Bäuerinnentreff

Rezepte => Hauptspeisen => Thema gestartet von: mary am 14.01.17, 12:33

Titel: Sossen
Beitrag von: mary am 14.01.17, 12:33
Habe vor ein paar Tagen das erste Mal eine ganz gewöhnliche braune Grundsosse gemacht, eine Werbeeinblendung einer "Edelessenverkaufsfirma" hatte Fonds-, helle und braune Grundsossen zu Preisen im Angebot, da wird einem schwindelig.
Beim Preis für Demi Glace wird einem noch mehr anders. Muss gestehen, ich wusste zuerst gar nicht, was das ist.
Da unsere Gefriertruhe gut mit Knochen gefüllt ist, macht es keine grosse Mühe und Kosten, nebenher zu machen.
Praktischer und einfacher ist sicher das Päckli aus dem Geschäft.
Titel: Re: Sossen
Beitrag von: sonny am 15.01.17, 22:40
Hallo Mary,
machst du das mit Schweine oder Rinderknochen, hab jetzt erst mal nachgelesen, was Demi Glace heißt.

Bei mir kommt es selten vor, dass ich zu wenig Soße habe, bring immer genügend zusammen!
Titel: Re: Sossen
Beitrag von: mary am 16.01.17, 06:53
Rinderknochen, davon habe ich eine ganze Menge in der Kühltruhe.
Mit Schweineknochen hab ich es noch nicht probiert.
Sosse, bei Niedertemperaturgaren ist sie eher wenig und es fehlt auch ein Stück vom Geschmack, da ist die braune Grundsosse ganz praktisch.
Ich habe auf Weihnachten ein Kochbuch von 1874 als Geschenk bekommen, damals gab es die vielen Magg..... und andere Firmenprodukte noch nicht.
Hat mich einfach mal neugierig gemacht, wie so eine Jus gemacht wird und wie sie schmeckt. Vom Aufwand her eigentlich einfach,  braucht nur eine Menge Zeit, aber dafür ist der Slow Cooker sehr praktisch. Die Sosse habe ich z.T. in Eiswürfelbehälter eingefroren und zum Teil eingeweckt.
Titel: Re: Sossen
Beitrag von: pauline971 am 16.01.17, 10:11
Mein Mann macht jeden Winter eine Demi Glace. Das Endergebnis lässt er abkühlen und füllt es dann in Eiswürfelbehälter. Das sind dann Brühwürfel sagt er. Ein kurz gebratenes Roastbeef und für die Soße 1-2 Brühwürfel - ein Traum  :-*
Titel: Re: Sossen
Beitrag von: mary am 16.01.17, 11:43
@pauline,
Ausser brauner Grundsosse bin ich noch Sossengrundschülerin ;), hatte einfach eine Suppe oder Sosse gestreckt, gebunden usw.
Aber das Buch über die Suppenapotheke hat mir erst für den Wert von selbstgemachter Suppe und Sosse wirklich die Augen geöffnet.
Habe neulich im Geschäft von einer Markensosse aus dem Päckchen gelesen, was da enthalten ist:
Weizenmehl, Palmfett 19 %, Sahnepulver, Reismehl, Gewürze (3,8% Zwiebeln, Knoblauch, Pfeffer) Hefeextrakt, Zucker, Milcheiweißerzeugnis,
so gar nichts von Knochenextrakt?
Hab nix gegen Weizenmehl, aber wofür Palmfett, das begreif ich nicht, klar kommt billiger.
Titel: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 28.10.17, 09:42
Ich koch schon ein ganzes Weilchen, hab neulich unterm Bügeln Wir in Bayern angeschaut und die gute Sosse zum Jungbullenbraten in verkürzter Form entstehen sehen.
So aufwendig hab ich das noch nie gemacht- das Suppen- bzw. Sossengrün immer wieder anrösten und verdampfen lassen, es war von 45 Minuten die Rede, die man dafür rechnen muss.
Ich werds mal ausprobieren, wenn ich in der Küche sowieso was zu tun habe, bin gespannt, ob das dann wirklich so besonders schmeckt.
Welche Mengen  an Suppengemüse für den Braten verwendet wurde, war schon  :o
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 28.10.17, 12:05
Ich hab das Rezept nicht gelesen, sondern nur den Berg Suppengemüse gesehen, der für die Sosse verwendet wurde, kam mir schon sehr viel vor.
Mehrfaches Anrösten, hab ich bisher noch nie gehört, das man das tun sollte.
In einem alten Kochbuch steht ein Rezept für braune Grundsosse, wenn ich wieder mal auf eine grössere Menge Knochen komme, dann versuch ich das mit dem Anrösten.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: goldbach am 28.10.17, 13:36
Vor ein paar Jahren sah ich eine Kochsendung von Don Alfonso  ;) - er erklärte wie eine Soße gemacht wird.
War echt interessant und ich kochte nach seinen Empfehlungen.
Wir hatten einen bestens zerlegten Frischling geschenkt bekommen und da habe ich den Mini-Rücken nach Schuhbeck's Anleitung gebraten: himmlisch! 
Die Knochen wurden trocken (an)geröstet im Backofen, Soßengemüse dazu usw.
So genau hab ich es nicht mehr im Kopf!
Die Anleitung ist bestimmt in einem seiner Bücher zu finden - womöglich auch im Netz.
Ich weiß nur noch, dass die Soßenherstellung so richtig aufwendig war und wir erinnern uns immer noch an ein himmlisches Essen!

Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: Milli am 28.10.17, 14:11
Also ich geb das gewürzte Fleisch in die Pfanne ,aussenrum Gemüse und Zwiebeln,aufs Fleisch ein schönes Stück Butter,ohne Wasser in den Ofen.
Dort bleibt es mind. 1 Stunde.In dieser Zeit ist das Gemüse und die Zwiebel schön angebräunt und jetzt gieß ich erst auf.
Vor dem Essen pürier ich das Ganze und geb noch etwas Sahne dazu,das ist die beste Soße ,geht einfach und gelingt immer.

LG milli

Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 28.10.17, 15:08
@Milli,
diese Art eines Rinderbratens bzw. die Sosse  wie in der Fernsehsendung hab ich noch nie gehört- mir hätte bei dem Braten eine sossenschluckende Beilage gefehlt.
Bei mir kommt das Fleisch meistens in den Slow Cooker, wird  in der Pfanne angebraten, dann das Suppengemüse auch in die Pfanne, zuvor einen Hauch Puderzucker, damit karamelisiert es besser, mit dazu passender Flüssigkeit ablöschen,  Kräuter und Gewürze über den Braten, kommt in den Slow Cooker und nach einigen Stunden gibts eine in der Regel wohlschmeckende Sosse samt Fleisch.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: Milli am 28.10.17, 15:49

Mary , dann hast ja eh leckere Soße,dann brauchst dir den Aufwand aus dem Fernsehen nicht antun.  ;)

LG milli

Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 28.10.17, 20:46
@Milli,
ja, so zeitaufwendig hab ich auch noch nie eine Sosse gemacht.
Aber die paar eingeweckten Flaschen braune Grundsosse sind bald wieder verbraucht und beim nächsten Mal schau ich mal, ob da ein Unterschied besteht, wenn man sie ein paar Mal so durchbrutzelt und aufgiesst.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: gundi am 28.10.17, 21:26
Mary, so eine Soße, die Köche nennen es "Schü" (Jus), kann man gut auf Vorrat machen und einfrieren. Wenn ich viele Knochen zur Verfügung habe, dann brate ich einen großen Topf voll mit reichlich Wurzelgemüse, Zwiebel, Salz und Pfeffer an, es wird immer wieder mit Wasser aufgegossen und einreduziert (3-4mal). Danach die Soße abseihen und einfrieren. So spart man sich viel Platz im Gefrierfach, den sonst die Knochen einnehmen.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 29.10.17, 10:48
@gundi,
ja Knochen sind sehr wertvoll geworden.
Ich war neulich beim Metzger und mich hätte es fast auf den Hosenboden gesetzt, dass Knochen fast teurer als das Fleisch sein können.
In einem alten Kochbuch hab ich gelesen, dass man früher das erste Mal aus den Konchen Suppe gekocht hat, sie dann ein 2. Mal als abgetrocknet im Backofen geröstet hat und  danach diese braune Jus machten.
Ganz sparsame Köchinnen haben sogar ein 3. Mal nochmals die Knochen ausgekocht- und dann die Knochen durch die Knochenmühle gewalzt, um ihre Hühner damit zu füttern.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: Beate Mahr am 29.10.17, 11:09
Hallo

naja ... es gibt Soße zum Braten ... und es gibt Demi-glace

Googlet das mal ...

