen.

Nur - was machst du wenn dein Sohn nicht mitkommt/sich irgendwann geistig ausklinkt weil der den Stoff nicht mehr kapiert? Ausklinken und sagen - heija das ist das Schulsystem und dann Lehrlinge großziehen wie du sie beschreibst - oder in den sauren Apfel beißen und doch lieber Nachhilfe zahlen damit das Kind den Anschluss nicht verliert?

In dem Dilemma sind 4 von meinen (berufstätigen) Freundinnen und wen treffe ich bei der LRS-Trainerin? Natürlich auch Bäuerinnen die das ganze (Fahrt) dann zwischen Mittagessen, Hausaufgaben und Melken schieben müssen :-/.

Mit Brüssel geb ich dir - zum Teil - recht. An einem Tag Brüssel ist der Witz, ich finde sie hätten min. das Wochenende bleiben müssen und bin der Meinung die Kinder von heute können gar nicht genug hinauskommen/Auslandsluft schnuppern - wenn ich sehe welche Erwartungshaltung mit Beruf/internationalität/Globalität "Macht der EU" auf sie zukommt.

Gruß Mirjam
« Letzte Änderung: 20.09.10, 10:43 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline mary

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #46 am: 20.09.10, 14:28 »
Hallo Stadtkind,
ich würd hier am Liebsten nicht auf frag Mutti klinken, sondern bei Anama nachfragen.
Denn ihre  brauchbaren Tips und ihre Lebenserfahrung  sind für Bauernhof praxiserprobt .
Herzl. Grüsse
maria


Offline SiegiKam

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #47 am: 20.09.10, 19:47 »
...du sprichst etwas an, was ich gut finde: Das du es geschafft hast dir ein zufriedenes Leben zu schaffen mit einem Pensum, das das ermöglicht. Ich kann alleweil nicht (mehr) Bewunderung dafür haben, wenn jemand ein Riesenpensum macht/schafft (und dabei unglücklich ist), ich finde es eine größere Leistung das leben so zu gestalten, das es noch gelebt wird.
Bei deinen Hinweisen zur Schule möchte/muss ich anmerken, das die Grundschule die ggf. deine Kinder besucht haben von den Anforderungen heute nicht mehr die ist - wie vor 10 Jahren. Bei uns hat sie derart angezogen von den Inhalten, dass mein Junior in der 4ten mit 9 Jahren z.B. in Grammatik schon Leistungen bringen musste - wie ich damals auf der Realschule. ...


Da unterschreibe ich auch! Ich hatte mit zwei Berufen einmal einen gesundheitlichen Crash, das hat mir gezeigt, was wichtig ist im Leben.

Die Schule ist heute so wichtig und manchmal so irr, dass Kinder Unterstützung wirklich brauchen können. Ich bin auch nicht daneben gesessen bei den Hausaufgaben, aber durchgeschaut am Ende und geübt mit den Kindern und abgefragt bis zur 8. Klasse, das war auch gut für sie. Ich hatte mit Halbtagsjob schon zu tun, dass ich die Lehrkräfte meines Sohnes in den Sprechstunden erwischt habe um über die Rechtschreibstörung aufzuklären und immer wieder gab es Diskussionen, weil die älteren Lehrkräfte davon einfach keine Ahnung hatten. Jedes neue Schuljahr ging das wieder von vorne los, bis er alt genug war, die Lehrer selbst zu informieren, auf die Schule konnte man sich da nicht verlassen.

PS: Die Berufsoberschule, wo man das Abi nachmachen kann in einem Jahr, nach Berufsabschluss, hatte Wandertag?! Ist das irr oder nicht, die haben ein Jahr und müssen wandern (oder die Zeit mit dem Lehrer in einem Cafe versitzen, oder sich selbst krank melden). Das sind junge Menschen über 18, die dürfen Auto fahren und wählen, aber sie müssen einen Wandertag haben, um Bewegung zu kriegen, oder was auch immer. Es ist nicht zu fassen.

LG Siegi
Leben und leben lassen

Nelly

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #48 am: 28.02.11, 17:28 »
Hallo, entgegen jeder ERwartung habe ich kurz vor Weihnachten eine Vertretungsstelle angeboten bekommen. geld ist immer gut, habe ich mir gedacht und zugesagt....

