Autor Thema: Kirche in Coronazeiten, Gottesdienstverbote, Wiederöffnung...  (Gelesen 36422 mal)

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Offline Steinbock

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Ich war heute im Sonntagsgottesdienst in unserer Pfarrei.
Fand einen Platz neben einer Säule, wo ich fast nix sehen konnte.
Friedensgruß darf auch nicht mehr sein (wobei ich der Meinung
bin, man könnte sich wenigstens anschauen!).
Gegen Ende des GoDi hab ich so gefroren (Heizung darf ja auch nicht sein).

Ich war nur noch genervt von Corona und allem!!!
(Wobei mein Verstand die Maßnahmen versteht.)
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (H.Hesse)

Offline Mastreh

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Hallo Steinbock, war heute auch in der Kirche. Mich hat zwar nicht gefroren aber schön fand ich den Gottesdienst nicht. Beim Friedensgruß habe ich die Geste mit dem anschauen auch vermisst, das Volk singt nicht mit, nur vom Chor ein paar Sänger. Ich werde wahrscheinlich mit dem Kirchenbesuch wieder eine Zeitlang aussetzen.

Offline sonny

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Da bleib ich doch lieber bei den Gottesdiensten 🙏 im Radio, da kann ich auch mal mitsingen
Liebe Grüße
sonny

Es gibt nur eine Medizin gegen große Sorgen:
Kleine Freuden.

Offline Sternschnuppe

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Ich war gestern auch im Gottesdienst am Ewigkeitssonntag, ich muss sagen es war ein wunderschöner Gottesdienst.

An jedem Platz wo man sich setzten durfte, war ein Teelicht in einem Glas und für jeden verstorbenen dieses Kirchenjahres eine Kerze auf dem Altar....

Unser Pfarrer hat eine wunderschöne, für die anwensenden Angehörigen sehr passende Predigt gehalten. Er ging darauf ein, wie schwer es doch in der Coronazeit war und ist, sterbende Angehörige zu begleiten und teilweisenur eine Beerdigung mit 10 Personen ohne Händedruck und Umarmung abhalten zu müssen.

Er hat die verstorbenen in die Predigt eingebunden und zu jedem noch sehr persönliche Worte gesagt.......danach wurden die Kerzen auf dem Altar angezüdet, die Angehörigen durften sie mit nach Hause nehmen...........

Auch die Liedauswahl war sehr schön

Offline frankenpower41

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In meiner Heimatgemeinde war Gottesdienst zum Totensonntag  geteilt. Unter normalen Umständen wäre ich mit, wäre ja auch kurzfristig gegangen.
Wir waren schon für 9 Uhr eingeteilt, hatte schon überlegt zu gehen, auch wenn es stressig geworden wäre, dann aber davon abgesehen. Man musste schon im Vorfeld anmelden.
Insgesamt waren jetzt 7 Angehörige dort, auch getrennt gesessen.

Bin dann Nachmittags zum Friedhof.

Heute ist dort Beerdigung, bin gespannt wie das abläuft.  Als mein Vater im September beerdigt wurde war das ganz normale Beerdigung mit vielen Leuten. (außen mit  Maske, in die Friedhofskirche durften nur 35 Personen) 

Offline martina-s

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Hallo,
bei uns sind die Gottesdienste in der Filialkirche zu der wir gehören eh mager besucht. Viele wollen unseren Pfarrer nicht so.
Da hätte man auch nach dem ersten Lockdown Gottesdienst halten können, wo er nur in größeren Kirchen erlaubt war.
Ich bin zwar Kirchenpflegerin. Aber ich gehe eher wenig. Bei uns ist immer Samstagabend für Sonntag. Letzten Samstag war ich als Lektorin eingeteilt. Ergo gab es kein Kneifen.
Aber ganz ehrlich mag ich mich nicht gerne mit anderen Leuten im gleichen Raum aufhalten.
Ich kenne inzwischen einige die sich Corona eingefangen hatten und man kann trotz aller Recherche nur Vermutungen anstrengen wo der Infektionsherd war. Das ist alles so vage...

Ich hab hier unsere 89 jährige Oma zu pflegen. Möchte ihr kein "Geschenk" mit nach Hause bringen.