Gruß
Beate
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 30.10.17, 06:14
Demi glace erscheint mir als die hohe Schule der Kochkunst-
an so was hab  ich mich noch nie drangetraut, freu mich schon, wenn die Sosse zum Braten gut geworden ist.
Beim Lesen von dieser Edelsosse bin ich auch auf Kraftbrühen, doppelte Kraftbrühen usw. gekommen,
das ist wohl auch die Suppenkunst in Vollendung.
Ist mir dann nur das Bild der immer länger werdenden Fix- und Fertigpäckchen in den Lebensmittelgeschäften  in den Sinn gekommen, Suppen-. Sossenpäckchen, Fonds und Edelsossen- alles bereits fertig .
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: Beate Mahr am 30.10.17, 10:14
Hallo

naja ... Edelküche ist das eigentlich nicht ... eher Standard

Ich habe etliche Jahre Gastro Erfahrung ...
da macht man sich über Soßen/Suppenansatz nicht wirklich Gedanken 
lief immer nebenher ... *Abfall* vom Fleisch parieren wurde immer gesammelt
das kam dann zu den Knochen ... Gemüse putzen ... Abschnitte für Soße/Suppe 

Es stand auch immer ein großer Topf am Herd

Und ganz wichtig ... nie Salz/Pfeffer in die Soße/Suppe Ansätze
*Geschmack* kam immer von den Knochen/Gemüse/Kräuter/Wein usw.

Die Demi-glace z.B. wird passend zum Gericht à la minute  gepimmt 

Gruß
Beate

Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 30.10.17, 14:30
@Beate,
im Normalohaushalt fallen leider nicht solche Mengen an Fleisch, Knochen und Gemüse an, um immer nebenher Suppen oder Sossenfonds zu machen.
Aber Danke für den Tip mit dem Würzen bzw. Salzen.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: Mathilde am 30.10.17, 21:06
Hallo,

Ich friere diesen Fond dann in Portionen ein. Allemal besser wie Instanntsoße.

LG Mathilde
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 31.10.17, 07:35
Ich hab mir angewöhnt, die Reste vom Gemüse, Fleischabschnitte, die für Sossen und Suppen nutzbar sind, einzufrieren und von Zeit zu Zeit Suppen- oder Sossen zu machen.
Was ist besser, einfrieren oder einkochen von Suppen und Fond?
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: pauline971 am 02.11.17, 14:17
Ich war in den letzten Tagen nicht am PC und habe die Beiträge bzw. den Film erst jetzt angeschaut.

