Autor Thema: Hofübergabe  (Gelesen 160727 mal)

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Offline zara

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Re: Hofübergabe
« Antwort #180 am: 12.11.08, 05:12 »
..habe ich mal im Jura-Forum angefragt, ob es irgendwo einen Fachanwalt für Landwirtschaft gibt. Aber, die verweisen a) an den Bauernverband und b) ans Internet....  ..hm?  Ich verstehe das nicht....

Hier gibt's welche, die unter anderem auf LW spezialisiert sind und sich bewährt haben (siehe unter Schwerpunkte und einfach mal die RAe durchklicken).
Schau in die Augen einer Kuh und Du weisst, wofür Du arbeitest!

Offline Mirjam

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Re: Hofübergabe
« Antwort #181 am: 12.11.08, 08:27 »
Hallo Jara,

eine Frage - ihr seid noch nicht verheiratet? Eigentlich wärs auch mal interessant, dass du dich erstmal informierst, in wie weit du dich ggf. durch einen Ehevertrag von dem distanzieren kannst, was dein Partner irgendwann/irgendwo mal unterschreibt - denn um letzteres sollte er sich selbst kümmern!

Du kannst dich ja auch wie SM für´s Bekochen vom Hof für getätigte Leistungen "bezahlen" lassen - ansonsten: Studium fertig und ggf. ausserhalb in der Arbeit bleiben:

Nicht wenige Höfe sind froh, dass sie gut ausgebildete Familienmitglieder haben, die für ein stabiles Einkommen ohne Sozialversicherungslast auf dem Hof sorgen...! Hier kucken, dass du DEINE Bausparer etc. behälst - Einlagen kann man auch dem Ehemann rechtlich als "zinsloses Darlehen" gewären.

Wir hatten das schon mal an anderer Stelle, dass sich Frauen ihr Gehalt von ausserhalb in z.B. zu ermelkenden Milchquote haben umrechnen lassen und hier sich schon eine ~ andere ~ Wertung ergab, als rauskam wieviel tausend Liter mehr Milch ermolken werden müssten um dieses Gehalt auszugleichen.

viele Grüsse

Mirjam
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Benita2

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Re: Hofübergabe
« Antwort #182 am: 12.11.08, 10:09 »
Hallo Jara,

wie alt bist du denn?
Wie lange bist du mit deinem Lover schon zusammen?
Hoffentlich bist du nicht wirklich schon verheiratet!!!
Es dreht mir den Magen um, wenn ich an diese ganze zukünftige Odyseè denke.

Vielleicht kann sich dein Schatz beruflich woanders orientieren,
bitte gleich mal anfangen!
Streich diese Schwiegereltern aus deinem Gedächtnis!
Studierst du tatsächlich Landwirtschaft  .... und wenn schon, studierst du an der FA oder an der TU?
Es regt mir so auf, dass mir beim Schreiben die Finger zittern!

In so eine Lage kann sich nur eine Frau bringen!



Offline Selina

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Re: Hofübergabe
« Antwort #183 am: 12.11.08, 18:11 »
Hallo Jara,

Was um alles in der Welt hat dich bewogen, diesen Mann gleich mal zu heiraten? Bei dem Hintergrund ......, der wäre dir eh nicht davongelaufen!
Es kann nur ein spätpupertärer Anfall gewesen sein, ... und jetzt verlangt die SM, dass du zu studieren aufhörst :o
Ich schätze mal, dass du eh erst 22 oder 24 bist.
Oh Gott, o Gott, das tut nur noch weh ......
Sowas machen nur Frauen!
Liebe Grüße von Selina

Offline passivM

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Re: Hofübergabe
« Antwort #184 am: 12.11.08, 23:31 »
..habe ich mal im Jura-Forum angefragt, ob es irgendwo einen Fachanwalt für Landwirtschaft gibt. Aber, die verweisen a) an den Bauernverband und b) ans Internet....  ..hm?  Ich verstehe das nicht....

Hier gibt's welche, die unter anderem auf LW spezialisiert sind und sich bewährt haben (siehe unter Schwerpunkte und einfach mal die RAe durchklicken).

Danke, Zara!  :)

Ich klicke mich da mal durch. Eigentlich wäre es, glaube ich, eine gute Idee, ein eigenes Thema für die Analtslinks auf zu machen - irgendwie unter "Finanzen und Recht", oder so - damit man es findet...

