Autor Thema: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???  (Gelesen 39802 mal)

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Offline annama

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #60 am: 31.12.07, 09:00 »

Die Diskussion um Sterbehilfe ist wieder neu entbrannt.
In den letzten Wochen beschäftigten sich mehrere Fernsehsendungen mit dem Thema und mit der Organisation "Dignitas" aus der Schweiz, die Sterbehilfe aktiv anbietet.

Auch in meinem Umfeld höre ich immer mehr Stimmen, die sich für ein selbstbestimmtes Sterben aussprechen.

Wie geht ihr mit dem Thema um?

Hallo ,

 schaut doch dem Kerl von "Dignitas" mal in die Augen.
Seht ihr nicht wie verbissen und Geldgierig er aussieht .

Der Tod gehört zum Leben ! ! !

Den Tod habe ich 4 mal in meinem Leben hautnah miterlebt und bin sehr froh darüber das ich all meine Lieben mit Gebeten und Lieder in den Tod begleiten durfte.

Der Herrgott hat einem das Leben geschenkt , er ist es auch Der das Leben beendet .

z.Zt. betreue ich mit Hilfe seiner Gattin einen schwer kranken Bauchspeicheldrüsen Krebs-Patienten. Wenn ich sehe wie er sich an dem Strohhalm Leben festhält ....dann Frage ich mich wie so sind wir berechtigt einem Sterbe-Hilfe zu leisten.
Dank der modernen Medizin braucht keiner mehr zu leiden......aber in unserer schnelllebigen Zeit sind viele nicht mehr bereit Opfer zubringen um ihre Angehörigen zu Pflegen.

Mein Gewissen würde das einfach nicht zulassen!

Nachdenkliche Grüsse
annama
Gerade wenn eine Frau meint ihre Arbeit sei getan
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Liebe Grüsse annama

Offline Mirjam

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #61 am: 31.12.07, 10:26 »
Hallo,

habe ich es falsch verstanden - geht es bei der Sterbehilfe nicht um den Wunsch des (tod)kranken und nicht um die Wünsche der Angehörigen, Anama? Bist du sicher, dass heute "keiner" mehr Leiden muss?

Was ich allerdings dabei verstehen kann/ebenso kritisch sehe: Wenn erlaubt - bei der heutigen Pflegekostendiskussion verbunden mit Scham - in wie weit sich mancher Patient genötigt fühlen würde, um seine Umgebung zu "entlasten" auf einen Freitod zu bestehen?

Nicht umsonst ist die Diskussion um Einsatz oder Unterlassung zu lebenserhaltenden Maßnahmen derart heikel bzgl. Patientenverfügung.

Fernsehbilderzusammenschnitte als "Interpretationsgrundlage für Charakterstudien" traue ich jedenfalls nicht.

viele Grüsse

Mirjam

P.S. ich fand dazu noch folgende Erläuterungen zur Unterscheidung:

Verschiedene Arten von Sterbehilfe
Aktive Sterbehilfe
Die direkte, aktive Tötung eines Menschen wird als aktive Sterbehilfe bezeichnet. Sie ist zum Zweck der schmerzlosen Tötung eines Sterbenden widerrechtlich und strafbar und wird nach dem § 212 StGB (Totschlag) mit einer Freiheitsstrafe von mindestens 5 Jahren bestraft. Das Verlangen nach dem eigenen Tod des Patienten ändert nichts an der Strafbarkeit, jedoch wird die Tat dann nach § 216 StGB (Tod auf Verlangen) bestraft.

Bereits mehrere Male wurde im Bundestag die Abschaffung des § 216 StGB gefordert. Die Forderung wurde auf die Frage gestützt, warum es nicht möglich sein sollte dem Ernsthaften, bei vollem Bewußtsein geleisteten Todeswunsch zu entsprechen, da ja z.B. auch Selbstmord straffrei sei. Aus praktischen Erwägungen wurde der Paragraph jedoch beibehalten, denn ansonsten hätte jeder wegen Totschlags angeklagte behaupten können, das Opfer hätte den Todeswunsch und müsste somit nach dem Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" freigesprochen werden.

Indirekte Sterbehilfe
Mit indirekter Sterbehilfe bezeichnet die Tolerierung eines verfrühten Todes aufgrund einer medizinischen schmerzlindernden Behandlung im Einverständnis mit dem Betroffenen. Diese indirekte Sterbehilfe - auch als echte Sterbehilfe bezeichnet - ist nicht strafbar, da die Lebensverkürzung als unbeabsichtigte Nebenfolge einer anderen notwendigen Behandlung auftritt. Denn die Ermöglichung eines Todes in Würde und Schmerzfreiheit gemäß dem erklärten oder mutmaßlichen Patientenwillen ist ein höherwertiges Rechtsgut als die Aussicht, unter schwersten Schmerzen noch kurze Zeit länger leben zu müssen.

