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Genitalverstümmelung

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Beate Mahr:
Hallo

ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema Genitalverstümmelung  >:(

Am 25. November ist der internationale Gedenktag "NEIN zu Gewalt an Frauen!"
da ist bei uns - wie jedes Jahr - eine Fahnen Aktion ...
u.a. wurde eine ausgezeichnete Projektarbeit zum Thema Genitalverstümmelung präsentiert
weil TERRE DES FEMMES den Gedenktag unter dieses Thema gestellt hat

Seit 2003 ist der 6. Februar der internationale Tag "Null Toleranz gegen Genitalverstümmelung!"
vielleicht habt ihr die Kampagne KEIN SCHNITT INS LEBEN! im TV gesehen
falls nicht - hier der Clip - klickt einfach in die Schere

Ich weiß definitiv, dass sogar in Deutschland Mädchen beschnitten werden
mir ist klar, dass versucht wird die Mädchen zu schützen
wo Bedenken bestehen zu Recht - lieber einmal zuviel als einmal zuwenig
aber das was sich da ein Jugendamt und ein Amtsgericht erlaubt hat
schadet der ganzen Aufklärungsarbeit mehr als dass es Mädchen schützt

ML MONA LISA gestern Abend

Verdacht auf Genitalverstümmelung Amtsgericht verbietet Ausreise nach Äthiopien

Ein zehnjähriges Mädchen aus Deutschland
darf ihre Großeltern in Äthiopien nicht besuchen,
weil es das Amtsgericht verbietet.
Der Verdacht: Das Mädchen soll dort beschnitten werden.
Dabei können die Eltern und auch die Verwandten in Äthiopien
glaubhaft belegen, dass sie die genitale Verstümmelung ablehnen.

****
Dass die Familie aus Schopfheim, übrigens alles Christen,
überhaupt unter Verdacht geraten ist,
soll auch auf eine Initiative zurückzuführen sein:
Ines Laufer kämpft ehrenamtlich mit ihrer "Task Force" gegen Genitalverstümmelung.

****
Wir möchten mit Ines Laufer über ihre Motive sprechen.
Sie gibt uns zunächst ein Interview, verbietet uns dann aber die Ausstrahlung.
Stattdessen finden wir auf der Website ihrer "Task Force" ihre Forderung
"ein generelles Verbot durchzusetzen, minderjährige Mädchen
aus der Risikogruppe in ihre Heimatländer zu verbringen."
Und dazu zählt Äthiopien, das Herkunftsland von Jacob und Anna H.
Sie selbst war zwar noch nie dort, aber,
so wird Ines Laufer in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung zitiert:
"Man muss auch kein KZ von innen gesehen haben,
um zu begreifen, was da passiert ist."

Ich bin einfach nur entsetzt ... mit solchen Aktionen hilft man niemand
schon gar nicht den Mädchen.

Traurige Grüße
Beate



brit:
Hab das Buch auch gelesen, und es ist einfach grauenhaft, was die Mädchen mitmachen müssen, und später lebenslang darunter leiden. Ganz zu schweigen von den medizinischen Problemen.
Also ich bin dafür, die Mädchen im Zweifelsfall zu schützen. Kommt  anscheinend  immer mal vor, dass  Eltern dagegen sind, aber die lieben Verwandten das dann arrangieren?? Ob das dann eine Notlüge ist (weil man schon weiss dass das hier illegal ist), oder ob die Grosseltern wirklich die Macht haben, gegen den Willen der Eltern zu entscheiden??  Ich denke beides stimmt.
Das Problem ist, die Mädchen sind *nichts*, und den Familien ausgeliefert.

 Offiziell wirds geleugnet, und inoffiziell munter gemacht . Mit normalen Mitteln kommst nicht dagegen an. Darum sind die Beteuerungen  der Familien leider oft nichts Wert.
Gibt Projekte, die bei den Frauen die die Prozedur ausführen ansetzen, und versuchen ihnen andere Einkommensnmöglichkeiten zu erschliessen. Aber das Ganze geht langsam,
Und jedes Mädchen , das es trifft, ist eines zuviel.

Sally1966:
Das finde ich schön, daß das Thema hier steht.

Vor 3 Wochen war ich bei einem Multimediavortrag von Rüdiger Nehberg. Rüdiger Nehberg ist vielen nur als der "Verrückte" bekannt, der den Begriff Servival nach Deutschland gebracht hat. Er hat viele spektakuläre Abenteuerreisen unternommen, die ihm oft auch fast das Leben gekostet hätten.

Vor einigen Jahre hat er aber auch bahnbrechendes für die Janonamiindianer in Brasilien erreicht.

