Hallo,
meine Mutter ließ sich scheiden um einen anderen Mann zu heiraten, da war ich 1 Jahr alt. Ich blieb dann bei meiner Oma und habe dort meine gesamte Kindheit und Jugend verbracht. Meine Mutter kannte ich nur vom "Besuch".
Niemals hätte ich das "Zuhause" meiner Oma mit dem, wo meine Mutter wohnte, tauschen wollen. Auch wollte ich nie zu meinen Halbgeschwistern.
Meine Mutter starb, als ich 16 war. Mein Vater war zu dieser Zeit schon 6 Jahre tot.
Als mich meine Oma, die ja Mutterstelle an mir vertreten hatte, für immer verließ, war ich 21 und hätte jetzt endlich mal den Verstand gehabt, mich mit ihr "richtig" unterhalten zu können. Aber dann war es zu spät.
Das tut mir heute noch leid.
Ich kann mir bis heute nicht vorstellen, was besser hätte sein können, wenn ich bei meiner Mutter aufgewachsen wäre...... Ich vermisse nichts. Ich hatte eine sehr glückliche und zufriedene Kindheit.
Natürlich habe ich mir Zeit gelassen, mit Kinderkriegen; auch aus o.g. Gründen. Wollte ich es doch "besser" machen. Als dann meine erste Ehe (kinderlos) in die Brüche ging, als ich 31 war, brauchte ich erst mal Zeit um mein Leben wieder in den Griff zu kriegen.
Irgendwann lief mir dann die Zeit davon, als ich einen "neuen" Lebenspartner gefunden hatte.
Als wir beide niemals mehr damit gerechnet haben, wurde ich doch noch schwanger und wir bekamen einen gesunden Sohn. Wir sind froh, daß wir ihn haben und ich werde mir sicherlich kein schlechtes Gewissen einreden lassen, daß ich als "späte" Mutter mich noch traue ein Kind in die Welt zu setzen.
Ich pers. habe von jungen Müttern oft den Eindruck, daß sie viel mehr darunter leiden, auf gewisse Dinge wegen des Kindes verzichten zu müssen und daß sie der Singlezeit nachtrauern.
Im Stillen muß ich mich amüsieren, wie manche absolut "fix und foxi" sind, wenn sie mit 2 kleinen Kindern im Supermarkt einkaufen.
Sicher ist es nicht bei allen so. Aber ich für meinen Teil habe schon so viel erlebt in meinem Leben, jetzt habe ich Zeit mich auf mein Kind zu konzentrieren. Das ist das Wichtigste.