Autor Thema: Austausch über den Gartenzaun  (Gelesen 50471 mal)

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Austausch über den Gartenzaun
« am: 11.01.17, 09:47 »
Vögleins toller Bäuerinnengarten hat mich zu dieser Box veranlasst, ich möchte ihre schönen Bilder und auch die anderer Bäuerinnengärten nicht zutexten.
Aber so manches gäbe es doch über den Gartenzaun drüber zum Austauschen.
Mir ist beim DVD Schauen der Landträume bewusst geworden, etwas fehlt da, es sind wunderbare Gärten, traumhafte Landschaften und glückliche Besitzer/innen dieser Gärten- nur fehlt etwas, bis jetzt war kein einziger Bäuerinnengarten dabei.
Bauerngärten werden entweder bewundert, in Büchern beschrieben und fotografiert, aber die Bäuerinnengärten heute - wo stehen sie-
wer etwas auf sich hält, lässt seinen Garten gestalten, der Wert eines guten Mittelklassewagen wird heute ungefähr als Richtschnur für die Gestaltungskosten gerechnet, was mir fehlt, es ist die Wärme, die Seele eines Gartens.
Für Geld lässt sich eben doch nicht alles kaufen. Die Sonnenschirme und Markisen z.B. geben Schatten, aber kein Vergleich als der Platz unter einem schattigen grossen Baum an einem heissen Tag.
Für Geld gibts  auf der anderen Seite für den Garten fast alles zu kaufen, schöne und geschmacksbedürftige Sachen, teuer oder billig.
Der Garten ist ein riesiger Wirtschaftsfaktor geworden, entweder akribische Gärten, die sehr viel Pflege und Arbeit fordern oder die arbeitssparenden Gärten, ohne Blumen, nur Rasen und gepflasterte Flächen, Steine und  ein paar Steingabionen.
Jetzt, wo alles unter einer weissen Decke liegt- ist Zeit, um über den Garten ein wenig nachzudenken, Pläne fürs Gartenjahr zu schmieden.
Ein Garten auf einem Bauernhof ist ein wenig spezieller als ein Siedlungsgarten im Dorf oder ein Stadtgarten.
« Letzte Änderung: 11.01.17, 09:50 von mary »

Offline klara

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #1 am: 11.01.17, 22:39 »
Hallo Mary,
und was willst du jetzt dazu hören?Was möchtest du denn mit dem Thema bezwecken?
Kann dir nicht so recht folgen.
LG Klara
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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #2 am: 12.01.17, 06:22 »
@klara,
ich möchte, dass wir uns selbstbewusst über unser Hobby, den Garten auf einen Bauernhof  austauschen.
Denn mir fiel immer öfters auf, entweder der Garten wird wie ein Schaustück in Perfektion auch im Fernsehen (in den Filmen über Landträume habe ich bis jetzt keinen einzigen Bäuerinnengarten gefunden) dargestellt oder eben die Gartentrends der Landschafts- und Gartenbauer- gepflastert, Steinwüsten und Gabionen, der Wüstengarten ist ein grosser Trend.
Geld spielt beim Garten eine grosse Rolle, entweder es wird geklotzt, ein guter Mittelklassewagen wird als ungeährer Kalkulationspunkt für die Gestaltung eines neuen Gartens gerechnet, 5.000 Euros für einen Grill und dessen Zubehör sind keine Seltenheit, Aussenküchen sind heute in Preiskategorien, wo man schon mal kurz atmen muss oder es wird Kitsch und Zeug reingestellt und gestapelt, dass man schlucken muss.
Ein Garten in einem Siedlungshaus oder in der Stadt ist eben anders, er wird ja oft erst neu angelegt, auf einem Hof ist manchmal viel gewachsene Struktur vorhanden, alte Bäume als Schattenbäume- die im Baumarkt nicht vorkommen, da gibts vieles, das Schatten wirft, aber über die Klimavorzüge eines alten Baumes wird nie gesprochen.

