Autor Thema: Klauenpflege  (Gelesen 13811 mal)

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mouhkouh

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Klauenpflege
« am: 13.07.11, 08:30 »
Guten Morgen,

gestern waren bei uns zum ersten Mal die Klauenpfleger von Höchstädt, wir sind total begeistert. Nach einigen Problemen,z.B. wie wir denn wo den Stand postieren, und wo die Zutreibebox (was nicht so einfach war wie die Telefondame der Höchstädter so leichtfertig angab), haben wir alle unsere 40 Kühe in drei Stunden ausschneiden lassen. Und das tolle war, mein Mann konnte zum dreschen gehen, es wurde nur einer zum zutreiben gebraucht.
Sogar der Schwiegervater und unser Nachbar ist in den Stall gekommen, weil die so neugierig waren, wie das ganze funktioniert...obwohl die vorher nur geschimpft haben, was der Schmarrn denn nun soll  ;)

Das Schöne war, die beiden Klauenpfleger arbeiten völlig autark, brauchen nur 400V Stromanschluss. Die Stände sind fahrbar auf Rädern und erstaunlich wendig für 1500kg Gewicht, kein Bulldog oder Lader war nötig zum Abladen. Der Stand selber ist komplett hydraulisch und automatisch, hat Spaß gemacht, dort zuzuschauen. Also, ich kann die Leute nur empfehlen!

Offline Internetschdrieler

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Re: Klauenpflege
« Antwort #1 am: 13.07.11, 08:54 »
..............., hat Spaß gemacht, dort zuzuschauen. Also, ich kann die Leute nur empfehlen!

Wenn ich da zuschauen will, was kostet mir der Spaß?


Internetschdrieler, der diese Arbeit ganz gerne selber macht.

mouhkouh

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Re: Klauenpflege
« Antwort #2 am: 13.07.11, 11:17 »
Hallo Internetschdrieler, ist doch fein, wenn du das gerne selber machst, und wenn es so klappt bei dir! Find ich gut!
Das sollte einfach nur ein Tipp sein, eventuell für Leute, denen es so geht wie uns, wir haben keinen Klauenpflegestand und keine Ausbildung in Sachen Klauenpflege. Bei uns gibt es in der Gegend fast keine Klauenpfleger, und die die es gibt, sind weit weg, umständlich oder machen ihre Arbeit schlecht, bzw. haben selten Zeit. Bisher war es so, das wir einen Klauenpfleger mit Kippstand hatten, da mussten wir die Kühe mit Blende aus dem Stall auf den Hof führen, auf den Stand, und das ganze Retour. Eine Kuh dauerte mit Blende anlegen und Wegzeit sowie Behandlunsgzeit gut 20-25 Minuten. Während der Zeit waren wir beide voll eingespannt, wenn mein Mann also keine Zeit hatte, konnten wir die Klauenpflege nicht machen. Hinterher mordsviel zum Aufräumen und saubermachen.
Der Grund warum wir gewechselt sind, war einfach das wir nicht beide dabei sein müssen, also die Klauenpflege jederzeit stattfinden kann, und das wir die Kühe nicht einzeln führen müssen, sondern sie einfach durchtreiben können. Und dann ist es einfach super, wenn man die ganze Herde auf einmal machen kann, und nicht immer nur Grüppchen, wie bisher.
Wegen der Kosten, die kann man auf der Webseite nachlesen, glaub ich. 26,50 Anfahrt, 6,50 pro Tier und 26,50 Stundenlohn für jeden Klauenpfleger. Umgerechnet kostet und das ca. 11 Euro pro Tier, bei uns zumindest, das find ich ok, bisher haben wir zwischen 8,50 bis 17 Euro bezahlt, je nachdem wieviele Tier wir zum ausschneiden hatten, und wie akut es war.
Für die Zukunft ist geplant, das ich nen Klauenpflegekurs machen möchte, wir einen einfachen Stand anschaffen für die Notfälle, die Herde aber trotzdem ein/zweimal im Jahr von Höchstädt proffessionell machen lassen.

Offline Paula73

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Re: Klauenpflege
« Antwort #3 am: 13.07.11, 12:53 »
Bei uns haben die meisten Betriebe die Klauenpflege ausgelagert.
Bei uns wird 2 mal im Jahr die ganze Herde + tragende Rinder geschnitten ca. 150 Tier auf 3 Tage verteilt.
1 mal die Woche kommen sie außerdem um anfallende Behandlunge durch zuführen.

