Und warum ist eine möglichst hohe schulische Ausbildung eine bessere Voraussetzung, als eine gute Handwerkliche Ausbildung ? Eine Ausbildung egal in welcher Form ist doch immer nur dann gut, wenn sie einem auch etwas nützt.
Du, ich hab' "Ausbilung" geschrieben. Das kann auch Mittlere Reife mit anschließender Lehre sein.
Ich hab' meine Große auch unterstützt, als sie ihre Lehre angefangen hatte, hab' ihr sogar den Wunsch nach einer kleinen Wohnung in der Stadt erfüllt, zum einen, dass sie nicht immer so weit fahren muss, und zum andren, weil sie soooo gerne in der Stadt wohnen wollte. ...dass sie nach fünf Wochen ihre Lehre zur Frisörin hingeschmissen hat (weil sie so viele Stunden arbeiten, bzw. zusehen/lernen musste)....
das ist ihre Eigene "Entscheidung" gewesen ...das steht auf einem andren Blatt. Wir hatten mit Engelszungen auf sie eingeredet, aber ohne Erfolg.
Als sie noch beim leiblichen Vater (mein Ex) lebte, hatte sie wegen Null-Bock den Realschulabschluss nicht gepackt. Dann ist sie zu uns gezogen, weil sie hier die Chance hatte, die 10. Klasse zu wiederholen. Das hat sie dann, obwohl sie anfangs gute Noten hatte, wegen Null-Bock wieder nicht geschafft. Da hat nichts geholfen, kein Zureden, kein Schimpfen, nichts. Integlligenzmäßig hätte es gut gereicht. Sie hatte immerhin das große Glück, dass sie auch mit Hauptschulabschluss eine Lehrstelle gefunden hat. - Tja, ist nicht so gelaufen, wie wir es erhofft hatten, aber wir haben ihr möglichst gute Voraussetzungen geschaffen. - Was so ein junger Mensch dann draus macht, das liegt an ihm selbst.
Nachdem das mit Lehre und auch mit anschließendem Jobben nicht geklappt hat
habe ich sie - damals noch knapp unter 18 - wieder zu uns geholt. Inzwischen ist sie volljährig und lebt wieder in der Stadt, schwanger, mit dem "Schatzi", beide mit abgebrochener Lehre, ohne Job. Sie hat nur ein bisschen Unterhalt vom leiblichen Vater. - Jetzt muss sie sehen, wie sie klar kommt. Ich finde es schrecklich. Aber wir machen uns keine Vorwürfe. Wir hatten ihr einen guten Start ermöglicht. Sie hat aber - bis jetzt, nichts draus gemacht. Dagegen ist man ziemlich machtlos.
Mein Mann ist gar nicht mehr gut auf sie zu sprechen, gar nicht mehr, und ich bin immernoch hin und her gerissen. Ich habe mir (notgedrungen) zum Motto gemacht: "Ich erwarte das Schlimmste, und ich hoffe das Beste."
Aber es gibt ja zum Glück auch ganz viele junge Leute, die machen was draus.
geli,
klar, ein arbeitsloser Akademiker, das ist auch nicht das gelbe vom Ei. Ich glaub' da sind wir uns einig. Man sagt ja, Handwerk hat goldenen Boden ...und wenn man will, kann man da auf dem zweiten Bildungsweg auch viel drauf aufbauen. Als Eltern kann man nur sein Bestes geben, um das Fundament zu schaffen. Und das heißt: Ausbildung, egal ob akademisch oder prakatisch. Hauptsache Ausbildung. Aber damit ist noch nicht sicher, dass die jungen Leute auch was draus machen ...das sieht man ja an mir, bzw. an meiner Großen. Leider.