Bäuerinnentreff

Betriebliches => Familie und Betrieb unter einem Hut => Thema gestartet von: Mirjam am 05.04.04, 13:23

Titel: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mirjam am 05.04.04, 13:23
Hallo,

mir bleibt immer wieder die Luft weg, wenn ich von Suiziden in der Landwirtschaft höre  oder lese.

Ein Bericht aus Baden-Württemberg hat mich diese Woche doch sehr aufgewühlt:

Ein junger Betriebsleiter hat nach Scheidung, Überlastung und Ärger mit der Familie einen Abschiedsbrief geschrieben, seine 3 Kinder NICHT angeschnallt auf die Rücksitzbank gepackt und ist mit Vollgas gegen die Hauswand gefahren wo seine Exfrau wohnt.

Er ist dabei  ums Leben gekommen - die 3 Kinder leben noch schwerverletzt.

Ein anderer junger Mann hat sich selbst mit dem (Schwein-)bolzenschußgerät getötet  :-[.

----------------------------------------------------------------

Wie geht ihr mit solchen Meldungen - die immer häufiger werden - um?

Ich bin teils traurig, teils wütend, das Menschen sich selbst in so hilflose Lagen manövrieren, das der Suizid ihnen der einzige Ausweg scheint (das Gesicht zu wahren?).

Aus meiner Sicht überwiegen die Suizide bei Männern.

Woran liegt es?

Das sie sich schwer eingestehen können, das sie selbst gesteckte (Arbeits)ziele nicht einhalten schaffen?

Das sie in der wie in der "normalen" Gesellschaft Trennungen von Frau und Kindern "nicht packen"?

Das sie mit Existenzängsten nicht so umgehen können, das sie Verpflichtungen (den Hof weiterführen) nicht bewältigen und statt "neu" anzufangen den Selbstmord wählen?



Habt ihr selbst solche Erlebnisse im Dorf oder im Bekanntenkreis?

Kann man da überhaupt helfen, auch wenn man weiß das jemand gefährdet ist?

Traut sich jemand einen anderen "einweisen" lassen in psychologische Behandlung wenn die Hinweise/Gefahr unübersehbar sind?


So viele Fragen um so ein düsteres Thema... :-\

Mirjam
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: maresi1 am 05.04.04, 15:16
So viele traurige Einzelschicksale!

Bei uns in der Nähe hat ein Vater seine 2 Kinder(11 und 9) im Schlaf umgebracht und sich danach im Stall erhängt.
Die Frau hatte eine andere Beziehung, nach außen hin wurde aber der Schein einer intakten Familie gewahrt.
Im Abschiedsbrief vermachte er alles seiner Frau und wünschte ihr ein schönes Leben!

Nach der Beerdigung hat sich der Bruder der Frau vor seiner Lebensgefährtin(eine Nichte des Mörders) erschossen.

Kann man solche Schicksalsschläge eigentlich irgendwann verarbeiten?
Könnte man so etwas voraussehen?
Mir läuft heute noch der Schauer über den Rücken, wenn ich daran denke.

LG Maria
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: cara am 05.04.04, 16:21
ein schwieriges und sensibles thema...

viele, eigentlich die meisten, fragen sich dann immer "warum?".
die jenigen, die den weg wählen, werde ihre gründe haben..
man denkt schnell, es ist eine schnelle, einfache und feige methode, sich aus dem staub zu machen und alles hinter sich zu lassen...
die kinder ohne vater, die frau ohne mann, der hof ohne leiter...

sicherlich wird er/ sie sich gedanken gemacht haben über die zukunft, aber keine wirkliche perspektive gesehen..
dazu kommt noch, ob evtl. psychische vorbelastungen vorhanden sind.. wenn schon länger eine depression bekannt ist, mit evtl. schon aufenthalten in kliniken, dann kann schon mal schnell alles zu viel werden.
wenn dann auch noch nichtmal verständnis für die situation von aussenstehenden da ist ( "lass dich nicht so gehen.. andere haben auch probleme.. spiel nicht wieder verrückt...), was leider auch noch zu oft vorkommt...
dann bleibt manchmal nicht wirklich ein ausweg... und mit einer gewissen distanz erkennt man das auch oft als betroffener...

mirjam, ob der klinikaufenthalt wirklich hilft, dass ist sicher von vielen faktoren abhängig...
erst einmal die ausgangsbasis... eine echte depression oder "nur" perspektivlosigkeit....
es muss auch unbedingt hinterher weitergehen.. es nützt mir nichts, wenn ich in der klinik gepusht werde und halbwegs lerne, wie ich vielleicht mit meinem leben zurechtkomme, wenn ich daheim wieder nur auf unverständnis stosse, niemand sich mit mir befasst, oder wenigstens versucht, meinem blickwinkel zu verstehen.. (s.o.) wenn ich in den gleichen trott wieder hereinfalle....

Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Kerstin-44 am 05.04.04, 19:32
ich mag eigentlich gar nicht viel dazu schreiben.
wir haben in unserem engsten freundeskreis zwei fälle gehabt.zwei landwirte, die sich im stall erhängt haben und in beiden fällen hinterliessen sie frau und drei kinder;-((keiner weiss warum und wieso.eine der betroffenen sagt immer, sie hätte nicht trauern können, nur unbändige wut verspürt über dass was er getan hat.wir trauern noch heute um den besten freund des hauses und nachbarn.
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 05.04.04, 22:26
Diese tema meide ich normal,möchte aber doch berichten was zu dem Tema bei uns im Dorf schon so los war vor ca 10 jahren hat sich an einm Sonntag ein 26 Jähriger lediger bursch aufgehängt hate sich erst eine neuen Audi betellt ,der kam am tag der Berdigung,keiner weis warum,er hatte es den Eltern angekündigt mehr mals aber kein nahm es ernst,da er nach ausen hin  schien es keine Probleme hatte.
Vor ca.7 Jahren hat sich ein Landwirt ca 80 Jahre alt erhängt.
Vor 2003 hat sich ein Landwirt im nachbar dorf 66 Jahre alt erhängt,er hat monate zuvor begonnen sein hab und gut zu ordnen,er hat den Hof Übergeben und am Tag als die Papiere per Post kamen hat er sich erhängt.
Und vor 4 Wochen hat ein 83 Jähriger landwirt,der seine Hof zu gunsten der zwei Kinder schon bis auf Die hofsteller verhauft hat sich die Pulsadern aufgeschnitten,und siech dann zum fenster geschleppt und um hilfe gerufen,durch die schnelle Hilfe von nachbarn wurde er geretten und liegt im Altenheim,die kinder waren angeblich nicht einmal im Krankenhaus zu besuche,er lebte ganz alleine.
Wen bei uns im Dorf der Sanker fährt und kurz drauf die Polizei den läuten alle alrmglocken in mir und mir wird jedes mal ganz andres zumute,ich habe viel vor allem über den Jungen Menschen mit 26 nachgedacht ich kannte ihen seit ich 16 war und es ist unbegreiflich wie jemand so etwas tun kenn.
Sowas geht mir unheimlich nah selbst wen ich in der zeitung von jemanden lese den ich nicht kenne.
Gruß Mucki
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Marina am 06.04.04, 07:23
Meine Tante, damals 66 Jahre, hat sich vor 5 Jahren in der Salzach ertränkt. Wir wissen bis heute nicht, warum. Mein Onkel ist seitdem ein gebrochener Mann, der völlig orientierungslos vor sich hinlebt.
Es gab monatelang Anzeichen, dass etwas mit ihr nicht stimmt (hat Verwandtenbesuche angeblockt, viel in der Bibel gelesen, was sie sonst nicht tat), aber diese Anzeichen wußte man halt erst hinterher zu deuten.

Meinem Onkel würde es vielleicht helfen, wenn sie wenigstens einen Abschiedsbrief hinterlassen hätte. Aber so plagt er sich mit Schuldgefühlen und Fragen nach dem Warum und findet doch keine Antwort.

Ich persönlich bin manchmal über ihren Selbstmord wütend: mein Vater mußte mit 51 Jahren an Herzinfarkt sterben, mein Lieblingsonkel (eine Bruder meines Vaters) mit 70 Jahren an Lungenkrebs. Und ihre Schwester bringt sich, aus welchen Gründen auch immer, um.

Traurige Grüße von
Marina
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mirjam am 08.04.04, 08:21
Hallo,

Suizide sind wirklich ein heikles und grad für die Familien ein so belastendes Thema, das man nicht  gerne darüber spricht und ich mich lange fragte, ob ich ethisch gesehen diese Box öffnen soll.

Aber weil sich die Fälle derart häufen (mein Eindruck) und die Briten zumindest hier schon weiter sind, die Familientragödien zu erfassen und wir Deutschen kaum, sollten wir wirklich drüber reden, damit auch die Öffentlichkeit aufgerüttelt wird und versteht, das die Agrarreform zu den sozialen Problemen keineswegs das Licht am Horizont ist, wie Fr. Künast es erzählt..?

Und wieder hat sich ein junger Landwirt in den letzten Tagen in Westfranken das Leben genommen und sich mit einem Skalpell die Schlagader geöffnet.


Mich erschreckt v.a. die Perspektivlosigkeit von jungen Betriebsleitern, die eigentlich noch ein ganzes Leben vor sich haben, in Dorfgemeinschaften integriert sind und eigentlich auch "Boden unter den Füßen" haben.


Warum verlieren wir auf einmal so viel "Boden unter den Füßen"?


Mirjam


Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Irmgard3 am 08.04.04, 20:09
Ich denke, dass der Mensch, gleich ob nun Vater oder Mutter nicht mehr real denken kann, wenn er oder sie die Kinder mit in den Tod reißen. Was sie da tun,  ist ihnen einfach nicht klar und sie nehmen vielleicht in ihrer Verzweiflung nur das mit in den Tod,  was sie lieben. Ich stelle es mir so vor. Es berührt mich auch sehr. Ich denke, dass wir viel zu wenig anderen Menschen wirkliche Hilfe und Verständnis entgegen bringen, weil das macht ja Mühe und ist schwer.
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Tilly am 08.04.04, 21:00
Solche Menschen, denke ich, handeln immer im Affekt. Ich glaube auch nicht, dass die Mitmenschen mitbekommen wie schlecht es um suizidgefährdete Menschen steht.
Ein Bekannter in unserer Gegend hatte sich vor einigen Jahren erhängt. Seine Frau hat ihn rechtzeitig entdeckt.
Es geht ihm heute gut, er lebt sein Leben ganz normal weiter.
Ich denke es handelt sich meistens um Momente einer
Kurzschlußreaktion.
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Bärbel am 08.04.04, 23:03
Mein Sohn hatte einen Schulfreund ,dessen Vater hat sich und die ganze Familie mit in den tot genommen. Der Vater hat unmengen Schulden gemacht und dann keinen Ausweg mehr gesehen. Nach außen hin hat es immer den Anschein gehabt das alles in Ordnung ist.
Das ist jetzt schon 8 Jahre her,mein Sohn hat immer noch die Totesanzeige der Klassenkameraden in seinem Zimmer hängen. Er hat lange gebraucht bis er einigermaßen darüber hinweg war.

Meine Nachbarin hat sich vor gut einem Jahr auch das Leben genommen.Sie war ein paar mal freiwillig in Psychiatrischer Behandlung und als wir alle dachten es ginge ihr besser hat sie sich vergiftet. Sie hat zwei Kinder und einen Mann  zurückgelassen.
Man kann halt nicht in einen Menschen hineinsehen.
Eine andere Familie aus unserem Dorf hatte Zwillingsbrüder die sich im Abstand von 20 Jahren beide erhängten. Wie muß sich eine Mutter da fühlen? Ich weiß nicht  man so etwas jemals verkraften kann.