Da bin ich dann lieber nicht in der Kirche, egal was wer darüber denkt.

Und nein, ich bin glaub nicht hysterisch!

Ich will auch keine starke Virusgrippe haben. Und wenn ich wüsste jemand hat sie, dann mache ich einen Bogen. Denn man ist schon auch für seine Mitbewohner und Weggefährten verantwortlich. Das ist mir so richtig bewusst geworden.

Vielleicht ist die Entschleunigung gar nicht so schlecht. Man lebt wieder bewusster.

Und der Radio Gottesdienst auf Radio Tirol ORF, den höre ich super gerne.
Liebe Grüße
Martina

Offline Anneke

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Gestern war ich nach längerer Abstinenz auch mal wieder im Gottesdienst in meiner Heimatpfarrei. Die Organisatoren von Pfarrgemeindrat über Mesnerin bis Kirchenverwaltung geben sich alle Mühe. Man muss sich nicht anmelden, mein Platz war aber eh „reserviert“. Meine Schwester war als Ordner eingeteilt, so konnte ich in einer Bank neben meiner Mutter Platz nehmen und meine Schwester kam auch in diese Bank. Die Bank wäre ohne mich auch belegt gewesen. Jemand aus anderer Familie darf da ja nicht dazu. Streng genommen hätte ich da auch nicht reingedurft. Wir sind aber eh immer zusammen, das wissen alle übrigen Ordner auch (man kennt sich und weiß um die Verhältnisse).  Angenehm fand ich die Kommunionausteilung. Der Priester geht die Reihen ab. Kann ja alle „Willigen“ (diese stehen dann) erreichen durch die jeweils leeren Zwischenreihen. Wer nicht will, bleibt einfach sitzen. Durch die Enge im Altarraum in der relativ kleinen Kirche gibt es auch keine Ministranten. Es wird kirchenmusikalisch eher auf „Sparflamme“ gehalten (nur 1 Strophe). Von der Lektorin hab ich auch nicht viel verstanden. Sie spricht ja nicht durch Mikrofon, dieses ist vom Pfarrer belegt, darf nicht durch andere Person benutzt werden.

Alles in allem „gibt“ mir der Gottesdienstbesuch unter diesen Bedingungen nicht viel, sehr kühl und reduziert....ich setz mich dann lieber im Stillen in eine ganz leere Kirche.

In meinem Wohnort gibt es aktuell einige Beerdigungen/Verabschiedungen. Ist hier ja alles katholisch. Es gibt Aussegnung (findet vor der Leichenhalle) auch in „normalen“ Zeiten im Freien statt. Anschließend Rosenkranz in der Kirche. Ein paar Tage darauf dann Beerdigung. Ich habe beobachtet, dass die Leute teilnehmen (reduziert....wo früher 2 Personen aus einem Haushalt gegangen wären, jetzt lediglich eine Person, wenn überhaupt) in Rosenkranz und Reqiem nur der engste Kreis in der Kirche ( wir haben relativ große Kirche, könnten mehr als die Familie rein) Alle übrigen kommen am Friedhof dann dazu, um Abschied zu nehmen. Das dauert in der Regel nur eine Viertelstunde. Die Ansprachen der Vereine werden „gebündelt“, ein Verein übernimmt die Ansprache für alle.

Fazit: ich glaube nicht daran, dass die Vorcorona-Gepflogenheiten und Gebräuche nochmal ganz zurückkommen . Da wird sich einiges auf Dauer ändern in den ländlichen Gegenden/Dörfern (vielleicht einfach auch nur jetzt wesentlich schneller durch die Pandemie).
Zuviel nachdenken ist wie schaukeln, man ist zwar beschäftigt, kommt aber keinen Schritt weiter

Offline Maja

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ja anneke das glaube ich auch. was mal abgeschafft ist, ist abgeschafft.

Offline fanni

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ja anneke das glaube ich auch. was mal abgeschafft ist, ist abgeschafft.

ich denke, dass nur das sichtbar wird, ws vorher schon war und durch Corona nur beschleunigt.
Herzliche Grüße von Fanni

Offline martinaTopic starter

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Mir ist ein Gottesdienst ohne Gemeindegesang trotzdem lieber, als ein TV-Gottesdienst oder ein Stream aus einer leeren Kirche.

