Bäuerinnentreff

Betriebliches => Familie und Betrieb unter einem Hut => Thema gestartet von: Fiona am 06.03.06, 12:00

Titel: Meine Zukunft
Beitrag von: Fiona am 06.03.06, 12:00
Hallo,

ich weis jetzt wirklich nicht, ob ich mit meinem „Problem“ hier richtig bin! Sollte es nicht der Fall sein, bitte ich, meinen Beitrag zu löschen.

Es geht um folgendes:
Ich bin 21 Jahre alt und habe seit ich 15 Jahre bin einen festen Freund. Mein Freund bewirtschaftet zusammen mit seinen Eltern einen Hof. Neben der Tierhaltung (Schweine und Pensionspferde) gibt es auf dem Hof noch Getreide, Spargel, Kartoffeln, Mais. Außerdem presst mein Freund zusammen mit seinen Vater Stroh und Heu für den eigenen Bedarf und für andere Betriebe.

Da ich jetzt davon ausgehe, mit meinem Freund zusammenzubleiben und ihn auch zu heiraten, stellen sich für mich schon einige Fragen, wie es wohl in meinem Leben weitergeht?!?!
Ich habe einen festen Büroberuf in dem ich auch total gerne und leidenschaftlich arbeite. Diesen Beruf aufzugeben stelle ich mir sehr schwer vor.
Wenn es meine Zeit zulässt helfe ich meinem Freund. Ich lass mir auch gerne Sachen erklären und hab immer ein offenes Ohr für seine Arbeit. Ich weis eben nur nicht, ob ich mir das vorstellen könnte, ein Leben lang auf seinem Hof zu arbeiten. Ich möchte nicht von meinem Freund abhängig sein. Ich möchte selbst über mein verdientes Geld bestimmen. Versteht ihr, was ich meine?

Ich weis einfach nicht so ganz, was ich tun soll!

Wie war das denn bei euch, sofern ihr auf einem Hof „eingeheiratet“ (mir fällt im Moment kein besseres Wort ein) habt?


Über Antworten freue ich mich!


LG
Fiona
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Hanse am 06.03.06, 12:30
hallo Fiona,

bleib zunächst bei deinem Job, solange die Eltern deines Freundes noch fit sind.
Du verdienst dir gutes Geld.
Sprich aber offen mit deinem Freund über eure Zukunft.
Ihr müsst an einem Strang ziehen, ansonsten ist das Ganze zum Scheitern verurteilt.
Die Eltern deines  Freundes spielen hier auch eine gro´ße Rolle, zieht die in eure Planungen mit ein. Oder weißt du, für wen er sich bei Konflikten entscheidet.
Lieber jetzt Auf den Putz hauen und mit offenen Karten spielen, als ein böses Erwachen in 10 Jahren.

Viel Gefühl und Glück dabei
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: SHierling am 06.03.06, 12:45
Hallo,
ich denke, Du mußt selber wissen, was Dir wichtig ist. Solange Du auf dem Hof nicht gebraucht wirst ist Deine Arbeit ja sicher auch kein Problem. Vielleicht kannst Du später halbtags arbeiten, oder Du findest jemanden fürs Job-Sharing, so das Du wenigstens in der Spargelzeit und zum evtl. Kartoffeln sortieren Vollzeit da bist?
Ansonsten sehe ich das schon ein wenig schwierig, z.B. wenn Dein Partner sich eine Hilfe holen muß und dafür das Geld ausgibt was Du Dir im Büro verdienst, das rechnet sich langfristig auch nicht.

Grüße
Brigitta



Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Fiona am 06.03.06, 13:01
Wow das ging ja schnell. Soviele Antworten :). Vielen lieben Dank dafür!

Wie ich schon sagte, halten mein Freund (+ die Eltern) Pensionspferde. Ich hab selber ein Pferd und schon deswegen kann ich sagen, was da alles an Arbeit anfällt.

Bei uns läuft es so:
Wir wohnen noch nicht zusammen (das Haus muss erst noch aufgeteilt werden  ;) ). Ich verbringe jedoch die meiste Zeit bei ihm. Sonntags wenn ich bei ihm übernachtet habe, helfe ich immer die Pferde zu misten und beim Kartoffeln graben (Ich liebe es) bin ich auch immer dabei. Ansonsten kann ich nicht wirklich viel helfen, da ich meinen eigenen Job habe und auch zu Hause bei meinen Eltern meine Verpflichtungen habe. Was mir an seinem Hof aber besonders gefällt ist die Schweinehaltung. Ich diesem Bereich hätte ich große Lust irgendwas zu übernehmen. Diese Arbeit übernimmt momentan seine Mutter.