Mir persönlich hat die Köchin nichts neues erzählt, denn so koche ich Woche um Woche die Braten am Sonntag. So habe ich es gelernt bekommen von der Mutter. Als ich ca. 11-12 Jahre alt war hieß es immer "Pass aufs Fleisch auf" und wusste irgendwann ganz genau, wann es Zeit ist, Wasser nachzugießen. Im Laufe der Jahre bekommt man dafür ein Gefühl und hört und riecht es. Man muss das Fleisch "retten" bevor es anbrennt. Darf ne kleine Kruste haben. Sonntag war und ist bei uns zuhause Bratenzeit im Herbst/Winter. Ich fange am Sonntag meist gegen 09.15 Uhr mit dem Anbraten an und ca. 10.00 Uhr ist der Bräter in der Röhre bzw. schmort oben auf der Platte. Für 1,8kg Fleisch kann man schon 500g Gemüse gebrauchen. Ich wiege das nie ab und das Wurzelwerk variiert je nachdem welches Fleisch ich nehme. Ich koche auch gerne mit Rotwein. Der darf ran, bevor der Topf zum Schmoren geschlossen wird. Knochen in Form von Fleisch-/Markknochen dürfen nicht fehlen. Wenn ich Wild habe können es auch gerne davon Knochen sein. Wenn das Fleisch fertig ist kommt es aus dem Topf und darf entspannen an einem warmen Ort. Währenddessen mache ich die Soße fertig. Gemüse püriere ich nie. Knochen und Gemüse werden abpassiert und anschließend die Soße gebunden. Das darf ne Mehlbutter sein. Die Rouladen ziehe ich mit etwas Stärke ab. Sahne hat an den Bratensoßen bei mir nichts zu suchen. 
Im Gefrierschrank habe ich meist einen Rinderfond, Geflügelfond und Gemüsefond vorrätig. Den Winter über habe ich dafür mehr Zeit. Mein Mann nimmt sich 1-2mal im Jahr die Zeit und macht eine braune Jus/Grundsoße. Die wird natürlich nicht gewürzt. Wenn sie fertig ist kommt sie in Eiswürfelbereiter und die Würfel sind dann unsere Brühwürfel. Hab gestern erst zwei für die Ente gebraucht, weil ich keinen Gans-/Entenfond mehr hatte. Die Rezepte und Tipps dafür finde ich oft bei Paul Bocuse bzw. bei den Brüdern Haeberlin. Die Rezepte sind teilweise sehr anspruchsvoll und so ganz genau kann ich nicht immer nachkochen. Bin ja kein Restaurant und auch kein Starkoch, aber es klappt recht gut.
Als ich meine erste Küche eingerichtet habe, fragte mich die Mutter, nachdem ich ja ganztags berufstätig bin, ob ich einen Schnellkochtopf möchte. Sie täte mir einen kaufen. Wir hatten zuhause keinen und ich wüsste nicht was ich damit soll. Da hat sie gelacht und mir stattdessen zwei Eisenpfannen gekauft. Mein Bruder hat mir die erste franz. Daubière geschenkt und damit mache ich noch immer gerne franz. Gerichte. Inzwischen habe ich eine zweite. Hoffe er kommt nächstes Jahr nach Frankreich, denn eine von denen hat am Boden einen kleinen Riss. Mal vorsichtshalber noch eine ordern  ;)
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 28.11.17, 09:20
@pauline,
hab die letzten Tage auch in einem alten franz. Köchbuch geblättert und ein wenig Sossenkunde gelesen.
Auf alle Fälle, ich werde Knochenjägerin ;D
Hab nochmal eine braune Grundsosse gemacht, ist total praktisch, einen Teil hab ich eingefroren und wenn ich ein wenig Sosse brauche, kommt das Lager im Gefrierschrank an die Reihe, einen Teil hab ich in Gläser eingeweckt, ist so praktisch, wenn es mehr Sosse braucht.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: pauline971 am 28.11.17, 21:01
Mein Bruder hat auch noch ein franz. Kochbuch für mich, das er doppelt hat. Nur her damit. Diese Woche haben wir telefoniert und über das Kochen geplaudert. Ich hab gesagt, es gibt keine Kochbücher mehr  ::) Hat er gesagt, naja, wir haben ja auch mehr als genug. Das mag schon sein, aber ich bin immer wieder auf der Jagd nach DEM Rezept. Zur Zeit kaufe ich auch mal keine E&T. Im Sommer hab ich drei Stück gekauft und noch fast nix draus gekocht. Aber Hauptsache man hat die mal auf Lager  8)
Zu dem Soßenthema kann ich nur sagen, dass Wichtigste ist Zeit. Umso besser wird das Essen.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 29.11.17, 07:09
Eigentlich habe ich mir auch vorgenommen, keine Kochbücher mehr-
aber es findet sich dann doch immer wieder mal eines, dass wieder wirklich interessant ist.Hab neulich eines über Sossen gesehen, das behalt ich mal im Auge. Eines von Werner Wirth gabs für 98 Cent zu kaufen, beim Lesen dieses Buches hat mich richtig die "Fleischeslust" gepackt. Ich brauch auch keine Kochbücher, wo einem ständig ein schlechtes Gewissen eingeimpft wird, egal worüber auch immer. Es ist doch egal, welche Rezepte man kocht, bäckt, brät- die Liebe da man da auch mit reinsteckt, das schmeckt man beim Essen. Ein Kochbuch habe ich schon einige Jahre, es ist ein Nachdruck einer Herrschaftsköchin - damals herausgegeben um 1816, was da auch schon an Sossen usw. gekocht wurde- aber diese Zeit war für die "gewöhnliche Bevölkerung" eine sehr harte Zeit, der Ausbruch des Vulkanes Tambora hat in vielen Teilen Deutschlands ein Jahr ohne Sommer bewirkt, aber wer hätte das so mitbekommen, es gab eine Hungersnot, die Autorin des Kochbuches war Köchin beim Grafen Rumford, der eine gehaltvolle Suppe für die Armen entwickelte.
Es macht schon nachdenklich, wen ich heute sehe, wie mit den Lebensmitteln umgegangen wird.