Seit einigen Jahren nun aber kümmert er sich verstärkt gegen die Verstümmelung der Mädchen in vielen Ländern. Dazu hat er die Organisation TARGET ins Leben gerufen und auch hier schon sehr viel erreicht. Mit "Der Karavane der Hoffnung" hat er vielen Wüstenvölkern die Nachricht überbracht, daß die Genitalverstümmelung mittlerweile nicht mehr den Segen des Islam hat und verboten ist.

Es war ein unglaublich spannender Abend mit Rüdiger Nehberg, man konnte ihn persönlich kennenlernen, so konnte ich auch ein paar Worte mit ihm wechseln. Nach seinem Vortrag war ich so berührt, daß ich ihm von ganzen Herzen einmal die Hand drücken mußte. Er war ebenfalls sehr berührt von all seinen Zuhöreren, die ihm Standing Ovations gaben.

Wer sich ein wenig für diesen Mann und sein Lebenswerk interessiert googlet einfach die Homepage von Rüdiger Nehberg. Dort findet man auch den Link zu TARGET.

Der Mann ist nun schon 78 Jahre alt. Aber er war keinen Tag älter als vielleicht Anfang 50. Unglaublich. Ich bin froh, daß ich die Möglichkeit hatte, ihn einmal erleben zu dürfen.

Schade, daß er den meisten nur als "der, der die Würmer und Käfer ißt" bekannt ist.

(Der Vortrag war auf einer Reisemesse im Estrelhotel hier in Berlin)

Sally1966:
Sorry für die vielen Rechtsschreibfehler, ich habe sehr schnell geschrieben und gar nicht mehr Korrektur gelesen.

Übrigens hat Rüdiger Nehberg an diesem Abend wunderbare Dias von seinen Reisen gezeigt, es war ein Querschnitt durch sein Leben. Für TARGET und den Weg den er dort zurückgelegt hat, um so viel zu erreichen, hat er sich natürlich viel Zeit genommen.

Seine Frau war auch Zeuge, wie Mädchen verstümmelt worden sind, sie hat alles dokumentiert, gefilmt und war am Rande der Ohnmacht. Aber um überhaupt etwas erreichen zu können, brauchten sie Bildmaterial um die grauenhaften Vorgänge beweisen zu können. Und das haben sie ja damit geschafft. Die höchsten des Islams haben sie aufgesucht, schlußendlich gab es eine Konferenz der vielen Wüstenvölker und deren islamischen Oberhaupte - bei der beschlossen worden ist, daß die Genitalverstümmelung unter Strafe gestellt und verboten ist.

An dem Abend hat er keine blutigen Bilder gezeigt. Er sagte, daß diese Bilder auf  der riesigen Leinwand unerträglich wären. Was gezeigt wurde, war ein kleines Mädchen, vielleicht 3 jahre alt, dem die Beine, Oberschenkel, Unterschenkel usw. zugebunden worden waren "danach". Ich mußte mich abwenden und mir wurde sehr schlecht. Eine Frau im Raum wurde sogar ohnmächtig.

Wer "Beweisfotos" sehen wollte, konnte sich nach dem Vortrag Bilder in einer gesonderten Mappe anschauen. Ich wäre nicht in der Lage dazu gewesen. 

olympe:

Rüdiger Nehberg hat - schon vor dem ML-MonaLisa-Beitrag eine Stellungnahme zu der Berichterstattung in diesem "Fall" abgegeben - die für den MonaLisa-Beitrag ebenso gültig sein dürfte. Schließlich hat ML 1:1 die Falsch-Darstellungen der Süddeutschen Zeitung übernommen. Hier nachzulesen:

http://www.target-human-rights.com/HP-00_aktuelles/index.php?p=sn06022009

...Und ja - Frau Mahr, auch Sie sind voll drauf reingefallen! Empören sich, da Sie die Wahrheit in diesem FALL nicht kennen, denn die Fakten werden Ihnen vorenthalten! Was hätten Sie denn gesagt, wenn die Schlagzeile anders lauten würde, nämlich: Jugendamt lässt trotz Kenntnis der Gefährdungssituation ein Kind nach Äthiopien verbringen - wo es verstümmelt wurde??...Wo bleibt denn Ihre Empörung, da Sie definitiv wissen, dass Mädchen in Deutschland genital verstümmelt werden? Glauben Sie wirklich, mit einer "Fahnenaktion" ist diesem Problem beizukommen? Träumen Sie bitte weiter - oder wachen Sie auf und haben Sie dem Mut, dieser Problematik auf den Grund zu gehen! Ihre Meinung dürfte dann anders aussehen...

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