Wir reden schon oft über die Zukunft und mein Freund hat mir oft gesagt, dass er auf keinen Fall möchte, dass ich meinen Beruf aufgebe. Darüber bin ich froh. Nur glaubt meine Mutter nicht wirklich daran, dass ich ewig in meiner Arbeit bleiben kann, sondern wohl mal ganz auf den Hof gehen muss. Meine Mutter macht sich große Sorgen. Ihr ist das nicht 100 % Recht mit dem Hof. Aber es ist mein Leben und das wird sie verstehen müssen.

Ich hab wirklich kein Problem mit der Arbeit meines Freundes. Im Gegenteil. Ich stehe zu ihm und seiner Arbeit und das in jedem Fall.
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Susanna am 06.03.06, 13:26
Hallo Fiona,

du wirst nicht von vorneherein alle Probleme, die eventuell einmal kommen könnten, aus dem Weg räumen können.

Überleg dir, wie dein Leben in Zukunft aussehen KÖNNTE. Was ist, wenn ihr irgendwann einmal Kinder haben wollt und du deshalb zu Hause bleiben möchtest/musst?
Kannst du danach wieder - vielleicht auch in Teilzeit - in deinen Beruf einsteigen?
Wird dein Freund auch in vielen Jahren noch zu seinem Wort stehen, dass du in deinem Beruf arbeiten kannst?

Mütter machen sich immer Sorgen  :). Das weiß ich so genau, weil ich selbst eine bin.

Eins vermisse ich hier in der Diskussion, das ist der Hinweis auf das Gespräch. Und zwar mit deinem Freund und den Eltern deines Freundes. Natürlich auch mit deinen Eltern.
Sprich mit ihnen. Das wird dir ein gutes Stück Klarheit verschaffen.
Und ich denke, du bist auf dem richtigen Weg. Solange du dich selbst nicht aus den Augen verlierst, ohne egoistisch zu denken!

Übrigens, nicht alles ist so schwarz, wie es hier gemalt wird. Du musst nicht "vorher auf den Putz hauen" um deine Interessen durchzusetzen. Wie ich schon schrieb, versuch es mit Reden, ein gutes Gespräch (auch wenn es vielleicht nicht nach deinen Wünschen läuft) ist tausend Mal besser als gleich mit der Axt durch den Wald zu streifen. Das erzeugt nämlich direkt Unmut und Widerwillen und es könnte passieren, dass das Verhältnis schon zu Anfang versaut wird.

Es muss auch nicht sein, dass du um Geld betteln musst, wenn du kein eigenes Einkommen mehr hast *mit-michi-schimpf*!!
Ich hatte viele Jahre kein eigenes Einkommen und habe NIE gebettelt!

Du bist noch sehr jung. Lass dir Zeit mit deinen Entscheidungen.
Du kannst jetzt planen und planen. Wie es dann allerdings in ein paar Jahren aussieht, kannst du nicht wissen. Mit der Zeit kommen manche Dinge einfach anders, als frau denkt.
Ich bin das beste Beispiel. Dachte jahrelang, ich würde immer nur Bäuerin sein. Und dann habe ich gemerkt, dass ich zu sehr an meinem Beruf hänge und unheimlich gerne wiede arbeiten würde. Und habe diesen Wunsch mit Hilfe meiner Familie realisiert, die auch finanziell davon profitiert.
Lass dich also überraschen, was die Zukunft dir bringt! :)

Ich wünsche dir viel Glück!

Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Fiona am 06.03.06, 14:42
Ich arbeite im Bauamt einer Gemeinde und natürlich könnte ich mich dort noch um einiges verbessern! Ich hab auch vor, in meinem beruflichen Leben weiterzukommen. Ganz klar. Aber alles Schritt für Schritt - ich bin noch jung.