Traurige Grüße

Bärbel
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: PeacefulHeidi am 08.04.04, 23:56
Tiller bist du dir wirklich sicher, daß diesr Mann sein Leben "normal" weiterlebt. Ich nicht!!!!

Ich denke es ist schon ein gewaltiger Schritt sich ein Tau um den Hals zu legen und dann sich auch noch dran zu hängen! Das macht man nicht einfach so als Kurzschlußreaktion. Dahinter steckt mehr.

All diese Schicksale die hier beschrieben werden bewegen mich sehr. Selbst war ich auch mal an der Grenze und ich hab mir nichts mehr gewünscht wie zu sterben. Warum? Weil dann Ruhe ist! Ganz einfach. Weil man keine Sorgen, Nöte, Probleme und sonst was mehr hat. Weil man seinen Frieden hat.

Doch bis man soweit ist, ist es bereits ein langer harter steiniger Weg!!!! Und dann sitzt man unten im tiefen Loch und kommt nicht wieder raus. Nur der einzige Ausweg scheint die Erfüllung zu sein: Der Tod!

Und dann sagt ihr hier es ist eine Kurzschlußreaktion? Nein es ist ein wohldurchdachter Schritt. Der große Wunsch nach Ruhe und Frieden. Der ist stärker als alles andere in dem Moment! Der verselbstständig sich und wenn einem dabei keiner hilft und diesen Gedanken aufhält, dann ist es vorbei. Dann reagiert man nur noch und denkt nicht mehr!

Aber damit hier jetzt keine Panik ausbricht. Solche Gedanken habe ich heute nicht mehr! Und ich bin nur durch einen beherzten Hausarzt und sehr vielen Gesprächen aus diesem Loch herausgekommen.

Ich möchte damit auch eigentlich nur verdeutlichen, daß nach außen hin vieles "normal" scheint, was garnicht normal ist.

Warum verliert man derart "den Boden unter den Füßen" ? Keine Ahnung, es passiert. Schleichend langsam und ist dann richtig quälend. Wenn man dann allein mit seinem Problemen/Sorgen ist, dann wird das ganze unaufhaltbar. Das Problem ist dann nur, das man es als Problem erkennen muss und es Hilfe dafür von außen gibt! Diese Hilfe muss man außerdem auch noch annehmen und da stehen wir dann vor dem nächsten Problem unserer Zunft: Darüber reden dann die Leute und ich bin der Depp vom Dienst! = Dorfgespräch!!!!

Oft wird es auch innerhalb der Familie lieber verschwiegen (obwohl man weiß, daß Junior Sorgen/Probleme hat) als das man sich Hilfe holt. Weil es ist ja seit Generationen auch so gegangen. Das haben wir doch immer so gemacht. Alle kennen wir  diesen Spruch.

Ich wünsche mir eigentlich nur, daß es mehr Hilfe von außen gibt bevor es zu spät ist und das diese Hilfe nicht verpönt ist. Das die Zukunft rosiger ausschaut und man die Hoffnung nicht verliert. Junge Betriebsleiter offen über ihre Probleme/Sorgen sprechen können und das man in der Familie auch Verständnis dafür hat. Das man ihnen hilft und sie nicht auslacht!

Es ist im Grunde nur ein hausgemachtes Problem. Denn in allen Familien können sich die Söhne und Töchter vom Elternhaus abnabeln und notfalls sogar abkapseln. Nur in der LW geht es nicht. Man ist auf Gedeih und Verderb der Familie ausgeliefert. Sonntags wie Alltags, Tags wie Nachts.

Es gibt keine Sonntagnachmittags-Kaffeekränzchen, Weihnachsts-, Oster- und Geburtstagsbesuche, nach denen man nach 2 Stunden (wenn man die Schnauze voll hat) wieder nach Hause geht. Nein man sitzt 24 h am Tag 365 Tage im Jahr zusammen und wird argwöhnisch beäugt, ob man auch ja alles so macht, wie es der Opa schon getan hat. Obwohl die Politik und der Markt etwas ganz anderes von uns verlangen!

Es treffen viele Faktoren zusammen und man sieht wirklich nur noch diesen einen Ausweg. Ob die Familie es wusste, daß er sich umbringen würde oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Die Familie wird aber mit Sicherheit von den Problemen gewusst haben!!!! Denn das etwas nicht stimmt haben sie gemerkt, wenn auch vielleicht nicht zuordnen könenn woran es liegt und es als neue "Marotte" abgetan.

So und jetzt könnt ihr mich für diesen Beitrag vierteilen. Ich war mal wieder viel zu offen und hab viel zu viel über mich erzählt. Aber so sehe ich das mit den Suiziden in der Landwirtschaft.
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 09.04.04, 08:06
Hallo Heidi!
Danke für deine offenheid,ich htte gestern nicht den mut mich hir so zu öffnen wie du,ich bewunderen den mut den du hast.
Auch ich war wie du schon in dem scharzen loch und auch ich wollte nur noch meine Ruhe haben,mich hat mein Mann und mein Hausarzt aus dem loch geholt,wofür ich beiden sehr dankbar bin,auch das meine Kinder mich noch zum erwachens werden brauchten hat mir sehr geholfen.
Du hast die situation genau getroffen in deinem bericht.
Jetzt geht es mir wieder gut ,und ich bin ein lebensfroher Mensch geworenden ,es war ein langer steiniger Weg.
Als ich den Ursprung suchte war ich sehr erstaund wie viele Jahre ich das schon mit mir trug,es hat angefangen als ich ca 12 Jahre alt war und ich habe die Jahre über viel angesammelt richtig ausgebrochen ist es mit 26 Jahren,da war dann plötzlich meinte ich eine Berg der unüberwindbar war,ich habe ihn bezwungen,
Gott sei dank.
Lieb grüße Mucki
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mirjam am 09.04.04, 10:09


Hallo,

es ist sicher bei vielen ganz unterschiedliche Gründe, bis einem einmal oder öfter oder auch ständig der Gedanke kommt:

Ich kann nicht mehr...

Ich will nicht mehr...


Was ich ganz arg unnötig in der heutigen, anspruchsvollen Zeit und den Sorgen die sowieso auf einen zurollen ist, das immer noch/wieder Druck auf die Menschen gemacht wird, bestimmte "Ansprüchen" zu genügen oder die Versagensängste, die einem eingeimpft werden, wenn man es nicht tut/kann.


Mir ist erst letzt zugetragen worden, das die jungen Landwirte ganz gewaltig darunter leiden, wenn sie das Kriterium "eine Bäuerin bei bringen" nicht erfüllen, wo es doch für jeden schlimm genug ist, eine arbeitsreiche Zukunft zu bewältigen ohne einen Partner zu haben.

Toll finde ich dann auch noch, das Führungspersönlichkeiten so ein Thema aufgreifen, wie ein BV-Vetreter, der kürzlich ein Ausbildungszentrum besuchte und als Einstieg es bekannt als "Heiratsmarkt" bezeichnete: Und diejenigen, die dann zwar "nur" einen Abschluß & Fachwissen haben aber kein "Mädel" mit heimbringen, was sind die dann? Verlierer?


Mirjam
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: lisa2 am 09.04.04, 13:08
Hallo Mirjam,
Du hast recht,aber
leider setzen uns nicht nur andere mit den Ansprüchen unter Druck.
Meistens sind wir es selbst, die es nicht gelernt haben, sich so zu akzeptieren wie wir sind, mit all unseren Schwächen und Stärken.
Mit der Schule ist es genauso. Ich glaube nicht, dass die Schule höhere Anforderungen an unsere Kinder stellt, als zu unserer Zeit - Nur wir Eltern sind anspruchsvoller und mit großer Erwartungshaltung an unsere Kinder.
Grüße Lisa
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Ingrid2 am 09.04.04, 13:23
Hallo,
ich denke schon, daß grade in der Landwirtschaft die Erwartungshaltung von außen oft sehr hoch ist. Grad weil von vielen Eltern erwartet wird, den über Generationen bestehenden Betrieb weiterzuführen. Im schlimmsten Fall so weiterzuführen wie er immer war. Wo dann jede Veränderung grundsätzlich negativ bewertet wird. Und dann will keiner der Letzte sein. Ich glaube, zu erkennen, daß der Betrieb nicht wie gehabt oder sogar überhaupt nicht weitergeführt werden kann, ist ein Riesenproblem. Und da setzt man sich schon selbst oft extrem unter Druck.

Denn zuzugeben, daß man den Betrieb nicht mehr so wie die vergangenen Generationen weiterführen kann, ist schon schwierig genug. Und dann immer noch zu hören, daß es früher schließlich auch ging und man nur "richtig" arbeiten muß, das tut schon sehr weh. Daß da Gedanken an eine "endgültige Lösung" kommen ist wohl nicht so abwegig.

Gruß Ingrid
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: annama am 09.04.04, 15:41
Ich weiss nicht ob mein Beitrag  hierhin passt?


Von einer Hektik in die andere

.........und ruht ein wenig aus!

Der heutige Mensch bringt sich selbst um.Bei der ganzen Lebensweise wird eine Hektik an den Tag gelegt, die auf Dauer niemand verkraften kann.Aus der Hektik der Arbeit geht es in die Hektik der Amüsierwelt und des Urlaubs.
Zu glauben, hier die innere Ruhe zu finden,ist ein Selbstbetrug.
Die Kirche, die ihm Gebet und Gottesdienste anbietet,weist der Mensch von sich.
Wer sein Leben mit klarem Kopf zu Leben versucht,verlässt nicht die Kirche mit ihren Lehren,sondern sucht sie.
Die wahre innere Ruhe ist nur in Gott zu finden.Abschalten von jeglicher Hektik kann man durch Gebet oder  auch schon mal   einen Spaziergang in Gottes freier Natur.
Die wahre innere Ruhe,ja der wahre Frieden kommt nur von Gott.
Mich wundert nur immer wieder , daß der so intelligente Mensch nicht den rechten Weg gehen will.
Wir werden ein Volk ohne Seele.
Die innere Einsamkeit wird zur Plage,die bei vielen zur Überdrüsslichkeit führt.
Viele Körperlich-und seelische Krankheiten kommen aus diesem hektischen Leben.

Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: gundi am 09.04.04, 21:42
Hallo!
Ich möchte sagen nicht nur in der Landwirtschaft ist der Druck von außen groß.Auch auf dem Arbeitsmarkt wird von den menschen alles abverlangt.Der Kampf um die Arbeitsplätze ist oft nicht einfach.In den grösseren Betrieben wird rationalisiert,nicht selten wird dabei ein Mitarbeiter der schon jahrelang für den Betrieb tätig war einfach hinaus"gemobbt".Da wird nicht gefragt ob derjenige eine Familie zu versorgen hat oder vielleicht gerade Haus gebaut hat.Ich habe vor kurzer Zeit einen solch betroffenen in der Psychiatrie besucht,und bei ihm im Zimmer waren noch drei Männer im Alter zwischen 30 und 45 Jahren,und alle sind am schlechten Arbeitsklima bzw. am Druck am Arbeitsplatz gescheitert.Das hat mich schon sehr betroffen gemacht.Es hat heutzutage in der sogenannten "guten Zeit"ein jeder irgendwie zu Kämpfen.In der Landwirtschaft ist es meistens die eigene Familie(ältere Generation)die einem das Leben schwer macht und oft zur Verzweiflung bringt.

einen schönen Abend

gundi :-\

Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: martina-s am 10.04.04, 08:07
Hallo,
ich möchte nun hier nicht unbedingt Suizide entschuldigen. Auch möchte ich nicht die Umstände darlegen, wodurch ein Mensch so weit kommt Selbstmord zu begehen. Es trifft junge Menschen, wie auch ältere.
Irgendwann ist er da, der Punkt, dem Leben ein Ende zu setzen. Es kommt mir oft so vor, als müsse dies so sein. Ist wohl dann der Weg dieses einen Menschens.

