Danke fanni!
Mein Mann hat gestern klipp und klar gesagt, dass er mit MIR seine Zukunft verbringen will (zugegebenermaßen war das nicht immer so klar) und nicht mit seinen Eltern! Er sagte ja auch schon, dass er auch aus dem Haus raus will. Er möchte das Lebenswerk seines Vaters nicht zerstören. Finde ich auch gut. Ich könnte ja auch damit leben, dass seine Eltern noch ein bißchen mit den Rindern "tüddeln". Es geht einfach darum, dass die uns aber auch unser Leben leben lassen sollen. Und das funktioniert nicht.
Beide Elternteile, vor allem aber die Mutter, werden sauer sein, wenn er aus dem Haus rausgeht. Und wenn es nur ein Haus weiter ist. Interessant zu wissen ist, dass der jüngere Bruder ihr Elternhaus vermacht bekommen hat und die ältere Schwester bekam Geld um sich in einem anderen Ort eine Wohnung zu kaufen. Die beiden Kinder haben früh den Absprung geschafft, haben sie nie für den Hof interessiert, helfen auch nicht bei Engpässen (wenn die Senioren im Urlaub sind und wir beide arbeiten müssen) aus. Sie geben auch Widerworte, haben sich nie immer nur alles gefallen lassen.
Ich glaub nicht mal, dass es der SM reicht, wenn meine Pferde und ich weg sind. Ich hatte die Pferde 1,5 Jahre nicht dort. Ihr war es einfach zu viel, dass ich überhaupt noch im Leben meines Mannes existiere. Sie hat schon durchgedreht als wir vor 2 Monaten gemeinsam in den Urlaub gefahren sind. Da hat sie ihm Vorwürfe gemacht, er würde den Hof vernachlässigen. In meinen Augen will sie ihn einfach für immer kontrollieren. Er muss immer rennen sobald seine Eltern ein "Problem" haben.
Beispiel 1: Der Hochdruckreiniger hatte nur noch halben Druck. Bis seine Mutter den Hochdruckreiniger benötigte, waren es noch 2 Stunden hin. Nun sagte mein Mann, er würde in einer halben Stunde schauen, erst noch was anderes fertig machen. Da wurde seine Mutter so unfair und plärrte herum, dass er ja lieber mit mir reden würde als dass er sich mal um die wichtigen Dinge kümmern würde. Sie hörte erst mit dem Keifen auf, als er sich in ihre Richtung bewegt.
Beispiel 2: Beim Jungvieh müsste man misten. Mein Mann weiß das und nimmt es sich für vor oder nach dem Job vor. Sein Vater penetriert ihn dann auch damit, dass man dort misten müsste. Will mein Mann dann machen, nimmt sein Vater den Radlader, sodass mein Mann nicht misten kann. Er sagt dann, er müsste jetzt ganz dringend Holz hin und herfahren. Etwas in dem Moment absolut Unwichtiges. Am nächsten Tag wird mein Mann wieder darauf hingewiesen, dass man beim Jungvieh dringen misten müsste. Er kommt und will es machen - hat wieder kein Fahrzeug. Sein Vater sieht dann aber auch nicht ein, dass er dieses Fahrzeug dafür benötigt.
Das sind einfach so grundsätzliche Dinge. Seine Eltern möchten nicht machen was der Junior sagt. Sie wollen nicht loslassen, nicht von der Arbeit, nicht von ihrem Hof, nicht von ihrem Sohn. Da stimmt einfach irgendwas im Hirn nicht. Tut mir leid das so schreiben zu müssen, aber das ist so.
Natürlich bringen meine Aggressionen der SM gegenüber nichts. Aber ich möchte jemanden sehen, der ruhig bleibt wenn er sich täglich solche Sachen anhören müsste. Und ruhig bleibe ich ja noch. Aber ich sag ihr dann auch direkt ins Gesicht, dass ich mit ihr nichts zu tun haben will, dass sie aufhören soll zu lügen und einfach die Wahrheit.
Was meinen Mann dazu berechtigt Entscheidungen zu treffen? Das Vieh wird von seinen Eltern betreut - der Rest von ihm. An ihn gehen die Rechnungen. Er muss bezahlen, wenn die Eltern etwas kaputt machen, weil sie es nicht beherrschen. Beispiel: Der Vater kann Dinge seit einem Unfall mit Jungvieh nicht mehr richtig einschätzen. Er gibt es nicht zu, lässt sich nichts sagen. Vor zwei Wochen musste er unbedingt mit dem Hoftrack an einem Auto vorbeifahren, obwohl es sehr eng war. Er hätte nicht zwingend an der Stelle vorbei müssen, sondern hätte auch auf der anderen Seite, wo 10m Platz waren, vorbeifahren können. So, die Rechnung der Versicherung liegt vor. Das ist kein Pappenstiel. Klar zahlt es bei uns auch eine Versicherung. Aber so was ist unnötig. Und das passiert ein paar Mal im Jahr.
Was ich mir eigentlich hier erhofft hatte waren keine Anzweiflungen meiner Worte. Denn das ist alles wahr. Nichts übertrieben, nichts beschönigt.
Hatte eher gehofft, dass mir hier jemand Tipps wegen dem Pachtvertrag geben kann (was teilweise ja auch passiert ist, dafür danke) oder wie jemand in einer ähnlichen Situation reagiert hat. Vielleicht hat/hatte ja jemand auch solche Eltern oder Schwiegereltern.
Für uns sind die Entscheidungen klar: Wir würden den Hof, die Felder und Wiesen bewirtschaften, das Lohnunternehmen weiter führen. Das Vieh könnte bleiben, bis seine Mutter den Rentenanspruch hat. Wir selbst brauchen das Vieh nicht. Aber wenn seine Eltern nicht einsehen, dass ER der Chef ist und dass sie ihn auch mal machen lassen müssen, dann hat das keinen Sinn. Alleine können die mit dem Hof nichts machen.
Denn würde mein Mann den Pachtvertrag kündigen, würde er alle Gerätschaften und Fahrzeuge verkaufen. Er hat in den letzten Jahren alles neu angeschafft. Sie hätten nicht mal die Möglichkeit das Futter aus dem Silo zu den Tieren zu bringen. Die Eltern sind sich gar nicht der Tragweite bewusst, die ihr Tun gegen uns bewirkt.