Hallo,
ja, bei Dagmar sehe ich das auch so.
Wenn man so mit den Kühen umgeht und diese als Hobby hat, da ist das o. k.
Ich selber habe für mich aber auch noch andere Werte. Und meine Kühe sind mein Beruf. Ich brauche Auszeiten, damit ich hernach darin wieder besser arbeiten kann. Mag sein, dass mir diese Auszeiten auch was kosten. Allerdings sind meine Urlaube immer relativ billig. Eigentlich brauche ich nur Diesel und ein paar Geschenke für die Familien, bei denen ich mich einmiete oder die ich besuche.
In ein Hotel gehe ich ja nicht.
Und die Urlaube verbinde ich mit Einkäufen und Preisvergleichen, für die ich sonst keine Zeit hätte.
Ich brauche auch das ganze Jahr über keine Minute und keinen Cent für Friseur. Und auch sonst habe ich wenig Aufwand was Bekleidung angeht.
Wenn ich außer der Zeit mal stallfrei brauche, dann meist nur für Aktivitäten innerhalb der Kirche. Sonst bin ich auch immer da.
Ich will ja hier niemanden angreifen. Aber erst gestern hatte ich einen Besuch am Mittagstisch sitzen, die hat außer Betrieb und Stall auch keinerlei Interessen. Sie ist in meinem Alter und wenn sie mal wo hin fährt, dann nur 5 Tage mit Mann nach Bad Füssing.
Was mich immer schockt, das ist, dass die Leute das auch von ihrer Umwelt so erwarten. Da dürfte nämlich niemand stallfrei haben und Urlaub schon gleich gar nicht. Das finde ich nicht gut! Wehe die Schwiegertochter erlaubt sich mal einen Schritt für sich in die Freiheit!
Und das kann nicht sein. Was ich mir selber abverlange, das darf ich nicht von den anderen erwarten. Ich kann als Abfahrtsläufer mit 5 Goldmedaillien auch nicht erwarten, dass meine Kinder und Schwiegerkinder auf den gleichen Erfolg hin arbeiten. Dann wird das nämlich zum Problem.
Ich habe das hier in der eigenen Familie so erlebt. Bei uns ist nur SV mal weggefahren. Oma blieb immer daheim. Beide hatten kein Verständnis, dass wir mit unseren Kindern auch mal was unternehmen wollten. Da stand immer der Familiensegen schief. Dabei wären sie noch jung genug gewesen um so etwas zu unterstützen. Aber all zu leicht kommen dann solche Leute auf die Schiene anderen nix zu gönnen. Genau so hat man dann auch die Großeltern in Erinnerung - wenn ich heute meine Kinder sehe. Ich finde das schade. Oma und Opa hätten unsere Kinder auch mal wo mit hinnehmen können - und wenn es nur ein kleines Festl hier im örtlichen Bereich gewesen wäre. Das hätte für Entspannung gesorgt und jeder wäre zufrieden gewesen.
Bei uns war schon immer Negeraufstand, wenn ich mit meinem Sohn in den Schützenverein gefahren bin. Dabei hätte genau so gut mein SV diesen Part übernehmen können. Mein Sohn schoß zu dieser Zeit sehr gut und ich bin halt auch mit, weil ich den Sport sehr gerne teile. Und ich finde, dass der Sport (zumindest bei uns) gut ausgeübt werden kann, weil die Wettkämpfe oder Übungsschießen immer nach der Stallarbeit ist. Fußball, Stockschießen und alles andere ist immer während der Stallzeit oder am Sonntag Vormittag, wo unsere Kinder zum Ministrantendienst eingeteilt waren.
Man kann die Enkel nicht immer nur zur Arbeit antreiben. Da verlieren sie mit lauter Gebrülle auch die Freude daran. Ich finde Freiheiten sind in alle Richtungen wichtig. Betrieblich, wie privat. Den Einklang herzustellen, davon träume ich.
Sollte mit der liebe Gott mal Gesundheit schenken, möchte ich mit meinen Enkelkindern schon mal was unternehmen. Nichts Ausgeflipptes und teures. Aber mal ins Schwimmbad, auf'n Markt, mal nach Rust oder einfach so. Ich finde es einfach wichtig, dass die Kinder auch was anderes als nur den Betrieb zum Inhalt ihres Lebens haben.