Habe in meiner Familie leider auch schon zwei Selbstmorde erlebt. Der erste war der Tod meines Großvaters. Damals war ich 12. Ich durfte es erst später erfahren. Für mich war es ein Trauma. So was braucht verarbeiten.
Der zweite Suizid war mein SV. Das ganze ist nun fast 2 Jahre her.
Was ich auch heute noch als sehr schlimm empfinde, das ist zum einen die Schuldzuweisung. Verwandte suchen immer die Schuld in der Familie zu finden. Wenngleich auch offensichtlich war, dass der Verstorbene  zuvor schon unansprechbar war und die Familiensituation nicht gerade durch sein Verhalten vereinfacht hatte.
Zum anderen hat man keinen Ansprechpartner. Bei uns war es so, dass wir alle draußen waren und mein großer Sohn seinen Opa gefunden hatte. Wir haben dann zusammen versucht zu reanimieren.
Danach kam das Übliche: Krankenwagen, Kripo. Unser Großer wurde bis 3 Uhr morgens verhört (um 21 Uhr ist es passiert).
Kripo tat, was sie tun mußte und hatte alle Bekleidung von Georg mitgenommen und auch Fingernägelprobe.Obwohl wir eigentich alle zusammen  waren, als SV Selbststmord beging. Georg war dann eben der erste, der ihn fand.
Nach dieser Aktion und Verhörung am darauffolgenden Vormittag der ganzen Familie war nichts mehr. Die Obduktion hat dann das ergeben tagsdrauf, was jeder schon wußte.
Und - wir - waren alleine. Jeder von uns und ganz besonders Georg hätte psychische Betreuung nötig gehabt.

Seither weiß ich wie schwierig es ist mit so was umzugehen. Es wird einem das Leben lang verfolgen.
Die Reaktionen der Familienangehörigen ist verschieden. Wut auf den Verstorbenen lösen sich ab mit Trauer und Schuldsuche bei sich selbst.
Das sind Phasen, die eine Familie schwer belasten. Das geht vermutlich Jahre lang so.
Verstehen kann einem eigentlich nur jemand, der selber so was schon mal mitgemacht hat.
Wenn man selber, so wie einige hier ja schon beschrieben haben, die Depression kennenlernt, die einem in die Tiefe zieht, dann kann man vielleicht auch mehr den Verstorbenen verstehen.
Da ist es vielleicht auch unentscheidend, welche existenzielle Not, welcher Druck aus der Umgebung oder was auch immer ihn dahin geführt hat, diesen Schritt zu gehen. Entscheidend ist, dass er in einer Phase des "Alleinseins" (und allein kann man auch unter vielen sein - die Leute können sich dann auch nicht wirklich öffnen) keinen Sinn mehr am Leben sieht.
Aber kann denn die Nachwelt dafür?
Die, welche hier bleiben, die sind es doch, die mit der Situation dann leben müssen!
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mirjam am 10.04.04, 08:28
Hallo,

Martina, ich finde es unglaublich mutig, wie du hier schreibst. Ob Suizid oder "nur" Versuch - jede/r wäre ohnmächtig als Angehöriger.

Es gibt inzwischen auch eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suiziden - sogar hier in Bayern.

@ Lisa: Ich finde das die Ansprüche  an die Schüler in weiterführenden landw. Schulen enorm hoch - nicht nur weil das Fachwissen enorm gewachsen ist, sondern auch die Ansprüche der Lehrer, HP-Programmieren bzw. Projekte mit Videokamerakontrolle durchführen sind sozusagen Standard und die Stundenpläne möche ICH heute nicht mehr haben.


@ Ananma: Ich weiß was du meinst, aber ich du kennst mich ja als sehr "kritisch" - und grad weil sich in unserem Bekanntenkreis ein sehr christlicher junger Mann nach jahrelangen Depressionen das Leben genommen hat bzw. ich auch jemanden kenne der in/nach einer christlichen Freizeit aus dem christlichen Grupendruck in Depressionen gefallen ist , ist es schwer für mich darin eine Lösung zu sehen

Es redet sich "leicht" die Ansprüche von außen gut sein zu lassen und die an sich selbst nicht so hoch zu stellen.

Wenn ich aber in den "Familienbanden & unter einem Hut" Rubriken so querlese, kann ich mir nicht vorstellen, das jemand das Ego hat, so etwas an sich abprallen zu lassen (Privatspähre, Schnüffeln, Dreinreden..)


Was mir bei den jungen Landwirten, die auf der Schule sind, von der Schule kommen auffällt ist, das es früher meist Probleme gab, das sie keine Verantwortung übertragen bekommen haben.

Heute kenne ich in meinem Alter oder jünger einige, die MASSIVE Probleme damit haben, das die Eltern sagen: Wir wollen nicht mehr (um die 50) - macht DU mal! Und oft schon auf den jungen Schultern sehr, sehr viel Verantwortung liegt.

Und sie müssen sich ganz fix in Bürokratie, Gesetzesänderungen, Bimsch-Verfahren, Technik-Entwicklung Hit & Shit, Produkthaftung und Gesellschaftsverträge, Hofübergabe und Steuerrecht hineinarbeiten, mit oft großen Tier/Hektarzahlen arbeitsmäßig zurechtkommen UND nebenbei ein Mädel suchen.. ich find, das der Druck schon immens ist..

Viele Grüsse

Mirjam
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: caimanowa am 10.04.04, 09:18
Zitat
Moin, Moin!
Ein Klinikaufenthalt kommt  meist zu spät.
Oft hilft auch nicht die anschließende Reha.
Vor allem, wenn die Ursachen nicht bekämpft werden, die nicht nur wirtschaftlicher Natur sind, sondern sehr häufig im engsten Familienkreis bestehen.
Sehr oft ist es nach aussen nicht sichtbarer Psychoterror in der Familie, wo das Opfer zu spät fetsstellt, dass es sich hätte früher wehren müssen, nämlich dann, wenn keine Kraft mehr da ist.
 

Zitat
Es ist im Grunde nur ein hausgemachtes Problem. Denn in allen Familien können sich die Söhne und Töchter vom Elternhaus abnabeln und notfalls sogar abkapseln. Nur in der LW geht es nicht. Man ist auf Gedeih und Verderb der Familie ausgeliefert. Sonntags wie Alltags, Tags wie Nachts.

Diese beiden Einträge kann ich nahezu voll bestätigen. Allerdings gibt es die Abhängigkeit von der Familie nicht NUR in der LW.
Ich war selbst kurz davor, bekam aber eben noch die Kurve und nach 2 schlimmen Wartemonaten unter Tranquillizern  7 Monate kam ich in eine Psychosomatische Klinik.
das war vor 17 jahren. Danach habe ich u.a. ehrenamtlich einen Gesprächskreis des Sozialpsychatrischen Dienstes mitmoderiert. Jetzt habe ich solche Probleme nicht mehr, weil es meiner Frau und mir vergönnt war, alle Bande rigoros zu zerschneiden und ganz wo anders völlig neu und fremd - wenn auch deutlich bescheidener zu leben und vor allen Dingen gemeinsam eine sinnvolle Beschäftigung zu finden.
Es ist die Angst vor Veränderung, die jedem das Leben unnötig schwer macht. Bei allen schlimmen Erfahrungen aus der Kinderzeit hat mir wahrscheinlich geholfen, dass wir damals wegen des Berufes meines Vaters viel umziehen mussten.
Johko, der Mann neben und hinter Caimanowa

siehe auch:
http://www.koproduktionen.de/ernst.htm
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: martina-s am 11.04.04, 08:24
Hallo Mirjam,
Du schreibst von Selbsthilfegruppe. Nun, ich für meinen Bereich komme mit der Situation innerhalb der Familie gut klar. Ich denke zumindest, dass ich es überblicke.
Ich frage mich nur, warum die Polizei, die eigentlich wohl mehrmals in der Woche mit Suizidalen zu tun haben oder aber auch die Stellen wie DRK, welche in solchen Situationen psychische Unterstützung machen und wie bei uns ein Seelsorger aus der nahen Kreisstadt, keine Anlaufstellen nennt und die Angehörigen dort hin vermittelt.
@Wombel, ich denke, das Thema hatten wir schon. Ich kann und will Dich schon verstehen. Man muß sich aber auch helfen lassen. Das ist zwar vermutlich leichter gesagt, wie getan. Weiß ich auch...
Trotzdem ein schönes Osterfest und Festigkeit von innen
Titel: Re:Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: caimanowa am 11.04.04, 09:12
Zitat
Ich frage mich nur, warum die Polizei, die eigentlich wohl mehrmals in der Woche mit Suizidalen zu tun haben oder aber auch die Stellen wie DRK, welche in solchen Situationen psychische Unterstützung machen und wie bei uns ein Seelsorger aus der nahen Kreisstadt, keine Anlaufstellen nennt und die Angehörigen dort hin vermittelt.

Das scheint ein regionales Poblem zu sein. Hier funktioniert das sogar auf dem Lande ganz gut. Man  muss im Einzelfall vielleicht nur  etwas genauer hinhören(wollen).

Zitat
Wenn jemand soweit unten ist, der Boden unter den Füssen weg ist.
Trotz Bemühungen und Inanspruchnahme von Hilfe, keinen Halt mehr findet, hat derjeninge nicht ein Recht seinem leiden ein Ende zusetzen.


Du hast gut reden. Wenn du erst einmal soweit bist, sind dir Rechte soooowas von egal....
Wer als nicht Betroffener darüber philosophiert, wäre in derselben Lage wie ich, wenn ich dies über Schwangerschaftsbeschwerden tun würde.


Überdies  hat mir ein pensionierter - und mittlerweile verstorbener -  Landarzt auch schon mal gebeichtet, dass er sich schwer hüten würde, auf manchem Bauernhof einem  Selbstmörder den ganz normalen Totenschein zu verweigern. Da sei auch schon mal der Rollkragen nicht runtergezogen worden.
Wenn man sich outet, bekommt man eben auch mal mehr zu hören.



gruss Johko ( von Caimanowa)
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Hopfi am 18.02.11, 07:56
Ich finde in der heutigen Zeit gehören diejenigen, die den Selbstmörder,( Kranken, Krebspatienten,Tumorpatienten , wie auch Schmerzpatienten)
in die Krankheit treiben verurteilt! Der Kranke muß meiner Meinung nach nur funktionieren! und darf nicht mehr sein Leben leben. Mit der Krankheit will
er (sie) ausbrechen,weil er gefangen im System (Körper, Haus, Landwirtschaft, altes System usw.,Kinder, weichende Erben, Generationswechsel...) ist.Jeder Mensch hat recht - sein Leben zuführen -.Viele Kranke müssen funktionieren und müssen speziell in der LW das noch tun, was der Diktator
der jeweiligen Gemeinschaft befiehlt. Der oder Diejenige kann z.B. die Schwägerin, der Schwiegervater, die angeheiratete Familie, Umgebung usw....
sein.
Der Kranke darf sein Inneres, seine Ziele nicht mehr leben!, darum wird er krank! :o In der heutigen Zeit wird man nicht mehr körperlich, sondern mit
Worten geschlagen. Diese Gedanken fallen mir immer ein, wenn ich diese Rubriken so durchlese.
Was meint ihr dazu? 
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: fanni am 18.02.11, 09:06
Hallo Hopfi,

das ist sehr bewegend was du schreibst...........aber keiner ............keiner kann einem die Selbstverantwortung abnehmen.