Am Anfang war auch geplant es selbst zu machen, aber zu diesen Zeitpunkt waren wir auf dem Hof 3 Frauen und mein Vater (75% Schwergeschädigt) , da hatte es sich schnell erledigt weil kräftemässig nicht machbar.
Inzwischen würde diese Arbeit nicht machen müssen, hab schon ein schlechtes Gewissen wenn mal wieder eine sich nicht benimmt und den Klauenschneidern zu arg schaffen macht.

Offline gammi

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Re: Klauenpflege
« Antwort #4 am: 13.07.11, 15:50 »
Bei uns in der Gegend ist eigentlich auch üblich, dass 2x im Jahr die professionellen Klauenpfleger mit Ausrüstung kommen und den gesamten Bestand durchmachen. Sie kommen auch von weit her und sind dann immer die ganze Woche in der Gegend.

In der Zwischenzeit werden akut und Problemfälle von den Betriebsleitern selber behandelt. Oder es gibt auch noch einige "Hobby-Klauenpfleger", die dann mit den vorhandenen Klauenständen arbeiten, deren Wissen und Können aber auch sehr gut ist.

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Offline inga

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Re: Klauenpflege
« Antwort #5 am: 13.07.11, 16:33 »
Hej!

Wir lassen unsere 170 Tiere alle drei Monate (d.h. 4x im Jahr) schneiden bzw "klauenpflegen". Dazu kommt der Klauenpfleger mit seiner Ausrüstung und einer von uns hilft bei Eintreiben und Füsse fixieren. Wir machen uns da keinen Stress und bestellen den Klauenpfleger immer für drei Tage. Wenn es richtig gut läuft und es nicht zu warm zum Arbeiten ist, schaffen wir es hin und wieder auch an zwei Tagen.
Behandlungen habe wir sehr selten und wenn, dann kommt unser Klauenpfleger auch mal für ein oder zwei Kühe. Müssten wir selber die Klauenpflege machen würde es bestimmt nicht viermal im Jahr passieren und einen Klauenstand haben wir auch nicht.

**
Inga

Offline gina67

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Re: Klauenpflege
« Antwort #6 am: 13.07.11, 20:17 »
Hallo
bei uns kommt der Klauenpfleger alle 6 Wochen, da machen wir immer die Trockenzustellenden und einen Teil der Herde. Dauert ca. 3-4 Stunden. Das hier jemand die ganze Herde auf einmal macht, habe ich noch nicht gehört.
Für die Problemfälle zwischendurch haben wir einen Klauenstand mit mehreren Nachbarn zusammen, dann machen die Männer das selber; und bei den ganz schlimmen Fällen kommt der TA.
Gina

Offline Tina

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Re: Klauenpflege
« Antwort #7 am: 13.07.11, 20:54 »
Bei uns kommt der Klauenpfleger alle 5 - 6 Monate, je nach dem und schneidet die ganzen Kühe, vorne und hinten. Der Klauenschneider bringt seinen Stand mit.  Zwischendurch macht mein Mann das in der Regel selber, wenn mal eine lahmt. Stand haben wir auch. Bezahlt wird pro Kuh plus Anfahrtspauschale plus Steuer, sind dann insgesamt gut 10€/Tier.

@mouhkouh: Ich würde das mir nicht antun.
LG
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Offline Internetschdrieler

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Re: Klauenpflege
« Antwort #8 am: 13.07.11, 21:16 »
Wie schon geschrieben, ist bei uns die Klauenpflege Chefsache. Geputzt wird zum einen immer mit dem Trockenstellen. D.h. nach dem Melken in den Klauenstand und dann in die Trockenstehergruppe. Der nächste Putz steht dann so ab dem 100. Lakt.-Tag an. Alle Klauenmaßnahmen werden mit Datum und Befund dokumentiert.
So werden z.B.  morgen Vormittag wieder die Anstehenden abgearbeitet. Hexer bin ich da keiner, mehr wie 3 -4/Std. mit einem Helfer schaff ich nicht
Der Klauenpflegestand steht bei uns in einem abgetrennten Bereich mitten im Stall. Wasser. Strom und Gerätschaften immer griffbereit.

Internetschdrieler

Offline Lexie

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Re: Klauenpflege
« Antwort #9 am: 14.07.11, 14:13 »
bei uns kommt die Höchstädter Klauenpflege schon seit über 8 Jahren 2mal jährlich.
wenn eine zu lahmen beginnt, wird sofort ausgeschnitten. wir haben seit letztem jahr einen
fest installierten Klauenpflegestand von der Fa.Paul Werner, wie Internetschdrieler schon schreibt.
Ist ein super Stand und vorallem da fest installiert immer schnell zur Hand.
LG Lexie

Offline Tina

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Re: Klauenpflege
« Antwort #10 am: 14.07.11, 14:45 »
Hallo Gammi,
das kannst Du nicht ohme weiteres so schreiben, es kommt auf die Herde (Genetik), Fütterung und den Stall an.
LG
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Offline inga

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Re: Klauenpflege
« Antwort #11 am: 14.07.11, 15:04 »
Ehrlich gesagt, den ganzen Stall öferts als 2x im Jahr zu machen finde ich eigentlich übertrieben. Ich finde nämlich schon, dass Klauenpflege auch Streß für die Kühe bedeutet.