Passive Sterbehilfe
Als Passive Sterbehilfe wird der Verzicht auf lebenverlängernde Maßnahmen bezeichnet. Passive Sterbehilfe durch Sterbenlassen ist nur zulässig, wenn die ärztliche Behandlung das Recht eines Menschen auf menschenwürdiges Sterben verletzen würde. Man unterscheidet zwischen passiver Sterbehilfe im engeren Sinn (Sterbevorgang hat bereits eingesetzt) und im weiteren Sinn (keine unmittelbare Todesnähe). Während die Sterbehilfe im engeren Sinn ("Hilfe beim Sterben") straffrei ist, ist die Sterbehilfe im weiteren Sinn ("Hilfe zum Sterben") strafbar. Wird passive Sterbehilfe ohne eine Willenserklärung des Patienten vollzogen, können sich die Garanten nach § 212 StGB (Totschlag) strafbar machen. Garanten sind nächste Familienangehörige wie Ehegatten, Verwandte in gerader Linie und Geschwister. Sie sind verpflichtet sich gegenseitig Beistand und Hilfe bei Gefahren für Leid und Leben zu leisten. Zusätzlich kann es zu einer freiwilligen Übernahme von Schutz und Beistandspflichten kommen, wie etwa der Arzt durch seine ärztliche Behandlung. Dritte (Nichtgaranten) können sich nach diesem Paragraph nur strafbar machen, indem sie aktive Sterbehilfe leisten.

Ist der Wille des Patienten nicht zweifelsfrei zu erkennen, daß die Behandlung abgebrochen werden sollte, muß eine Motivforschung stattfinden. Mit Motivforschung wird die Erforschung des mutmaßlichen Willens des Kranken bezeichnet.

Beihilfe zum Selbstmord
Beihilfe zum Selbstmord bedeutet, einem Menschen einen Selbstmord zu ermöglichen, diesem jedoch muss den letzten Schritt überlassen. Beihilfe zum Selbstmord ist für Nichtgaranten nicht strafbar, jedoch muss dem Betroffenen nach Verlust des Bewusstseins nach §323c (Verpflichtung zur Hilfeleistung) geholfen werden. Eine Unterlassung der Hilfeleistung kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr geahndet werden.


Quelle: http://www.uwenowak.de/arbeiten/sterbehilfe.xhtml
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline maggie

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #62 am: 31.12.07, 11:03 »
annama ich verstehe dich vollkommen - dignitas ist auch in der schweiz mehr als umstritten -
daneben gibt es noch exit - da muss man mitglied sein und nicht erst seit einigen tagen und dann kostet die sterbehilfe nichts mehr extra, wie bei dignitas, die es sich gut bezahlen lassen -

scheinbar ist das eine "hilfe" die gewünscht wird - denn alle nachbarn wo diese sterbehilfe angeboten wurde haben sich gewehrt - wegen zu öfterem wegführen von särgen -

im moment sind sie in der nähe von zürich in einem industriequartier, da hatte sich nur das "grösste puff" der schweiz gewehrt und bekamen zuerst recht - doch nach einem gerichtsentscheid kann er dort bleiben...

daneben seien die begleiter sehr schlecht vorbereitet auf ihre "arbeit" und bräuchten anschliessend z.t. selbst hilfe -
anderseits - wenn die personen so krank sind und noch längere zeit in ärztlicher behandlung sind, kostet auch das -
keine angst - ich helfe dem "guten" mann nicht, mir ist er auch nicht sympatisch ...

es geht einfach darum - dass die betroffenen abgeschoben werden - in den nachbarländern ist es verboten oder der weg dazu ist zu schwierig, dann begreiffe ich leute die einfach nicht mehr wollen, dass sie sich dort die hilfe suchen wo sie sie bekommen...
auch da - trifft leider zu - angebot und nachfrage bestimmt den markt.... - makaber, aber leider ist es so !

Bereits mehrere Male wurde im Bundestag die Abschaffung des § 216 StGB gefordert. Die Forderung wurde auf die Frage gestützt, warum es nicht möglich sein sollte dem Ernsthaften, bei vollem Bewußtsein geleisteten Todeswunsch zu entsprechen, da ja z.B. auch Selbstmord straffrei sei. Aus praktischen Erwägungen wurde der Paragraph jedoch beibehalten, denn ansonsten hätte jeder wegen Totschlags angeklagte behaupten können, das Opfer hätte den Todeswunsch und müsste somit nach dem Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" freigesprochen werden.