Selbstmorde und schwere psychische Krankheiten kommen quer durchdie Bevölkerung vor. Das Problem sehe ich eher darin, dass es nach wie vor ein Tabuthema ist über die Psyche zu reden............hoffentlich hat der oder die Betroffene, die du im Kopf hast solche Ansprechpartner!!!

Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Lexie am 18.02.11, 10:22
Hallo Hopfi
ich find´s sehr gut, was du schreibst.
Unsere LW kommt mir immer wie ein Anker vor, der geworfen ist und uns so oft am Leben hindert.
Durch die LW ist viel von unserer Spontanität verloren gegangen. Es wird fast immer nur von einer Stallmahlzeit bis zur nächsten
Stallmahlzeit geplant und gelebt. Das kann einem sehr zusetzen. Der ewige Druck, sei er von außen oder in der Familie
kann einen Menschen verändern, ja krank machen (ich schreib aus Erfahrung).
Das nennt man dann psychische Gewalt. Mir fällt auf, dass in der heutigen Zeit immer weniger Menschen lachen. Jeder hat
so einen verborten Blick drauf. Es zählt nur noch Leistung.
LG Lexie
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Christel Nolte am 18.02.11, 10:38
Hopfi, Wen will man da verurteilen? Die wenigsten von  Dir angesprochene Verursacher sind sich darüber im Klaren , was sie tun.
Ihre Weltsicht ist ja aus ihrer Sicht in Ordnung.
Bis auf die bewußt gemeinen Menschen. Aber das dürfte die Minderheit sein.

Und manchmal sind es gar nicht allein Menschen, sondern Umstände und Zustände an denen wir leiden.
Oder wir sind selber die Täter, weil der Druck aus uns selber kommt.

Auch wenn es hart klingt: es gibt nicht einfach Täter und Opfer. Es gibt Täter und die, die etwas mit ich tun lassen.
Ich habe immer mehrere Möglichkeiten, auch wenn ich das oft nicht wahrhaben will:

-zurüchzuschlagen (ich weiß, das ist nicht jedem gegeben, evtl lernbar?)
-gehen
-sich arrangieren, auf die Gefahr hin,dass man davon krank wird
-innere Fluchten/Methoden lernen, es zu ertragen, ohne krank zu werden, sich anderswo "Stärke" holen.

Sind so Gedanken.....ohne rechthabanspruch

Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: fanni am 18.02.11, 10:41
Genau Erika..............

es ist soooooooooooo schwierig!!

Natürlich kennen die Betroffenen die Ursachen.........aber es fehlt ihnen einfach die Kraft und es hilft ihnen auch wenig, wenn das Umfeld sagt............"dann geht doch zu................"

 :'( :'( :'(
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: manurtb am 18.02.11, 13:44
Der Kranke darf sein Inneres, seine Ziele nicht mehr leben!, darum wird er krank! :o In der heutigen Zeit wird man nicht mehr körperlich, sondern mit
Worten geschlagen. Diese Gedanken fallen mir immer ein, wenn ich diese Rubriken so durchlese.
Was meint ihr dazu? 
Hm, jeder ist erst mal selbst für sich verantwortlich. Und wenn sich die Menschen nicht so viele Schuhe von anderen anziehen würden, sondern mehr bei sich bleiben würden, dann hätte garkeiner eine Chance, andere irgendwohin zu treiben.
Und wo ist die Grenze zwischen normalem 'Egoismus', also, ich möchte etwas haben und frage danach und übertriebenem Druck?
Wer definiert das? Kann ja eigentlich nur derjenige, an den die Frage oder der Druck gerichtet wird.
Und wenn ich hier in manchen Boxen lese, was alles in 'normale' Fragen reininterpretiert wird, dann bist Du ganz schnell dabei, dass Du selbst dann in Deinem Sinne schuldig wirst, wenn Du mit jemandem kommunizierst.

Fazit: Ich bin der Meinung, dass nicht der allein Schuld hat, der den Druck aufbaut, sondern auch der, der sich den Druck machen lässt.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: cara am 18.02.11, 14:31
Manu,
vom Prinzip her gebe ich dir recht, nur haben manche Menschen es einfach nie gelernt, sich gegen andere zu behaupten.
Die wurden von klein auf darauf gedrillt, dass die eigene Meinung nichts oder nur sehr enig zählt und es extrem wichtig ist, was andere denken.
Für die ist dann Druck machen lassen Normalszustand, was die Schuld aber auch nicht wirklich von ihnen nimmt, sondern nur etwas relativiert.

Es ist schön, wenn manche hier den Ausbruch schaffen, aber ich befürchte, dass das eher die Ausnahme ist.

Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mirjam am 18.02.11, 14:37
Hallo

das Problem das ich bei der Haftbarkeit mache - ist der Eltern-Kind-Status und auch andere Zusammenhänge. Hat jemand schwerwiegende psychische Erkrankungen, Störungen physiologischer Art wie Hormone/chronische Schmerzen, Kindheitstrauma oder Veranlagung für manisch-depressive Züge: Dann gehört meine Anteilnahme auch der Umgebung die darunter - und ggf. unter solchen "Mitschuldsvorwürfen" leidet.

Entweder man beansprucht für sich Herr seines freien Willens/Meinungsentscheidung zu sein -
oder man ordnet sich in einer Abhängigkeits/-Opferrolle unter: Die anderen WIEDER viel Macht verleiht!

Kommen wir denn umhin, dass sich jemand wehren können möchte ODER eben andere um Hilfe bitttet/zugibt sich in einer selbst-hilfs-losen Situation zu befinden?
Und wo gibt es mehr Angebote zu Hilfe - als in Deutschland?

Mir ging es kürzlich so/fiel mir ein Schema auf v.a. in Foren

 Macht ein Mann eine Selbstmordversuch, dann heißt es in Frauenkreisen: Die arme Frau! Hat einen psychisch kranken Mann der sie nicht ausreichend versorgen kann/krank ist.

Macht eine Frau einen Selbstmordversuch, dann heißt es die arme Frau! Was hat ihr Mann bloss (nicht) getan, dass es ihr sooo schlecht geht, dass sie einen Suizid probiert.....  :-X

Gruß Mirjam
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: manurtb am 18.02.11, 15:26
Die wurden von klein auf darauf gedrillt, dass die eigene Meinung nichts oder nur sehr enig zählt und es extrem wichtig ist, was andere denken.
Für die ist dann Druck machen lassen Normalszustand, was die Schuld aber auch nicht wirklich von ihnen nimmt, sondern nur etwas relativiert.
Cara, aber dann wirds richtig heftig mit der Schuldzuweisung...

Stell Dir mal vor, dass Du zu so jemandem sagst: 'Mensch ist Dein Rasen aber braun'... Du wolltest nur sagen, dass da vielleicht irgendwas beim Gras nicht stimmt, vielleicht eine Krankheit etc.
Der andere sieht darin dann aber einen Angriff auf sich selbst... Und weil er ohnehin schon den ganzen Tag irgendwie Druck bekommen hat, dreht er sich um, geht in sein Haus und hängt sich auf...
Du warst dann der Auslöser dafür, weil er sich das sehr zu Herzen genommen hat.

Die Verantwortung würde ich so nicht sehen.
Das, was jemand dann macht ist alleine in seiner Verantwortung.
Und das kann ich sagen, obwohl mein Vater an genau so einer Situation, dass man ihn in der Firma loswerden wollte, 'eingegangen' ist. Meine Mutter ist heute noch der Meinung, dass der alte Chef dran schuld ist, dass der Krebs gekommen ist und dass er so verdammt schnell und erbarmungslos gewütet hat.
Ich sag, mein Vater war extrem empfindlich auf dem Gebiet und hat immer darauf gewartet, dass gesehen wird, wieviel er leistet und macht.
Sein Bild war ein völlig anderes, wie das seiner Chefs. Die waren der Meinung: Arbeit ist Arbeit und wenn man einen nicht mehr braucht, dann geht der halt...
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: cara am 18.02.11, 17:20

Cara, aber dann wirds richtig heftig mit der Schuldzuweisung...

Stell Dir mal vor, dass Du zu so jemandem sagst: 'Mensch ist Dein Rasen aber braun'... Du wolltest nur sagen, dass da vielleicht irgendwas beim Gras nicht stimmt, vielleicht eine Krankheit etc.
Der andere sieht darin dann aber einen Angriff auf sich selbst... Und weil er ohnehin schon den ganzen Tag irgendwie Druck bekommen hat, dreht er sich um, geht in sein Haus und hängt sich auf...
Du warst dann der Auslöser dafür, weil er sich das sehr zu Herzen genommen hat.



Manu,
wenn das so ist, dann kann ich das nicht ändern, denn das Problem bin nicht ich, sondern es liegt irgendwo anders.
Die Frage ist dann "WARUM" reagiert der so, wie er reagiert?
Deswegen liegt die Verantwortung nicht bei mir, sondern schon bei dem anderen.
Ich finde nur, es klingt so "einfach", die Schuld auf die depressive Person zu schütten, denn die ist ja oftmals ein Gebilde ihrer Umgebung/Einflüsse..
deswegen schrieb ich ja, dass es die Schuld nicht von ihnen nimmt, sondern es nur relativiert.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Clara am 21.02.11, 12:08
Hallo in die Runde,

ich bitte doch aus Gründen der Pietetät und des Anstandes sich mal zu überlegen, was frau so zu dem Thema zu sagen hat.

Es gibt Situationen im Leben, da meinen Aussenstehende immer mehr und genauer zu wissen, wo die Ursachen für solch eine  Tat liegen.
Ich bin froh, dass ich damit nicht konfrontiert war und bin und hoffe und bete, dass es weder mich noch viele andere Menschen je betrifft.
 
Ein Trauerfall und dann noch ein Suizid, dass hinterlässt Wunden, die kaum heilen.

Es gibt Themen, wo ich das Lied von Daliah Lavi "Meine Art Liebe zu zeigen..." für die beste Antwort halte.

Nachdenkliche Grüße

Anja
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 21.02.11, 14:43
Das ist ein schweres tema,schwer zu vertehen und zu verdauen.

Es geibt für eien Suizid selten eien faktor allei,offt komt auf die person so viel auf einmal zu das man meint man schaft es nicht mehr.
Sei es die Arbeit,das gesundwerden,das leben allgemein,oder auch LW.Klar ist auch die unwelt beteiligt,nahestehende personen,Familie,die offt garnichts ahnen von dem ernst der legen,und dann durch Sprüche ,ratschläge,vorderungen,alles noch schlimmer machen.

Ein mensch der das gefühl hat am ende zu sein egal ob aus krankheit,übervorderung oder sonstige braucht profesonell hilfe und keien ratschläge,was auch hilft ist liebe,verständis,zusammen halt,versuchen zu verstehen .

Am ende muß der jenig selber aus dem delemmer rauskommen, sich wieder öffenen.

Meiner meinung nach giebts meist Mitschuldige,die wissen es aber offt nicht das ihr verhalten es war ,was der auslöser oder das letzte tüpfelchen war,also kann man niemanden verurteilen.
Es barucht sehr viel gespür um zu erkene wie weit unten ist mein gegenüber wirklich,meist zeigen die jenigen nicht wie es um sie steht,man muß den schein warhren(alles erziehung) man darf nicht schwächeln.Wer schwach ist verleirt vermittelt uns die geschichte der menscheid,die erziehung,fernsehn,Zeitung und so weiter.

