Hallo,
@ Mary: Das was du ansprichst sind für mich 2 ! paar Stiefel. Die
Tierethik betreffend - da stellt sich
die ganze Produktion, Intensivtierhaltung in Frage, die Keulung ist für das Tier - sicher nicht schlimmer als Schlachthof MIT vorhergehendem Transport. Für das Tier - ist es egal ob es nun gekeult oder geschlachtet wird - was macht es für das Tier einen Unterschied? Es ist uns ausgeliefert und wird getötet und stirbt ja nicht "freiwillig" für einen "guten oder unsinnigen Zweck".
Die
Lebensmittelethik was die Vernichtung des "Lebensmittels Tier" betrifft - das ist eine andere Geschichte. Wie gesagt hadere ich auch mit so manchem was die EU und v.a. die EFSA ausknobelt und was hier insbesondere erstmal noch auf die Geflügelbranche mit Salmonellen- und Campylobakter-Monitoring zukommt.
was meine (und sicherlich nicht nur meine) Sorgen sind: In der Oberpfalz bzgl. H5N1 und der Entenkeulung befindet sich DIE Brüterei Süd in Regenstauff von Wiesenhof.
Angegliedert liegen in einem 10 - 20 km Radius einige "Häuser" mit Masthähnchen. Jedes "Haus" hat 8 Stallungen mit je 26.000 Tierplätzen Wiesenhof eigen, davon unabhängig die Konzessionäre (angegliederte Landwirte).
Solche Bestände kann man "nicht mal schnell" nachimpfen - oder den Impfstoff für diese Tiermengen "aus dem Hut zaubern" (ich hab die Daten aus der DGS, Ausgabe Juli, Bestandsdaten Deutschland
Jan bis Juni):
Schlupf in 1.000 Küken mit Veränderung zum Vorjahr in %
- Legeküken 22 676 (+ 4,3) allein im Juni 3,6 Mio
- Jungmasthühner (Hähnchen) 230 906 (+ 5,9)
- Putenküken: 21 032 (+10,3)
- Enten 11 836 (5,0)
- Gänse 786 (+ 29,9)
Von einer großen Anlage kenne ich den Betriebsleiter persönlich und weiß, trotz der Menge an Tieren - wie nah er an der Tiergesundheit und den Tieren steht und welche Sorgen er derzeit durchmachen wird.
Der Trend im Fleisch geht wie schon in USA (siehe Deutsche - dicksten Europäer) weg vom "Rotfleisch" (Rind, Schwein) hin zum "Weißfleisch" (Geflügel): Aus diätischen Gründen, weils schneller zu kochen geht oder in die Richtung Großküche -> Seniorenessen.
Und die Möglichkeiten die ich sehe dieses "Wachstum" zu begrenzen wäre das St. Florians Prinzip (Auslagern Produktion Ausland/Drittländer oder Zukauf) oder eben - den Fleischkonsum generell herunterzufahren. Zwar werden wir Deutschen trotz aller Bemühungen die Frauen wieder zu mehr Kindern zu bewegen "weniger", aber dennoch sind in unserem kleine Land eben ~ 82 Mio Deutsche, die essen wollen und zwar "hochveredelt".
Sollen wir aus der Landwirtschaft rufen. "Eßt weniger Fleisch..." ?
@ Mannomann: Da braucht man gar nicht weit kucken: Im (meist) kleinstrukturierten Rumänien oder Kroatien bekommen sie die Schweinepest so gar nicht in den Griff, genau so wie PRRS in Afrika (bisher frei!): Inverserweise verschleppen da die bäuerlichen Betriebe (Kauf am "Markt") den Virus - während die Großbetriebe nur aus definiert freien Ferkelerzeugungen zukaufen und der Kontinent läuft Gefahr, hier in dieselbe Virus-Welle und Impfmaschinerie wie Europa zu laufen
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Gruß Mirjam