Auf den Höfen sitzt auch das Geld nicht so locker, denn des Deutschen liebstes Hobby, der Garten, lässt da noch oben keine Wünsche und Grenzen offen.
Wir leben ja nicht im luftleeren Raum, unsere Gärten haben auch was mit uns und unserer Zeit zu tun.
Bauerngärten werden in Büchern beschrieben, aber die Gärten werden meist von den Bäuerinnen gepflegt.
Es ist mir oft eine sehr grosse Freude, wenn ich durch die Gegend wandere oder unterwegs bin, wenn ich Bäuerinnengärten bewundern kann, in denen es soviele liebenswerte Details gibt, die eben auf einen Hof gut passen.
Es sind eben nicht die typischen Baumarktsachen, die den Bäuerinnengarten ausmachen.
Es ist auch der Austausch von Pflanzen untereinander im Bäuerinnengarten zu finden, was robust und schneckenaushaltend ist, behauptet sich dort eher.
Garten als Lieferant von guten Sachen, als kleines Stück blühendes Paradies, als Platz zum Erholen, als Teil der Landschaft, immer ihm Rahmen des Möglichen an Geld, erfindungs- und kreativen Anteil seiner Bewohner, aber auch im Umgang mit der Zeit, die auf den Höfen ja nicht im Übermaß vorhanden ist.
Besonders in den Arbeitsspitzen soll der Garten einem nicht die Luft nehmen, aber wann bleibt noch Zeit, um sich mit einer Tasse Kaffee oder Tee in den Garten zu setzen, wenn man Stühle und Tisch immer erst aufbauen muss, vergeht einem schnell die Lust daran.
Schöne robuste Gartenmöbel, die auch was aushalten, anstatt den ständigen Moden und Trends hinterher zu laufen.
Klar, wir sind eine Minderheit, der Bäuerinnengarten kommt eigentlich wenig in der Öffentlichkeit vor, selbst bei den Tagen des offenen Gartens sind Bäuerinnnengärten bei uns eher selten vorgestellt- und es ist mir auch klar, warum. Wer tut sich die Arbeit und Mühe des Herzeigens an.
Jeder Garten spiegelt ein Stück seine Menschen wieder und darüber dachte ich mir, wäre doch wert, ein wenig zu diskutieren.
« Letzte Änderung: 12.01.17, 06:35 von mary »

Offline frankenpower41

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #3 am: 12.01.17, 15:13 »
Ich habe Mary schon verstanden.
Sie hat recht, Garten ist ein enormer Wirtschaftsfaktor geworden.
Wenn man nur an all die Landschaftsgärtner denkt die es überall gibt.
Ein Cousin von mir (jünger als ich) hat sich vor ca. 20 Jahren damit selbständig gemacht. Der hat mittlerweilen ca. 10 Mitarbeiter und ist sehr gut im Geschäft.  Erst kürzlich habe ich jemanden getroffen, deren Tochter hat bei ihnen am Nachbargrundstück gebaut (Siedlung), dort legt er an, wie schon bei den Eltern. Da ist es fast immer üblich dass man die Anlage nicht mehr selber macht.
Vor 25 Jahren waren das Einzelfälle, da machten das nur die ganz Reichen. Man hat sich vielleicht einen Maurer dazu geholt wegen Fundamenten für die Wege, aber Pflanzen hat man von Tanten und Nachbarinnen bekommen und selber angelegt. Nicht so wie jetzt, dass da Planung gemacht wird. Der Garten ist einfach mit der Zeit gewachsen.
Wenn das heute noch jemand selber macht, dann sieht man das einfach. Nicht, dass die "gekauften" Garten nicht schön sind, aber einfach anders.
Mir gefallen auch die Gärten beim "Tag der offenen Gartentür" oft nicht, wo gleich am Eingang großes Werbeschild von Landschaftsgärtner angebracht ist. Kaufen und zahlen kann (wenn man das nötige Geld hat) jeder, aber so ein selbst gestalteter Garten wie z.B. hier auf den Bildern, das ist einfach was ganz anderes.

