Autor Thema: Lernmittelfreiheit?  (Gelesen 11582 mal)

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Offline martina

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Re:Lernmittelfreiheit?
« Antwort #15 am: 14.12.03, 19:43 »
Biba, ich weiß sehr wohl, daß wir in Niedersachsen bis 1991 keine Lernmittelfreiheit hatten! Und den Zuschuß gab es zu meiner Schulzeit nicht einkommensbezogen sondern auf die Kinderzahl, sonst hätten wir den damals übrigens NICHT bekommen! Das waren übrigens pro Jahr um die 50 DM, so genau weiß ich das auch nicht mehr... im Übrigen haben WIR sehr wohl die Bücher des großen Bruders übernommen!

Dases jeweils PRIVATSACHE ist; ob sich ein Pärchen für oder gegen Kinder entscheidet und das ist mir durchaus klar, das kannst Du mir ruhig glauben.

Ich will auch niemanden ein moralisches Recht auf Altenpflege abstreiten, ih bewahre. Aber manchmal ärgert es mich einfach ungemein, was Familien da noch alles so aufgebürdet werden soll.

Ich kenne aber durchaus Paare, die sich aus GELDGRÜNDEN und BEQEUMLICHKEIT gegen Kinder entscheidet. Nicht, weil sie ohne 2. Einkommen nicht leben könnten, sondern weil sie ohne dieses Geld nicht leben WOLLEN! Da ist dann jedes Jahr ein neues Auto und die Fernreise 2-3 mal im Jahr wirklich wichtiger. Das ist traurig, aber wahr, leider.

Aber diese Diskussion schweift jetzt mal wieder ab, wir wollten ja über Lernmittelfreiheit reden.

Und wenn ich dann höre, daß die Taschrechner, die hier von den Gymnasien verlangt werden, zT über 150 Euro kosten und alle den gleichen haben müssen, da schlucke ich dann schon. So teuer waren unsere Rechner damals nicht, und die haben schon genug gekostet!!!

Offline geli.G

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Re:Lernmittelfreiheit?
« Antwort #16 am: 15.12.03, 21:29 »
Heute beim Bett gehen, hab ich meinen Mädels erzählt, dass wir nächstes Jahr nicht nur Schulgeld in der Realschule zahlen müssen (falls sie dort hin geht!) sondern, dass wir auch die Bücher selber zahlen müssen!! :o

Da haben sie gemeint, dass das ja ganz schön teuer kommt... ::) Recht haben sie! :P

Vielleich haben wir ja wenigstens das Glück, dass die beiden Kleinen dann die gleichen Bücher brauchen...! ;)
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

Offline martina

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Re:Lernmittelfreiheit?
« Antwort #17 am: 08.09.04, 15:55 »
Zitat Geli
Zitat
Vielleich haben wir ja wenigstens das Glück, dass die beiden Kleinen dann die gleichen Bücher brauchen...!  

Damit hatte ich bislang kein Glück :( Nr1. hab ich die Fibel gekauft vor 5 Jahren, Nr.2 brauchte letztes Jahr eine andere Version. Und auch das Deutsch-Lexikon ab der 2. Klasse ist schon wieder ganz anders.


Für die 2. Klasse hatte ich 47 Euro nur an den zu bestellenden Arbeitsheften die zu den Büchern gehören.

Für den Großen, de in die 5. Klasse Gymnasium kommt, mußte ich einen Atlas (39 Euro) kaufen, sowie das English-Workbook.

Da in Niedersachsen die Lernmittelbefreiung abgeschafft wurde, müssen wir die Bücher entweder selber kaufen oder von der Schule gegen Gebühr ausleihen.

Das waren im Gymnasium 18,50 Euro, weil nur 2 Bücher. Gekauft hätten diese beiden Bücher dann auch noch mal 33,65 Euro gewesen.

Die Grundschule hatte eine Leihgebühr in ähnlicher Höhe.


