Autor Thema: Alternative Nutzungsmöglichkeiten von Kirchengebäuden?  (Gelesen 8932 mal)

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Offline ElleTopic starter

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« Letzte Änderung: 23.02.09, 08:30 von Elle »
Ein fröhlicher Gruß!
Elke

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Offline amazone

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huhu lena,

in milow, landkreis HVL in brandenburg ist aus dem kirchengebäude eine BANK
(stadtsparkasse) geworden.
ich habe schon gegoogelt, leider nichts passendes gefunden, wo evtl
ein bild hinterlegt ist.
ich habe wirklich nicht schlecht gestaunt, als ich das zum ersten mal gesehen habe.
ist das vielleicht eine alternative für euch?
Beste Grüße von
Amazone

Offline martina

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Hallo Elke,

wie schauts mit dem Dachboden aus (Statik)

Ich muß mehrmals im Jahr auf den Dachboden unserer Kirche, weil dort ein Loch in der Decke ist, wodurch die Aufhängung für Erntekrone und Adventsstern hinabgelassen werden.

Jedesmal denke ich, dass es schade um den vielen ungenutzen Raum ist, zumal das Gemeindehaus unserer Doppelgemeinde im Nachbarort steht. Diesen bisher ungenutzten Raum könnte ich mir gut ausgebaut als Gruppenraum vorstellen, oder auch als Jugendtreff usw.

Es müßte halt die Statik geprüft werden und dann das übliche, also Dämmung, Licht/Fenster, separater Aufgang von aussen --> Brandschutz/Notausgang usw.

Und dann *träum* bekäme ich endlich mal einen Wasseranschluß und müßte mir mein Putzwasser nicht immer von den Nachbarn holen oder von zu Haus mitschleppen ;)


Bevor eine Kirche übrigens zu "artfremden" Zwecken umgenutzt wird, also zu allem was nicht Kirche ist, wird sie feierlich entweiht, wußtet Ihr das? Hab ich neulich im Radio gehört, weil in der Landeskirche Hannover einige Gebäude verkauft wurden.

Aber diese Kirche soll ja weiterhin genutzt werden, nicht wahr? Es kommt auch auf die Bestuhlung an, kann sie rel. einfach ausgeräumt werden? Ginge bei mir z.B. schon mal nicht, weil die Bänke im Boden verschraubt sind... Stühle sind einfacher umzuräumen.

Also evtl. Ausstellung/Galerie oder Konzerte? Übungsraum für den Kirchenchor?
« Letzte Änderung: 04.12.06, 11:23 von martina »

Offline suederhof1

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Hallo Lena

Meiner Meinung nach kommt es aber auch auf den Kirchenvorstand und dem Pastor an, wie weit er die Kirche offentlich zugänglich machen möchte/will/darf. :-\

Hier in unserer Dorfkirche finden übers ganz Jahr hinweg Konzerte statt,ebenso Ausstellungen jeglicher Art. :D
Teilweise mit Eintritt ,aber auch mit gewünschter Spende für die Kirche (als Unterstützung zur Sanierung).
Das ist eigentlich schon so ein Highlight hier bei uns. "Koldenbüttler Sommer" so heirsst das hier.Viele Gäste nutzen dieses Angebot.
Gebt dem Kind einen richtigen Namen und es läuft.  ;)

Ebenso kann man die Kirche für Kindergarten und Schulen öffne. Teilweise vielleicht zur Unterstützung für den Religionsunterrricht.Evt. auch eine Rundreise durch verschieden Kirchen, sollte mal in den Schulen vorgetragen werden.
Ich habe bemerkt, dass immer mehr Menschen, besonders Jugendliche, eine Art Schwellenangst vor der Kirche haben,
Ich bin auch nicht sooo ein grosser Kirchgänger. ;D
Vieleicht auch mal ein Jugendgottesdienst, wobei das Wort auf Jugend liegt, also mit Band und Gesang, flott und nicht soo züchtig wie sonst.

Als Begegnungsstätte mit Jung und Alt, mit Kaffe und Kuchen . Gerade in der Adventszeit möchten die Menschen wieder zusammenrutschen.
Unsere Altenbegegnungsstätte macht so was regelmässig übers Jahr.

Mehr fällt mir Z.Zt. nicht ein.

LG Barbara

Offline Sonnenblume2

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Unsere Kirche wird (oft) für Konzerte genutzt.
Wenn die Akustik stimmt (meist sind alte Kirchen damals darauf ausgelegt worden), klingt so ein Konzert meist viel schöner (und pompöser) als in einem "normalen" Saal.

