viele frauen wollen heute auf keinen fall einen bauern heiraten.
sie wollen unbedingt diesen einen mann, jedoch mit der bäuerlichen arbeit wollen sie nichts zu tun haben.
es gibt bauern, die ich kenne, deren beziehung deswegen scheiterte.
nach x gescheiterten beziehungen kommt es dann manchmal so weit, dass der jungbauer den deal mit der neuen freundin, späteren ehefrau eingeht: sie lebt ihr leben, geht biken, joggen, lebt in den tag... und er geht an all der arbeit, die er allein zu bewältigen hat fast drauf.
da frag ich mich manchmal schon, was das noch mit liebe zu tun hat. wenn ich den bauern als mann unbedingt will, sag ich doch auch zu seinem job JA. und dann helfe ich ihm auch, sonst lasse ich ihn besser ziehen. und gib ihm die chance, eine frau zu finden, die zu ihm steht und ihm hilft.
ich habe manchmal mühe, solche frauen zu verstehen.
oder sehe ich das falsch?
@schweinchen,
ich glaube, da verstehst du etwas falsch.
Viele junge Frauen würden ihrem Schatz gerne helfen. Aber sie werden ja systematisch raus gebissen.
Das habe ich selbst erlebt: Ich sehe mit Durchfall im Stall, und als montagfrüh endlich die Apotheke auf gemacht hat, bin ich -in Gummistiefeln- hin gesprintet und hab' mir was geholt, es eingenommen, und dann hab' ich weiter gearbeitet. Dann kommt die SM und keift: "Die will hier Bäuerin spielen", "Die Leute haben dich gesehen und zu mir gesagt, dass du eine schöne kleine Bäuerin bist." "Ich lasse mich hier nicht verdrängen" und so weiter.
Die nicht mehr auf dem Hof lebende Schwägerin keift. "Die leben hier, die müssen sich hier anpassen!" Der SV bestimmt: "Ihr dürft sonntags erst ab 12.45 Uhr in die Küche. Vorher sind wir da. Das wird sonst zu eng." (Zu "wir" zählt er auch die nicht mehr auf dem Hof lebende Tochter, die regelmäßig zum Essen auf den Hof kam.) Ich hätte mir "da oben viel erobert" - gemeint waren die Räume, die wir damals bewohnten. "Du beisst die Geschwister raus. Das lassen wir nicht zu." (Gemeint war mein Schwager, der sich kommentarlos nicht mehr auf dem Hof blicken ließ, seit sichtbar wurde, dass ich (mit "der kleinen Hoferbin") schwanger war.
Das Verbot meines SV, sonntags vor 12.45 Uhr in die Küche zu gehen, war für mich dann auch das Signal, "Platz zu machen" ...in der Küche UND im Stall.... Ich bin doch nicht bescheuert und lasse mich aus der Küche werfen (wir hatten damals noch keine eigene) und dann laufe ich in den Stall und "spiele Bäuerin" wo für ich mich dann auch wieder von der SM ankeifen lasse. - Mein Mann schwieg damals, "verkroch" sich auf den Acker... und dich stand alleine da, mit meinem schwangeren Bauch, und musste mir so was sagen lassen.
Irgendwo haben wir gerade ein ähliches Thema. Ich glaube, die Box heißt - "SM - ich mache wieder Platz"
Tut mir leid, dass ich das mal so krass auf den Punkt bringen muss:
Oft sind nicht die jungen Frauen, die sich für die Arbeit zu schade sind, schuld dass ein junger Bauer sich alleine abarbeiten muss. Oft sind die Mütter schuld, weil sie ihrem Sohn die Frau und Lebenspartnerin rausgebissen haben ! Ich kenne mindestens zwei solcher Fälle mit Namen - aus meiner alten Heimat.
Als mein SV starb, lebten wir nicht mehr auf dem Hof.
Ich ging nachmittags mit, um meinem Mann im Stall zu helfen. Anschließend zogen wir uns im Haus um - wie früher. Da rief die besagte Schwägerin an, ob wir immernoch da seien. Sie wolle erst zur Mutter kommen, wenn wir weg sind.
Danach zog ich mich im kalten Werkstattkeller um (es war Winter). Irgendwann hatte ich eine Nierenentzündung. Das war mir eine Lehre. Von da an ging ich mal wieder nicht mehr in den Stall. (Also musste ich mich auch nicht mehr in der Kälte umziehen.)
Da kann mir niemand erzählen, ich wolle nur den Mann aber nicht die Arbeit. Solche Frauen gibt es sicher auch. Aber die sind wohl in der Minderheit. Ich kenne keine solche persönlich. Aber ich kann sehr gut verstehen, dass eine Bauerstochter, die so was sieht, selber nicht in einen anderen Hof einheiraten würde. Und welche Mutter - die um so etwas weiß - wünscht sich so was für ihre Tochter?
Mein Mann machte oft Zoff, weil ich nicht mehr mit auf den Hof gefahren bin, weil ihm alles zu viel wurde. Irgendwann hat mein Mann es dann erzwungen, dass wir wieder auf den Hof ziehen. Unsere Familie stand auf dem Spiel.
Also bauten wir ein ehemaliges kleines Stallgebäude als Wohnhaus um. Aber nach allem, was ich auf dem Hof erlebt habe - vor allem mit Blick auf meine beiden Kinder aus erster Ehe - habe ich auf dem Hof kein Leben mehr gesehen. Also habe ich "das" auch nicht mehr unterstüzt, d.h.dass ich hart blieb, und nicht mehr in den Stall ging.
(
Nachtrag: Heute, also im Nachhinein, versteht mein Mann das.)
Dann kamen noch jede Menge finanzielle Dinge hinzu, u.a. dass meine SM eine Komplettauflösung des Betriebes wollte, um den Geschwistern steuerlich günstiger "etwas geben" zu können und so weiter ...und dann sind wir -Gott sei Dank- vom Hof weit weg gezogen.
Erst jetzt, ein paar Jahre später, fängt mein Mann an, sich gaaaanz langsam auch emotional da abzunabeln. Langsam weiß er, was er an Mutter und Geschwistern hat...
Und das hat bestimmt nichts damit zu tun, dass ich mir wohlmöglich zu schade für die Arbeit gewesen sei....! Und es mag mir bitte niemand erzählen, dass ich ein Einzelfall sei...! Ich würde es nicht glauben.
Thema Zweckehe?
Ja, zwischendurch - vor lauter negativen Erlebnissen - ist so was schon mal eine Zweckehe, wegen des Kindes, wegen der schlimmen Jahre die sonst ja vergebens gewesen wären, weil man nach allem nicht die Flinte ins Korn werfen will, und so weiter. Man hofft halt immer, dass die Ehe besser wird, wenn die Umstände sich irgendwann bessern. Aber so was braucht Zeit.
Eine Liebesehe braucht Zeit um eine "Zweckehe" zu werden (schöne Umschreibung für "kaputt gehen"), und sie braucht ebenso viel Zeit, um wieder "gesund" zu werden, ...das glaube ich. Und Ihr?
Was meint Ihr?
Kann eine ehemalige Liebesehe (zitiere: heißes Wasser), später Zweckehe (=kaputte Ehe) auch wieder "gesund" werden?
Das hat jetzt nichts mit den Zweckehen zu tun, die von vorn herein als solche geschlossen wurden (bei denen das zitierte warme Wasser auf einen heißen Ofen gestellt wurde
)