So sind wir ins Schuljahr gestartet. Inzwischen wurde im Gymnasium noch ein Deutsch-Arbeitsheft angeschafft, für 8 Euro und ein Mathebuch darf nun auch endlich ausgeliehen werden, nachdem die Zulassung für Niedersachsen erteilt wurde.
Leihgebühr werden wieder so um die 11 Euro werden.


Dieses stückchenweise Anschaffen der Bücher begründet die Schule darin, daß ja die Ori dies Jahr nun wegfällt und die Gymnasien erst mal sehen müssen, mit welchen Büchern sie arbeiten können, nicht alle Ori-Bücher seien geeignet ::)

Auf meine Frage am Elternabend vorgestern, mit welchen Büchern denn die Gymnasien der anderen Bundesländer arbeiten würden, die ja nie eine Ori gehabt hätten, sagte der Lehrer nur, diese Bücher wären zwar prima, würden sicha ber duch klitzekleine Kleinigkeiten von den niedersächsischen Büchern unterscheiden und müßten somit bei uns erst zugelassen werden :o

Aber mit Zulassung eines Deutschbuches sei demnächst zu rechen, da ist dann wieder Leihgebühr fällig... es läppert sich. :-\

« Letzte Änderung: 08.09.04, 15:58 von martina »

Offline Maria-Juliane

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Re:Lernmittelfreiheit?
« Antwort #18 am: 08.09.04, 19:40 »
Hallo,

Eltern können(in Nierderschsen) in Zukunft entscheiden,ob sie gebrauchte Schulbücher mieten oder selber Lernmittel finanzieren.
Das wird den Familien einiges kosten.
Deshalb sollten Eltern auch die Möglichkeit haben,sich über die Qualität der Schulbücher zu informieren.
Es ist auch Aufgabe der Schule,die Eltern bei der Auswahl rechtzeitig mit ein zubeziehen,ihnen die notwendige Information zu geben und miteinander wirklich gute Arbeitshilfen auszuwählen.

Es sollte über Anforderungen an ein Schulbuch gesprochen werden,wie es im Schulverwaltungsblatt9/2000 geschrieben steht.

Vor der Herausgabe neuer Schulbücher setzen sich die Verlage mit den Schulen in Verbindung und disskutieren
mit den Fachlehrern über Inhalte der Bücher.
Möglich ist auch,die Mitglieder von Fachkonferenzen dazu einzuladen.

Das Mitspracherecht der Eltern in den Schulen muß gestärkt werden.

maria

Offline Maria-Juliane

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Re:Lernmittelfreiheit?
« Antwort #19 am: 08.09.04, 20:10 »
Nachfolgend einige Schlagworte,mit denen Schulbuchverlage für ihre Lehrwerke werben!

Aufbau

*Klare Gliederungen/ Übersichten als Orientierungshilfen
für die Benutzer

*motivierende Illustrationen ünterstützen die Textarbeit
(vernetztes Lernen)

*exemplarisches Lernen an ausgewählten Beispielen
(handlungsorientiertes Lernen)

*Nachschlagwerk im Anhang,
Erklärugen schwieriger Begriffe

Lerninhalte

*lebensnahe Themen,die Kinder ernst nehmen und auf die eigene Situation beziehen

*modern aufbereitete Themen,die sich an der Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen orientieren.....

*Angebote zum Untersuchen,Experimentieren,
Messen,Zusammenbauen....

*kindgerechte Sprache
----------------------------------------------
Aufgabenstellung/übungsangebote

*eindeutige Aufgabenstellung

*aufbauender Schwierigkeitsgrad bezw.Zusatzaufgaben

*Erproben eigener Lösungsvorschläge

+Kontrollmöglichkeiten

-----------------------------------------------

Das sind einige Anforderungen die ein Schulbuch erfüllen sollte.Und worauf beim Schulbuchkauf geachtet werden muß.

maria




Offline reserlTopic starter

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Re: Lernmittelfreiheit?
« Antwort #20 am: 07.07.05, 17:32 »

Im neuen Elternheft steht nun, das im nächsten Schuljahr in Bayern ein Büchergeld von 20 Euro je Kind zu bezahlen ist.

Weiß jemand schon mehr darüber, wie das "Einsammeln" ablaufen wird?

Wie ist das in anderen Bundesländern geregelt?
Wieviel Büchergeld ist bei euch üblich?
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

silvia

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Re: Lernmittelfreiheit?
« Antwort #21 am: 07.07.05, 18:53 »
Hallo Reserl!

Wenn´s bei euch in Niederbayern nur 20€ pro Kind sind dann geht´s ja noch.

Lisa hat neulich nen Zettel mit einigen Terminen usw. mitbekommen. Darauf stand unter anderem dass
ab dem nächsten Schuljahr pro Kind 40€ Büchergeld fällig sind. :o

Wie´s bei Annalena in der Grundschule ausschaut das weiß ich noch nicht.

LG Silvia

möhre

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Re: Lernmittelfreiheit?
« Antwort #22 am: 07.07.05, 19:09 »
Hallo,
kann selbst nur folgendes zu dem Thema beitragen:
In der Tageszeitung "Hamburger Abendblatt" stand vor wenigen Wochen ein Vergleich der Ausgaben für Softwarespiele und der Gesamtausgaben für Schulbücher. In Deutschland wird die vierfache (!!!!) Summe für Softwarespiele (die notwendige Hardware bzw. illegal kopierten Spiele gar nicht mitgerechnet) ausgegeben als für Schulbücher.
Deutschland läge in den Ausgaben pro Schüler auf den untersten Rängen in Europa.

Ich meine: Egal welcher Anteil der Staat oder privat für Lehrmittel zu zahlen ist, entweder es wird zuviel für Ballerspiele ausgegeben (woher haben die Kids das Geld eigentlich  ???) oder es ... Ihr könnt euch ja denken was ich meine.

Eure
Möhre
« Letzte Änderung: 07.07.05, 19:12 von möhre »

Offline martina

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Re: Lernmittelfreiheit?
« Antwort #23 am: 07.07.05, 19:21 »
Hallo Reserl,

ich habs schon unter "neues Schuljahr- was das kostet..." geschrieben, wir Niedersachsen können die Bücher entweder LEIHEN oder KAUFEN. Die Leihgebühr beträgt 33% des Kaufpreises für die Bücher, bei 3 schulpflichtigen Kindern bekommt man noch mal 20 % der Leihsumme frei.

Fürs Gymnasium 6. Klasse wär ich nur bei den Büchern und Arbeitsheften mit ca. 210 Euro im Kauf dabei, in der Ausleihe bin ich mit 64,8 Euro + Arbeitshefte (Kauf) Englisch und Französisch 22,15 Euro.

Grundschule 3. Klasse habe ich Leihgebühr für 3 Bücher 14,65 Euro + Arbeitshefte, gekauft würden die Bücher ca. 44 Euro kosten.

1. Klasse brauche ich nicht leihen, weil ich die Fibel letztes Jahr gekauft hab, kommen aber noch die Arbeitshefte mit ca 50 Euro dazu und eben die übliche Grundausstattung des ABC-Schützen.

Dafür komme ich eben dieses Jahr in den Genuß des Karnickelbeitrages ;)

Die Leihgebühr muß auf Schulkonten überwiesen werden, die Lehrer und Schulverwaltung müssen dann vergleichen, welche Bestellungen eingegangen und auch bezahlt sind. Nur wer Anfang Juli die Leihgebühr bezahlt hat, bekommt dann auch die Bücher im neuen Jahr ausgegeben.

Bücher, die über 2 Jahre gehen (Religion, Naturwissenschaften etc. müssen jedes Jahr neu ausgeliehen werden), daüfr kann ich diesmal am Gymn. selber wählen, ob ich alle Bücher oder nur einen Teil kaufe oder leihe, dafür gibt es einen Auswahlzettel zum ankreuzen. Letzes Jahr konnten wir nur entweder ganz oder gar nicht leihen.