Auf Bauernhöfen ist es ja meist so, dass der Garten schon irgendwie vorhanden war (wenn er nicht wegen irgendwelcher Baumaßnahmen weichen musste).  Viel mit Gestaltungsmöglichkeiten habe ich leider nicht, jetzt wo SM ihren Teil immer weniger bearbeitet schon etwas mehr, aber an die Vorgaben muss ich mich trotzdem meist halten.
Bei mir ist es eher so, dass ich irgendwo wieder eine Ecke etwas umgestalte, aber der Garten als solcher ändert sich wenig.

Marianne

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #4 am: 12.01.17, 16:05 »
@Marianne,
ich habe den Garten auch von meiner SM übernommen. Der Obstgarten war teilweise ebenfalls vorhanden, es sind noch einige weitere Obstbäume  dazugekommen. Wir haben die ganzen Wände mit Spalierobst verschönt.
Was hat sich bei uns verändert, der Garten meiner SM war ein praktischer Garten, Gemüse, klar abgegrenzte Wege, Blumen in einem anderen Beet, aber keine Zeit, um sich auch mal für eine Pause in den Garten zu setzen- was würden denn nur die Leute sagen.
So was wie Hängematte, Liegestuhl und Gartenmöbel gab es  früher  auf den Bauernhöfen nicht (höchstens auf ganz begüterten Höfen),heute ist der Garten ein Wohnzimmer geworden, Loungemöbel und selbst die Kissen können wetterfest sein.
Aber der Aufenthalt in einer Liege draussen  kann auch heute noch ein Abenteuer sein ;D, es ist für nichtbäuerliche Bevölkerung vollkommen normal, sich im Garten zu erholen, aber im bäuerlichen Bereich ist es noch nicht die Regel.
Zumindest hab ich das erlebt.
War damals wegen einer gelähmten Hand krank geschrieben und habe mich mit schlechtem Gewissen dann doch mal draussen unter der Woche in die Liege gelegt, war gerade draussen  eingeschlafen, als ein Vertreter vor mir stand und mich weckte.
Sein Kommentar, da jammern die Bauern immer über die viele Arbeit, im Winter tun sie eh nix und im Sommer liegen sie in der Liege. :-X
Habe ihn damals aufgeklärt, dass ich krankgeschrieben bin- und er sich nach diesem Kommentar  bei uns nicht mehr blicken lassen braucht.
Er hat sich zig mal entschuldigt, aber das war mir zuviel.
Und weil wir bei Erholen sind- wie oft hatte ich beim Heuen Frauen in den Siedlungshäusern beneidet, die sich mitten unter der Woche für eine Pause in die Sonne legten bis mir klar wurde, dass es auch mir keiner verbietet.
Was mich am Garten auf dem Bauernhof  auch freut, ich kann dort Bienen in den Obstgarten stellen, muss nicht irgendwo hin fahren um die Völker zu kontrollieren, einen Teil des Obstgartens bevölkern normalerweise die Hühner, ich kann mich unter einen Obstbaum mit einer Tasse Kaffee oder Tee  setzen und den Bienen und Hühnern zusehen,
es ist ein Traum, wenn die grossen Fliederbüsche ihren Duft verströmen, die Bienen im grossen Lindenbaum summen,
auch in den Obstbäumen, für die ich mir die Sumsidamen auch wirklich zuglegt habe.





Offline Vöglein

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #5 am: 13.01.17, 12:54 »
@klara,
ich möchte, dass wir uns selbstbewusst über unser Hobby, den Garten auf einen Bauernhof  austauschen.


Ein Garten in einem Siedlungshaus oder in der Stadt ist eben anders, er wird ja oft erst neu angelegt, auf einem Hof ist manchmal viel gewachsene Struktur vorhanden, alte Bäume als Schattenbäume- die im Baumarkt nicht vorkommen, da gibts vieles, das Schatten wirft, aber über die Klimavorzüge eines alten Baumes wird nie gesprochen.

Auf den Höfen sitzt auch das Geld nicht so locker, denn des Deutschen liebstes Hobby, der Garten, lässt da noch oben keine Wünsche und Grenzen offen.
Wir leben ja nicht im luftleeren Raum, unsere Gärten haben auch was mit uns und unserer Zeit zu tun.

