Susanna,
in dem Umfeld, wo ich lebe und unterwegs bin, ist es so, dass die Frauen kein Problem damit haben, dass ihr Mann Landwirt ist und sie mit dem Betrieb NIX zu schaffen haben. Ich rede von ldw. Haupterwerbsbetrieben.
Und die Frauen gehen in Vollzeit ihrem Beruf nach.
Und wer mir versucht zu erklären, dass er/sie voll konzentriert ist und arbeitet, wenn es daheim brennt, der macht sich selbst was vor. Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied.
Das es Probleme in den Unternehmen gibt, wenn eine(r) in der Betriebsleitung ausfällt, weiss ich spätestens immer dann, wenn die Fachpresse unabhängig vom Namen regelmässig und ausgiebig über betriebliches Risikomanagement schreibt und ldw. Vereine wie die DLG es zu Tagungsthemen mehrtägiger Tagungen ernennen und wenn sie sich Gedanken über das "Risikomanagement" in solch einem Fall machen. Auch wenn mich einige Überlegungen eher zu schmunzeln bringen, weil sich so etwas theoretisch vorzustellen und dann den Alltag zu erleben sind mehr als nur zwei Paar Schuhe. Und es ist eine verdammt harte Zeit und eine Zeit, in der man Menschen wirklich kennenlernt.
Und ich weiss auch aus Gesprächen mit jungen pfiffigen Betriebsleitern/Juniorchefs, dass sie hoffen und beten, dass sie nie den Notfallplan brauchen, den sie haben. Wann sie darüber reden? Öffentlich nie und ansonsten mal nebenher in einem unter vier Augengespräch, weil einige meine Geschichte kennen. Es gibt Themen, mit denen man nicht betteln und hausieren geht, wenn es einen betrifft.
Guten Tag,
Anja