..und habe auch was gefunden:

Agrar- und Landwirtschaftsrecht - Professioneller Baustein für unternehmerischen Erfolg
Rechtsanwältin Christiane Graß, Bonn, Seit 1. 1. 2004 selbstständige Rechtsanwältin
Spezialgebiet: Agrar- und Landwirtschaftsrecht,  zur Website:
  http://www.christiane-grass.de/agrarrecht/?gclid=CJ6g8uO77pYCFQpatAodhX5nrA
e-Mail: RA@christiane-grass.de

Aus einigen Veröffentlichungen lese ich raus, dass es sich beim Landwirtschaftsgericht um das Amtsgericht handelt, oder um das Oberlandesgericht... 
Mir scheint, wenn ein Gericht über „Landwirtschaftssachen“ entscheidet, dann ist es das Landwirtschaftsgericht.
Ich habe 1.) eine Erläuterung bei wikipedia gefunden, und 2.) ein Fallbeispiel –eine Kostprobe- eines Oberlandesgerichts. Hier:

Zitat, Ausschnitt: „...Als Landwirtschaftsgericht ist in erster Instanz das Amtsgericht in den im Gesetz über das gerichtliche Verfahren in Landwirtschaftssachen (LwVG) bestimmten Angelegenheiten zuständig. Zu diesen gehören unter anderem: Erteilung von Hoffolgezeugnissen oder Erbscheinen, Genehmigung von Hofübergabeverträgen, Streitigkeiten in Anwendung der Höfeordnung (Streit über Abfindungsansprüche, Altenteilsfragen o. ä.), Streitigkeiten in Zusammenhang mit dem Abschluss und der Abwicklung von Landpachtverträgen und Entscheidungen bei Versagung der Grundstücksverkehrsgenehmigung. Das Landwirtschaftsgericht wird in der Regel mit einem Richter am Amtsgericht als Vorsitzendem und zwei ehrenamtlichen Richtern tätig....“  Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaftsgericht

Eine „Kostprobe“: Oberlandesgericht (Senat für Landwirtschaftssachen)
entschied hier in 2. Instanz für den Pächter (Beklagter). Ausschnitt, Zitat:
„...Der Kläger ist Verpächter, der Beklagte Pächter einer landwirtschaftlichen Fläche von 10, 5 ha. Der Pachtvertrag ist auf unbestimmte Zeit geschlossen und besteht ungekündigt fort. Dem Beklagten sind Zahlungsansprüche nach Art. 33 der VO (EG) 1782/2003 zugewiesen worden.
Der Kläger hat die Feststellung der Verpflichtung des Beklagten beantragt, ihm die auf die verpachteten Flächen zugeteilten Zahlungsansprüche bei Pachtende zu übertragen. Das Amtsgericht - Landwirtschaftsgericht - hat der Klage stattgegeben. Das Oberlandesgericht - Senat für Landwirtschaftssachen - hat sie abgewiesen. Mit der von dem Oberlandesgericht zugelassenen Revision erstrebt der Kläger die Wiederherstellung des erstinstanzlichen Urteils....“  weiter: http://www.plitt.net/master.php?wahl=31&u_id=133259

Ganz allgemein, der (trockene) Gesetzesjargon:  http://www.justizportal.niedersachsen.de/master/C24485270_N10487598_L20_D0_I3749483#uebergabevertrag

lieben Gruß
Anna
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aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Offline Sasa

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Re: Hofübergabe
« Antwort #185 am: 12.11.08, 23:54 »
Na, Na, Celina ;D

Du klingst ja, als wäre Deine halbwüchsige Tochter - so Du denn eine hast - urplötzlich mit irgendeinem dahergelaufenen Herren angekommen- guck, den hab ich gerade geheiratet ;D  - noch ist Holland ja nicht verloren ;D

Aber- Dein Studium gibts Du nicht auf, Jara, hörst Du ;D   **laut in die Gegend ruf***

Und was das ganze Drumrum angeht: Bei uns war es so, daß ich und meine Geschwister, die aus meinem Elternhaus ausgezogen sind, meinem Bruder eine Verzichtserklärung unterschrieben haben. Umgedreht war es mit dem Bruder meines Mannes auch so.

Soo große Güter ;D waren nämlich auf beiden Seiten nie vorhanden, daß da noch viel an Dauerbelastungen und für Geschwister übrig geblieben wäre; wir haben unsere Ausbildungen gemacht, stehen alle auf eigenen Beinen. Und von unseren Eltern gabs was zur Hochzeit- und nun ist es gut.

Offline passivM

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Re: Hofübergabe
« Antwort #186 am: 13.11.08, 00:10 »
Hallo Jara,

Was um alles in der Welt hat dich bewogen, diesen Mann gleich mal zu heiraten? Bei dem Hintergrund ......, der wäre dir eh nicht davongelaufen!
Es kann nur ein spätpupertärer Anfall gewesen sein, ... und jetzt verlangt die SM, dass du zu studieren aufhörst :o
Ich schätze mal, dass du eh erst 22 oder 24 bist.
Oh Gott, o Gott, das tut nur noch weh ......
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Hallo Celina,
nun schimpf' doch nicht so. Ich war schon 34, als ich zu meinem Mann auf den Hof zog  ;) Die "alten" BTlerinnen kennen die Geschichte...  :'(  :-X   Jetzt bin ich 43 und aus der Pubertät raus. Hoffentlich !  ;D

Aber: Jara - ich kann meinen Vorschreiberinnen nur beipflichten ! Bitte breche blos dein Studium nicht ab !

Ich weiß, wo von Benita2 schreibt.
Ich habe so eine ähnliche "Odyseè" hinter mir. Aber die Einzelheiten will ich mir jetzt mal sparen. Hier geht es um DICH, und du hast "es" noch vor dir. Hinterher, wenn die Weichen gestellt sind, kann man nur unter größten Problemen etwas an der einmal eingeschlagenen Richtung ändern ...und es ist einfach Sch..... :-X , wenn man in so einer Lage sooo abhängig ist.
Mit (d)einem abgeschlossenen Studium hättest entweder DU mehr Unabhängikeit, oder IHR seid dann nicht mehr sooo abhängig von dem Hof.

DIESER Hof ist KEIN Hauptgewinn...

liebe Grüße
Anna
« Letzte Änderung: 13.11.08, 00:33 von AnnaAnna »
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Offline passivM

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Re: Hofübergabe
« Antwort #187 am: 02.12.08, 18:58 »
Wie? Du meinst, der hat dich nur unter anderem deswegen "genommen" dass er (endlich) den Hof bekommt?

Bei meinem hatte ich zu Anfang auch oft den Eindruck, dass er mich als Rammbock benutzt, um sich da etwas Raum zu verschaffen. Und manchmal habe ich das Gefühl, ich bin nur die Hälfte wert, weil das nicht geklappt hat.  ...hm.

Ich weiß auch vom Hörensagen, dass manche erst dann übergeben möchten, wenn der Sohn eine Frau "bringt".

Was ich damit meine vermute: So was kommt wohl öfter vor, als man denkt. Ich muss nicht extra dazu schreiben, dass ich so was sehr skeptisch sehe, oder? Aber die Leute mögen wohl ihre Gründe haben. Da sollte frau einfach mal drüber nachdenken. So manches ist hier in diesem Thema ja schon angeklungen...
Aber wenn frau den Mann erstmal dazu "überreden" muss, SEINE Interessen zu vertreten...  :-X  ..ist schon wieder offtopic 
« Letzte Änderung: 02.12.08, 19:03 von AnnaAnna »
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Offline passivM

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Re: Hofübergabe
« Antwort #188 am: 02.12.08, 23:15 »

Zitat
Aber wenn frau den Mann erstmal dazu "überreden" muss, SEINE Interessen zu vertreten...  :-X  ..ist schon wieder offtopic 
Was würdest Du denn machen, wenn es schon Dein ganzes Leben lang heisst "Du bekommst ja mal den Hof" ?
Man wird absichtlich in falscher Sicherheit gewogen. Wieso sollte man dagegen etwas sagen?


Jara, bei meinem Mann war es auch immer so.
Nur bekommen hat er den Hof "am Ende" doch nicht. Mein Mann ist inzwischen 50. Ich hab' die Sache lange abgeharkt.
Aber für ihn scheint es immernoch ein schmerzliches Thema zu sein. Er sagt, er will den Hof doch gar nicht, aber er tut eine Menge, um ihn zu bekommen. Als seine Mutter mal sagte, sie könne ihm nicht übergeben, weil ich sonst im Witwenfall von ihm erben könnte, hat er so lange an mir geredet, bis ich auf mein Pflichtteilsrecht nach ihm verzichtet habe (immerhin hab' ich aber ein Nießbrauchrecht auf unserem Wohnhaus "ausgehandelt"). Aber auch danach bekam er nichts überschrieben. Trotzdem fährt er bei jeder Gelegenheit nach Hessen (zu seiner Mutter). Wir sind ja vor knapp 2 Jahren da weg gezogen, in den Osten, wo mein Mann gegen Lohn in einem großen Landwirtschaftlichen Betrieb mitarbeitet. Aber ohne seinen Ackerbau im Westen, den er im Lohn machen lässt, kämen wir mit dem mageren Lohn nicht zurecht. Eigentlich war ihm versprochen worden, dass er das überschrieben bekommt, was seine Mutter hier im Osten beim Chef meines Mannes re-invstiert hat, damit er auch noch die Rendite für sich hätte. Das war das Konzept. - Aber Pustekuchen ...und so muss er weiterhin immer schön bei Mama... und das, obwohl sie immer nur gegen unsere Ehe gebissen hat. --- So ist das bei uns.

Man könnte sagen, manche Männer/Söhne sehen die Dinge so, wie sie sehen WOLLEN, während die Frauen/"bösen" Schwiegertöchter irgendwann anfangen zu rechnen  ...und auf zu wachen. --- So sehe ich das.

Aber ich weiß, dass frau hier im BT großen Wert auf die Feststellung legt, dass das Ausnahmefälle sind. In der Regel hat sich auch auf den Höfen ein zeitgemäßeres Generationenmanagement etabliert.
Die Zeiten von Aschenputtel (= der Jungbauer, evtl. samt Familie) sind vorbei. --- Ich will das gerne glauben. Es gelingt mir nicht immer, aber immer öfter  ;)
« Letzte Änderung: 02.12.08, 23:17 von AnnaAnna »
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Offline fraenkin

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Re: Hofübergabe
« Antwort #189 am: 03.12.08, 10:27 »
Liebe Jara,

ich würde mich auf gar keinen Fall auf so hohe Belastungen einlassen, vor allem, wenn in der nächsten Zeit noch reichlich Renovierungskosten anstehen. Red mit Deinem Mann. Das Geld für die Geschwister und der monatliche Betrag für die SE reißen ein zu großes Loch ins Budget. Ich würde einen solchen Übergabevertrag nicht unterschreiben. Wer soll das Geld aufbringen? Ich denke solange Ihr alle gesund seid, Du Dein Studium abgeschlossen hast und arbeitest, mag es gehen. Wenn Ihr aber mal Kinder habt, und Du nicht mehr arbeitest? Dann müssen mehr Personen mit weniger Geld auskommen.

Wenn Deine SE mit am Hof wohnen und dann mal ihre Rente bekommen, müssten sie denke ich mit einem geringeren Satz auskommen können, schließlich haben sie ja auch keine Ausgaben für Miete, Grundsteuer, Müll, Abwasser usw. zu tragen.

Vielleicht mal mit dem Steuerberater reden, was der als angemessen ansehen würde? Es müssen doch auch Zahlen aus der Buchführung da sein, wo man sich dran orientieren kann.

Lasst Euch lieber etwas Zeit und regelt alles vernünftig und, vor allem, lasst Euch nicht auf alles ein, was Euch vorgesetzt wird.

Gruß, Doris
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir lieben.
Wilhelm Busch

Benita2

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Re: Hofübergabe
« Antwort #190 am: 03.12.08, 19:20 »
 Hallo Jara,

das ist ja alles entsetzlich. Wie kann man da auch noch froh in die Zukunft blicken.
Die Alten sind natürlich schon erfreut über ihre jetzige Situation, der Junge hat ja sogar eine Frau die durchaus in den Stall gehen möchte.