Wir schneiden bzw. pflegen ja viermal im Jahr, das ist relativ stressfrei, weil die Kühe daran schon gewöhnt sind. Ausserdem ....irgendwann müsse unsere Damen ja auch mal n büschen Stress haben, wo sie doch weitestgehens selbst ihren Tagesablauf bestimmen. Da kommt keiner und kehrt die Damen zweimal täglich zum Melken zusammen (wat fürn Stress  8) ) Für uns ist es vielleicht noch viel wichtiger , das wir Klauenproblemen zuvorkommen, da jede Kuh die nicht gut läuft , auch nicht allein zum Melkroboter läuft. Daher unser Motto : Lieber Vorbeugen, wie Kühe zum Melken treiben  ;)

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Inga

mouhkouh

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Re: Klauenpflege
« Antwort #12 am: 14.07.11, 15:58 »
Gammi, bedeutet Klauenpflege für dich, das nur Kühe mit Klauenproblemen behandelt werden? Oder andersrum: Schneidest du deine Fingernägel nur, wenn sie bereits eingerissen sind oder splittern?
Ist doch logisch, wenn die Klauen oft geschnitten werden, wachsen sie nicht zu Fehlstellungen, werden Probleme und Schäden sehr frühzeitig erkannt und können behoben werden, noch bevor größere Probleme durch Schäden überhaupt auftreten. Auch kann man Krankheiten wie Mortellaro oder Panaritium sehr schnell erkennen, die man sonst vielleicht zu spät erkennt, weil man ja auch nicht jeden Tag unter die Füße schaut...oder?


Wieso ist das Zusammentreiben vor dem Melken nicht zu vergleichen mit dem Zusammentreiben vor der Klauenpflege? Ich seh da keinen Unterschied. Ob jetzt das Melken an sich, das Fixieren im Fressgitter, jegliche Behandlung der Kuh und auch die Klauenpflege, alles bedeutet auf irgendeine Art Streß für die Kuh, denn sie macht es ja nicht freiwillig, oder? Und wenn sie freiwillig zum Melken kommt, tut sie das, weil sie das kennt. Wenn sie die Klauenpflege kennt, tut sie das auch freiwillig...und was ne Kuh freiwillig tut, da hat sie auch automatisch weniger Stress als ne Kuh, die irgendwas nicht kennt, und es trotzdem tun muss.
Ich seh´ da schon Zusammenhänge.



Offline Bullenmafia

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Re: Klauenpflege
« Antwort #13 am: 14.07.11, 16:04 »
öftere Klauenpflege macht weniger Probleme aber ich denke auch das zweimal im Jahr reicht??? so schnell  entstehen Probleme dann doch nicht und wenn dann muss man woanders die Ursache suchen.

LG Petra
*wir schneiden zweimal im Jahr*
Ganz liebe Grüße
Petra

Offline Ossi22

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Re: Klauenpflege
« Antwort #14 am: 28.09.12, 15:33 »
Hallo , gerade waren die Klauenpfleger da und haben die gesamte Herde inklusive Trockene durchgeschnitten ( 8 - 14 Uhr ) !
Die Klauenpfleger kommen mit hydraulischem Stand , der am Melkstandausgang platziert wird .
Die Kühe werden in der Laufgangseite vor dem Melkstand abgetrennt , eine Einzelne wird hereingeholt und wenn der Stand frei wird , treibe ich meine einzelne Kuh in den Pflegestand . Dort arbeiten die beiden Klauenpfleger jeweils diagonal an den Füßen .
Ich denke , das ich es nicht gut anders organisieren könnte , aber mir wäre es lieber , den Melkstand auszuschließen und die Kühe anders zu "organisieren " . Wie habt ihr es , ähnlich , genauso oder ne top andere Lösung ?
Eine weitere Frage : ich weiß auch wahrscheinlich warum , aber meine Kühe hatten dieses Mal viele Verbände zu bekommen / ein paar brauchten auch einen Klotz ? Kann es sein , das Schwarzbunte ( deutlich ) schlechter in der Klauenbeschaffenheit sind wie andere Rassen ?
Ich überlege nun , von 2 mal im Jahr auf 3 mal umzusteigen , notfalls auch noch einen weiteren Schritt , Gruß Henrik