Weiters kann man Kirchen, eigentlich Kirchtürme nutzen für Handymasten oder Funkstationen.

Sonst muss ich sagen, soll eine Kirche ein Gotteshaus bleiben und nicht zu einem Party"raum" umgestaltet werden.
Lässt sich vielleicht durch andere Veranstaltungen z.B.: Adventmarkt, Benefizkonzert, Sommernachtsfest... Geld aufbringen, womit die Kirchengebäude in Stand gehalten wird?

Offline Autokamm

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Schau mal,
die Eventkirche ist von Privatleuten oder Organisationen zu mieten. Dort finden Hochzeiten, runde Geburtstage, Dichterlesungen, Konzerte, aber auch Vorträge in einem sehr stilvollen Ambiente statt.

Hier der Link:  Eventkirche

LG
Viele Grüße aus dem Bergischen


Jede Gattin klug und weise kocht des Mannes Lieblingsspeise!

manurtb

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Bei uns gibt es in der bestehenden Kirche 'Kultur in der Kirche'. Könnte man parallel zur Vermietung an verschiedene Gruppen machen...

Offline passivM

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Hab' nicht alles gelesen, und hoffe, es war nicht schon dabei:

Eine Kirche, tolle Atmosphäre - könnte man sie nicht für Hochzeitsfeiern oder andere "besondere Anlässe" vermieten? Oder für Musik- oder Gesangsunterricht? Für so etwas kommen die Leute doch sicher auch von außerhalb in euer Dorf.
Eventuell könnte man auch Kongresse oder Klausuren dort habhalten. Aber wie ist es mit Toiletten, Wasser, Stromanschlüssen...?  ...und sie soll ja auch weiter als Kirche genutzt werden, was eine Menge an Möglichkeiten ausschließt - weil eine Kirche dazu - glaube ich - erstmal entweiht werden müsste. Ich könnte mir vorstellen, dass man da z.B. mit politischen Klausuren, an die Grenzen des ethisch möglichen stoßen könnte.

lieben Gruß
Anna
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Dirk

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In Bielefeld gibt es eine Kirche, die nicht mehr  "in Betrieb" ist. Sie wurde, glaub ich,  zu einem Cafe umgerüstet. War allerdings weder selber drin noch ist mir die komplette Geschichte bekannt.

Gruß
Dirk

Offline martina

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Eine Kirche, tolle Atmosphäre - könnte man sie nicht für Hochzeitsfeiern oder andere "besondere Anlässe" vermieten?


Auch wenn das jetzt vielleicht am konkreten Thema vorbeischrappt - ganz ehrlich, ich würde mich unwohl fühlen, wenn in einem aktiven noch geweihten Kirchegebäude "wilde" Feiern stattfinden und sei es auch nur eine Hochzeitsfeier (bei uns sind die mit Tanz).

Ich muß dabei immer an die Geschichte aus dem neuen Testament denken, als Jesus die Händler und Markttreibenden aus dem Tempel geschmissen hat. Irgendwo gibt es für MICH persönlich einfach eine Grenze. Musikunterricht, Chortreffen, Konzerte, Begegnungsstätte, anlassentsprechende Ausstellung - damit kann ich leben, aber richtig große Feste gingen mir einfach zu weit.

Wenn das Gebäude entwidmet ist, dann ja gerne, aber so lange sie noch als Kirche genutzt wird, würde ich das nicht wollen.


Offline Raymon

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Re: Alternative Nutzungsmöglichkeiten von Kirchengebäuden?
« Antwort #10 am: 21.12.06, 10:56 »
die Kirche in Bielefeld ist die ehemalige Martinikirche. Sie ist aber kein geweihtes Gebäude mehr sondern wurde zunächst an eine griechisch-orthodoxe Gemeinde verpachtet und 2004 verkauft. Heute befindest sich ein Bistro, Restaurant und Lounge darin

Was daraus geworden ist sieht man hier http://www.glueckundseeligkeit.de/

Dirk

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Re: Alternative Nutzungsmöglichkeiten von Kirchengebäuden?
« Antwort #11 am: 23.12.06, 00:15 »
Danke Raymon, ich wußte ja, daß ich das eine oder andere Detail nicht mitbekommen habe. So aus dem fernen Niedersachsen ist daß halt nicht so einfach, in der HEimat auf dem Laufenden zu bleiben... *schnüff*

Offline martina

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Re: Alternative Nutzungsmöglichkeiten von Kirchengebäuden?
« Antwort #12 am: 18.05.07, 21:10 »
Hallo Elke,

habt Ihr denn nun schon weitere Nutzungsmöglichkeiten für Euer Kirchlein gefunden?

