@Annalena: Ich verstehe dich. Mir ging es wegen meiner SM genauso. Sie wurde 90 Jahre alt. Also konnte ich lange darüber nachdenken
Irgendwann wurde es mir wichtig, dass sie es nicht schaft, dass ich verbittert und genau so böse werde wie sie. Ich wollte darum kämpfen, dass sie
die guten Eigenschaften nicht in mir zerstört.
HInzu kommt meine Einstellung, dass mit jedem Menschen ein Stück einmaliger Schöpfung verlorengeht. Auch mit meiner SM. Als sie dann starb, war es eine Erleichterung und ein Tag der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für mich. In dem Moment wusste ich genau, dass ich mich nicht von MEINER FAMILIE ausschließen werde und zusammen mit meinem Mann zur Beerdigung gehe. Bei der Beerdigung waren dann ganze 12 Personen da. Mein Bruder sagt noch heute, es war die traurigste Beerdigung, die er jemals erlebt hat. Die Schwester meiner SM (kaum KOntakt vorher) sagte ab, da sie "arbeiten" müsse. Sie war 80 Jahre und war ehrenamtlich tätig
Ihr Lieblingsenkel (immerhin auch schon Mitte 40) Konnte auch nicht kommen, da er ja keinen (Sonder-)Urlaub bekam und man es seinen Kollegen nicht zumuten kann "dauernd" einzuspringen. Etwa 3 Stunden nach der BEstattung für er dann dienstlich in ca. 3 Km Entfernung hier auf der Autobahn vorbei. Ihre Urenkelin, die mit Oma und Opa (Tochter und SS von SM) hätte kommen können - auch schon 18jährig - hatte natürlich auch gerade besseres zu tun.
Aus meiner Familie kamen mein Bruder mit Frau, meine Schwester, wir waren mit Schwiegerkindern 7 Personen. Ihre eigene Seite also fast gar nicht. Ich habe mir dann gesagt, ich hätte hundert Gründe mehr gehabt als die Abwesenden und war trotzdem da. Im Nachhinein ist es für mich i. O., dass ich das so gemacht habe.