Wir hatten Sonntag unseren Totensonntagsgottesdienst nicht als Andacht in der Friedhofskapelle, wie sonst immer, sondern in der Kirche. Der Pastor hat diesen Gottesdienst wunderschön gestaltet, das kann ich nicht anders sagen. Ich habe sonst auch so meine Probleme mit ihm und bin oft anderer Ansichte, gerade wenn es um Umstrukturierungen der Dorfgemeinden geht. Da spielt Corona den Kirchenoberen schon in die Hände, das glaube ich auch.

Aber wenn ich diese Sachen zu trennen versuche und die Gemeindereform jetzt mal bei Seite lasse, dann sage ich, wir hatten trotz Corona einen Gottesdienst, der mir einfach gut getan hat und vielen anderen auch. Ich sehe ja an den Besucherzahlen, dass diese angestiegen sind, seit der Wiederöffnung im Sommer. Da sind wohl doch einige (wenn auch wenige) wach geworden und haben gemerkt, dass etwas gefehlt hat.

Offline Rohana

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Ich war die Tage mit meiner Tochter im Ort, ein bisschen spazieren, schnell beim Metzger einkaufen. Sämtliche gefundenen Treppenstufen hoch und runter laufen. Spontan standen wir vor der Kirche... da sind wir dann auch rein, ganz alleine, ohne Gottesdienst. Haben zwei Kerzen angezündet, ein wenig gesessen und gebetet (zumindest ich) und die Kirche erkundet (meine Tochter, 1.5 Jahre). Kalt war's, und schön.

Offline zwagge

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Grias eich,
Bei uns wird es jetzt in der Adventszeit ein Zusatzangebot geben:
Jeden Samstag um 19.00 werden im Freien Andachten gehalten. Die werden von verschiedenen Gruppierungen ( Mutter-Kind-Gruppe, Landjugend, Frauenbund, und FaGo-Team) gestaltet. Immer muss ein Seelsorger dabei sein.
Hintergedanken soll sein, dass nicht alle in den Sonntagsgottesdienst kommen sondern sich das ganze entzerrt. Ich denke aber, dass viele UND gehen.

Man wird sehen.
Bei uns im Ort gibt es Gott sei Dank noch sehr viele Aktive die sich hier engagieren und viele die es wertschätzen.

Ganz liebe Grüße
Birgit

Offline zwagge

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...und noch was neues:
Heute bekommen: man soll eine Stern basteln, egal welchen, aus Goldpapier, Transparentpapier, 3 D oder platt.... diesen dann mit Vornamen versehen und bis spätestens 4, Advent in die Kirche bringen. Es soll dann ein Sternenhimmel in den Kirchen entstehen.
Ich finde die Idee klasse, und werde meine Kinder motivieren, dass wir für jedes Familienmitglied einen Stern basteln.

Vielleicht auch für unsere Verstorbenen, wär auch schön.

Ganz liebe Grüße
Birgit

Offline Lulu

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Ich fand den Gottesdienst gestern aus Speyer im TV wirklich schön. Diese Stunde nehme ich mir grade Sonntags jetzt bewusst für mich und merke es tut mir gut.

Offline martinaTopic starter

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Mir fehlt bei mir für TV-Gottesdienste die Konzentration. Die Hände fangen an zu zappeln, weil ich meistens beim TV-schauen nebenbei handarbeite oder am Handy spiele *schäm* Nur einfach so konzentriert aufmerksam ins Gerät schauen kann ich nur sehr selten. Da bin ich fast ein wenig neidisch auf Leute, die das können.

Wir hatten gestern echten Gottesdienst und es kamen fast keine Leute, weil unsere Lokalzeitung den Gottesdienst vergessen hat, in der Liste mit abzudrucken. Das ist so schade. Da schreibt man Kirchenboten mit allen Terminen, es gibt sogar noch Flugblätter für jeden Haushalt, aber letztendlich orientieren sich die Leute am Käseblatt und die kriegen es in der Redaktion oft nicht gebacken, die Termine richtig abzudrucken. Egal, ob man sie per Fax oder Email einreicht. Oft sind die Uhrzeiten verdreht oder eben - wie gestern bei uns - ganz rausgefallen.