Thema: 2012: Landwirtschaft im TV - 5

[Antonia]

Hat zufällig gestern jemand auf 3 Sat um 20.15h "fleischlos glücklich" gesehen?
fand leider keinen Link wo die Möglichkeit bestände, die Reportage nochmal zu sehen.
Für Leute die nicht aus dem Agrarsektor stammen floßen da schon Informationen, die man eben für meine Begriffe so nicht stehen lassen kann. Einer der sich nicht auskennt nimmt das dann gerne für bare Münze was da an Thesen aufgestellt wurde.

[bienchen3]

Hallo Antonia,

wir haben`s gesehen.
Uns hat bei der ganzen CO²-Berechnung gefehlt, dass anscheinend der Anbau und Transport von Soja, Tofu usw. kein CO² produziert.
Lachen musste ich bei dem Veganer, der fleischloses Hundefutter angepriesen hat. Wenn der Hund gar kein Fleisch kennt, bzw. angeboten bekommt,
will er auch keines haben...

Sabine

[Beate Mahr]

Hallo

heute abend um 20.45 im MDR

Hilfe, mein Acker ist weg

"Exakt die Story" hat mit betroffenen Landwirten gesprochen, mit Investoren und Politikern.
Hat sich angeschaut, wie die BVVG arbeitet und die Frage gestellt:
Ist der Acker für viele Bauern noch zu retten?

Gruß
Beate

[Pierette]

Sehr guter Beitrag!

[Mathilde]

Sehr guter Beitrag!

Hallo,

fand das genauso wobei wir wieder eine interfamiliäre Auseinandersetzung hatten weil mein Mann die Äußerung von MdB Cornelia Behm gut fand und ich nicht weil ich einfach diese "Regelungswut" der Grünen nicht mehr nachvollziehen kann. Ausgerechnet diejenigen die früher gegen alles und jedes waren was irgendwie geregelt war.

LG Mathilde

[doretchen]

Habe mich bei dieser Sendung gefragt, warum die betroffenen ehemaligen LPG´en die Flächen nicht gekauft haben. Ursprünglich wurden sie ihnen zu vergünstigten Preisen angeboten. Warum ist das verdammenswert, wenn diese Flächen nun versilbert werden? Diese EX LPG´en bewirtschaften riesige Flächen. Entweder verzichten die drauf, oder kaufen.

[Pierette]

Naja, die Begründung ist doch ein bissi zu simpel.
Es geht doch hierbei schon um riesige Summen.
Warum unser Staat es nötig hat, Produktionsmittel zu "versilbern", um sein Säckel zu füllen, leuchtet mir auch nicht so ganz ein.
Aber hier im Forum gibt es sicher einige, die einen viel besseren Einblick in das Thema haben und sich dazu äußern könnten...!

[muellerin]

Ich habe die Sendung nicht gesehen.
Aber bei den BVVG-Flächen geht es um staatliche Flächen, also in der Regel die, welche von VEGs (=Volkseigene Güter) bewirtschaftet wurden.
Es ist mitnichten so, dass die Betriebe alle BVVG-Flächen zu begünstigten Preisen kaufen konnten. Hier gab es eine Obergrenze.
Viele Betriebe haben auch von privaten Verpächtern Flächen gekauft.
Bis zum Jahr 2007 war die Welt noch einigermaßen in Ordnung, auch was Boden- und Pachtpreise anging. Seither sind die Preise explodiert. Die Krise trieb sie hoch, und da hier im Osten noch große Flächen (in MV noch > 100000 ha) zu versilbern sind, wachsen die Begehrlichkeiten. Wo kann man denn sonst in Deutschland noch Lose von 50 ha und mehr erwerben?
Das wirkt sich natürlich auf die Pachten und Preise insgesamt aus. 500 Euro pro ha rechnen sich für viele einheimische Landwirte nicht mehr. Bei mittleren Böden und z.T. weniger als 500 mm Niederschlag hat z.B. unsere Ecke hier nur eine mittlere Ertragserwartung. Bei Pech, wie in diesem Jahr nach Auswinterung und extrem trockenen Frühjahr erntet man dann nur 50 dt Weizen usw.
Dazu kommt die Eigenkapitalschwäche vieler Betrieb, die nach der Wende von Null angefangen haben. Vor allem die Veredlungs- und Gemischtbetriebe haben sich kein Polster "anfressen" können.
So kommt es, dass bei Ausschreibungen viele Investoren (die natürlich praktischerweise inzwischen auch einen Landwirtschaftsbetrieb bewirtschaften und somit das Siedlungsgesetz nicht greift) zum Zuge kommen. In der Regel stammen die Besitzer nicht aus dem Osten.
So findet hier in gewissem Maße ein Ausverkauf der einheimischen Landwirte statt.