Bildung ist teuer, seid froh, wenn Ihr mit 20 Euro Zuzahlung hinkommt.

Offline Erika

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Re: Lernmittelfreiheit?
« Antwort #24 am: 08.07.05, 07:12 »
Für Haupt- und Realschulen zahlen Eltern schon seit letztem Jahr bis zu 40 Euro an Schulbüchern pro Kind selber (NRW)

Dieser Betrag wird von den Schulen fast komplett ausgenutzt. Für die 10. Klasse Hauptschule, Richtung Realschulabschluss bin ich dieses Mal mit knapp über 38 Euro dabei. Benötigte Hefte etc. noch nicht dabei.

Für die Grundschule muss ein Rechenbuch gekauft werden, Wert 14,95 Euro
Für ca. 30 Euro Hefte, Aufbewahrungsboxen etc. kauft die Schule ein, die Eltern müssen zahlen.

Offline geli.G

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Re: Lernmittelfreiheit?
« Antwort #25 am: 14.09.05, 22:08 »

Weiß jemand schon mehr darüber, wie das "Einsammeln" ablaufen wird?


Reserl, da bin ich auch mal gespannt.... ;)

Bei uns wird das so: Kind Nr. 1 geht in die Realschule und da gibt´s kein Büchergeld weil kirchliche Schule (dafür zahlen wir da im Monat 20 €)
Kind Nr. 2 geht in die 4. Klasse und da werden wohl 20 € / Jahr fällig. Ab Kind Nr. 3 muss man nix mehr bezahlen wenn man Kindergeld bezieht.

So und jetzt lass ich mich überraschen wie die Formulare ausschaun und wie die Schulen das handhaben.... ::)
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

Offline Doro

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Re: Lernmittelfreiheit?
« Antwort #26 am: 14.09.05, 22:58 »
Da bin ich auch mal gespannt, weil es bei uns ähnlich ist!
Es grüßt Doro

,,Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling. ,,Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man haben".

Offline Margret

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Re: Lernmittelfreiheit?
« Antwort #27 am: 15.09.05, 16:29 »
Hallo,

Bücher sind in BW ganz frei  (m.W.),  auch im Gymnasium.
Aber sowohl in der Grundschule  als auch im Gymi  gibt es immer öfter so Begleit-Übungshefte zum Buch  zu bezahlen,  in die die Kinder dann reinschreiben dürfen.
Die Beträge sind aber für mich  noch akzeptabel (jedes Heft unter 10 Euro).
Es ist ganz praktisch,  wenn sie mehr üben als abschreiben können.
Und normale Schulhefte und Tinte kosten ja auch Geld...

Margret

Offline sonny

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Re: Lernmittelfreiheit?
« Antwort #28 am: 15.09.05, 17:00 »
Hallo,

unsere haben gesagt, das Anfang Oktober ein Elternbrief erscheint und da liege dann der Überweisungsbeleg für das Büchergeld bei.

Gestern haben meine die Bücher mit nach Hause gebracht, teils einggebunden..... :D
sie wissen, das ich ungern Bücher einbinde... ::)
Liebe Grüße
sonny

Es gibt nur eine Medizin gegen große Sorgen:
Kleine Freuden.

Offline geli.G

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Re: Lernmittelfreiheit?
« Antwort #29 am: 19.09.05, 22:08 »

So und jetzt lass ich mich überraschen wie die Formulare ausschaun und wie die Schulen das handhaben.... ::)

Hallo,

ich komme vom 1. Elternabend und bin jetzt voll im Bilde.... ;D

Wir haben eine Schreiben bekommen das ausgefüllt, und zusammen mit den 20 € in ein Kuvert zu stecken ist. Zugeklebt gibt man das in der Schule anonym ab. Wer befreit ist, kreuzt das an und gibt den Umschlag auch ab. Ab dem 3. Kind, gibt man den Bescheid für das Kindergeld dazu (oder die Lohnsteuerkarte).
Wenn die Bücher verschmutzt sind, muss aber nach wie vor bezahlt werden.
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli