Betriebsperspektiven - die Zukunft, wie soll es weitergehen > Betriebsperspektiven

Den Betrieb aufgeben.....

(1/4) > >>

reserl:
.....das ist sicherlich keine leichte Entscheidung. :-\


Jedes Jahr werden die Höfe weniger.
Der "Strukturwandel" schreitet voran, es gibt die verschiedensten Gründe, den Betrieb "dicht" zu machen.

Was ist dabei zu beachten?
Wer steht vor einer solchen Entscheidung?

reserl:
*das Thema nochmal anschubs*

Wie lange dauert es vom ersten Gedanken an eine Betriebsaufgabe bis zur endgültigen Entscheidung?

Ich kann mir vorstellen, das das ein langer Prozess ist....

Beate Mahr:
Hallo

also wenn ich ganz ehrlich bin ...
dran gedacht hab ich in den letzten Wochen öfter  :\'(

Wie ihr sicher wißt hatte ja Karl - Heinz einen schweren Unfall,
heute sind es 10 Wochen in denen ich mehr oder weniger alleine da stehe.
Gut wir haben Betriebshilfe - 45 Std / Woche - aber die Ernte ...

E G A L ... ich habs geschafft ... auch die Lohndrescherei ...

Jetzt fängt die Herbstaussaat an ...
den Raps hab ich mir schon abgeschminkt ...
die BH macht die Bodenbearbeitung ...
mein Vater soll sähen ...

und dann ? ? ?
Karl - Heinz wird am 8.10. wieder operiert !!!
die Nerven werden transplantiert ...
Zeitschiene bis die halbwegs funktionieren 2 Jahre
Er kann noch nicht mal Schlepper fahren, weil er keine
Kraft zum schalten hat ...
wie soll er dann die Hydr. bedienen ???

Das war jetzt die 2. schlechte Ernte hintereinander...
02 sind wir abgesoffen !!!
03 vertrocknet !!!

Gestern war ich also mit meinem Süßen bei der Betriebsberatung ...
wir haben ein paar gute Tipp´s bekommen ...
vorallem hat GöGa mal die eine andere Sicht über seinen Betrieb bekommen.

Wir arbeiten wie doof ... und es bleibt nicht übrig ...
so kann es nicht weiter gehen ...

Uns wurden gestern ein paar Wege aufgezeigt !!!!!!!!!

1. Aufgeben
einen ganz sauberen Schnitt - alles verkaufen und arbeiten gehen ...
saukomisch ... wer stellt denn Göga mit dieser ** Behinderung ** ein

2. Umstrukturieren
kommunale Arbeiten ? schwer reinzukommen ...
da sind zu viele LaGa am Platz oder wir müßten investieren -> wovon :-\

Lohnbetrieb ausbauen ? hier müßten wir dann
noch größer und moderner werden ... - > wovon  :-\

Betriebsgemeinschaft mit einem Viehbetrieb ...
Gemeinsam die Fläche bewirtschaften - > Maschinenkosten senken ...
und mehr Zeit für eine außerlandwirtschaftlich Tätigkeit haben ...  


Also bleibe ich :(:(:(

Der Berater kennt mich  ::) 8) :-[ weiß was ich so alles am laufen hab ...
Er fagt ganz klar verdienen sie Geld damit ? ? ?
Ich soll wenn ich schon Spaß an solchen Dingen hab
auch ein Einkommen damit erzielen ... würde ich ja gerne ...

Er meinte ich solle doch eine Agentur gründen ...
für andere LW eine Dienstleistung anbieten ...
Veranstaltungen organisieren ...
in die Betriebe gehen und z.B. das Zeitmanagement prüfen ...

Ich bin dem fast vom Stuhl gefallen ...
hab ihm dann mal erzählt was ich mir überlegt hatte
Ausbildung -> Agrarbüro ...
und dass ich dann über unsere Dienstleistung meine Tätigkeit anbieten wollte.

Ich werde am Montag mal bei Arbeitsamt einlaufen !!!!!
Mal sehen was die mir anbieten können ...

Weil wenn wir nicht bald eine Lösung finden ...
wird uns nichts anderes übrigbleiben als aufzuhören ...
Was wir beide nicht wollen

Auf der anderen Seite ... wir haben hier Kollegen die kurz
nach dem Unfall schon unsere Fläche aufgeteilt haben
soviel zu der Solidarität unter Bauern

Vielleicht fällt euch ja noch was ein ...
was wir machen könnten ...

gefrustete Grüße
Beate

Werner:
Hallo.

Hab mit Bestürzung eure Zeilen gelesen.

Vor dem Problem stand wohl jeder Selbständige und Freiberufler, Aufgeben , weitermachen aber wie auch schon.


Da ich aber Eure Betriebsstrkturen nicht kenne könnte  ich nur oberflächlich was dazu sagen und das ist für Euch
aber ohne Sinn.

Was ich aber in der Zeit, inder ich mich hier herumtreibe
schon öfters gefragt habe ist, in welcher Rechtsform werden denn LW Betriebe geführt .

Da ich mich im touristischen Bereich betätige beobachte ich LW Betriebe die sich imtouristischen Bereich hier mehr als ein 2. Standbein geschaffen haben, sie sind aber überwiegend im Norden anzutreffen.
Deshalb mal die Frage wie schauts denn in eurer Region
mit dem Tourismus aus, möchte aber nicht verschweigen das wir auch 2 Jahre hinter uns haben die keineswegs ein Zuckerschlecken waren.

Ich empfehle hier mal die Bücher des NDR über die Nordtour.

Ich komme eben vom Einkauf bei einem Bauer Selbstvermarkter im Bereich Milch, Fleisch, Wurstwaren.
Ich muß immer staunen welch ein Markt sich da entwickelt bzw entwickelt hat.

Zur Solitarität unter Kollegen, das hab ich vor Jahren schon in die Runde Ablage gelegt denn die gibts in keinem Berufszweig.

Ein weiteres kapitel möchte ich mal anschneiden,
Wie siehts denn mit eurem eigenem Bekanntheitsgrad
bei euren Politikern der Region aus ?
Ich kann euch nur raten, schnellstens den Kontakt zu suchen.

Ich kenne eure Antwort: kommt eh nichts rüber von denen.

Dachte auch mal so, hab nichts von denen gehalten, wurde aber eines besseren belehrt.

Aufgeben ist eine schnelle Entscheidung wobei der Frust täglich, die Probleme sei es gesundheitlich oder wirtschaftlich den klaren Blick beeinträchtigen.

Also bevor Ihr einen Schritt wählt bei dem es kein zurück mehr gibt sucht den Kontakt zu euren Volksvertretern
und Zwar auf Landesebene und Bundesebene, und immer zu denen die das sagen haben ( eigene Erfahrung).

Beachtet auch bei einer Betriebsaufgabe kommt noch das Finanzamt, die kennen wir ja zu genüge, da Betriebsnotwendiges Vermögen bei einer Aufgabe des Betriebes  der Steuer unterliegt.

Also mein Rat, erst alle Möglichkeiten ausschöpfen
die es gibt.

Nicht Funktionäre jeglicher Verbände sitzen an der Quelle sondern unsere regierenden.
Also meine Damen, zwischenzeitlich kenne ich Euren Ehrgeiz, noch ist nicht alles Hoffnungslos nehmt die Damen und Herren bei Ihrem Wort
Sprecht ne Einladung aus um Euch und Eure Betriebe kennenzulernen um hautnah Eure Probleme zu hören.

Ich wünsche euch viel Kraft auf Eurem Weg, bin sicher Ihr erreicht was.

Gruß
Werner


Ps. könnte noch mehr Schreiben darüber




 



Mirjam:

Werner,

ich kann mit deinem Beitrag fast gar nix anfangen!

Vor allem das Aufgeben eine schnelle Entscheidung ist !?
Was soll denn dieser Satz?

Gerade wir Frauen halten doch wirklich lange aus, mit und zusammen!

Ob die Verletzung von Beates Mann schneller heilt, wenn sie einen örtlichen Politiker anspricht?

Im Norden mit Tourismus, tschuldigung, das größte Tourismus-Land grad was Urlaub auf dem Bauernhof betrifft ist BAYERN!

Zum zweiten Standbein ist zu sagen, dass es sich eben oft deswegen entwickelt, weil es eben ein zweites ist - und Sozialversicherungskosten in der Übergangszeit vom ersten getragen werden.

Ich kenne ebenfalls viele Betriebe, expandierende, umstrukturierte und aufgegebene und jetzt mal ein ehrliches Wort:

Nicht allen, die aufgegeben haben geht es jetzt schlechter.
Mal ehrlich den Stundenlohn rechnen, die Freizeit, die Familienqualität.

Liebe Beate, ich bin in Gedanken viel bei Dir, wünsche Euch alles Gute und das ihr einen Weg findet, der Dir, Deiner Familie und Eurer Zukunft gerecht wird.

Viele Grüsse

Mirjam

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln