Hallo Maja,
Schade um soviel negative Energien. Allein schon daran zu denken gegen eigene Eltern anzugehen. !!!! Ich kann das nicht fassen , aber ich bin jawohl eher die Elterngeneration und mit anderen Wertvorstellungen aufgewachsen und sehe es mehr von der Warte der im Besitz befindenden.
Meine negative Energie wird geschürt von der mangelnden Bereitschaft der Eltern ihre Zusagen (im Juristendeutsch - Erbvertrag / Arbeitsvertrag) einzuhalten.
Die Gedanken sind daher gekommen, weil durch meine berufliche Ausrichtung ( kfm. Beruf ohne Weiterbildung - landw. Beruf ohne langjährige Praxis als Vollzeitkraft ) ich in keinem der beiden Bereiche mehr eine Arbeit finde von der ich leben kann.
Bitte diesbszüglich jetzt keine Ratschläge... die kenne ich glaub ich alle schon !!!!!!!!So lange ich in der Lage gewesen bin eine gewerbliche Arbeit zu finden hat sich das Problem mit der Übergabe des Hofes probelmlos "verschieben" lassen. Ich war meinen Eltern gegenüber immer
nachsichtig - wohl zu nachsichtig.
Habe Verständins für ihre Position gehabt und nach einem Weg gesucht mit ihnen die Übergabe "sanft" zu gestalten.
Ich habe meinen Eltern mit 55- 60- 65 Jahren genügend Zeit gegeben sich in die Rolle der Altenteiler einzufinden.
Aber sie wollten wohl nicht - nicht mit mir und mit niemandem anderen - auch haben sie trotz schwerer lebensbedrohlicher Krankheit den Kurs nicht geändert.Sie stehen immer noch ohne Nachfolger und ohne Plan wie es weiter gehen soll da !!So - nun stehe ich hier ohne Arbeit - ohne Einkommen da. Habe nichts zu Verkaufen (keine Maschinen etc.) - arbeite in meiner Freizeit nicht mehr auf dem Hof ( war mein letztes Druckmittel wenn man so will) - habe keinen Einfluß auf das Geschehen am Hof - sehe wie auch meine Arbeit die ich geleistet habe den Bach runtergeht.
Den Betrieb verfallen zu sehen, einige würden sagen... "den Traum begraben" ist sicher menschlich nicht einfach. Aber es geht um mehr !!
Es geht um die Erzielung eines Einkommens bis zur Rente - es geht um Rentenzahlungen durch das Einkommen - es geht um die Rente - und es geht darum nicht als Sozialfall zu enden.
Wer sich offen und ohne Scheuklappen umschaut, wird sehen wie schnell die Spirale abwärts geht, und wie schwierig es ist hier wieder herauszukommen.
Zu kämpfen und sich das womöglich mit Rechtsmittel das zu holen was einem zusteht ist hier, wenn´s ums weitere Überleben geht, nur richtig oder nicht ?
Zitat:
"Nicht wer zuerst zu den Waffen greift, verursacht einen Aufruhr, sondern wer die Ursachen dafür geschaffen hat."(Nicolo Machiavelli, 1469-1527)Meinen Eltern steht es frei ihre Angelegenheiten selbstständig zu regeln - nur dasitzen und nichts tun ist der falsche Weg.
Der Hof wird auch ohne meine Hilfe, sollte ihr Pflegefall eintreten, total zerschlagen - warum sollte ich darauf warten ?
Sie haben es versäumt die für eine Hof wichtigsten Punkte - Nachfolge und Vererbung etc. mit ihren Kindern zu regeln. Muß ich das nun ausbaden für den Rest meines Lebens?Aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen gegen meine Eltern Prozess zu führen.
Ich wäre auch sicher nie auf diese Idee gekommen - nicht freiwillig - doch ich werde durch meine Eltern eigentlich dazu gezwungen. Zumindest intensiv darüber nachzudenken.
Mein Apell an alle Eltern die sich schwer tun mit der Übergabe:
Nicht alles was Veränderung bringt ist falsch. Auch ihr seid irgendwann die Genaration gewesen, der die Eltern "nicht über den Weg getraut haben". Solltet ihr nun auf ein erfolgreiches Leben zurückblicken können, so sollte dies doch der Grundstock für Euch sein Eueren Kindern ebensoviel zuzutrauen, schließlich sind es die Kinder die Ihr erzogen habt. Glaubt an Euere Kinder, denn auch diese sind nicht über alle Zweifel erhaben genauso wie Ihr es einmal gewesen seid. Auch Sie wollen nur eines - mit den Mittel die zur Verfügung stehen - ein erfolgreiches Leben führen und diesen Erfolg an die Nachfolgegeneration weitergeben.
Zitat:
"Der Jugend wird oft der Vorwurf gemacht, sie glaube immer, dass die Welt mit ihr erst anfange. Wahr. Aber das Alter glaubt noch öfter, dass mit ihm die Welt aufhöre. Was ist schlimmer ?"
(Freidrich Hebbel, 1813-1863)
Gruss
Chris2412