Klar ist Geld gut, auch dass man die  Versicherungen anderweitig abdeckt.und dann hat man ja auch immer im Hinterkopf, dass man dann ja auch wieder "den Fuß" in der Tür hat.
 Aber jetzt nach ein paar Monaten merke ich-oh wieder drauf reingefallen-zuhause geblieben sein wäre doch besser gewesen.
Ich fahre 45 km eine Strecke und habe mich zu mehr Stunden als ursprünglich geplant hinreißen lassen (der Direktor meinte ich würde doch sicher Vollzeit arbeiten, nun ist es so gut wie eine Dreiviertelstelle).
Am Anfang lief alles super, die Kinder kamen morgens relativ gut aus dem Bett, anziehen ging ohne Nörgelei, auch die Verabschiedung im Kiga und der Schule.
Wenn ich vorgekocht habe, geht es auch so halberlei. Aber im Moment, wo sich alles eingespielt haben sollte, geht nix mehr...
 Ich persönlich habe im Moment  viele Zusatztermine: Kommunionvorbereitung, damit Verbunden auch Basteltermine für Gottesdienste, Reitstundenhinfahrerei, meine reichlich "zurückgegangenen" Onkeln und Tanten mit ihrem "du kannst ja mal eben".....
...Haushalt, Hof, Kinder, Schule, Unterrichtsvorbereitung.....

Ich hatte gestern so eine Art Schlüsselerlebnis, als Sohnemann was ganz Einfaches für die Schule gar nicht verstanden hat. Da habe ich mir gedacht: Wenn ich nun die Berufszeit am Tag  für Haushalt, Termine etc. verbraten könnte, dann hätte ich auch nicht das Gefühl, dass die Kinder zur kurz kommen und ich mich zwischen allen Terminen und Pflichten aufreibe.
Unterstützung vn seiten der Family kann ich vergessen...


.....ich könnte mir in den Popo beißen....

Daher meine Frage: Wie lange seid ihr daheim gebleiben bzw. wie alt waren eure Kinder, als ihr wieder arbeiten seid bzw. seid ihr überhaupt wieder arbeiten gegangen?

Nell

Offline Sasa

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #49 am: 28.02.11, 20:15 »
Hallo Nelly,
ich habe bei Tochter Nr. 1 - ist jetzt 19- nach 18 Monaten wieder Vollzeit angefangen . Damals gabs halt nur 18 Monate Erziehungsgeld bzw.  Urlaub, und ich mußte  - wollte!- meine Beamtenprüfung noch machen. Das ging aber relativ gut, weil ich Wechselschicht gearbeitet hab. Meist hab ich mir Nachtdienste angetauscht, durch die merkwürdige Arbeitsregelung sah das so aus: Bsp: Montag morgens 7.30- 12 Uhr arbeiten, nach Hause, abends um 21 Uhr wieder anfangen bis Dienstag morgen 7 Uhr. Dienstag und Mittwoch hatte ich dann frei. Donnerstag wieder so wie Montag, Freitag morgen Feierabend, sonntags wieder hin und so weiter. Daher war ich trotz Vollzeitjob relativ viel Zuhause.

Naja, ich war bei der T-Com. 5 Jahre später wussten die nicht mehr wohin mit ihren frischen Beamten, die noch nicht "auf Leben" verbeamtet waren und boten großzügige Abfindungen an. Die hab ich dann genommen und gut angelegt ;D Allerdings war in den Aufhebungsverträgen vereinbart, daß die gesamte Arbeitszeit als Beamtin in der gesetzlichen Rentenkasse so nachversichert wird, als habe man die ganze Zeit als Arbeiterin mit gleichem Nettoeinkommen gearbeitet. Ein bißchen was ist daher schon auf meinem "Rentenkonto" drauf ;D

1998 und 2000 wurden unsere beiden jüngeren Töchter geboren- bis 2003 war ich, bis auf einige "Notfalleinsätze" als Aushilfe im benachbarten Gasthof, durchgehend zu Hause. 2003 hab ich angefangen, Ferienwohnung zu putzen, immer samstags, bis 2009. Da wechselte ich zu meinem jetzigen Arbeitgeber als Zimmermädchen, erst im Minijob, seit August letzten Jahres hab ich eine 3/4 Stelle als stellv. Hausdame. Ich arbeite immer montags, dienstags, samstags. Die Mädchen sind auf einer Ganztagsschule, bekommen dort auch Mittagessen und müssen keine Hausaufgaben machen. Die haben sog. Wochenpläne, die in den Freiarbeitsstunden erledigt werden.