Gruß
Müllerin

[Pierette]

So wie Du die Situation beschreibst, muellerin,
habe ich auch den Beitrag verstanden und da stelle ich mir die Frage, ob der Staat nicht einen kapitalen Fehler begeht, landwirtschaftliche Flächen aus der Hand zu geben.
Da sollte eine GbR beispielsweise für ihr bis dahin gepachtetes Land 11 Mio. € bezahlen. Ich denke, das ist schon ein harter Brocken für die Gemeinschaft. Kaum vorstellbar, dass so eine Summe problemlos aufgebracht werden kann.
Völlig klar, dass nach der Wende es ja nicht nur darum ging , Land zu kaufen (selbst bei "vergünstigten" Preisen), es war ja ein enorm hoher Investitionsbedarf da und die Betriebe werden wohl mit hohen Fremdkapitalbelastungen zu tun (gehabt) haben.

[Mathilde]

.
Da sollte eine GbR beispielsweise für ihr bis dahin gepachtetes Land 11 Mio. € bezahlen. Ich denke, das ist schon ein harter Brocken für die Gemeinschaft. Kaum vorstellbar, dass so eine Summe problemlos aufgebracht werden kann.

und wieviel ha Land waren das dann? Für mich die Frage ob soviel Land dann auch eine GBR bewirtschaften muss oder kannst Du bei Dir mal so ruck zuck soviele Ha kaufen? Wenn das an mehrere ginge und nicht an einen Einzelnen dann hätte ich da gar nicht dagegen.
So über den Daumen sind das wohl schlappe 1000ha?

LG Mathilde

[muellerin]

Die Preise für solche großen Lose liegen hier inzwischen auch schon bei > 20.000 Euro. Das kann kein Betrieb wuppen. Aber Fielmann und Co. zum Beispiel.
Wir selbst haben glücklicherweise die von uns gepachteten BVVG-Flächen schon vor 12 Jahren gekauft. Das war auch nur ein geringerer Teil der Betriebsfläche, zu damals moderaten Preisen.
Der Rest ist von privaten Eigentümern gepachtet.
Aber wir haben eben auch Glück, dass unser Dorf ein ehemaliges Bauerndorf ist und somit auch zu DDR-Zeiten die Flächen im Eigentum der Bauern blieben (damals natürlich nur auch dem Papier, aber jeder wusste,welche ihm gehörten).

@ Pierette,

Du hast völlig Recht. Der Staat verkauft ohne Not das Tafelsilber.
Nochmal angeheizt wurde das Ganze mit der letzten Koalitionsvereinbarung, nach der auch noch die 3. und 4.Generation der Alteigentümer anspruchsberechtigt wurden.

Gruß
Müllerin

[Mathilde]

Hallo,

ich glaube da gehen die Meinungen aber auseinander. Manchmal denke ich dass es auch nicht schlimmer gekommen wäre wenn man die Flächen den Alteigentümern zurückgegeben hätte.
Wer von den von und zus hätte denn diese ganzen Flächen bewirtschaften oder erhalten können? Ich glaube es wäre sehr viel auf einmal auf den Markt gekommen und verkauft worden an private oder LPGen. Und wenn dann der Staat auch gleich abgesahnt hätte weil keine Reinvestition stattgefunden hätte dann....wäre die Kasse erst mal voll gewesen weil man ja auch die ganzen Herren in den Anzügen sammt Ihrem Hofstaat nicht gebraucht hätte.
Aber wie heisst es so schön hätte wenn und aber.........
Es ist wie es ist.

LG Mathilde

[Pierette]

Das stimmt wohl, Mathilde,
hätte, wenn, wäre, es sind sicher auch Fehler gemacht worden, was war in den Jahren los?!
Dennoch verstehe ich die Bauern, die nun auch weitermachen wollen, nachdem sie viele Jahre in ihre Projekte investiert haben.
Ich verstehe aber nicht die Regierung, der sogar die Sicht ihrer Ministerpräsidenten egal ist.

Gruß, Petra

[doretchen]

Mathilde, da hast du wohl recht. Es gibt einige Alteigentümer, die reinvestiert haben und wieder wirtschaften. Die haben es alle geschafft, die ehemaligen Eigentumsflächen zurück zu kaufen. Da dürften noch Schulden drauf liegen. Dazu kommt noch, dass die ehemaligen Gutshäuser heute verfallen, weil sie zu groß sind um sie privat zun bewohnen. Hätte man die Flächen zurück bekommen, dann hätte sich mancher verpflichtet gefühlt, sich um das ehemalige Elternhaus zu kümmern. Muss man aber den Landkauf und den Bau einer neuen Halle abstottern ist für das Haus kein Geld mehr da.

[Beate Mahr]

Hallo

heute Abend um 21.45 Uhr treffen bei Jauch 2 Welten aufeinander 
zumindest verspricht das die Gästeliste

Wiener - Pollmer - Kamps - von Bassewitz - Genth 

Das schreiben im Forum verkneife ich mir ... wird eh aussortiert und somit die Meinung manipuliert

Gruß
Beate