@mirjam - ist das nicht nur eine ausrede - ich glaube nicht, dass in der schweiz aus diesem grund schon mal jemand freigesprochen wurde....!!
« Letzte Änderung: 31.12.07, 11:07 von maggie »
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline mary

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #63 am: 31.12.07, 12:46 »
Hallo annama,
das sogen. würdige Sterben- in den Zeitungen und Medien dargestellt-
naja, irgendwo einsam mit dieser Todespille????
Der Mann meiner besten Freudin ist Hospitzhelfer und er hat uns schon mal einen Vortrag über "würdiges Sterben" gehalten.
Ich sehe eine Entwicklung kommen, die Pflege und Betreuung von Schwerkranken kostet Geld und da wäre es doch so einfach-
auch an die Pflegebedürftigen zu appellieren, dass sie doch würdig sterben sollten.
herzl. Grüsse
maria

Offline Lotta

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #64 am: 31.12.07, 13:43 »
Hallo!
Ich habe auch einen Bericht über Dignitas gesehen- die kommen mir nicht echt vor.
Aber wenn Gott das Leben gibt und auch beenden soll, dann sehe ich das Problem darin, das die Ärzte häufig das Herz künstlich am Leben erhalten. Die Leute KÖNNEN nicht sterben. Das finde ich absurd. Es darf nicht als Unterlassung gelten, wenn man Medikamente absetzt. Denn Leben ist das keines mehr. Dann fuscht man Gott ja auch ins Handwerk.
Ich kann jeden verstehen, der sich bei einer endgültigen Diagnose vor Ärzten und Krankenhäusern zurückzieht um zu Hause sterben zu können. Mit einem guten Schmerztherapeuten ist auch der schmerzhafte Tod erträglich zu gestalten. Ich würde das auch so wollen- auf keinen Fall in irgendeinem Krankenhaus vor mich hinsiechen....... :'(
Und wenn man das alles nicht mehr aushält und nicht mehr will....sollte trotzdem der Wille des Patienten entscheidend sein!
Gruss
Lotta
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kueken

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #65 am: 01.01.08, 11:24 »
Ich seh es regelmßig bei der Arbeit, wie uneinsichtig aber im entscheidenden Moment auch die Angehörigen sind. Versteht mich da jetzt nicht falsch, als Beispiel meine Großeltern.
Auf grund meiner Arbeit reden wir viel über unsere Zukunft, wie alles mal wird oder was eben passieren kann/wird. Meine Großeltern (wohnen mit meinen Eltern & Schwester auf dem Hof) sind 85 und 80 Jahre alt, also ein alter in dem man mit allem rechnen muss. Und auch wo man mal als Angehörige drüber nachdenken sollte wie es eben weiter geht, sollte mal was passiere.

Letztes Jahr waren wir auf dem Hof zu besuch. Mein Opa hat die ganze Nacht gebrochen, Kopfschmerzen, ausfallserscheinungen. Meine Oma war die ganze Nacht mit wach! Anstatt meine Eltern 10m weiter zu wecken (auf dem selben Stockwerk) zogen sie ihr ding alleine durch (naja, ältere Leute eben :) ) mit dem effekt das meine Oma bis früh um sieben vorm schlafzimmer meiner Eltern warteten, bis jemand aufstand. Meine Mutter wollte dann den Rettungsdienst rufen und mich aufwecken, mit dem Effekt, das meine Oma völlig ausgerastet ist, weil ja der Rettungsdienst nur bei schlimmen Sachen kommt (was denkt die was ich den ganzen Tag arbeite? Schlimm, das menschen denken als notfallmedizinisches Personal ist man den ganzen Tag nur mit Opfern spekatkulärer Unfälle in berührung) Ich hab gar nicht gefragt und einfach angerufen, so nur was jetzt machen? der Mann ist 85? Schlaganfall!
Meine Oma meinte der Hausarzt reicht, und mein Papa auch... SPITZE!
nach KH und Reha ist er jetzt wieder fit, aber ohne professionelle Hilfe wäre er ein Pflegefall. Die andere Seite der Medallie:

Ein realer Einsatz vor Kurzem:
Patient weiblich, 97 Jahre, Pflegefall vom Feinsten, seit Jahren im Pflegeheim, erleidet nach dem frühstück einen herzstillstand, der Rettungsdienst wird alarmiert, der Sohn der Dame bereits im Seniorenzentrum, verlangt auf biegen und brechen eine Reanimation, obwohl jeder in dem Moment vernünftig denkende das Ablehnen würde und die Frau einfach in Ruhe sterben lassen würde.

Versteht ihr was ich mein, wenn einem auf Grund einer Krankheit bereits beuwsst ist, das man stirbt, kann man das ja einigermaßen selbst steuern, wie bereits von Lotta geschreiben, nur was machen die Personen die ihren Angehörigen in dem Moment "völlig ausgeliefert sind"?
Versteht das nun nur bitte nicht falsch.

lg küken
« Letzte Änderung: 27.12.08, 13:44 von kueken »

Offline annama

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #66 am: 01.01.08, 12:06 »
Hallo!
Ich habe auch einen Bericht über Dignitas gesehen- die kommen mir nicht echt vor.
Aber wenn Gott das Leben gibt und auch beenden soll, dann sehe ich das Problem darin, das die Ärzte häufig das Herz künstlich am Leben erhalten. Die Leute KÖNNEN nicht sterben. Das finde ich absurd. Es darf nicht als Unterlassung gelten, wenn man Medikamente absetzt. Denn Leben ist das keines mehr. Dann fuscht man Gott ja auch ins Handwerk.
Ich kann jeden verstehen, der sich bei einer endgültigen Diagnose vor Ärzten und Krankenhäusern zurückzieht um zu Hause sterben zu können. Mit einem guten Schmerztherapeuten ist auch der schmerzhafte Tod erträglich zu gestalten. Ich würde das auch so wollen- auf keinen Fall in irgendeinem Krankenhaus vor mich hinsiechen....... :'(
Und wenn man das alles nicht mehr aushält und nicht mehr will....sollte trotzdem der Wille des Patienten entscheidend sein!
Gruss
Lotta

Hallo Lotta ,

gut geschrieben !

z.Beispiel meine Mutter damals 86 Jahre wegen Blutarmut im Krankenhaus . 1 Woche lang wurde sie jeden Tag untersucht ...nichts wurde gefunden und am letzten Tag wollten sie ihr noch das Brustbein punktieren ....da sagte sie zum Arzt : Jetzt ist Schluss Herr Doktor , ich bin doch hier kein Versuchkaninchen , ich möchte nach Hause und dort in WÜRDE sterben.
Wir haben sie nach Hause geholt und sie lebte noch 3 Jahre im Kreise ihrer Kinder und Enkel als sie mit 89 Jahren mit einem Lächeln friedlich eingeschlafen ist.

Meine Meinung bei aller Liebe zum Alter :" Hier könnte einiges im Gesundheitssystem gespart werden wenn dem künstlichen verlängerten Leben ein schnelles Ende gemacht wird."

Für den Leidenden und die Angehörigen ein Segen.

Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruh mit mancherlei Beschwerden
der ewigen Heimat zu .

annama
Gerade wenn eine Frau meint ihre Arbeit sei getan
wird sie Grossmutter

Liebe Grüsse annama

manurtb

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #67 am: 01.01.08, 18:46 »
Auf der anderen Seite muss man noch beachten, dass vielen Älteren (gerade gesetzlich Versicherten) aufgrund ihres Alters einfache Hilfe nicht gegeben wird. Weil der ja ohnehin schon alt ist.
Ich denke, man muss hier wahnsinnig vorsichtig sein in alle Richtungen. Es gibt einfach kein richtig oder falsch, das ist alles Ermessenssache...

Offline Hopfi

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #68 am: 01.01.08, 21:36 »

 
ich habe da eine Frage.
Welches Krankenhaus fährt ein Rettungsdienst als erstes an.
Das wo am nächsten liegt ? oder
ist das Ermessenssache des Rettungsdienstes bzw. Notarztes.
Darf man bei der Auswahl des Krankenhauses auch mitbestimmen ?


Gruß Hopfi
Hallo und auf ein Wiederschreiben

Offline Cendrillon

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #69 am: 01.01.08, 21:57 »
hallo hopfi,

ich denke im notfall wird einfach das nächste krankenhaus angefahren. dem patienten ist es in dem moment sowieso "egal" in welches spital er kommt, hauptsache er kommt schnell an.

lg
katrin
liebe grüsse
katrin

ich freue mich auf die zeit, wenn positiv nicht mer negativ und negativ nicht mehr positiv ist.

kueken

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #70 am: 02.01.08, 10:51 »
Da kann ich weiter helfen, prinzipiell gilt immer das nächste Krankenhaus. natürlich nur eins das auch weiterhelfen kann.
Was bringts jemanden der sich ne Hand abgesägt hat nicht in ne Handchirurgie zu bringen.
Aber als eigentlich einzige große Ausnahmen gelten natürlich Polytraumatisierte patienten, die in ein haus der Maximalversorgung müssen (evt. mit dem Helikopter) Apoplexien, die in eine Stroke Unit sollten/müssten und auch Herpatienten, die in ein Haus mit Herzkathedermöglichkeiten müssen.

