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Molkereien bezahlen Superabgabe ab 30 % Milchquoten-Überlieferung
München. Wie der Präsident des Milchindustrie-Verbandes Günther Felßener der Deutschen Landwirtschaftlichen Presseagentur
bestätigte, übernehmen die deutschen Molkereien die volle Superabgabe bei einer Überlieferung des Milchkontingentes von mehr
als 30 %
Laut Herrn Felßener wurde dies mit den betroffenen Wachstumsbetrieben schon im Dezember des letzten Jahres vereinbart.
Jeder Milcherzeuger, mit einer höheren Überlieferung als 30 % kann den Abgaben-Bescheid nach § 35 der Milchquotenverordnung
ab 1.04.2015 an die Geschäftsstelle des Milchindustrieverbandes unter der Nr. (089) 55 87 3 - 505 faxen, die Abzüge werden
ihm umgehend und unbürokratisch erstattet.
Grund für die Maßnahme ist der befürchtete starke Rückgang der Milchanlieferung bis zum Auslaufen der Milchquote am
31. März 2015. Um die Superabgabe zu vermeiden mussten viele Milcherzeuger ihre Milchanlieferung sehr stark drosseln,
was zu einer spürbaren Rohstoffverknappung für die Molkereien und damit zu steigenden Milch- und Butterpreisen hätte
führen können.
Auch für den Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ist diese Maßnahme absolut notwendig und legitim, da ein
unkontrollierter Preisanstieg die Weltmarktausrichtung der deutschen und bayerischen Milchindustrie unterlaufen hätte.
Priorität hat jetzt allein, die großen Potentiale an den internationalen Märkten zu sichern, so Schmidt.
Laut Robert Hofmeier, dem Präsidenten des Verbandes der Bayerischen Privaten Milchwirtschaft zeigen alle aktuellen Studien,
beispielsweise die der OECD und der EU, ein optimistisches Bild für die Zukunft der Wachstumsbetriebe. Wichtig ist, dass wir
mit einem Milchpreis der unter den Produktionskosten in China liegt, an den globalen Märkten teilnehmen können und nicht
durch politische Interessen und Handelshemmnisse an der Expansion gehemmt werden.
Eine gewisse Gefahr sieht der Bayerische Bauernverband darin, dass nach dem Quotenende ab 01.04.2015 die Liefermengen
zu stark ansteigen könnten und der Preiseinbruch eventuell zu schmerzhaft wird. Der BBV ruft deshalb im Landwirtschaftlichen
Wochenblatt die kleinen und mittleren Milcherzeuger dazu auf, solidarisch zu sein und ihre Milchanlieferung zu drosseln oder
ganz einzustellen, um dem BDM keine Argumente für eine neue Mengenregulierung oder gar für ein Bonus-Malus-System zu geben.
Quelle:
https://agrarheute.landlive.de/boards/thread/65568/page/7/