Mein Mann unterstützt mich und findet es auch gut, daß ich arbeite. Falls mal was ist oder so ;D Er erledigt den Haushalt an meinem Arbeitstagen - so im Durchlaufen eben, die täglichen Arbeiten. Bei den Schulgeschichten teilen wir uns auf- mittwochs kommen die Mädchen früher nach Hause, da guck ich mir die Wochenpläne an ( dort steht auch drin, welche Arbeiten in der nächsten Woche geschrieben werden), Mathe, Physik etc. übernimmt mein Mann, ich übernehme alle Sprachen und die "Laberfächer ;D". Am Samstag stehen so Sachen an wie Üben für Klassenarbeiten usw. Die Mittlere braucht etwas mehr Hilfe, weil sie sich mit den Lernen schwerer tut als ihre Schwestern - der Großen und der Kleinen flog immer alles zu- , aber beide Mädchen erledigen ihre "Schulangelegenheiten"sehr selbstständig. Aber- sie sind auch schon größer.

Jetzt zu Saisonbeginn wechselte ich den Arbeitgeber- ich gehe zu der Firma zurück, bei der ich schon die Ferienwohnungen geputzt habe, allerdings weiter als Hausdame mit gleicher Stundenzahl. Mir fiel auf, daß mir meine Arbeit zwar sehr viel Spaß macht, im Hotel aber oft eine "sehr gereizte" Stimmung herrscht, die ich streckenweise mit nach Hause nehme. Außerdem dient mein Handy meinem Arbeitgeber wohl als "Nabelschnur"- und wenn dann ständig am freien Tag das Handy klingelt, weil irgendein Firlefanz los ist ( "Der Hund in Zimmer 37 hat das Toilettenpapier gefressen, was soll ich jetzt machen?"   ::) Das ist kein Witz, es gibt im Service nur Azubis, vom Restaurantleiter mal abgesehen. Die müssen den Laden oft alleine schmeißen, weil der Restaurantleiter an den gleichen Tagen frei hat wie ich, der Chef steht meist in der Küche und ist ihnen dann keine große Hilfe...), ging mir das zunehmend auf die Nerven.

Aber, so Tage an denen alles schief läuft, kenne ich auch. Ich kann mich erinnern, die beiden Jüngsten waren noch in der Grundschule, 3. und 4. Klasse, die Große in Klasse 12. Da war ich mal einen ganzen Tag, von 13 bis 21 Uhr nur mit "Schulkrams" beschäftigt....Erst mit der Mittleren Einmaleinsaufgaben üben, damit hatte sie richtig Probleme und die Hausaufgaben dauerten ewig, anschließend mit der Kleinen das Hundereferat ausarbeiten, zwischendurch mit der Großen für Ernährungslehre üben, sie wünschte abgefragt zu werden und der abzufragende Stoff ging über 20 !! Buchseiten...und dann noch son Krams wie Eiweißverbindungen und so, also eher "Biochemie". Chemie war aber nie so meine WElt....Spaß ist was anderes....Abends kurz eine Stunde Pause von den Schularbeiten, da kam die Große - die Hausaufgabe für Religion ( sie hatten dienstags und mittwochs Religion, und dieser Lehrer gab grundsätzlich von Dienstag auf Mittwoch Hausaufgaben auf, anstatt von einer Woche zur Anderen) stand  noch aus. Vergleich des Menschenbildes in einem TExt von Albert Camus und der Bibel. 10 getippte Seiten bis Morgen.....DAS hab ich aber dann an meinen Onkel delegiert, der ist katholischer Priester. Wir erwischten ihn noch bevor er aushilfsweise einen Gottesdienst hielt, er kannte sowohl die Bibel als auch den TExt von Camus und versprach, sich während des Gottesdienstes
Gedanken zu machen und anschließend zurückzurufen.
Gegen 19 Uhr rief er an, diktierte der Große 5 Din A 4 Seiten in Stichwortform. Bis 20.30 hatten wir es gemeinschaftlich ausformuliert, ich habs dann abgetippt- ich hab mal Rechtsanwalts- und Notargehilfin gelernt und kann deutlich schneller tippen als die Große ;D-, die Große hat diktiert. Um 21 Uhr war ich damit durch, fiel erschöpft aufs Sofa und fragte mich: Wie, in Gottes Namen, schaffen Mütter, die Vollzeit arbeiten und mehrere Kinder haben, so ein Pensum?  ;D