Die Jagd nach DEM Rezept- hab mir einen extra Ordner dafür angelegt- wo ich einen ganzen Querschnitt an DEN Rezepten gesammelt habe.
Was mich nämlich ärgert, wenn ich nicht mehr weiß, wo ich ein bestimmtes Rezept gelesen, gesehen habe und ewig danach suchen muss.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: pauline971 am 29.11.17, 08:49
Ach ja die Sucherei...... die kenne ich zu Genüge. Mein Bruder hat das gleiche Problem und wir telefonieren oft nur deshalb, weil einer ein bestimmtes Rezept nicht mehr findet. Einmal musste ich so lachen. Da hat er mir ein Bild geschickt von einer Kopie eines Rezeptes. Er hat gesagt, das Rezept hat er sich irgendwann man aus einem Kochbuch rauskopiert für eine Bekannte. Nun wollte diese wissen, welches Kochbuch das ist, weil das Rezept so super ist. Ich hab mir das Bild angeschaut, kurz überlegt und bin zum Regal gegangen und gefunden  :D Wir haben viele Kochbücher gleich. Ich wusste sofort, welches Buch das ist. Ein andermal ruft er an und erklärt mir einen franz. Ausdruck eines Gerichtes. Ich muss sagen, er spricht wirklich sehr gut franz., aber mit dem Begriff wusste er nix anzufangen. Also hab ich in einem Lexikon der Küche gesucht und gefunden.  ;D ;D ;D
Aber ok, ich will nicht vom Thema ablenken.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 29.11.17, 09:15
Ich finds praktisch, dass ich Sosse auf Vorrat machen kann, braucht zwar auch einiges an Zeit, aber nur für die Grundsosse brauchts keine Aufsicht, wenn die Knochen, das Röstgemüse fertig angebraten sind, köchelt es  alleine im Slow Cooker vor sich hin- ist jetzt nicht die Orginal Jus, aber eine bauernhoftaugliche Grundsosse.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: Wiese am 29.11.17, 10:25
Ich mach heute einen Braten im Rohr und da wird die Soße mit Bier abgelöscht.
Das mögen meine Männer gerne. Dazu gibt´s Kartoffel in der Rain und Semmelknödel dazu.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: AnniH am 29.11.17, 10:46
Mary, ich bin immer wieder erstaunt wieviel Energie du hast mit den " Ausprobieren " verschiedener Garmachungsmethoden , oder wie jetzt aktuell die Soßenzubereitung.

ich mag auch die alten Kochbücher mal ab und zu durchblättern, freu mich an der Beschreibung und den damals gebräuchlichen Ausdrücken, nur zum Nachkochen gelüstet es mich nicht.
Das Kochen wie wir es jetzt können , gab es noch nie , diese Vielfalt von Grundnahrungsmitteln , diese Fleischauswahl , ja und auch das nötige Kleingeld um dies und jenes zu kaufen hatte man früher auch nicht.
Ich denke noch an meine Ausbildung zurück , Gemüse mit Mehl gebunden , sehr lange Kochzeiten , ich hatte eine sehr gute Ausbilderin und mir wurde ein Grundstock gelegt, um möglichst viel in einen Zeitplan zu erledigen , dass kam mir oft zu Gute . Auch das Auskochen der vielen Knochen und Marklößchensuppe hatte damals einen hohen Stellenwert, nur damals schon wieder standen mir diese fettigen Suppen und Soßen.
Ich koche heute ganz anders , ich reduziere Fett wo ich nur kann , Gemüse nur kurz gegart und vielleicht etwas in Butter schwenken, Braten kommen mit sehr viel Wurzelwerk in das Rohr, das Wurzelwerk seihe ich ab , bei Wild, Rind und Kalb binde ich die Soße mit etwas Mehl , damit sie sämiger wird, Sahne und Wein sind  je nach dem Begleiter. Der Bratensaft aus den jeweiligen Bratenstück reicht mir in der Regel für eine gute Soße.

Das Auskochen von Knochen mach ich auch , mit viel Gemüse, lasse den Sud kalt werden  und schöpfe das Fett ab , es ist trotzdem eine kräftige Suppe die ich portionsweise einfriere.
Meine Familie mag das so , weil einige das Fette nicht mehr vertragen , einige auf die Figur achten .

Kochen kann inzwischen zum Event werden , wie es tatsächlich schmeckt , ausprobieren finde ich gut , alles übernehmen find ich weniger gut.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: Tina am 29.11.17, 11:12
Ich schlachte ja gar nicht mehr, bekomme aber einmal im Jahr ein sechstel Rind, da ist vom Knochen bis zum Filet alles dabei.
Einen kleinen Teil der Knochen friere ich ein, für Ochsenschwanzsuppe, die lieben wir im Winter.
Die restlichen Knochen koche ich lange im Wecktopf und dann koche ich diese Brühe in Gläser ein.
Sossenfond habe ich nicht eingefroren.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: suederhof1 am 29.11.17, 11:19
Wir schlachten ein und die Knochen werden gösstenteils ,wie bei Tina, abgekocht und die Brühe in Twistoffgläser eingekocht.
Der andere Teil , meistens Rippe oder die kleinen Beinscheiben,nehme ich zu einem Braten dazu .
Das gibt Geschmack und für einen Tag später noch Zutaten für Rindfleischsalat.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 29.11.17, 13:13
Ich hab die Milchflaschen gesammelt, die Suppe kalt werden lassen, entfettet und dann in den Flaschen eingeweckt, für Sossen hab ich kleinere Gläser, man braucht nicht so viel davon. Es wird fast wie Gelee, wenn es total erkaltet ist-
Da müsste man viele Packerl Gummibärli und Gelantine essen, um diese Inhaltsstoffe zu erwischen.
Mit dem Sossenfond hab ich versuchsweise angefangen, weil beim Niedertemperaturgaren nicht immer eine richtige Sosse wird.
Ich renne nicht jedem Ernährungshype hinterher, aber wenn von den Amis rüberkommt, dass die Knochenbrühe so ein tolles Superfood sein soll, dann kann ich nur aus eigener Erfahrung nicken, ist es. Haut, Haare, Fingernägel sind da dankbare Abnehmer dafür.
In einem Vortrag hab ich gehört, in einem Päckchen Hühnersuppe für 4 Personen sind 4 g Trocken- oder 7 g Nasshuhn enthalten, ich brauche ein ganzes Suppenhuhn, um eine gute Hühnersuppe machen zu können.
Hab heute vom Metzger Schweinefleisch zum Einsuren und anschliessendem Räuchern geholt, es gab noch eine ganze Tüte Knochen dazu und 4 Schweinsfüsse- werd ich dann verarbeiten.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: geli.G am 29.11.17, 19:07
Ich renne nicht jedem Ernährungshype hinterher, aber wenn von den Amis rüberkommt, dass die Knochenbrühe so ein tolles Superfood sein soll, dann kann ich nur aus eigener Erfahrung nicken, ist es.

Maria, dazu brauchen wir doch die Amis nicht, das wussten schon unsere Großeltern und Eltern. Nicht umsonst sagt man, dass es nach einer Krankheit am besten ist, wenn man Rinderbrühe oder Hühnerbrühe isst. Ich hab genau wie Anni fast immer eine eingefroren.
Wenn man schlachtet gibts genug Suppenfleisch  :P
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 30.11.17, 07:39
@Geli,
ja es stimmt, Suppe gehörte zum Leben unserer Grosseltern und Eltern selbstverständlich dazu.
Am Sonntag einen guten  Braten mit viel Sosse ebenso.
Lassen wir doch den Amis die Freude, dass sie auf Knochenbrühe sogar in einem Lokal anstehen müssen.
Vor vielen Jahren hatten wir einen Referenten, Koch, Metzgermeister aus Österreich bei uns  Bäuerinnen, der hatte damals gemeint, man solle den Schnellkochtopf als Topf verwenden und den Deckel draussen dem Mann unter den Traktorreifen legen, damit er ihn zusammenfährt.
Hab das damals nicht verstanden, was der mit seiner langsamen Fleischzubereitung uns als Bäuerinnen rüberbringen wollte-
damals war der Schnellkochtopf besonders wenn es eilig war, für Gulasch, gekochtes Rindfleisch  für mich ein praktisches Küchengerät.
Eine Gastwirtschaft in der Gegend bietet Entenbraten an, der ist so zart, habe auch eine Weile gebraucht, bis ich den annähernd so hinbekommen habe.
Und mit Suppen und Sossen, schön langsam dahingesimmert- eine wohlschmeckende Sache. Kein Vergleich zu der Suppe, ich ich früher auf dem Herd im Topf gekocht habe.
So gesehen, man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu- für mich gilt das auf alle Fälle. :D
Hab gestern noch die langsam geköchelte Sosse eingeweckt, die ist wirklich sehr wohlgeraten - und darüber hab ich mich sehr gefreut.
Ja, beim Schlachten gibts genug Suppenfleisch, hätte ich das, was ich heute weiß, schon früher gewusst, hätte ich dem Suppenfleisch mehr Freude abgewinnen können.
Am Sonntag gibts einen franz. Rindfleischtopf mit Orangensosse, der braucht ein paar Tage, einlegen, ziehen und ganz langsam braten-
habe dieses Rezept von Freunden, die es in Frankreich kennengelernt und ganz begeistert davon waren.  Das schmeckt wirklich zum Reinsetzen gut.



Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: pauline971 am 30.11.17, 09:23
@ Mary, siehste und genau deshalb habe ich keinen Schnellkochtopf  :)

@ Wiese, wenn ich Schäufele mache oder Schweinebraten mit Kruste dann lösche ich das Fleisch auch mit Bier ab. Es sollte ein dunkles sein, dass schön würzig im Geschmack ist und wenig Bitterstoffe hat.
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: saba am 30.11.17, 13:59
Ich renne nicht jedem Ernährungshype hinterher, aber wenn von den Amis rüberkommt, dass die Knochenbrühe so ein tolles Superfood sein soll, dann kann ich nur aus eigener Erfahrung nicken, ist es.

Maria, dazu brauchen wir doch die Amis nicht, das wussten schon unsere Großeltern und Eltern. Nicht umsonst sagt man, dass es nach einer Krankheit am besten ist, wenn man Rinderbrühe oder Hühnerbrühe isst. Ich hab genau wie Anni fast immer eine eingefroren.
Wenn man schlachtet gibts genug Suppenfleisch  :P

Meine Mutter hat mir und meiner Schwester immer Kalbsknochensuppe gekocht, sagt sie. Wir beide waren nicht so richtige Milchkinder  ;), also äußerst heikel, was die Milch betraf. Daher bekamen wir öfters Kalbsknochensuppe.  :D
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: anka am 30.11.17, 14:11
Jaa Mary der Marcel Kropf gell. Ich erinnere mich noch genau.

anka
Titel: Re: Eine gute Sosse zum Braten
Beitrag von: mary am 01.12.17, 09:33
@anka,
seine Vorträge waren auf alle Fälle sehr lustig, ich hatte mir damals vorgenommen, einen Kurs bei ihm auf dem Hof machen zu können, aber es ist beim Vorsatz geblieben. Besonders ums Rindfleisch hätte es mich nochmals zu einem Kurs hingezogen.
Sein Buch über die Hausschlachtung, seinen Bratenthermometer hab ich immer noch im Gebrauch.