Wenn ich in den Urlaub fahre, dann meistens alleine. Mein Freund hat (vor allem im Sommer) wenig Zeit, aber ich verstehe das alles. Es ist seine Arbeit. Er hat noch nie was dagegen gesagt, wenn ich mit Freunden verreist bin. Im Gegenteil, er sagt immer: "Fahr doch mal weg". Das zeigt mir, dass es ihm wichtig ist, dass ich meinen Freiraum genießen kann und er nichts dagegen hat. Er selber ist nicht gerne weg. Er ist nun mal am Liebsten zu Hause. Ich kann es ihm nicht verübeln. Ich würde mich freuen, wenn ich diesen wunderschönen Hof auch mal mein Zuhause nenen darf  :).

Was will ich noch erleben??? Puuuh weis ich gar nicht. Ich habe schon viel erlebt. Viele schöne Sachen, zusammen mit meinem Freund, aber auch alleine!!!

Ich liebe diesen Kerl einfach so sehr, dass ich alle Klippen des Lebens mit ihm umschiffen will - auch den Bauernhof (wobei ich den keine Klippe nenne)!!!!!

Ich wollte einfach eure Meinung zu meiner Arbeit hören!
Ich wollte wissen, ob es möglich ist, dass ich weiterhin in meinem Beruf arbeite!
Sollten wir mal Kinder haben, ist meine Arbeit natürlich ein großer Vorteil, da ich dann Mutterschutz bekomme und danach wieder Halbtags oder voll einsteigen kann.
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Fiona am 06.03.06, 15:41
Ja genau - erstmal zusammenziehen und dann weiterschauen  :D

Wird schon alles klappen.
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Mathilde am 06.03.06, 17:06
ach, dein partner wird dir das aber nie ausbezahlen, was du im büro bekommst ... und irgendwann ist deine arbeitskraft auf dem hof so selbstverständlich, das du um ein bisschen taschengeld betteln musst ...




Hallo MacMichi,

da hätte ich aber meinen Mann  n i e m a l s  geheiratet :o

LG Mathilde
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Susanna am 06.03.06, 20:54
Michi, ich gehe mal davon aus, dass du nicht alles Ernst meinst, was du hier schreibst ... ::)
oder warum solltest du alles so schwarz malen ???
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: andrea61 am 06.03.06, 21:26
Hallo Fiona
 finde deinen Beitrag sehr interressant hätte mir gewünscht das es in meiner Jugendzeit auch so eine Informationsquelle gegeben hätte.
Ich habe jetzt erst nach 25 jahren einige Sachlagen vor allem mit meinem mann geklärt ,das war sicher nicht leicht für mich im letzten jahr  und wenn wir uns nicht wirklich LIEBEB würden wäre die Beziehung warscheinlich descheitert
Meine Lehre daraus ist das es sehr wichtig ist über seine Erwartungen zu sprechen.Am besten ist da so eine Art Familiendespräch,
wo jeder seinen Standpunkt aussprechen darf. Doch wenn man als Kind da schon mal negative Erfahrungen gemacht hat und es in der eigenen Familie nicht so üblich war das man über alles sprechen kann fällt einem das im reifen Alter auch nic ht so leicht.
Vor allem sollte man sagen was man wirklich will und ehrlich zueinander sein
Wünschr dir viel GLÜCK
Andrea 61
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: mary am 07.03.06, 06:42
Hallo Michi,
was müsste deiner Meinung "Frau oder zukünftige Bäuerin" tun?
Und was hätte das Internet an einem bäuerlichen Familienbetrieb oder in einer Familie an Veränderung gebracht?
In Punkto Zukunft der Landwirtschaft sehe ich allerdings auch einige Probleme daherkommen,
wo die üblichen Lösungswege nicht mehr helfen werden.
Herzl. Grüsse
maria
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Susanna am 07.03.06, 10:25
meiner meinung nach muss niemand was tun, jeder muss selber wissen was er will.

Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: cara am 07.03.06, 11:04
meiner meinung nach muss niemand was tun, jeder muss selber wissen was er will.



michi, manchmal im Leben muss man auch Kompromisse eingehen, damit einen das weiter bringt... eigentlich solltest du das auch mal beherzigen....

Fiona, ich denke, du solltest erst einmal in deinem Beruf bleiben und einfach schauen, wie es sich weiter entwickelt. So wie du es schreibst, hört es sich so an, als ob noch nicht wirklich Bedarf für deine Arbeitskraft am Hof wäre, also lass da besser erst einmal die Finger von  ;)
Vielleicht sieht es in ein paar Jahren anders aus oder ihr bekommt dann Kinder, dann bist ja auch "eh da" ;o))
Geniesse deine Unabhängigkeit so lange wie möglich!
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: passivM am 08.03.06, 01:18
Na, "bindend" sollte es zwar wirklich nicht sein, was SM sagt. Aber "bedenkenswert und wichtig". SM macht im Moment (noch?) die Schweine..?