Wer am abrund steht fragt nicht mehr nach schuld,er kennt nur noch eine Lösung,einen unwiederufliche.
Was mir aufällt wen offt abschiedbriefe gefunden werden steht da offt etwas von verzeiht mir ,ich konnte nicht anders.
Selten steht das was von ihr habt mich so weit getreiben ihr seit schuld.
Es liegt war scheindlich dadran das die Parson selber denk sie selber sei an allem schuld,zu schach,zu schlecht,zu dumm, unfähig.


Wer diese weg gegangen ist und früh genug umgekert ist, also vorm Abgrund halt macht,braucht viel mehr Stärker wie alle andern den es geibt nix schlimmeres als sich seinen eigenen Ängsten zu stellen.Der leichter weg ist in dem Moment zu Springen :'(

LG Mucki



Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: gammi am 21.02.11, 15:09
Das hast Du schön geschrieben Mucki.

Ich denke auch niemand ist wirklich schuld. Es sind einfach so viele Dinge die zusammenspielen. Dem einen macht es mehr aus, dem anderen weniger. Und wer wirklich suizid-gefährdet ist, der gibt es nach außen gar nicht preis.

Ich sehe allerdings schon die Gefahr, dass immer mehr Auflagen, Verordungen, Gestze in der Landwirtschaft immer mehr Menschen an ihre Grenzen bringen. Es ist ja nicht nur die körperliche Belastung. In sehr vielen Fällen ist es auch die finanzielle Belastung. In anderen Bereichen ist es dasselbe, aber hier geht es um Landwirtschaft.

Viele Landwirte hätten  in Altgebäuden noch sehr gut bis ins Rentenalter - vielleicht zwar manchmal etwas mühsamer - durcharbeiten können. Bei vielen mußte aber investiert werden, weil oft Kleinigkeiten nicht mehr erlaubt sind. Bei uns sind es z. B. die Kälbereinzelboxen. Die sind 4 cm zu schmal. Jetzt sind aber 20 Jahre lang darin die Käber auch sehr gut gewachsen. (Wir haben sie nur noch im Einsatz, wenn wir mal ganz viele Kalbungen auf einmal haben).
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Pierette am 21.02.11, 15:35
Ich möchte gammi zustimmen und ich finde es gut, dass Du zum Thema zurück kehrst.
Von "Schuld" oder  "Anteilen an der Entstehung der Situation/Beziehung" zu sprechen, macht überhaupt keinen Sinn.

Wer in einer solchen Situation zurückbleibt, wird sich immer, immer die Frage nach dem Warum stellen, eine Frage, die nie beantwortet werden wird.
Der oder diejenigen, die den Freitod wählen, sind sehr krank und auch wenn es Hilfen gibt, wer des Lebens müde ist, der geht diesen Weg.

Im Prinzip liegt das (Über)leben und die Erhaltung der Art doch in der menschlichen Natur und damit die Lösung von Problemen, aber es gelingt eben nicht allen, mit beispielsweise schwierigen fianziellen Situationen klar zu kommen. Die sind dann womöglich Auslöser für unwiderrufliche Schritte.

Dies ist ein schwieriges Thema und sollte  aus Pietät und Anstand nicht schon wieder zerredet werden.



Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: gammi am 21.02.11, 15:47
...ich glaub in der Landwirtschaft gibt es gar nicht soviele Suizide.......denn die meisten Landwirte hängen an ihren Tieren und raffen sich wegen denen jeden Tag aufs neue auf ;D
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: cara am 21.02.11, 17:10
Zitat
Bei Bauern wird in der Literatur eine im Vergleich zur Gesamtbevölkerung und/oder anderen ländlichen Bevölkerung erhöhte Suizidrate beschrieben (Malmberg et al. 1997; Judd et al. 2006).
Dissertation Thomas Lochthowe (http://www.opus-bayern.de/uni-wuerzburg/volltexte/2010/4605/pdf/Dissertation_Th.Lochthowe.pdf)

in selbiger Dissertation steht auch:
Zitat
Auf Grund der Stigmatisierung psychischer Erkrankungen und in manchen abgelegenen Regionen auch auf Grund der schweren Verfügbarkeit, wird häufig keine professionelle Hilfe aufgesucht, bzw. psychische Probleme werden verleugnet (Judd et al. 2006)

vielleicht sollte einem das zu denken geben...
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: geli.G am 22.02.11, 09:00
ja ich glaubs auch ,nicht mehr wie in anderen berufen---------

....die letzten fünf die mir auf Anhieb einfallen, waren ein Bauer, eine Bäuerin, und drei Lehrerinnen.... :'(
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Clara am 22.02.11, 13:15
Hallo Mirjam,

nun mal ganz konkret an dich die Frage, weil du ja gerade für schwierige Lebenslagen scheinbar eine besondere Antenne hast...

Stell dir vor, es ist Sonntagmorgen... du sitzt mit deiner Familie zu Tisch... das Telefon klingelt... eien monotone Stimme sagt dir: Mein Mann ist gestern abend  in die Güllegrube gesprungen, die Feuerwehr hat ihn heute morgen geborgen. Mehr sagt die Frau am andern Ende nicht und legt auf.

Der Verstorbene ist ein junger, pfiffiger, innovativer, kreativer Bauer und Vater von 3 Kindern im Alter zwischen 3 und 15 Jahren. Der Betrieb ist gut geführt und es fanden regelmässige Investionen statt. Die letzte Investition ist ein Neubau eines Mastschweinestalles mit allem Schnickschnack, was die Technik rund um Arbeitserleichterung und Kostenoptimierung bietet.
Du bist mit der Familie beruflich und familiär verbunden.

Was machst du jetzt? Was schreibst du in die Trauerkarte? Das und nur das schreib jetzt mal hier auf.

Fragende Grüße

Anja
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: passivM am 22.02.11, 14:03
Vielleicht etwas in dieser Art ?

Es gibt Fragen, auf die haben wir keine Antwort. Hohle Trostworte verdriesen den Trauernden nur. Deshalb ist es so schwer, unser tiefes Mitgefühl in Worte zu fassen. - Manchmal muss man vielleicht erstmal nur einen Tag nach dem anderen überstehen. Mehr sollte man sich wohl erstmal gar nicht vornehmen. Und vielleicht fallen mir bald tröstlichere Gedanken ein, als diese. Dann melde ich mich. Spätestens dann. Ruf' an, wann immer du magst. Wir sind auch alle sehr, sehr traurig und bestürzt.
Ganz liebe Grüße...
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: onkelheri am 22.02.11, 15:37
"Depris sollten einen nicht soweit runterziehen das gar kein Sonnenlicht mehr durch das Meer der Tränen auf den Herzengrund gelangen ...
Niemand wird dich scheel anschauen wenn doch ein Sonnenstrahl dein Herz erreicht und dir diese Wärme ein Lächeln auf die Lippen zaubert"

Was auch immer den Menschen veranlasst hat-weiß man das es Suizid war (Abschiedsbrief)? Hat es Ehe/ Treueprobleme gegeben? War die Investition doch zu hoch?
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mathilde am 22.02.11, 16:33
Hallo Clara,

wenn die Frau die mich anruft nicht so sehr weit weg wohnt (würde da auch 300 km noch fahren) dann setze ich mich in mein Auto und fahre dorthin und nehme diese Frau erst mal wortlos in den Arm.
Schreiben nun da würde mir bestimmt auch etwas einfallen denn 2 Jahre mit 4 Kindern (14Jahre-9Monate) und einem Betrieb am Bein und Depressionen beim Mann die prägen Dich das kann ich Dir sagen......... :'(
Bei mir gings dann Gott sei Dank nicht so weit wie bei Dir beschrieben

LG Mathilde
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: muellerin am 22.02.11, 17:26
Gut geschrieben, Mathilde, das unterschreibe ich voll!
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: passivM am 22.02.11, 19:54
Hallo onkelheri (netter Nick  ;) )
das hast du schön geschrieben; Ich denke, ich weiß, was du meinst. - Aber ob das sooooo auf einer Trauerkarte gut wäre...? Es sei denn, es geht so an jemanden, der dich persönlich kennt (und mag). In diesem Falle fände ich deine Formulierung gut und sehr authentisch, sehr glaubwürdig.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: pingpong am 22.02.11, 20:35
ja das ist ein ganz tragisches thema! aus unserem freundeskreis kenne ich zum glück keinen, der den freitod gewählt hat. dafür aber im weitesten bekanntenkreis. ein anderer bekannter hat aufgrund horrender schulden seinen kompletten hof niedergebrannt. er hat darauf spekuliert, geld von der versicherung zu bekommen, was natürlich am ende nicht aufgegangen ist...
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: onkelheri am 22.02.11, 23:28
@somino,

stimmt, da hast Du vollkommen recht, als Kartenspruch war es aber auch nicht gedacht ...aber als ich dieses Thema (googelt mal nach Güllegrübe und Suizid)  hier las ... im Grunde geht es ja um Depris. Meiner Erfahrung nach werden die ja nicht so selten durch diverse Weltansichtzuammenbrüche ausgelöst.
Untreue und der dadurch getrübte, sonst reine Blick auf die eigene Frau sind ja neben Zukunftsängsten für manchen Mann der K.O.
Wem das Liebste mal in den eigenen Armen starb, kann nachvollziehen was ein Sonnenstrahl manchmal bedeuten kann.

 
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Solli am 23.02.11, 08:50
Zitat
Es gibt Sachen, da hilft am meisten, wenn ich die Klappe halte, Suppe koche und die Situation aushalte.
Solltest Du öfters mal ausprobieren! ;)
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 23.02.11, 10:23
Hallo

eine frage beschäftigt mich schon seit tagen.

War jemamd hir  auch schon mal soweit unten,um über die entscheidung nachzudenken?


LG Mucki

Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Melitta am 23.02.11, 13:39
Hallo,
vor 7 Jahren bin ich in ein kleines Hunsrückörtchen gezogen. In diesen 7 Jahren haben sich dort 3 Landwirte erhängt. Eine Frau und 2 Männer. Von der Frau und dem einen Mann wusste man, dass sie Depressionen haben, allerdings wurde im Nachhinein sichtbar, dass das bei dem einen Mann furchtbar unterschätzt wurde und der andere, hatte nach dem ungefähr 10. selbstmordversuch seiner Frau genug und hat sie, wie er der Polizei später sagte "...hängen lassen...". Sie hat wohl noch gelebt, als er sie fand. Er hat sich dann 3 Jahre später erhängt. Seine Tochter hat ihn zu sich geholt in eine Stadt, dort wusste er nichts mit sich anzufangen.
Alle 3 Schicksale sind individuell und selbst den Selbstmord des Paares kann man nicht verbinden. Ihm ging es nämlich richtig gut, nachdem sie gestorben war. Das sah man udn das sagte er.
Im >Dorf (180) Einwohner wurde sehr unterschiedlich damit umgegangen. Die einen ratschten, die anderen waren voller Mitgefühl und gingen auf die Angehörigen zu und die Mehrheit hielt einfach den Mund. Und das in so einem kleinen Ort, wo sie alle schon ihre Kindheit verbracht haben und sich teiweise 80 Jahre lang kannten. Das fand ich ganz schlimm und gehörte auch mit zu den Gründen, warum ich dort letzten Spätsommer weggezogen bin. Das war so bei den meisten Dingen und letztendlich hat sich dann alles nur ums Land gedreht. Wer bekommt das Land,w er bekommt jenes... Ätzend.

Viele Grüße
Melitta
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 23.02.11, 19:47
was ist dann in diesem moment die beste hilfe


Hallo ,
mir haben die Pychologen schon geholfen,also nicht direckt aber das was ich mit ihen besprach ,sie halfen mir viel sachen aus eienr ander perspecktiefe zu sehen.