Jeder Garten spiegelt ein Stück seine Menschen wieder und darüber dachte ich mir, wäre doch wert, ein wenig zu diskutieren.

hallo mary,
danke für deine ausführungen .....ich kann deine gedankengänge gut nachvollziehen

Zitat
War damals wegen einer gelähmten Hand krank geschrieben und habe mich mit schlechtem Gewissen dann doch mal draussen unter der Woche in die Liege gelegt, war gerade draussen  eingeschlafen, als ein Vertreter vor mir stand und mich weckte.
Sein Kommentar, da jammern die Bauern immer über die viele Arbeit, im Winter tun sie eh nix und im Sommer liegen sie in der Liege. :-X
Habe ihn damals aufgeklärt, dass ich krankgeschrieben bin- und er sich nach diesem Kommentar  bei uns nicht mehr blicken lassen braucht.
Er hat sich zig mal entschuldigt, aber das war mir zuviel.

............dummes gebabbel....aber ich bin auch nicht immun gegen so kleine angriffe :o >:( >:(

.............und ein super schönes erlebnis war für mich , die ableger meines gartens auf gislindes hof im allgäu in voller pracht stehen zu sehen  ;) :D :D
Liebe Grüße Andrea Maria

...man muss das Glück unterwegs suchen, nicht am Ziel, da ist die Reise
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Offline Vöglein

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #6 am: 15.01.17, 12:58 »

Mir ist beim DVD Schauen der Landträume bewusst geworden, etwas fehlt da, es sind wunderbare Gärten, traumhafte Landschaften und glückliche Besitzer/innen dieser Gärten- nur fehlt etwas, bis jetzt war kein einziger Bäuerinnengarten dabei.


hallo mary und österrreicherinnen..........
ich habe jetzt mal nach der sendung landträume gesucht. bin dabei auf Servus TV gestossen...........habe mich da auch registrieren lassen, was hoffentlichkeine fehler war  :o
gibt es dort die sendung ? komme gerade nicht weiter..........wer kann helfen ?
Liebe Grüße Andrea Maria

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Offline maryTopic starter

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #7 am: 01.02.17, 06:01 »
@Vöglein,
entschuldige, dass ich deine Frage jetzt erst lese, ich habe die Serie auf DVD, sie wurde zwar immer wiederholt, auch auf Servus TV-
bei mir sind es 6 DVD´s, Deutschland - der Bodensee, die Lüneburger Heide, Schleswig Holstein,
Schweiz, Österreich, Schweden,
dann Italien, Portugal und Frankreich sowie England und Dänemark.
Als Gegenstück zum Winter fand und finde ich das jedes Jahr schön, mit einer Tasse Tee, Glühwein oder einem Glas Wein ist das meine derzeitige Reise- jeden Abend in ein anderes Land und dort blüht es, das tut richtig gut.
Vor allem auch, dass die Liebe zum Garten in allen Variationen und Möglichkeiten je nach Landschaft, Möglichkeiten und Geldbeutel umgesetzt wird.
Das Einzige Manko, kein einziger bewirtschafteter Bauernhof scheint als Landtraum in den Rahmen der Sendung  zu passen, höchstens dass sich Leute einen Hof gekauft haben und dort ihre Landträume leben.
« Letzte Änderung: 01.02.17, 06:11 von mary »

Offline Nixe

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #8 am: 01.02.17, 07:29 »
Bei YouTube findest du einige Landträume Sendungen .beim bügeln läuft bei mir immer"Natur im Garten" von Ploberger da kann man quasi auch in den Garten anderer schauen findest auch bei You Tube.

