@hosta,
mein Traumgarten wäre sicher nicht klinisch rein oder vollkommen unkrautfrei.
Die Bilder in Büchern und Zeitschriften sind z.T. Momentaufnahmen, lange vorbereitet, fotografisch behandelt.
Mir geistert noch immer das Bild, dass ich vor vielen Jahren gesehen habe, im Kopf rum,
ein Gärtnereigewächshaus als Anbau an ein Wohnhaus, sehr gross und Platz für die vielen Kübelpflanzen, die nicht im Topf überleben, sondern in die Erdbeete gepflanzt werden können, als weiteren Bestandteil für einen Traumgarten stelle ich mir einen grossen Teich vor, entweder mit Frischwasser gespeist und mit Forellenbesatz oder die andere Variante mit Karpfen.
Ob jeder Traum in Erfüllung gehen muss, keine Ahnung, ausser den beiden Traumvorstellungen bin ich mit unserem Garten zufrieden. Ob es den Moment gibt, wo man nichts mehr verändern will???
Naja, ich könnte mir ein Leben ohne Wühlmäuse gut vorstellen, aber die haben wohl unseren Garten auch als Traumgarten gefunden.
Viele Pflanzen, die gut zum Essen sind, gut riechen oder andere Möglichkeiten haben, sich im Garten auch erholen und zurücklehnen können, Lebensraum für Insekten, Vögel und anderes Getier, eine gute Kompostwirtschaft. Ich möchte noch Pflanzen in den Garten holen, die mit ihrer Duftwirkung grössere Räume verzaubern, ich finde es wunderbar wenn z.B. der Flieder, die Kartoffelrosen, die Linde, der Je-länger je lieber- mit ihrem Duft den ganzen Garten beduften, wenn der Duft der blühenden Zitronensträucher einem das Gefühl gibt, in einem italienischen Zitronenhain zu stehen.
So ein bisschen Italien bei uns, ein wenig von dem mediterranen Lebensgefühl Platz zu geben.
Was mir an unserem Garten gefällt, ich gehe mit der Schüssel raus und finde immer was zum Ernten, der Bärlauch hat inzwischen die Himbeeren gut bewachsen, der Portulak säät sich selbst aus und liefert Salatschnittgrün von ganz alleine, die alten Obstbäume liefern den Bienen Nahrung, aber auch wir haben was davon als Obstlieferanten, sie tragen eine Hängematte und unter ihrem Schatten ist eine Pause im Sommer recht erholsam.
Der Flieder beduftet jetzt bald die ganze Fläche, im Schatten vom Flieder wachsen seit einigen Jahren Zuchtpilze, so sind die Schattenecken auch noch nutzbar.
Hab vor einigen Jahren bei einer Gartenbesichtigung einen Weinberg angeschaut, das was dann in der Flasche lagerte, war zwar nicht zum Probieren, wir haben leider keine solche Lage, um so was machen zu können, aber aus dem Obst unserer Beerensträucher krieg ich inzwischen einen guten Wein zusammen. Ich brauche auch keinen Tee zu kaufen, weil da ziemlich viel im Garten wächst, was sich als Tee gut trinken lässt.
Ein paar Hühner im Obstgarten, das restliche Gras mähe ich mit der Sense für die Kaninchen, mein kleines Bienenhäusl samt den fleissigen Bienen, was will ich mehr.
Ich habe mich gestern von dem Traum von Preiselbeeren verabschiedet, die wollen bei mir einfach nicht, dafür wuchern die Cranbeeren.
Blühende Rhododendrensträucher kann ich auch vergessen, so schön sie auch sein mögen, aber unser Boden taugt dafür einfach nicht.