Da muß ich aber die IGS, die die beiden Jüngeren besuchen, loben. Die Lehrer dort wünschen, daß die Kinder, wenn sie etwas nicht verstanden haben oder irgendwo "hängen", daß die Kinder, notfalls die Eltern, sich mit den Lehrern in Verbindung setzen. Dann bekommt das Kind die Sache während der Freiarbeitsstunden nochmals erklärt. Die Schulaufgaben sollen möglichst in der Schule bleiben, so daß zu Hause lediglich für Klassenarbeiten wiederholt werden soll. Das klappt sehr gut und ist eine echte Erleichterung gegenüber der Grundschule, die liebend gerne Lernstoff ins Elternhaus verlagert. Ich wurde dann schon manchmal bockig und dachte, Herrgott, wenn ich Lehrerin werden wollte, dann hätte ich Lehramt studiert...

Was so Sachen angeht wie Deine Reitstundenfahrerei, die Onkeln und Tanten...da muß man eben mal sagen: "Nein, ich kann gerade eben nicht." Ebenso die Basteltermine und die Kommunionvorbereitung. Was drin ist, zeitlich, macht man, was nicht geht, macht man eben nicht. Auf allen Hochzeiten kann man eben nicht tanzen. Wenn man versucht, es allen recht zu machen, geht der Schuß nach hinten los. Den Zahn hab ich mir schon lange gezogen....

Offline SiegiKam

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #50 am: 28.02.11, 20:23 »
Ja, Nelly arbeiten ging ich schon wieder aber bereits ab dem 1. Kind in Teilzeit.

Siegi
 
Leben und leben lassen

Offline Paula73

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #51 am: 28.02.11, 20:48 »
Seit die Kinder da sind arbeite ich "Teilzeit" heißt in etwa 36 h die Woche. Kommt meistens so hin, außer halt Ernte etc. einige Arbeiten erledige ich von Zuhause aus am PC, die sind da noch nicht mit drin.
Ich wohne nicht auf dem Betrieb, deswegen ist es auch nicht , mit Haushalt und Kindern eben mal zwischendurch. Ich habe das aber auch nie gewollt.

Wichtig ist "Nein" sagen lernen, sei es bei Überstunden auf der Arbeit, Forderungen von Kindern oder Familie, oder eben auch auf dem Hof. Der Tag hat nur 24 h und etwas Zeit braucht man auch für sich selbst.

Offline Freya

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #52 am: 28.02.11, 21:30 »
Seit die Kinder da sind arbeite ich "Teilzeit" heißt in etwa 36 h die Woche. Kommt meistens so hin, außer halt Ernte etc. einige Arbeiten erledige ich von Zuhause aus am PC, die sind da noch nicht mit drin.
Ich wohne nicht auf dem Betrieb, deswegen ist es auch nicht , mit Haushalt und Kindern eben mal zwischendurch. Ich habe das aber auch nie gewollt.

Wichtig ist "Nein" sagen lernen, sei es bei Überstunden auf der Arbeit, Forderungen von Kindern oder Familie, oder eben auch auf dem Hof. Der Tag hat nur 24 h und etwas Zeit braucht man auch für sich selbst.

aber Paula .... 36 Stunden sind ja fast Vollzeit ??? Ich arbeite 16 Std./Wo. und teile die auf 3 Nachmittage auf.... Ich melke aber morgens und abends. Und sonst arbeite ich auch voll im Betrieb mit.......
Wer heilt, hat Recht.
Hippokrates

liebe Grüße
Freya

Offline Paula73

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #53 am: 01.03.11, 05:10 »
Seit die Kinder da sind arbeite ich "Teilzeit" heißt in etwa 36 h die Woche. Kommt meistens so hin, außer halt Ernte etc. einige Arbeiten erledige ich von Zuhause aus am PC, die sind da noch nicht mit drin.
Ich wohne nicht auf dem Betrieb, deswegen ist es auch nicht , mit Haushalt und Kindern eben mal zwischendurch. Ich habe das aber auch nie gewollt.

Wichtig ist "Nein" sagen lernen, sei es bei Überstunden auf der Arbeit, Forderungen von Kindern oder Familie, oder eben auch auf dem Hof. Der Tag hat nur 24 h und etwas Zeit braucht man auch für sich selbst.

aber Paula .... 36 Stunden sind ja fast Vollzeit ??? Ich arbeite 16 Std./Wo. und teile die auf 3 Nachmittage auf.... Ich melke aber morgens und abends. Und sonst arbeite ich auch voll im Betrieb mit.......