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #9 am: 02.02.17, 15:05 »
@Nixe,
danke für den Hinweis, ich habe diese Sendung immer gerne angesehen, aber leider können wir sei längerem kein österr. Programm mehr empfangen.
Die MDR Gartensendungen schau ich mir auch gerne an- besonders die Blütenträume im Winter.

http://www.ardmediathek.de/tv/MDR-Garten/Sendung?documentId=7545092&bcastId=7545092

Offline Heti

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #10 am: 03.02.17, 07:40 »
In unserer Gegend ist da Grad ein Wandel im "Bauerngarten" . Während wir uns das in der Sonne liegen noch nicht so recht getraut haben, sieht man die nun jungen Frauen mitten am Nachmittag im Bikini herumlaufen. Mit der Hofarbeit haben sie nichts mehr zu tun, nur Kind und Haus, halt wie im Dorf. Glaube, sie denken nicht mal drüber nach, was die "Alten" drüber denken.
Ich habe immer gern Sonntags mittags im Garten gelegen, manchmal sogar 20 Minuten in der Woche, wo ich eigentlich keine Pause mache. SM hats vom Fenster oben genauestens kontrolliert, ihre ausgiebige Mittagspause fand erst anschließend statt. Sie lag im Haus, da konnte es ja keiner kontrollieren, wie lange ...           

Habs aber trotzdem genossen, mitten zwischen Rosen und Stauden, mal im Schatten der Walnuss zu liegen, und der Natur zuzuhören.Da brauch ich keine Lounge, Rasen oder eine Bank reichen. Sichtschutz sind bei mir eher Kletterrosen und Johannisbeersträucher, keine kahlen Gabionen oder sonstiges. Ich freue mich über die Früchte und Blüten meiner investierten Arbeit, meine Bestätigung. Da brauch ich keine Selbstbestätigungskurse und anschließende Erholung auf der modern gestylten Terasse. 
Ich glaube, manche jungen Frauen, wissen auch garnicht, wie sie allein einen Bauerngarten hinbekommen würden und scheuen den Anfang und die Arbeit.                                                                 
Gruß Hedwig

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #11 am: 03.02.17, 08:36 »
@Heti,
vielleicht fehlt auch das umsetzungsfähige Wissen. Baumärkte bieten ihre eigene Gartenwelt an, die Gärten in den Siedlungen sind entweder modern mit  Stein- und Gabionen samt Loungemöbeln gestaltet und  geschleckt, kein Unkräutlein zerstört das perfekte Bild.  Aber auch die andere Form, perfekt geschnittener Rasen,kein  Hälmchen liegt rum.
In der Zeit, in der ich die hauswirtschaftliche Weiterbildung gemacht habe- war der Bauerngarten klar strukturiert, aber an Anregungen und Ideen, wie man den Garten auch wohnlich hätte machen können, kann ich mich nicht erinnern.
Ein Bauerngarten war früher auch anders, es wurde das Gemüse herangezogen, der Obstgarten lieferte Obst und zu der vielen Arbeit kam der Garten dann einfach noch dazu.
Dieses gesunde Maß an Arbeit, aber auch Zeit um sich zu erholen, Zeit um aufzutanken, da muss man wohl erst mit der Zeit selbst darauf kommen.
Ich habe mir gestern Abend noch eine Sendung von Natur im Garten angesehen, dort hat ein Landwirt seinen Traum vom Garten umgesetzt. Hat mir gut gefallen.
Ich habe auch erst vor ein paar Jahren damit begonnen, dass es draussen ein paar Sitzgelegenheiten nach Sonnenstand gibt und diese auch zu nutzen.
Wenn es passt, stell ich das Essen auf ein Tablett und wir essen draussen. Mit Grillen hab ich weniger am Hut, aber ich habe so einen Ofen, der Holzkohle erzeugt und nebenbei ziemliche Hitze abgibt, da past der WOK besser.
Für mich ist der Garten eine Insel, er liefert Gemüse, Beeren, Kräuter, Obst, liefert Duft für die Nase, Blüten für das Auge- und er soll auch den Insekten und Vögeln ein wenig nützen (das heisst aber nicht, dass mir die Vögel alle Beeren abfuttern müssen).
Wenn immer so getan wird, dass die Anlage eines Gartens den Wert eines Mittelklassewagens kostet, eine Hängematte unter den alten Obstbäumen, ein paar schöne Gartenstühle, Möbel kosten nicht die Welt- es ist nur die Zeit als knappster Faktor.
Als ich auf den Hof gekommen bin, war der Garten von meiner Schwiegermutter wirklich perfekt, kein Unkraut, alles in Reih und Glied, aber sie hätte sie niemals auf die einzige Aussensitzmöglichkeit, die Sommerbank gesetzt, was würden da nur die Leute sagen.
In den Gartensendungen habe ich viele wunderschöne Gärten gesehen, jeder hat seine eigene Handschrift, aufgefallen ist mir dabei, dass es ganz viele Gärten waren, die auf ehemaligen Bauernhöfen entstanden sind.
Warum soll man sich nicht auch einen schönen Garten "leisten", man ist ja nicht ständig im Urlaub, sondern zu Hause.
Aber um wieder auf den Anfang zu kommen, arbeitssparende Methoden, andere Gartenkonzepte, auch der Bauerngarten bräuchte einen Wandel.
Mir macht es Freude, ein paar Kleintiere halten zu können, das wäre in einer Siedlung oder im Dorf wesentlich schwieriger und wenn ausser Eiern und einer Hühnersuppe auch der Mist für den Garten nutzbar ist, schätze ich sehr.
Bienen im Obstgarten halten zu können und nicht irgendwohin fahren zu müssen, zu wissen, dass die Bienen im Frühjahr fleissig bei der Arbeit sind, im Sommer dann aus der Honigschleuder den Honig fliessen zu sehen, übers Jahr Speisekammer, Keller und Gefriertruhe mit dem hofeigenen Gartenprodukten füllen zu können, sich mit der Schüssel auf Sammeltour in den Garten auf zu machen- selbst die schattigste Ecke ist noch Lebensraum für die Speisepilze.