Ich hab' es damals auch gut gemeint, als ich eingeheiratet habe. Meins SM hat sich immer fürchterlich aufgeregt, weil ich "Bäuerin spielen" oder die "Cheffin spielen" wollte, wie sie meinte. Sie hat sich von mir verdrängt gefühlt. ...und sie lässt sich nicht aus ihrer Küche verdrängen (gemeint ist die Betriebsküche, SM hat noch eine Vornehm-Küche, die sie nur als priv. Esszimmer nutzt)  ...und sie lässt sich nicht aus ihrem Büro verdrängen...   immer wieder das Wort: "verdrängen".  ---  Sie hat gemobbt, die Geschwister meines Manne auch (weil er sich plötzlich "so breit macht")... u.s.w.

Kurz: Überlege dir doch, ob es besser ist, wenn du langsam in die neue Situation rein wächst, nichts überstürzt. Es ändert sich für ALLE viel, wenn eine Frau auf einen Hof einheiratet.

Es wäre nicht gut, wenn dein Schatzi plötzlich "zwischen" dir und seiner Mutter/bzw. seinen Eltern stehen würde. Darum kann ich meinen Vorschreibern nur beipflichten: Lass dir Zeit, mit dieser Entscheidung.

Ich wäre so manches mal schon vom Hof weggegangen, was ich nicht so einfach kann - mangels eigenem Einkommen  ;)  In der Landwirtschaft gibt es den Spruch: Wachsen oder Weichen.  ...und der trifft nicht nur auf betriebliche Belange zu, sondern auch auf die menschlichen. Viele von uns Frauen im Forum (mich eingeschlossen) mussten wachsen - vielleicht, weil sie nicht weichen konnten - oder vielleicht, weil sie es nicht wollten...  Dieses persönliche Wachsen kostet viel Kraft und es tut oft sehr weh. Aber es gibt nicht wenige, die sagen, dass es sich trotzdem lohnt.

Du bist noch sehr jung :)  Übereile also nichts.
Man sagt nicht ohne Grund: Gut Ding braucht Weile.

...und noch etwas: Bitte Vorsicht bei all zu dringlichen Ratgebern. Es gibt Leute, die einfach nur enttäuscht sind, weil sie selber im Moment eine unangenehme Phase durchmachen. Da wird mancher ein bisschen zynisch, z.B. nach dem Motto: such' dir 'nen Neuen (...hat Meine auch gemacht...) oder: seh' zu dass du immer die Möglichkeit hast, auch wieder vom Hof zu verschwinden.

Stöbere doch mal ein wenig in diesem Forum.  ;)  Dann wirst du auf so manche "Geschichte" stoßen, die dir Denkanstöße gibt. Aber vor allem: Geh' mit dir selbst in Klausur. Was für ein Leben willst du leben? Willst du die großen Höhen und Tiefen? Oder willst du ein weniger "bewegtes" Leben?
Wie gehst du mit Rückschlägen und Enttäuschungen um - kannst du daran wachsen, oder würdest du eventuell lieber weichen / bzw. "dich neu orientieren" wollen?

Du kannst deinen Beruf auch später noch aufgeben.. ;)



liebe Grüsse

Anna
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Mathilde am 08.03.06, 07:22
was sich ja auch in zeit und generation ändert.

Hallo,

@ Michi :  wenn Du da auf mein Alter anspielen solltest (bin schon SM aber nicht auf dem Hof) dann gehst Du aber vöölig daneben denn wir haben auch Mädchen im alter von Fiona. Ich möchte nicht (ist aber nicht meine Entscheidung) dass unsere Tochter schon heiratet und unterstütze Sie sogar in Ihren Plänen für mindestens ein halbes Jahr nach Afrika zu gehen (ohne oder mit Freund) Kinder in jedem Alter erweitern die Sichtweisen da gibts keine stehenbleiben!