Klar hat man auch die Wahl, ABER ganz ehrlich, wegen einer fraktur fährt kein RD 100km wenn 3km weiter ein Haus ist. Aber grad bei so sachen wir Knie oder Schulter schaut man (also wir zumindest) das wir in ein gutes KH fahren, wenn gewünscht. Gut heißt nicht das andere schlechter sind, aber hier in der gegend gibts nen Kniespezialisten und da fahren wir dann schon mal 30km :)

lg küken

PS: Der Zeitfaktor muss aber immer im AUge behalten werden, oder dann eben auf schnellere Transportmöglichkeiten umgestiegen werden muss, also entweder RTH oder eben ITH.

lg

Offline Beate Mahr

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #71 am: 28.04.08, 14:27 »
Hallo

heute Abend läuft im ZDF um 20.15 Uhr ein Film zum Thema

Zeit zu leben

Ein Familiendrama mit Thrillerelementen

Was tut man, wenn die eigenen Eltern beschlossen haben,
in wenigen Wochen gemeinsam ihrem Leben ein Ende zu setzen?
Annabelle reagiert fassungslos, als sie nach langen Jahren im Ausland
ihre Eltern Lena und Rolf in Deutschland besucht
und beim Mittagessen im Kreise der Familie von deren Entscheidung hört.



Liebe Grüße
Beate
Entscheidend ist nicht, ob man kritisiert wird;
entscheidend ist, ob die Kritiker die Mehrheit bilden.

© Ernst R. Hauschka

Offline Vronerl

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Hans Küng sieht den Tod nahen ......
« Antwort #72 am: 07.10.13, 19:42 »
Hallo ihr Lieben,

Vor einigen Tagen las ich in unserer Zeitung, dass Hans Küng kein weiteres Buch mehr schreiben wird und auch nicht kann, weil er merkt, wie seine Lebenskraft schwindet.
Er hat letztes Jahr die Diagnose Parkinson erhalten und leidet außerdem an einer Makula-Degeneration(verhängnisvolle Augenkrankheit), wegen der er schon bald seine Sehkraft verlieren werde.
Man vermutet, dass er sich mit der Sterbehilfe befasst, denn er sagt, "dass er nicht im Schatten seiner selbst WEITEREXISTIEREN will."
Er denkt nach, notfalls mit Hilfe einer Schweizer Sterbehilfeorganisation aus dem Leben zu scheiden.

Es wäre ein letzter Affront gegen die Kirche, die jegliche Form der Sterbehilfe strikt ablehnt.
Sein Grab auf dem Tübinger Stadtfriedhof, unweit der letzten Ruhestätte von Walter Jens, hat Küng längst ausgesucht.

Da staunt der Laie, ...... sowas hätte ich ihm nicht zugetraut.

Grüße von Vronerl

Offline Luetten

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #73 am: 07.10.13, 19:51 »
Vronerl, bist du kath. ? Bei unserer Kirche (ev.) wird Sterbehilfe nicht generell abgelehnt.
LG Lütten
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Offline Suri

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Re: Sterbehilfe ja/nein und in welcher Form ???
« Antwort #74 am: 27.01.17, 14:49 »
Hallo,

hatte heute vormittag das Radio laufen.
Da ja Palliativmedizin auch eine Form von Sterbehilfe ist, passt der folgende link von der heutigen SWR1 Leute-Sendung ganz gut in diese Box:

http://www.swr.de/swr1/bw/programm/leute/gottschling-prof/-/id=1895042/did=18681126/nid=1895042/ynoqnn/index.html

Die meisten Menschen wollen zu Hause sterben, doch die meisten sterben in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Und viele von ihnen unter nicht schönen Bedingungen. Sie haben starke Schmerzen und sie haben große Angst. Prof. Sven Gottschling leitet das Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie des Uniklinikums des Saarlandes. Seine wichtigste Aufgabe sieht er darin, Sterbenden die Ängste und die Schmerzen zu nehmen. Darüber hat er ein Buch geschrieben mit dem Titel: "Leben bis zuletzt".

LG Susi
« Letzte Änderung: 27.01.17, 14:51 von Suri »
Freunde sind wie Blumen:
Wenn du liebevoll mit ihnen umgehst, öffnet sich im Herzen eine Blüte.