" Mal abwarten, was der andere Sohn für eine Frau anschleppt." denken sie.
Wenn du wenigstens ein Studium hättest, das dir eine Anstellung sichern würde, ...... aber Landwirtschaft für eine Frau finde ich nicht gerade vorteilhaft, ....... da werden zuerst immer die Männer genommen ........ sie bekommen ja keine Kinder.
« Letzte Änderung: 04.12.08, 11:55 von Benita2 »

Offline ansabe

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Re: Hofübergabe
« Antwort #191 am: 04.12.08, 17:18 »
Für mich sind das alles Wege von SE um euch hinzuhalten und dass am besten gar nichts gemacht wird, weil man sich ja nicht einig wird und das alles so weiter läuft wie bisher. :o
An eurer Stelle würde ich SE ein Angebot machen. Überlegt euch sehr gut was ihr bieten könnt. Wir haben hier etwas mehr Eigentum (aber auch nichts angepachtet) und brauchen nichts an SM zu bezahlen. Sie kommt mit ihrer Rente gut klar und steuert noch oft was zu unserem Haushalt bei. Die Arbeit würden wir nicht so im NE machen, wenn wir davon noch jede Menge abgeben müßte. Arbeiten will man für sich und die eigene Familie.

Entweder sie nehmen euer Angebot an oder ihr zieht vom Hof! Ich weiß nicht, ob dein Mann da mitmacht, aber ansonsten sehe ich sehr schwarz für euch und euer zukünftiges Leben. Und das solltet ihr innerhalb eines Jahres durchziehen, nicht nur androhen.  Das ist meine Meinung, nehm sie mir nicht krumm. ;) Lass dich nicht unterkriegen und viel Erfolg!
Viele liebe Grüsse
ansabe

Offline passivM

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Re: Hofübergabe
« Antwort #192 am: 06.12.08, 17:55 »

" Mal abwarten, was der andere Sohn für eine Frau anschleppt." denken sie.

  Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, aber soooo abwegig kommt mir der Gedanke gar nicht vor...



Die SE wollen für sich selbst ein Höchstmaß an Absicherung.
Aber der junge Bauer, der das alles schultern soll, hat so gut wie gar keine Planungssicherheit.
..da ist die Sache mit den Krditen, die er mangels geringer Eigenflächen nur unter größten Schwierigkeiten bekommt
..sogar in der Halle, die als Sicherheit dienen könnte, haben die Eltern ein kl. Nutzungsrecht (die fällt damit auch weg)
..natürlich bleiben sie selbst im Haus (das ist ja OK)
..aber nicht nur sie, auch der Schwager (für lau)
..man kann doch nicht die Pachtflächen zur Betriebsgröße zählen.

..dazu ein kleiner Satz am Rande: Mein Mann hat den Betrieb in Hessen auch nicht überschrieben bekommen. Wir sind jetzt in den NB und die Pachtflächen macht mein Mann im NE mittels Bewirtschaftungsvertrag - auch OHNE Übergabe. ER ist Pächter, nicht seine Mutter. Die Pachtverhältnisse haben NICHTS mit ihr zu tun.
Auch dein Mann, Jara, könnte seine Pachtflächen weiterbewirtschaften, selbst wenn ihr dem Hof den Rücken kehrt.
  (Mal so eingeschoben: Wären da Sonderkulturen möglich, um die Wertschöpfung aus den, auch mit 60 Hektar immernoch relativ geringen Flächen, zu holen? - Und ich denke schon, dass dir dein LW-Studium da hilft, auch wenn du eine Frau bist  ;) *winkzumeinerVorschreiberin*)

..ihr zahlt die Renovierungskosten für das Wohnhaus (das euch nicht gehört)
..und Renovierungskosten für den alten, sanierungsbedürftigen Stall (!)
..Abfindung für die weichenden Erben

..ihr zahlt Strom, Wasser, Heizung, Abwasser, Müll (inklusive Schwager), wahrscheinlich auch Rundfunk und Telefon, das Futter für Hühner und Schweine der Geschwister (wohlmöglich auch noch den Schlachter?), vermutlich auch sämtliche Gebäudeversicherungen, Grundsteuer(?), einen monatlichen Betrag an die Altenteiler...

Was erhaltet Ihr eigentlich da für?

Ihr dürft weiter in dem Haus mitwohnen?
Ihr dürft weiter den sanierungsbedürftigen Stall nutzen? ..und die 10 Hektar?

Eine tolle Rechnung!

Habt Ihr mal ausgerechnet, wie hoch die euch aufgebürdeten Kosten wären, im Zeitraum von 10 Jahren, auf den Monat umgerechnet?
Ich will nicht unken, aber ich nehme an: Woanders könnt ihr das auch billiger haben
..und mit weniger Ärger und mehr Gestaltungsraum. Eine Übernahme würde euch an diese Verhältnisse ketten (ihr dürft ja nichts verkaufen, nicht mal verpachten), und jeder will da mitreden, der SV, der Schwager, die SM.