Was wirklich hilft ist sehr unterschiedlich es kommt auf die problem an die derjenig hat.

-offt hilft reden
-schlafen um nicht zu denken
-arbeiten wen man körperlich noch dazu fähig ist (war ich nicht)
-gebraucht werden
-liebe
-verständis,auch wen mans nicht verstehen kann
-auswege eröffnen wen möglich



Bei uns im ort giebt es die letzten 20Jahre drei selbtmorde 2 äter herrn jeweis landwirte in rente.Ohne anzeichen von depresieon.
Und einen jungen mann mit kapp unter 30, des ist allerdings alles etwas seltzam abgelaufen.

Er hat wochen vorher angefagen die leute mit den er füher in die dico ging abzufahren und ihen sätze zu sagen,
"an allem was in nächter zeit pasiert bist du schuld"
"zu eienr frau damals schon verheiratet und drei kinder (aber in seienm alter) hätest du mich genommen würde in nächter zeit nicht pasier was pasiern wird.
"du bist schuld an allem was pasiert"

Jeder fragte sich was das zu bedeuten hatte,kein nahm richtig ernst.
Seien Eltern kündigte er schon wochen vorher an das er sich was antun will,auch die nahemn es nicht ganz ernst.

Es vergiengen mehrer wochen,ohne andeutung oder sonstige anzeigen.

An einem freitag bekam er seien nagel neuen Audi vom werk,er hat ihn selbst abgeholt,und ihm sein Spotkammeraden am fußballplatz ganz stolz Presentiert,auch seien Eltern und geschwister erzält er ollerstolz von dem wagen.
Am Sonntag Nachmitag kam sein Vater auf die straße gerannt und hilt den anchbar an der mit dem Auto gerade vorbei fuhr und sagte es muß was schreckliches paiert sein bei uns am dachboden hats grad gerumpelt und gepoltert ich glaub mein sohn hat eien dumheid gemacht ,als der nachbar oben ankam lag der junge mann auf dem boden ,er hatte sich erhängt,und danch war das elektrohaben aufgegeangen,leider zu spät er war Tot.

Er war damals bei fiel freunden stellet sich heraus,zwei davon sind an den sätzen zerbrochen und brauchen seit dem Pychologische hilfe.

Viele sagten er wollte sich nicht erhängen drum hat er den koten so locker gemacht das er auf gin er wollte nur den ander ein schlechtes gewissen machen,leide gin der koten zu spät auf.
Ob nun bebsichtigt oder nicht er war tot.

Ich denk viel nicht geglückte selbst mord versuche sind hilferufe,für was und warum können nur die jenigen selbst beantworten.
Titel: Selbstmord & Suizid
Beitrag von: onkelheri am 14.03.11, 19:47
Na, wie auch immer ... janz schön trauriges Thema ... :-\

Ich persönlich denke immer das die Sonne auch am nächsten Tage noch scheint, auch wenn diese traurigen Nachrichten aus Japan etwa anderes vermitteln.

Ich hoffe dennoch irgendwann die Menschin zu finden die unser beider Herzen höher schlagen lässt, na und wenn die dann noch Platz für meine Aussteuer hat wird zeitnah geheiratetet  ;D   

Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Landmama am 14.03.11, 21:16
ja, es sind Hilferufe, heute ist es aber keine Schande mehr, wenn man sich in Behandlung begibt ( allerdings wird der Betroffene NIEMALS den ersten Schritt gehen )

ich war 10 Jahre alt, als mein Vater sich das Leben genommen hat, das war schrecklich ( er stand voll im Leben und war sehr beliebt und angsehen....), vorallem die scheinheiligen Leute( vorne rum das volle Mitgefühl, hintenrum aber die unheimlichsten Märchen über einen erzählt) ich bin dadurch sicher schneller erwachsen geworden wie manch anderer, aber auch wenn schon viel Gras über die Sache gewachsen ist, mich bewegt es oft zum nachdenklen, vorallem auch was meine Mutter damals mitgemacht hat.

Vielleicht erzähle ich mal mehr, aber man weiß ja immer nie wer hier mitliest, denn dann geht das Gelästere wieder los, obwohl ich eigendlich nur wirklich erfahrernes wiedergeben könnte.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Hopfi am 16.03.11, 07:31
Hallo Landmama,
ich finde, Erinnerungen holen einen immer wieder ein. Das Leben wiederholt sich auf gewisse Weise. Irgentwie sind die Situationen anders, aber
doch wieder ähnlich. Ich arbeite viel daran, daß ich die Fehler nicht mehr mache, die gemacht wurden. Das Problem sind oft die Männer, die
sich nicht verändern und nur in ihrem Maschinenpark zeitgemäß sein können.  :o Das sich aber auch das Leben im Alltag mitverändert, wird
häufig auch übersehen. Darum auch die Flucht ins Burn-out. Zusätzliches Freizeitverhalten ist für viele heute zusätzlicher Stress. :-\
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 16.03.11, 08:09
Ich arbeite viel daran, daß ich die Fehler nicht mehr mache, die gemacht wurden. Das Problem sind oft die Männer, die
sich nicht verändern und nur in ihrem Maschinenpark zeitgemäß sein können.  :o Das sich aber auch das Leben im Alltag mitverändert, wird
häufig auch übersehen. Darum auch die Flucht ins Burn-out. Zusätzliches Freizeitverhalten ist für viele heute zusätzlicher Stress. :-\



Hallo Hopfi,

was ist den zeitgemäß in er Freizeit?
Bedenke bitte auch das nicht jeder mensch gleich ist,und für manchen kann Freizeitverhalten wirklich streß sein,es kommt ja immer drauf an was man in der freizeit macht.

Wen ich freizeit habe geh ich gern mal worken,spzieren, stricken, lesen  ab und an mal eien ausflug machen mit meien mann oder ich ruh mich im sommer auf meienr terasse aus.

Was ich mag und mir gut tut heißt nicht das es meinem mann auch so ergeht,für ihn ist Freizeit Wochenblatt lesen ,terasse sitzen ausflug machen,spazieren gehn.

Was wir beide meiden in der freizeit ist massenaufläufe,Volksfeste,Gruppren auflüge,das alles würde für mich streß bedeuten.

Wir machen auch lieber zu zweit Urlaub(früher mit kindern) als in einer reisegeslschaft.

Andere sagen das wäre mir zu langweilig,keien egtenschen,keien unterhaltung.

Darum noch mal meien frage was ist zeitgemäße Freizeitgetaltung?

LG Mucki
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: onkelheri am 18.03.11, 12:52
Das Problem sind oft die Männer, die
sich nicht verändern und nur in ihrem Maschinenpark zeitgemäß sein können.  :o Das sich aber auch das Leben im Alltag mitverändert, wird
häufig auch übersehen. Darum auch die Flucht ins Burn-out. Zusätzliches Freizeitverhalten ist für viele heute zusätzlicher Stress. :-\

"Flucht ins Burnout" ??? Da staune ich aber ... ist aber eine merkwürdige Formulierung.
Ein zeitgemäßer Maschinenpark ist sicher eine materielle Selbstbestätigung der geleisteten Arbeit, möglicherweise deshalb angeschafft, weil man sonst keine Bestätigung erfährt.   
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: mary am 18.03.11, 13:46
Im Deutschlandfunk war heute Vormittag eine interessante Sendung über die Lebenszeit.
Da ging es auch darum, dass wir auf der einen Seite immer mehr Maschinen und Technik einsetzen, um in kürzerer Zeit mehr zu erledigen und schneller zu sein, auf der anderen Seite brauchen wir eine Freizeitindustrie, die uns die Freizeit organisiert. Wer traut sich überhaupt noch "einfach mal 5e grade sein zu lassen?
Und ich hörte da einen Begriff, der mir noch immer in den Ohren klingt " Zeitwohlstand".
Vielleicht ist ein wenig mehr "einfaches Leben" etwas gesünder.
Wir waren im Urlaub- es war ein Traum- wunderschönes Wetter, ein traumhaft warmes Wasser, ebensolche Landschaft und Genuss, Kultur und Bildung-
ich musste nur lachen, wenn ich dann nach dieser Aufzählung unsere Urlaubsgegend nannte- wie ich dann verständnislos angeblickt wurde.
Scheinbar gilt eben nur, schneller, weiter und noch schneller und noch weiter.
@hopfi, burn out in der Landwirtschaft ist leider in sehr hohem Maße verbreitet.
Herzl. Grüsse
maria
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Hopfi am 24.03.11, 10:09
Hallo Mucki,
zeitgemäße Freizeit ist für mich - was "Mann" oder "Frau" selber in der Freizeit tun will. :)
Hallo onkelhenri,
ein zeitgemäßer Maschinenpark sollte Arbeitserleichterung schaffen und Pausen...
@ mary, burn out - oder suizitgefährdete brauchen meiner Meinung nach nur eins,  "Ruhe" vor einem bestimmten Kreis (z.B Verwandten, Bekannten-
Mitarbeiter oder Freundeskreis.)

Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 24.03.11, 19:09
burn out - oder suizitgefährdete brauchen meiner Meinung nach nur eins,  "Ruhe" vor einem bestimmten Kreis (z.B Verwandten, Bekannten-
Mitarbeiter oder Freundeskreis.)


Hallo Hopfi ,

mit dem satzt hast du zu 98 % recht,den unetrschreib ich sofort.

LG mucki
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: gammi am 24.03.11, 23:25
...und dann noch die Abschaffung von manchen (unsinnigen) Gesetzen und Kontrollen, dann wäre manchem auch geholfen......
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Nelly am 25.03.11, 07:57
Hallo,
neulich habe ich eine Therapeutin gehört, die gesagt hat, dass Menschen wie Marionetten sind. An jedem Faden zieht jemand anderes. Wenn alle ziehen, zerreißt es einen. Entweder muss man dann einzelne Fäden kappen oder mal heftig zurückziehen.
Manche Menschen schaffen aber das Kappen oder Zurückziehen einfach nicht...

Nell
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: onkelheri am 25.03.11, 20:58
Hallo Mucki,
zeitgemäße Freizeit ist für mich - was "Mann" oder "Frau" selber in der Freizeit tun will. :)
Hallo onkelheri,
ein zeitgemäßer Maschinenpark sollte Arbeitserleichterung schaffen und Pausen...
@ mary, burn out - oder suizitgefährdete brauchen meiner Meinung nach nur eins,  "Ruhe" vor einem bestimmten Kreis (z.B Verwandten, Bekannten-
Mitarbeiter oder Freundeskreis.)

Ja der soll abhilfe schaffen ...aber um den zu erwirtschaften pflügt man sich nen Wolf - und ja abstand wäre oft zu empfehlen ... ich suche ja auch dringend ein neues Zuhause!
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Landmama am 25.03.11, 21:07
@nell,

das ist ein klasse Beispiel, genau so war es bei uns damals.....
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Jette am 26.03.11, 01:59

Ja der soll abhilfe schaffen ...aber um den zu erwirtschaften pflügt man sich nen Wolf - und ja abstand wäre oft zu empfehlen ... ich suche ja auch dringend ein neues Zuhause!
[/quote]

Hallo Onkelheri, da hilft alles nichts... ein "neues Zuhause" findest man(n) nicht indem man lediglich   :o dringend danach sucht.

Man(n) muß sich ein "neues Zuhause" selbst schaffen, schlimmstenfalls sogar er-arbeiten
damit es dann auch dauerhaft Bestand hat.

