Betriebsperspektiven - die Zukunft, wie soll es weitergehen > Betriebsperspektiven

Was kommt nach der Hofaufgabe

<< < (3/13) > >>

Annette:

--- Zitat von: Marina am 02.08.16, 14:17 ---Das ist etwas, was mich auch interessieren würde.
Wir haben Haupterwerb, sind 57 und 54 Jahre alt, also noch lange keine
Aussicht auf Rente. Der Hof wird einmal nicht weiter gehen, massig Eigentum
zum Verpachten haben wir auch nicht. Ein wirklich schwieriges Thema im Moment.

Gruß
Marina

--- Ende Zitat ---

Könnten wir sein.

Dazu kommt meine pflegebedürftige SM, die mich daran "hindert", in Teilzeit zu arbeiten. Davon mal ganz abgesehen, das die Jobs, die man könnte und möchte auch nicht so auf der Straße liegen. Und genaugenommen ist man in der Arbeitswelt mit 54 auch schon alt, auch wenn ich rein theoretisch noch bis 67 arbeiten müsste. Göga ist 58, das gleiche in grün.

Wir sind von Vorranggebieten für Windkraft umzingelt bzw. liegen z. T. mit unseren Flächen darin und hoffen noch darauf, dass wir von dem Kuchen ein Stück abbekommen. Dann würden unsere Milchkühe auch wandern. Aber so recht daran glauben tun wir nicht. Also sehen wir zu, dass wir irgendwie die Runden kommen.

LG Annette

Mathilde:
Hallo,

da gibt es ja auch ganz verschiedene Gründe.
Teilaufgabe, also aufgeben eines Betriebszweiges ist ja was ganz anderes wie eine komplette Auflösung des Betriebes.
Bei letzterem ist ja auch ganz viel Geld für das Finanzamt vorzuhalten da sind die Steuerberater dann ordentlich gefordert.
Man kann Höfe komplett verkaufen und dann etwas ganz anderes machen und auch wo anders wohnen.
Man kann aber auch nur verpachten was sich wiederum nicht rechnet wenn sich dabei die Darlehen nicht durch die Pacht tilgen denn ich geh doch nicht auch noch arbeiten für betriebliche Investitionen die dann ohne Zweck da stehen.
Wir könnten z.B. den kompletten Hof verkaufen und von dem was übrig bleibt in einen kleineren Hof für ein paar Pferde am Bodensee investieren - das ist dann aber nicht an Nachfolger gedacht.
Ich könnte hier so viele Überlegungen schreiben aber mir schwirrt da der Kopf. Erstens weil ich das nicht will den Hof aufgeben. Zweitens weil wir da auch keinerlei Veranlassung dazu haben ausser Krankheit und Alter.
Bei mir würde dabei sicherlich auch die Familie oder besser gesagt dann meine Ehe zerbrechen denn meinen Mann halte ich so wie er grad ist nicht den ganzen Tag in einer Wohnung aus.......... ::) da flücht ich lieber.
Wenn das der Fall wäre dann würde ich zu meiner Mutter in die Einliegerwohnung ziehen und einen privaten Dienst aufmachen für Ältere. Sehe das doch an meiner Mutter, noch mobil aber eben nicht mehr in der Lage den Garten zu machen oder das Haus in Ordnung zu halten. Für alles braucht Sie jemand und gegen Anmeldung und legale Beschäftigung da kriegst ganz wenig Leute..........die meisten wollen das so.
Bei einer Bank brauch ich mit Sicherheit nicht mehr anklopfen.  Höchstens zum melken kann man sich noch was suchen da werden gute Leute immer noch händeringend gesucht und auch gut ausgebildete Landwirte haben durchaus eine Chance.
ui heute bin ich wieder wirr im Kopf  :o

LG Mathilde

Mattea:

--- Zitat von: Doris70 am 02.08.16, 12:27 ---
Nachdem der Landwirt hier in Deutschland eh ganz unten angesiedelt ist, was Ansehen des Berufes betrifft, werden viele jüngere die Herkunft verschweigen und zusehen, dass sie andere Berufe finden.

Gruss

Doris

--- Ende Zitat ---


Das wird wohl noch schlimmer werden und das macht mir große Sorgen.

Der Landwirt nur noch als Subvenstionsempfänger, wo für nix arbeiten viel Geld bekommt,.... der Tierquäler und gieriger Massentierhalter, Giftspritzer,... Umweltzerstörer mit großen Auto und ständig neuen glänzend und immer größerwerdenen Traktoren,.... 

Der Landwirt ist soo gierig und versteht nicht das Landwirtschaft und landwirtschaftlichen Flächen auch der Allegemeinheit zur Verfügung zu stehen haben, schliesslich zahle man auch Steuern und wegen Subventionen, der Bürger hat eh ein Recht, auf Wiesen zu campen, grillen, Hund gassi führen, Streuobstwiesen zu plündern, Maiskolben raus zubrechen und was sonst noch gerade herum wächst usw....
oder haben sie mal ein Bündel Stroh,......ach was dafür wollen sie noch Geld.....

alles schon gehört und erlebt.

Doris70:
Landwirtschaftsmeister ist schon eine solide "Ausbildung" - nix mit Hilfsarbeiter!
Aber bei der ganzen Hofaufgabe ist ja auch noch zu bedenken:

ICH bin der, der einen Hof, der über Generationen für den Lebensunterhalt gesorgt hat, "an die Wand fahre". ICH bin der, welcher das Andenken der Ahnen nicht mehr aufrecht erhalten kann:
"was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es um es zu besitzen" kommt nicht von ungefähr.

Dies ist ja noch ein Punkt, der an vielen nagt!

Gruss

Doris

Mattea:
Was kommt nach der Aufgabe,...

ich hab mich das auch schon gefragt, ob es hier weiter geht, ich weiß es nicht.

Auf der anderen Seite, schon 35 Jahre gebuckelt und was bleibt ist nicht so rosig, schon traurig.

Dann noch in der Gesellschaft so verachtet, als wir einen Teilbereich im Betrieb aufgeben mussten, aufgrund eines Krankheitsfalles,...... mussten wir uns sagen lassen,... schliesst ihr wegen Reichtum, hab ihr es nicht mehr nötig,..... ich darf gar nicht daran denken, war eine furchtbare Zeit.
Manchmal wünschte ich mir ich hätte soviel auf der hohen Kante und könnte nur noch Selbstversorgung betreiben.  Geht leider nicht, der ganze Motor Betrieb kostet halt jeden Monat einiges. 
Nicht alles so rosig und einfach wie in den Landlustzeitungen (die wie Pilze aus dem Boden geschossen sind), das Landleben verkauft wird. Mit Strohhut, Milchkännchen und Weidenkorb mit Obst und Gemüse,...

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln