Hallo fanni,
ich gebe dir in allen Punkten recht, der Stellenwert der Hauswirtschaft ist ziemlich weit unten angesiedelt, aber ohne sie kommen wir noch viel weiter nach unten.
Es wird als Zukunftsvision die gutverdienende Frau, die sich alle Dienstleistungen zukauft, vorgestellt.
Vielleicht kommt es auch so, dass endlich die Löhne für Frauen den Männerlöhnen gleichgestellt werden.
Ob dann die gutverdienenden Frauen sich wirklich qualifizierte Hilfe im Haushalt leisten wollen oder die billige Putzfrau und und.....
das wissen wir auch nicht.
Und was ist mit den nicht so gut verdienenden Frauen, sicher kochen ist heute schon leicht auslagerungsfähig, die Wäsche kann man auch ausser Haus geben, die Kinderbetreuung und die für die pflegebedürftige Oma ausserhäuslich erledigen lassen.
Das Grabgesteck bieten die Discounter ebenso billig wie den Adventskranz und weitere Hausdeko, wer sich indiviuellen Heimschmuck machen lassen will, kann es sich beim Floristen machen lassen, die Plätzchen und Lebkuchen sind auch fertig käuflich und Gemüse und Obst gibt es das ganze Jahr zu kaufen.
Nur müssen dann die zugekauften Dienstleistungen immer noch am Ende vom Lohnmonat auch für die berufstätige Frau noch was übrig lassen und das heisst, sie müssen billig sein.
So wie es aussieht ist es sehr wichtig, das Geld unter die Leute zu bringen.
Aber wie siehts dort aus, wo das Geld knapper wird, wo vielleicht nicht mehr alles leistbar ist- drücken dieser Personenkreis dann an der Scheibe der Glotze die Nase platt und träumen vom besseren Leben?
Es liegt nicht nur die Wertschätzung für die Hausarbeit im Argen, sondern auch die Kenntnisse darüber gehen verloren.
Die Wirtschaft liefert zwar alles käuflich, aber es ist nicht umsonst.
Wer hauswirtschaftlich ein wenig fit ist wird zwar belächelt, aber das ist auszuhalten.
Hier hat sich der Staat leider vollkommen aus seinem Bildungsauftrag herausgeschlichen, es ist sicher auch nicht überlebenswichtig bestimmte Handarbeitstechniken zu beherrschen oder auch handwerkliche Techniken,
aber etwas zu können, mit den Händen schaffen zu können, wäre oft auch ein guter Ausgleich gegen die Überbeanspruchung des vielen Lernens.
So dumm waren die Benedikiner nicht mit ihrem "Bete und arbeite".
Man kann es in die heutige Zeit mit geistiger Beschäftigung und der mit den Händen übersetzen.
Auf alle Fälle sind hauswirtschaftliche Kenntnisse in einem störungsanfälligen bäuerlichen Haushalt nicht zu verachten.
Und auslernen tut man nirgends.
Herzl. Grüsse
maria