Offline Heti

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #12 am: 03.02.17, 09:35 »
Je älter man wird, desto mehr genießt man den garten und desto mehr Sitzplätze schaff man sich an  ;)
Wenn die Kinder irgendwo beiläufig bemerken: "Die haben gar keinen richtigen Garten..." oder "irgendwie so kahl hier..." ist das für mich ein Hinweis, dass sie den Garten auch genießen, wenn es ihnen auch nicht bewußt ist. :)
Gruß Hedwig

Offline maryTopic starter

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #13 am: 03.02.17, 19:37 »
@Heti,
das mag schon sein. Habe mal einen Spruch gelesen, die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.
Was mir in Bezug zum Bauerngarten auffällt, die Gärten, bzw. Grundstücke in den Neubausiedlungen werden immer kleiner, da muss der Erholungsraum auf begrenzter Fläche gemacht werden, für anderes ist dann nicht mehr viel Platz. Bis ein neugestalteter Garten einwächst, dauer auch eine Zeit.
Und es hat auch jede Zeit ihre Gartentrends, in den 70iger Jahren standen ein paar Nadelgehölze im Garten, heute sinds die Steingabionen und Kiesbeete. Beschattung liefert ein Sonnensegel oder ein grosser Sonnenschirm. Die wohltuende Wirkung eines Schattenbaumes kann das nicht ersetzen. Um einen Rasenmährobotter sinnvoll zu beschäftigen braucht es einen bestimmten Gartengrundriss. Um unsere Obstbäume mähe ich mit der Sense, bin extra in einen Kurs gegangen, um diese mühselige Pufferei zu beenden und einigermaßen gut mähen zu können.
Bis ein Baum z.B. ein Nussbaum so gross wird, dass er Schatten liefert, das dauert sehr lange, ausserdem braucht er eine Menge Platz.
Schattenbäume, die wirklich Schatten liefern, sind nur in älteren Gärten zu finden, höchstens es wurden gleich grosse Bäume verpflanzt.
Es mag auch total verschroben sein, noch zu wissen, wie man Gemüse, Obst, Kräuter anbaut, heute kann man zu jeder Jahreszeit immer alles kaufen.
Aber dieses Wissen, wie man selbst was ernten kann, es zuzubereiten und zu bevorraten, heute ist es Luxus, früher gehörte es zum Leben.


Offline Heti

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Re: Austausch über den Gartenzaun
« Antwort #14 am: 07.02.17, 07:27 »
Finde, an den Gärten der Neubauten auf den Höfen kann man meist erkennen, ob Jung oder Alt darin wohnen. Alt begrünt sich rundherum, Jung beläst es beim Rasen ...
Gruß Hedwig