 ;) Gutes Gelingen für die kommende Sommersaison wünscht --- Jette




Titel: Ach Jette ...
Beitrag von: onkelheri am 31.03.11, 01:49
was nützt es wenn man schafft und schafft ... und am Ende nur bestohlen wird ?  :'(



... .y o u t u b e . c o m / watch?v=RL-MS0TVFUU&feature=related (youtube-Link deaktiviert)
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Kleopatra am 31.03.11, 05:27
Schön anzuhören, dein Klavierspiel, ich war schon im Morgenschuss und habe gleiche nochmals einen Gang runtergeschaltet. ;)
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: hermineholzer am 31.03.11, 21:33
Hallo,

also meiner Meinung nach passieren Suizide einfach nur wegen dem Druck von Außen( sprich Gesellschaft usw..). Dazu kommen meistens niedriges Selbstwertgefühl usw. Die Summe der Probleme verlangen dann oft nach einer Radikallösung. Habe mich mal ein bisschen mit Suizid beschäftigt und eine interessante Statistik war, dass je weniger soziale Kontakte man hat, desto höher ist die Gefahr dass man Suizid begeht. Woraus ich schließe, dass wenn man sehr beschäftigt ist mit Arbeit an Haus und Hof, man wenig Zeit findet für Soziale Kontakte.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 01.04.11, 08:26
Hallo,

 Habe mich mal ein bisschen mit Suizid beschäftigt und eine interessante Statistik war, dass je weniger soziale Kontakte man hat, desto höher ist die Gefahr dass man Suizid begeht. Woraus ich schließe, dass wenn man sehr beschäftigt ist mit Arbeit an Haus und Hof, man wenig Zeit findet für Soziale Kontakte.



Hallo,
an der stelle möchte ich aber beton das nicht für jeden soziale Kontakte gut tun,bei manchen lösen genau dies kontakte frustration und unzufrieden heid aus.
Meien SM hat viel kontkte verein,und kommt von jeder veranstaltung mürsch und schlecht gelaunt heim,und mein mann bekommt am nächten tag wieder zu hören
Was die andern so alles ahben und sie nicht,das die andern mit dem fled bau witer sind als wir ,besser erträge hatten die kinder mehr arbeietn ,und so wieter sie ist dann jedesmal 2-3 Tage depresif und meggert nur an allem rum weils die adnern besser,schöner haben.

Ich hingegen geh zu keien solchen verantaltungen mher hin weil mich das sprechen und auch jamern der ander nicht intresiert,auch mein mann geht ungern (nur auf pflicht)Versammlungen,wir sind mit unsrem leben zufrieden wie es ist.

Soziale kontakte pflegen wir zu BT lerien und freunde im dorf,da fühlen wir uns wohler .

LG Mucki
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 01.04.11, 08:42
Hallo,
hab lange überlegt ob ich das hir schrieben soll,aber ich denke das es hir her past auch wen das nun nix mit landwirtschaft zu tun hatte.

Letzet woche hatte ich mit eienm Jugendlich zu tun der 23 Jhre alt ist und total am ende war,Saufen bis zu umfallen kummerertränken ned er das ,selbstmord gedanken,und in eienm loch gefagen wo er selber nicht mehr rauskam,er bat mich um hilfe weil er sonst niemanden hat dem er taut.
Das der Junge mann soweit kam ist sein vergangeheid schuld,die er nicht verarbeietn kann.
Eltern drogenabhängi,Gefängnis,Drogenhandel.Sein bruder 2 jahre jünger ist wie die Eltern.
Er kamm mit 1,5 jahren zu Oma und wuchs dort auf,hat eien lehr gemacht ,geht arbeiten,hat nun sogar eiegn wohnung und trotzdem stürzte er selisch ab warum fragen sich sicher einige.

Weil er mit dem was seien Eltern / Bruder machen ,gemahct ahben nicht klar kommt,er versteht es nicht das sie nicht auf ihn hören,auch leidet er darunter das er schon als kind wegen seienr elter verachtet wurde sätzte wie mit dem kiffer kind darfst du nicht spieln tun eien 6 jährigen sehr weh,und töten kleien selen.

Wie äuerst sich das nun bei eienm 23 Jährigen,er flipt aus sobald ihn jemand auf sein Eltern anspricht wörter wie du Hurensohn(was unetr jugendlcih durch aus fällt ohn wahr zu sein)bringen ihn so in rasche das er keien kontrolle mehr hat und einfach zuschläg,was ihm auch angst macht das er sich da nicht unter kontrolle hat.

Faziet ich war mit ihm am Montag beim Arzt und es wurden schwere Depresione festgetsellt er beckommt nun medikament und geht zum Psyichater,und läst profesionell helfen.

Da kann im leben selber alles gltt laufen wen die vergaganheid/Kindheid beschissen war,kann man trotzdem abstürzen.

Ja das Sozialumfeld spielt eine große rollevor allem kann es auch viel zerstören,nciht nur helfen.
LG Mucki
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Hopfi am 03.04.11, 12:27
Ich glaube auch, es müssen die richtigen Kontakte sein.
Kontakte zu Menschen, die zu einem passen.
Gleichgesinnte,z.B.
Menschen, mit denen man lachen kann. :)
Ich glaube weniger sind oft mehr.
Viele Bekannte können überfordern.
Zuwenig Kontakte können einen vereinsamen.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: em am 13.05.11, 04:36

wie weiter vorne schon geschrieben wurde-
die sehnsucht nach ruhe und erlösung ...
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Landmama am 13.05.11, 08:17
jein, sie denken sicher nicht darüber nach, was Frau und Kinder dadurch viele Jahre mitmachen !

aber den Ort wo sie sich das Leben nehmen, der soll zu denken geben....gut das ist nicht überall so, aber ich kenne das so.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 13.05.11, 08:24
denken die personen dabei gar nicht welche ewige belastung sie den anderen in der familie damit antun


Es kommt darauf an warum sich jemand umbringen will,es geibt leute die bringen sich um ,um ihre ruhe zu haben die denken in dem Moment an sich sleber nicht an andere.

Und es geibt welche die sich umbrigen um jemanden was anzutun,(weil sie vom parter verlassen wurden),die wollenn das die hinterblieben schuldgefühle haben.

Man hört auch offt die sätze wie die sollten ruhig spüren wie es ohne mich ist mich schätzte eh keiner.


Also generll würd ich nicht sagen das die Leute nicht an die hinterblieben denken,nicht jeder ,aber mancher denkt sicher darüber nach.


Ja die orte sagen offt viel über den Menschen aus ,und auch über die gründe.


LG Mucki
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mattea am 13.05.11, 12:30
Ich bin mir sicher, wenn es zum Suizid kommt, da haben die Gründe dafür sehr lange  Wurzeln.

Irgendwann ist das Fass voll, das kein anderer Weg gefunden wird. 

Oft denken die Personen auch, das sie für ihr Umfeld eine Last sind.

 

Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mannomann am 13.05.11, 22:05
jein, sie denken sicher nicht darüber nach, was Frau und Kinder dadurch viele Jahre mitmachen !

aber den Ort wo sie sich das Leben nehmen, der soll zu denken geben....gut das ist nicht überall so, aber ich kenne das so.

Stimmt; Andererseits wird noch lange nicht jeder Tod als Selbstmord gewertet. Ein Polizeibeamter sprach mal in einem Vortrag davon das die tatsächliche Selbstmordrate um mind. 20- 30% höher ist.  Wie oft kommt es vor das z.B. ein Auto aus ungeklärten umständen von der Straße abkommt und gegen einen Baum fährt, jemand aus ungeklärten Umständen vom Baugerüst fällt etc. Der Grund ist das die "Selbstmörder" einerseits zwar aus dem Leben scheiden, aber andererseits die Belastung für die Angehörigen möglichst gering halten wollen. Und da ist ein Unfall wegen Unaufmerksamkeit "leichter" zu verkraften wie Selbstmord. Zudem zahlt z.B. die Lebensversicherung bei einem "klaren" Selbstmord nicht, und somit fällt die finanzielle Absicherung der Familie weg.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Raute am 23.07.11, 17:10
Gerade bin ich auf dieses Thema gestossen. Es beschäftigt mich . als Selbstmordgefährdeten Mensch sehr.
Vielleicht kann ich Euch ein wenig Einblick geben, in die Gedanken eines Menschen, der sich immer mal wieder das Leben nehmen will und ganz viel Kraft braucht, es nicht zutun.

Meine Kindheit war kein Spaß, näher will ich darauf nicht eingehen. Vertrauen habe ich nie gelernt, auch nicht, das ich geliebt werde, Folge war, das ich mich selber hasse, nichts als hasse.

Als ich meinen Mann kennen lernte, hatte ich das Gefühl, in meinem Leben angekommen zu sein. Endlich einen Menschen gefunden zu haben, und da war ich schon 34 , der mich versteht, wo ich ganz langsam anfangen konnte zu lernen, wie es ist sich auf jemanden ein zulassen, ihn zu vertrauen, ohne das mir weh getan wird.
Jahrelang ging das auch gut und ich vertraute immer mehr.

Inzwischen kamen unsere beiden Kinder auf die Welt, ( Kinder wollte ich nie, da ich immer Angst hatte, das ich sie nicht lieben kann), war hatten, trotz dem Massiven Wiederstand meiner Schwiegereltern, eine kleine heile Familie und Kriesen haben uns immer näher zusammen geschweisst.

Wir haben einen neuen Stall gebaut und waren glücklich.

Meine SE haben nie aufgehört, an mir zu meckern, ich habe teilweise 15 Stunden trotz kleinen Kindern gearbeitet, sie haben mich immer fertig gemacht, gewartet, bis mein Mann auf dem Feld war und dann sind sie zu zweit auf mich los gegangen, haben sogar meinen Mann für die 2 Kinder geschimpft.
Das ging alles soweit, das ich mich nicht mehr aus dem Haus traute.
Meine Kinder wurden älter und haben die Spannungen mit bekommen. Ich habe nie bei ihnen über meine schwiegereltern geschimpft, ihnen nie verboten sie zu sehen.

Na ja Ende vom Lied, hoch verschuldeter Hof ( in den ich meine finazen gesteckt habe), Ehe kaputt, Freunde weg und ich habe schwere Depressionen.

Mein Gedanke mir das Leben zu nehmen kommt immer wieder und ich empfinde es nicht als feige, oder verantwortungslos ( meine Kinder sind 14 und 12) sondern langsam als Erlösung. Als Erlösung von einer Krankheit, die mir die Lust, Luft und Kraft am Leben genommen hat, die chronisch und unbesiegbar ist und jederzeit wieder kommen kann. Die mich selber hilflos macht wie ein klein Kind, wo ich plötzlich nicht mehr alleine sein kann, vor Angst am ganzen Körper zittere krampfe, nicht essen, nicht trinken, nicht reden, nicht schlafen,nicht melken, nicht kochen. den Haushalt nicht mehr machen, nicht denken kann und keine Ruhe finde, ausser ich hau mich voller Schlaftabletten.
Eine Krankheit, die mir die Gedanken raubt, ich kaum mehr selbstständig denken kann, das ist das aller schlimmst, das man dann so angewiesen ist auf seinen Partner und wenn die Ehe eh schon krieselt, ist es um so schlimmer und würdelos, wenn man weiß, der andere liebt einen nicht mehr und würde eigentlich gern haben, das man geht.

Wie lange dieser Zustand dann anhält, niemand kann mir wirklich helfen, niemand kommt wirklich an mich ran, mein Gehirn hat abgeschaltet, meine Gefühle sind runter gefahren,.- ich vegetiere und weiß selber nicht, was zu tun ist.
Fühle mich als Last( das bin ich dann auch, ich weiß), sehe meine Kinder leiden, wie sie beim ersten Klinikaufenthalt in der Schule gehänselt wurden, wie mich die Leute anschauen: da kommt sie, die war schon ein paarmal in der Klinik....

