Ich kenne das gar nicht, dass es die Kekse erst ab Weihnachten gibt. Meine Mutter war eine begeisterte Köchin und Bäckerin. Sie hat in jedem Jahr viele Sorten Kekse gebacken. Geschmückt wurde nicht groß. Es gab nur so eine kleine Schale im Advent mit Tannengrün, 4 Kerzen und ein paar Teilen Deko daran. Auch der Weihnachtsbaum war bescheidener als heute. Nur ein kleiner, der auf einem Kindertisch stand.
Die Adventszeit habe ich als so etwas wunderbar gemütliches, heimeliges freudiges in Erinnerung und dazu gehörten die Kekse. Jeden oder fast jeden Nachmittag, wenn es dunkel wurde, gingen wir ins Wohnzimmer, haben Adventslieder gesunden, davon erzählt, dass früher die Menschen 4000 Jahre auf den Erlöser gewartet haben und nun dafür die 4 Adventswochen zählen. Meine Mutter hat eine Geschichte vorgelesen und wir haben gemeinsam Plätzchen gegessen. An die Geschichten erinnere ich mich noch wie heute: Aus des Tannenwalds Kinderstube, Geschichten von Peter Rosegger, Notteboom (Plattdeutsch) oder weihnachtliche Legenden.
In diesem Zusammenhang ist für mich Advent ohne Plätzchen undenkbar. Trotzdem heißt das hier nicht, dass Weihnachten vorweg genommen wird. Tannenbaum im Advent oder Geschenke vorher bzw. jeder weiß schon was es gibt oder immer nur Geld (läuft aber leider mit den großen Kindern darauf hinaus) ist nicht meines. Ich finde es sooo schade, dass Silvester so schnell nach Weihnachten kommt
. Die Weihnachtsstimmung möchte ich viel länger festhalten und finde auch, dass es erst nach Weihnachten ruhiger wird. Unser Tannenbaum steht meist bis Ende Januar. Selbst gebackene Kekse sollten Weihnachten bei uns nur noch wenige sein. Dann ist an Süßkram Lebkuchen, Dominosteine, Marzipan, Schoki, Datteln und Feigen dran.
Dieses Jahr fällt bescheiden aus. Habe gerade mal 2 Sorten Kekse gebacken. Eine dritte war geplant, werde ich aber wohl nicht mehr schaffen. Macht aber auch nichts, weil ich die meisten doch allein essen muss.
Luna