Sach doch mal, wie es weiter geht bei Euch?

Offline passivM

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Re: Alternative Nutzungsmöglichkeiten von Kirchengebäuden?
« Antwort #13 am: 31.05.07, 00:31 »
Achja, dieses Thema, das hatte ich ganz vergessen - musste aber über Martinas Beitrag schmunzeln:

Wie "wild" feiert denn Ihr Hochzeit... ;)
Ich hab' die Hochzeiten von meinen Freundinnen und mir, und auch von Verwandten als sehr solide in Erinnerung... Da hat - auch zu etwas späterer Stunde - niemand bei "Highway to hell" abgerockt...  :D (Daaa für gibt's hier alle 4 Wochen die Disco für Ü30  ;) ) ..und "Volleulen" gab es zum Glück auch nicht, weil solche "Pappenheimer" erst gar nicht eingeladen wurden...

Aber die Geldwechsler, Händler u.s.w., den ganzen Jahrmarkt hätte ich auch raus geworfen (so wie der von Martina zitierte Christus es gemacht hat) - wo es nur um den schnöden Mammon geht...
Aber eine Hochzeit? Die Ehe ist doch was heiliges vor Gott, und vor seinem Sohn - also vor unserem Heiland, der - in seinem gerechten Zorn  :D - in dem Tempel die Tische der Geldwechseler umwarf (seeeehr symatisch), der feierte aber bei einer Hochzeit in Kanaan mit, und er "brachte auch Wein mit" (verwandelte Wasser...) Deswegen hätt' ich gemeint, eine Hochzeit wäre OK.  ...hm

Aber du hast schon recht:
Da sollte man sehr sensibel sein, besser zu senisbel als zu locker. Denn das ist wirklich eine sehr gefühlsbetonte Sache, bei der man vorsichtig sein sollte, dass man nicht unnötigerweise jemanden in seinen religiösen Gefühlen verletzt.  ..und man weiß ja nie: Ich mein', bevor zu späterer Stunde doch noch "die Löcher aus 'm Käse fliegen", in einer (ehemaligen) Kirche...  :-\(Kennt Ihr diesen Karnevalsschlager noch? ..ist schon 'n Weilchen her.)

Aber GAR keine Nutzung für eine (ehemalige) Kirche, das finde ich auch irgendwie traurig. ...ist ja wie das alte Babylon, wo selbst heute kein Hahn mehr nach kräht. Nicht einmal die Touristen - die ja sonst (fast) überall sind, "verirren" sich dort hin... Das hatte ich mal irgendwo gelesen. Ich (emp)finde, ein Leerstand (oder sogar Verfall) DAS wäre wirklich der Tod für ein Kirchengebäude...

Daher würde mich auch mal interessieren, ob man schon eine Nutzungsmöglichkeit für "Elkes Kirchlein" gefunden hat.

lieben Gruß
Anna
« Letzte Änderung: 31.05.07, 00:33 von AnnaAnna »
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Offline martina

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Re: Alternative Nutzungsmöglichkeiten von Kirchengebäuden?
« Antwort #14 am: 31.05.07, 08:06 »
Anna,

wo willst Du die Grenze ziehen? Hochzeit ist Hochzeit und willst Du dem Brautpaar bei der Vermietung des Saales vorschreiben, was es für Musik spielen darf?

Bei uns wird IMMER getanzt bei einer Hochzeit, mindestens mit DJ, meist mit 3-Mann-Band und je nach dem welche Art von Gästen da und wie die Stimmung an dem Abend ist, kann es auch schon mal lustiger werden.

Also Saal nach "Gusto" vermieten, dieses Brautpaar scheint zu der ruhigeren Sorte zu gehören, jenes sieht schon so unkonventionell aus, die rocken bestimmt (und tuns nachher nicht ;) )...
Also, diese Grenze möchte ich nicht ziehen müssen als Verantwortlicher.

Genauso ist es mit Geburtstagen, wir haben schon 30. Geburtstage gefeiert, ganz ruhig und besinnlich im Garten und 50. mit allem drum und dran, kann man also auch nicht verallgemeinern.

Daher würde ich "Festsaalnutzung" bei einer Kirche ausschließen, die noch geweiht ist.

Bei entweihten Gebäuden ist das was anderes, aber darum geht es hier ja nicht, denn Elkes Kirche soll ja hauptsächlich als Kirche genutzt werden und nur zusätzlich noch irgendwie...