Es ist ein fragwürdiges Leben das ich führe und ehrlich gesagt, ich kann durch meinen Unfall, an dem ich schon einmal tot war ganz gelassen über den Tot sprechen. Er macht mir keine Angst.

Depressionen kannn man nicht erklären, nur der sie hat, kann es annähernd verstehen. Ich wünsche sie in der Art niemanden.

Meine Familie weiß, wie ich über den Freitot denke. Am Anfang war es schwer es zu aktzeptieren, aber mittlerweile über die Jahre fangen sie an, mich zu verstehen.
Es ist für mich die letzte Hoffnung durch den ewigen Schlaf erlöst zu sein.

Ich hoffe, ihr könnt mein Durcheinander für Euch ordnen und es bringt Euch ein wenig Verständnis.

Alles Liebe,
Raute
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: samira am 23.07.11, 17:27
Wenn ich das lese wird mir ganz übel und es läuft mir kalt den Rücken runter.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Raute am 23.07.11, 17:32
Ich wollte erklären, nicht unbedingt schocken. Aber Depressionen sind eben immer noch ein Tabuthema und das nervt mich. Es ist nur ein kleiner Einblick in ein Leben mit immer wieder kommenden Depression, bei deren Episoden niemand weiß, wie lange sie dauern.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Entlein am 23.07.11, 17:37
Aber Raute, es gibt doch inzwischen sehr gute Medikamente. Die helfen auch über diese schreckliche Zeit hinweg. Dass es nicht erstrebenswert ist, "tablettenabhängig" durchs Leben zu gehen, weiß ich. Aber ich finde, Deine Kinder sind viel zu jung, um sie allein zu lassen. Jedenfalls auf diese Weise.
Ich hoffe, Du kommst über diesen Tiefpunkt hinweg, geh zum Arzt und lass Dir etwas verschreiben. Oder besser: fahr jetzt in die Klinik, über's Wochenende oder auch die nächste Woche. Nimm Tabletten und halt bitte durch!
Übrigens: ich weiß, wovon ich schreibe. Du bist nicht allein.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: samira am 23.07.11, 17:41
Ich wollte erklären, nicht unbedingt schocken. Aber Depressionen sind eben immer noch ein Tabuthema und das nervt mich. Es ist nur ein kleiner Einblick in ein Leben mit immer wieder kommenden Depression, bei deren Episoden niemand weiß, wie lange sie dauern.
Hallo Raute!

Ist mir schon klar dass du erklären wolltest. Ich bin indirekt auch betroffen da meine Tochter auch depressiv ist. Obwohl es ihr momentan ziemlich gut geht bewegt mich dieses Thema immer sehr.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: apis am 23.07.11, 18:25
Hallo Raute,

bist du im Moment in Behandlung? Wenn nicht, gibt es sicher auch für dich einen Neurologen als Notarzt der heute und morgen Dienst hat. Ruf dort an und frag ob du evtl kommen kannst.

Dein Schreiben liest sich so als ob dir die richtige Medikation fehlt. Es gibt sehr gute Wirkstoffe gegen die Depri und auch Psychosen, besonders gut sind schon lange eingesetzte, erprobte Medikamente mit relativ geringen Nebenwirkungen die alle paar Tage als Depot gespritzt werden. Frag mal deinen Neurologen. Wenn du dich nicht täglich um Tabletten kümmern mußt ist es dir vielleicht etwas leichter.  

Liebe Raute, sucht das Gespräch mit dem Therapeuten. Es wird zumindest etwas Verständnis füreinander schaffen und vielleicht werdet ihr neu zueinander finden.
      
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das das Zusammenleben mit depressiven Menschen sehr schwer ist. Man leidet ganz stark mit und fühlt sich so hilflos. Einfach, weil einem das richtige Wort und die richtige Berührung im richtigen Moment fehlt. Oder aber der Patient legt alles auf die Goldwaage und wägt jeden Satz auf jede mögliche negative Deutung ab.
Sehr liebgemeintes sieht der Kranke dann als Angriff. Man möchte so gern die Last der Krankheit tragen helfen und traut sich bald nicht mehr. Gerade weil man liebt. Und nicht weiß wie man mit seinen Gefühlen umgehen soll.
 
Menschen, die mit psychisch Kranken zusammenleben, müssen unbedingt über die Erkrankungen vom Arzt aufgeklärt werden, damit zumindest ein bisschen Verständnis wachsen kann. Ist dein Mann bei den Arztgesprächen dabei gewesen?
Wie geht es deinem Mann, liest er hier manchmal mit? Wenn er den Weg zu einer Therapie vorschlägt wird er wohl doch kein so harter Knochen und nur auf deine Arbeitsleistung aus sein.

Ich denke sehr an dich und wünsche dir einen schönen Spaziergang mit ein paar warmen Sonnenstrahlen.

Alles Liebe   apis
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Raute am 23.07.11, 19:09
Ihr Lieben,

danke für eure Beiträge.

Ich hatte vergessen zu sagen, das ich seid 10 Jahren in therapeutischer Behandlung bin und schon 5 mal in Kliniken war. Natürlich nehme ich Medikamente.

Was ich damit sagen wollte ist, das man trotz all diesen Therapien immer noch nicht gesund ist. Das man mit dieser Krankheit alleine ist und sich damit abfinden muss, das sie ein tabuthema ist.

Ich will auch nicht in eine Klinik, mein letzter Aufenthalt ist 2 Monate her.
Ich wollte nur mal versuchen Verständnis und ein wenig Licht in das Thema zu bringen

Da ich selbst Arzthelferin bin und 5 jahre in einer psychiatrischen Praxis gearbeitet habe, kenne ich mit Medikamenten sehr gut aus.
Doch wer glaubt, das Tabletten alles sind, der irrt gewaltig.

Das es nicht einfach ist, mit einem schwerst depressiven Menschen zusammen zu leben ist klar, ich weiss es am Besten. Aber was ist den die Alternative? Jeden der diese Krankheit, die man sich ja nicht aussucht in eine Anstalt stecken und weg sperren? Oder sollten sie besser Singel bleiben?

Ich habe auf all diese Fragen nicht die richtigen Antworten, ich wollte nur mal aus der Sicht eines Betroffenen berichten, ohne damit eine Mitleidswelle aus zu lösen.

Ich für mich finde, das ich zeitweise einen ganz guten Weg gefunden habe damit umzu gehen. Es klappt nicht immer, und es gibt Tage, da reisst es mich wieder runter und manchmal werden aus Tagen Wochen, aber immerhin habe ich es bis 45 geschafft, obwohl ich mit Depressionen aufgewachsen bin, das ist doch auch eine Leistung!
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: apis am 23.07.11, 19:27
In unserem Dorf waren seelische Erkrankungen so lange tabu bis ein junger Familienvater daran erkrankte.
 
Die jungen Leute gingen damit ganz bewußt in die Öffentlichkeit. In den Vereinen des Mannes informierte seine Frau den Vorstand über "Risiken und Nebenwirkungen", man tratschte im Dorf eine zeitlang drüber und gut wars.
Nach einer Zeit der Beobachtung geht man wieder recht normal miteinander um.

Unglaublich das man in unserem Dorf so reagiert!  Ich hatte viele falsch eingeschätzt................
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Mucki am 23.07.11, 19:33
Hallo
bei uns in der Ortschaft sind es mitlerweile 3 Leute die ich weis das in eienr Klinik waren,anfangs wurde geredet und gerätslt warum ,aber dann verloren alles das intresse.

Ich selbt war in keienr klinik nur auf Kur und nehm auch medikamente ein die mir helfen,das erste mal kam es vor 17 jahren damals kam ch auf kr was mir sehr viel brachte,und letztes jahr als ich so krank war hatte ich eiene neuen nervenzusammen bruch nun neh mich wieder meien tabletten die ich aber über die wintermonate wos ruhiger ist abbauen will,mal shen obs schon geht.

Was bei mir hilfreich ist meien familie,die hintermir steht,und auch ab und an unter meiner laune leidet,aber sie wissen das es mir da dann nicht gut geht.

Selbstmord gedanken in dem hatte ich nicht nur den wunsch für immer zu schlafen,und ruhe zu haben vor den schmerzen.

LG Mucki
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: fanni am 23.07.11, 19:34
In unserem Dorf waren seelische Erkrankungen so lange tabu bis ein junger Familienvater daran erkrankte.
 
Die jungen Leute gingen damit ganz bewußt in die Öffentlichkeit. In den Vereinen des Mannes informierte seine Frau den Vorstand über "Risiken und Nebenwirkungen", man tratschte im Dorf eine zeitlang drüber und gut wars.
Nach einer Zeit der Beobachtung geht man wieder recht normal miteinander um.

Unglaublich das man in unserem Dorf so reagiert!  Ich hatte viele falsch eingeschätzt................

also doch eher positiv oder??
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: apis am 23.07.11, 21:08
Klar ist das Verhalten der Leute super positiv. Aber schämenswert, dass ich viele so negativ eingeschätzt hatte.

Ich glaube Offenheit bei Krankheiten ist im Umgang mit anderen Menschen sehr hilfreich. Erleb ich auch bei Krebserkrankungen oder anderen schlimmen Sachen.
Sowie drüber gesprochen wurde ist etwas nicht mehr so interessant und viele nehmen herzlichen Anteil.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: martina-s am 23.07.11, 22:19
Hallo,
ich denke mal, dass es doch viele Leute gibt, die grade so grenzwertig sind und an Psychosen, Depressionen usw. vorbei schrammen, bzw. selber Gradwanderungen machen oder hinter sich haben.
Von daher denke ich, dass man sich schon in solche Menschen einfühlen kann und ist froh, selber nicht so weit "drunten" zu sein.
Über Menschen zu witzeln, die gerade einen Abrutsch mitmachen finde ich ohnehin nicht nur daneben sondern auch gefährlich. Das kann einem selber auch passieren. Da ist man nicht gefeit.

Und bei psychischen Erkrankungen fällt es mir wahnsinnig schwer zu urteilen. Viele sind sich vielleicht gar nicht bewusst, selber davon betroffen zu sein. Da gibt es vermutlich eine wahnsinnige Dunkelziffer.
Titel: Re: Selbstmord & Suizid in der Landwirtschaft
Beitrag von: Raute am 24.07.11, 07:18
Da kann ich Martina nur recht geben. Man sieht ja hier im Forum, was so ein Beitrag eines Betroffenen für eine Welle macht. UN dich denke , das noch ganz viele Betroffene vor ihrem PC sitzen und sich überlegen, ob sie nicht auch einen Beitrag dazu schreiben sollen, sich aber aus Scham, weil sie vielleicht in anderen Rubriken, den / die starke gemimnt haben, nicht trauen.

Psychosen und Depression sind eine Gradwanderung und ineinander übergänig. Man kann sie sehr gut medikamentös behandeln und einstellen. Es sind Krankheiten, die man sich nicht aussucht, sondern die kommen und wenn man Glück hat auch wieder gehen.

Verurteilen sollte man eh nie jemanden, ob der nun Depressionen oder sonst was hat, ob er schwarz oder weiß, groß oder klein, dick oder dünn ist. Niemand gibt uns das Recht dazu einen anderen der Art zu misshandeln. Und es bedarf sicher einer langen Lebenserfahrung, bis man soweit kommt und dies ablegt, wenn man es nicht von zu hause gelernt hat , damit um zugehen. Kindern so was bei zu bringen fordert Zeit und Geduld, das ist in unserer Gesellschaft Mangelware.