Ich arbeite diese Zeit in der LW. Wir sind ein etwas ungewöhnliche Konstellation. Mein LG arbeitet auf dem Hof seines Vaters, da im Ort wohnen wir auch. Ich selbst habe mit Bruder und Mutter einen eigenen LW Betrieb(ca. 25 km entfernt), wohin ich dann "auf Arbeit" fahre. So fallen zusätzlich zu den 36 h + etwas PC Arbeit keine LW Arbeiten mehr an. 36 h/ Woche in der LW sind im Verhältnis zu den sonst üblichen Arbeitszeiten dann schon wieder "Teilzeit" 8)

Larik

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #54 am: 22.06.11, 09:14 »
In der gestrigen Ausgabe unserer Tageszeitung habe ich folgende Stellenanzeige gelesen:

..... Wir suchen eine Mitarbeiterin zur Verstärkung unserer Auftragsabwicklung und Kundenbetreuung.
Sie sind weiblich, zwischen 30 und 40 Jahre alt jung, ihre Kinder sind selbständig uns Sie können daher 40 Stunden pro Woche arbeiten........
....Sie haben in gleicher oder ähnlicher Stelle in einer industriellen Firma schon mehrere Jahre gearbeitet......
  ::)


Als ich das gelesen habe, war ich richtig froh, das ich meinen Arbeitsplatz zu Hause habe.  ::) 8)

Was meint ihr dazu?


OMG, mittlerweile sind so viele Jahre vergangen, geändert hat sich aber kaum was... solche Anzeigen sehe ich immer wieder in den Zeitungen.  :o

Offline Gitta

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #55 am: 22.06.11, 11:29 »
ehrlich gesagt, ich arbeite 25 Std/Woche und mir reicht es.

auf lange sicht gesehen, bleibt so manches einfach liegen, was du ändern/erledigen
möchtest/solltest.

letztes jahr als mein kind noch kleiner war, hatte ich zusätzlich einmal monatlich 6-8 Std eine Putzhilfe, dies
fällt dieses jahr aus, also hab ich mir eine babysitterin, welche jeden montag 3 stunden kommt, beschafft.

kann jeder sehen wie er mag,. aber meine meinung ist, man lebt nur einmal und

beruf+familie+landwirtschaft+garten +etwas eigene frei zeit


das reicht.

gitta
Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden.
Liebe Grüße
Gitta

Offline Gitta

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #56 am: 22.06.11, 11:33 »
stimmt, larik,

die anforderungen in der Berufswelt sind nicht familienfreundlicher geworden, eher im gegenteil.

ich z.b. mußte um 3 wochen urlaub im august/sept. raufen, weil unser kleiner dann in die kiga geht.

erst über den personalratsvorsitzenden und big boss wurde der urlaub genehmigt.

das zum thema kinderfreundlichkeit und rücksichtsnahme auf familien mit kinder zur urlaubszeit.

gitta
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Liebe Grüße
Gitta

Offline amanda

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #57 am: 22.06.11, 14:49 »
seids mir net bös....

meine Meinung ist ...

wenn ich voll berufstätig bin, muss mir der Bauernhof eigentlich egal sein....
wenn ich teilzeit berufstätig bin, müsste  Beruf u. Familie  zu regeln sein, so wie bei anderen Berufsgruppen halt auch.
wenn ich voll im BAUERNHOFBERUF integriert bin, und noch eine andere Arbeit habe und noch eine Familie und noch einen bäuerlichen Gemüsegarten (meine jetzt nicht einen Reihenhausgarten) und noch weitere Familienmitglieder zu versorgen, vielleicht noch Urlaub auf dem Bauernhof, Direktvermarktung, mehrere Ehrenämter, und, und und..... dann wird es wohl meistens etwas viel werden ...oder...

Weniger ist bekanntlich mehr, auch im finanziellen Bereich, man kann nicht alles haben, und einen Teil der Arbeit macht man nur halbherzig und da ist halt oft der Einsatz immer noch zu hoch!

Will nicht oberschlau wirken, aber was ich hier in meinem Umfeld an Arbeit von Bauersfrauen geleistet wird, wirkt auf mich schon manchmal krankhaft..

Dass einige nach ca. 15 Jahren, weg sind, nicht nur vom Betrieb sondern auch vom Mann finde ich bedenklich.

Ich glaube, dass wir nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht haben unseren Kindern ein lebenswertes Leben vorzuleben.

Amanda