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Nischenprodukte als Betriebsperspektive

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samy:
@ Mary   Das Pilzzucht ein schwieriges Feld ist glaube ich gern.
@ Luxia  In anderen ländern ist es oft eben kein Nischenprodukt sondern wird unter massiven Einsatz von PM  und Dünger im großen Stiel angebaut
              Dann ist es schwierig hier Abnehmer zu finden die den Preis für die Qualität zahlen wollen.

Ich würde mir wünschen das es so ähnlich wie in Luxemburg mehr Unterstützung für diesen Schritt gibt.( in Deutschland stopft die öffentliche Hand ihre Finanzlücken mit unserem Geld  >:( ) Die Finanzdecke ist oft zu dünn um eine längere Zeit zu überbrücken bis man sich am Markt  einen Platz erkämpft hat.
Oder sind wir deutschen Bauern einfach nicht risikofreudig genung?
In der Tierzucht finde ich es noch schwieriger. Bringt es was seltene Rassen zu züchten wenn man sie nicht als Direktvermarkter anbieten will?
Durum und Pilze waren nur ein Beispiel. Gibt es noch andere Nischen? Was baut ihr an oder züchtet ihr?

gammi:
Das meiste wurde ja eigentlich schon geschrieben.

Nischenprodukte eignen sich nur für ganz wenige und nur in kleinen Mengen. Aber die Nachfrage ist einfach sehr gering, auch wenn es in Umfragen immer so den Anschein hat. Und ich denke ohne Direktvermarktung lohnt es sich nie.

Was ich mir immer gut vorstellen könnte und was so meine "Träumerei" ist, wäre so eine Art Vermarktungladen in dem die Produkte von verschiedenen Produzenten verkauft werden.

Ich habe leider auch keine wirkliche Lösung. Aber im Grunde bin ich der Meinung wir müssen uns irgendwie dafür einsetzten, dass die "Massenprodukte" auch wenn sie ausreichend vorhanden sind einen angemessenen Preis erhalten.
Ich bringe gerne meine Butterbeispiel. Butter muss nicht unbedingt 1,89 kosten. Denn dann ist es für viele einfach ein Luxusprodukt. Aber sie sollte eben auch nicht um 69 ct verramscht werden dürfen.
Eigene Butter im Hofladen z.B. dürfte für mich dann trotzdem entsprechend teuer sein.


Luxia:

--- Zitat von: samy am 18.12.16, 09:44 ---
@ Luxia  In anderen ländern ist es oft eben kein Nischenprodukt sondern wird unter massiven Einsatz von PM  und Dünger im großen Stiel angebaut
              Dann ist es schwierig hier Abnehmer zu finden die den Preis für die Qualität zahlen wollen.


--- Ende Zitat ---

Samy du must diese Produkte direkt vermarkten an den Endverbraucher oder an die Gastronomie oder kleine Läden, denen die Qualität nicht egal ist!! Nischenprodukte würde ich niemals dort anbieten wo das gleiche Produkt in geringerer qualität angeboten wird.

In der Agrarförderung gibt es wohl eine Abteilung Diversifizierung, wo man für alternative Produkte finanzielle Unterstützung bekommt.

Auch manche Forschungsanstalten suchen Partner in der Landwirtschaft bei der Einführung neuer Produkte. Hier ist so ein Beispiel: http://www.prolupin.de/
Einige Betriebe produzieren hier eigenes kaltgepresstes Rapsöl, was ja sicher ein Allerweltsprodukt ist. Hier 2 Beispiele, einmal in meiner Nähe http://www.rappoel-kruse.de/ und einmal auf Rügen http://ruegener-rapsoel.de/

Ich glaube nicht, dass die deutschen Bauern nicht risikofreudig genug sind, denn Nischenprodukte gibt es doch soooo viele, auch hier im BT. Vielleicht ist es nur noch nicht so im Osten angekommen oder man denkt hier in zu grossen Dimensionen.
 

mary:
Vielleicht lieg ich verkehrt, aber mir kommt es so vor, dass sobald ein Nischenprodukt gut läuft- auch von Staatswegen ziemlich viel Steine und Hindernisse kommen.
Habs nur bei dieser Nährwerttabelle in unser Land gesehen.
Da ist ja oftmals gar kein Platz mehr auf dem Produkt vor lauter Pickerl und must-have Aufklebern.
Die Auslegung, was eine kleine Menge ist, wird diskutiert und beim  LEH wird das sowieso verlangt. Diese Untersuchungen müssen ja auch bezahlt und auf den Preis aufgeschlagen werden.
Mir kommts eben auch so vor, dass das Aussenrum immer teurer wird- um Geschmack usw. gehts immer weniger.


Um beim Beispiel Pilze zu bleiben, seit ich im Kurs mitbekommen habe, was da alles so läuft- naja, das gibt einem schon zu denken.
Für diese Preise, zu denen die Pilze in den Discountern verkauft werden, da kann in diesem Land keiner Pilze erzeugen und verkaufen.
In der Schweiz hab ich mal einen Fernsehbeitrag über eine "Pilzeria" gesehen, aber ob und wie das läuft, keine Ahnung.

landleben:
Moin!

Auf dem Betrieb in Kanada, wo mein Sohn arbeitet, wird Durum angebaut. Dieses Jahr war kein gutes Erntejahr. Der Durum erfüllt nicht die Qualitäten und wird dann noch schlechter als Futterweizen bezahlt.

Ich weiss nicht wie es hier mit dem Anbau von Buchweizen wäre? In alten Altenteilsverträgen, die wir haben, wird als Altenteilsleistung häufig von so und soviel Scheffel Buchweizen gesprochen. Nur muss man für so etwas auch Abnehmer finden. Nicht jeder Landhandel hätte Platz um kleinere Chargen zu lagern. Gerade wenn man am Ausprobieren ist.

Im Bereich Dinkel ist die Nachfrage auch stark gestiegen.

LG

Landleben

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