Hallo Bridda,
ich weiß jetzt nicht, wen du hier genau meinst, und wessen Meinung dich nervt aber in einem öffentlichen Forum darf jeder mal seine Meinung schreiben.
Ich tu es hier gerne genau zu dem Thema, weil es mich
a) als Mutter zweier Pubertierender interessiert und ich in einigen Sachen einfach hilflos dastehe
b) ich in Sachen Jugenarbeit auf dem Dorf auf 25 Jahre Tätigkeit (in allen Funktionen) zurückblicken darf. Alles im Ehrenamt und seit einem Jahr als bezahlten Minijob bei einem Verein, der Jugendhilfe anbietet.
c) ich (auch ehrenamtlich) in einem großen kirchlichen Verband mit 12.000 Mitgliedern (bei uns gibt es die Familienmitgliedschaft) im Beirat bin und wir uns fürs Leben auf dem Land einsetzen und da gehören die Familien und Jugendlichen dazu...............
es wird viel mehr getan, als nach außen gleich sichtbar wird. Vieles ist auch nicht organisiert und reglementiert, Gott sei Dank.
Wir haben z.B. nächstes Jahr hier in Bayern Kommunalwahlen und da wird es von meinem Verband (wens interessiert die KLB) und anderen großen Sozialverbänden (Kolping, Caritas, KAB usw.) auch Wahlprüfsteine geben für die Kandidaten in den Landkreisen und Gemeinden in Sachen Jugend und Familienarbeit und wir sind aufgefordert und das tu ich auch, denen auf die Finger zu klopfen, die da so Ämter anstreben.. Denn diese Arbeit geschieht vor Ort und das können sie dann nicht auf die große Politik schieben.
Z.B.bei uns in Weilheim streiten sie sich seit Menschengedenken über das JUZE
, den in einer Beamtenstadt, wie der unseren soll das natürlich am Rande sein, damit die drinnen in den besseren Wohnlagen nicht gestört werden. Wir haben eine gute Streeworkerin ohne die es nicht ginge, da wir hier sehr viele Russlanddeutsche haben. Ein Stadtrat wollte die absägen, aber da hat er sich ins Bein gehackt. Bei der nächsten Kandidatur wird er wohl die Quittung bekommen .
In allen Schulen gibt es viele Eltern, die gute Arbeit leisten und sich für ihre und auch die anderen Kinder einsetzen, wenns die eignen Eltern schon nicht schaffen.
In einer Gemeinde, wo ich Freunde habe haben mehrere kleine Landgemeinden zusammen eine Soz.päd. angestellt, um Jugendarbeit überhaupt wieder zu machen, da die bei uns im ländl. Raum früher traditionell eigentlich in und von der Kirche stattfand, nur hat die letzten 10 - 15 Jahren keiner gemerkt, dass diese traditionelle Schiene einfach weggebrochen ist. Diese Gemeinden haben sich erinnert, dass die eine Verantwortung für die Jungen haben. Sie haben ihnen vertraut und ihnen auch einen Raum gegeben, ohne die übliche Kontrolle, ob ja auch sauber geputzt ist. Die machen das gut. Es gibt keine illegalen Bauwägen mehr und die Jugend hat wieder einen Platz in der Mitte des Dorfes, auch wenns mal lauter ist. Das hat denen der Bürgermeister schon verklickert.
Bei uns gibt es auch noch viel zu tun und ich hab mir erst letzte Woche wieder den Mund verbrannt, als einer unserer Gemeinderäte über Komasaufen usw. geschimpft hat. Bei jedem Feuerwehrfest geht es schlimmer zu als auf einer Party der Jugendlichen, denn da ist ja die Bar das wichtigste Möbelstück , damit man an den Räuschen der Gäste möglichst viel verdient (um es dann wieder einem sozialen Zweck zu spenden haha) .
So muß das gehen von ganz unten bis oben. Den mit Verboten sind sie gleich da, ob jetzt der Söder eine Ausgangssperre verhängen wollte oder der Huber die Flatrateparties verbietenlassen will oder auf der anderen Seite ganz liberal...........die jungen Liberalen Pornos für Jugendliche freigeben wollen, was ich ja besonders pikant finde im Zusammenhang mit diesem Thema. Stand im Spiegel im Februar, dieses Jahres. Diese jungen Schlipsträger..
..........haben sich aber mit ihrem Vorschlag nicht durchgesetzt.
Ein andermal gerne mehr
Fanni