Ich kann meinen Vorschreiberinnen nur beipflichten.

Allerdings: Ein Angebot würde ich NICHT machen.
Ich glaube nämlich nicht, dass Ihr Konditionen "durchsetzen könnt", die gut für euch sind. Da hängt zu viel Ballast dran. Selbst wenn Ihr außer dem Wohnrecht nur für die Schwiegereltern ALLE Belastungen aus euerem Vertrag raus bekommt (was ich für illusorisch halte), wäre es schwer genug bei nur 10 Hektar Eigenland und einem maroden, renovierungsbedürftigen Stallgebäude aus den 80ern. Hast du mal überlegt, was allein die neuen Spalten kösten würden?
Mal ganz krass gesagt: ICH würde diesen Betrieb nicht übernehmen. Ich würde mir was anderes suchen.

Würdet Ihr zu solchen Konditionen einen Betrieb in diesem Zustand von einem Fremden übernehmen?
Und sag' jetzt bitte nicht, dass dein Mann sich seinen Eltern und Geschwistern verpflichtet fühlt. So was beruht nämlich auf Gegenseitigkeit! Wer denkt denn an Euch? ...und wahrscheinlich sollt du für lau da mitarbeiten ohne dass du irgendwie abgesichert oder entlohnt wirst. Später darfst du auch noch pflegen, wenn nötig.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, was da für ein Theater und Gehetze losgeht, wenn du mal schwanger wirst !
« Letzte Änderung: 06.12.08, 18:14 von AnnaAnna »
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Offline ansabe

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Re: Hofübergabe
« Antwort #193 am: 08.12.08, 15:15 »
Laßt euch nicht unterkriegen! Es wird nichts so heiß getrunken, wie es gekocht wird. Nur die Ruhe bewahren und sich gut beraten lassen. Das ist der richtige Weg. 8)  Und dein Studium aufgeben, dass ist ja wohl indiskutabel. :o
Viele liebe Grüsse
ansabe

Offline passivM

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Re: Hofübergabe
« Antwort #194 am: 08.12.08, 19:59 »
Hallo Jara,

ich bin ehrlich entsetzt. Ich war ja schon vor deinem letzen Posting der Meinung, dass es besser wäre, Ihr würdet euch woanders was suchen,
...und jetzt sollst du mit deinem Studium aufhören, sonst wird ihm nicht überschrieben  :o
Sag' mal, was bilden diese Leute sich eigentlich ein !?

Entschuldigt bitte meine Offenheit:

Schade, dass man so was nicht beweisen kann. Das ist Erpressung, bzw. Nötigung - und damit strafbar. Aber da man es nicht beweisen kann, nutzt einem das 1.) auch nichts und 2.) würde man so was innerhalb der Familie ja kaum anzeigen. Ich will damit nur deutlich machen, dass die SM da vieeeel zu weit geht.

Und diese Einstellung: Dein Mann bekommt nichts zu Weihnachten, weil er ja mal den Hof bekommt (angeblich). DAS kenne ich! Aber übergeben ist bei uns jedenfalls bis heute nicht, und mein Mann ist immerhin schon 50. - Wir sind übrigens inzwischen vom Hof weg, aber noch nicht sehr lange.
Jara, verschenkt nicht euere besten Jahre an diese undankbaren, vermessenen Leute. NUR erpressen, DAS können sie !  >:(  Ich wage FAST, zu prophezeihen: Die übergeben NIE, weil sie sonst ihre "Macht" verlieren, ihr Druckmittel ! Also vergeudet bitte nicht euere besten Jahre. Das ist meine Meinung. Entscheiden müsst Ihr selber, bzw. du.

Noch eine Frage, die du MIR nicht beantworten musst, aber irgendwann wirst du sie vielleicht DIR SELBST beantworten müssen:
Würdest du alleine vom Hof gehen, falls dein Schatz nicht mitkommt? - Ehrlich: Ich hab' das Gefühl, innerlich bist du schon weg - richtig? Vielleicht kommt er ja nach. Ich würde es Euch wünschen. Ihr wollt doch in Frieden leben, zusammen...
Liebe Grüße
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