@ all

Für mich ist die Einheirat immer mit menschlichen Beziehungen verbunden und nicht nur ein bäuerliches Problem. Es gibt überall Ehemänner die schlagen oder denen man jeden Cent vorrechnen muss ..............warum sind denn sonst die Frauenhäuser so voll ....doch nicht nur mit Bäuerinnen :o
Man muss nicht vorher auf den "Putz" hauen sondern soviel wie möglich vorher bereden und regeln vor allem mit dem Partner.
Wäre nie eingezogen ohne eigene Küche (hätte nie gemeinsam in einer Küche mit SM funktioniert)
Hätte nie meine Arbeitsstelle aufgegeben  ohne Hofübergabevertrag und selbst wenn Kinder da sind hat man genau das gleiche Problem wie x andere berufstätige Frauen.

So muss eben jeder für sich seine Prioritäten setzen, da hat Michi schon recht dass das jeder für  "sich" entscheiden muss da kann kein anderer für einen entscheiden. Aber man kann seine Entscheidungen im Laufe der Jahre auch ändern wenn andere Gegebenheiten auf einen zukommen.

LG Mathilde
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Baumeule am 08.03.06, 08:25
Hallo Fiona

Es ist gut, dass du dir so viele Gedanken über deine und die Zukunft deines Freundes machst. Du hast hier schon viele gute Anregungen und Ratschläge bekommen. Ich kann dir (inzwischen) zwei Seiten schildern.

Erst mal meine: Auch ich habe meinen Mann mit 15 kennen und lieben gelernt und ihn mit 18 geheiratet, hatte aber noch keinen eigenen Beruf sondern war mitten in der Ausbildung. War also ziemlich abhängig. Das war nicht gut für mich, aber damals nicht zu ändern. Kompromisse musste ich in meinem Leben viele eingehen und so manche sind mir nicht leicht gefallen. Wir hatten Höhen und Tiefen in unserer Beziehung und manches mal drohte sie zu zerbrechen. Heute nach 32 Jahren Ehe kann ich sagen, dass ich an den Schwierigkeiten gewachsen und stark geworden bin. Mein Mann auch. Noch immer sind wir gerne zusammen und ich bin glücklich mit ihm und mit unserer Situation.

Die zweite Seite ist die von unserem Hofnachfolger. Er hat vor einiger Zeit geheiratet, nachdem er und seine Freundin seit 1999 bei uns auf dem Hof zusammen leben. Meine Bedingung war, aus eigener schlimmer Erfahrung, die das Zusammenleben der Generationen so schwer machen kann, dass die beiden eine abgeschlossene Wohnung haben. Ich freue mich sehr über diesen Schritt, weil meine Schwiegertochter eine ganz liebe ist. Sie kommt aus der Stadt und nicht aus der Landwirtschaft. Nach fast 7 Jahren des Zusammenlebens wissen wir beide, was wir aneinander haben. Die Schwiegertochter war und ist berufstätig und bald wird das erste Baby geboren. Dann geht sie erst mal in Mutterschutz und entscheidet sich dann, wie es ihr mit Kind geht, ob sie wieder berufstätig sein will und kann oder ob sie in den Betrieb mit einsteigt. Als sie hier eingezogen ist, haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, wie wir unseren Alltag gestalten. Wir sind dann so verblieben, dass wir, zumindest so lange sie berufstätig ist, zusammen kochen, aber das jede von uns das Recht hat, zu sagen, wenn sie es anders haben möcht. Dann wird das getrennt. Bis jetzt geht es sehr gut und wenn es nicht mehr gehen sollte, gibt es viele andere Möglichkeiten.

Liebe Fiona, es ist gut, sich Gedanken und Pläne zu machen, aber man kann nicht jedes Risiko, jede Schwierigkeit voraussehen. Das Leben stellt einen manchmal vor schier unlösbare Aufgaben. Es gibt keine Sicherheit, nicht für das Leben, nicht für die Gesundheit und auch nicht für die Beziehung. Es ist immer eine Gradwanderung und ein Kompromisse suchen zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen des Partners. Und in der Landwirtschaft oder jedem anderen Geschäft auch zusätzlich noch mit dem Betrieb und den (Schwieger)eltern.

Ich will dir keine Angst machen. Wenn du deinen Freund liebst und dich in der Beziehung zu ihm wohl fühlst, dann ist das die beste Voraussetzung, die es gibt. Ich sage immer, wenn die Partnerschaft in Ordnung ist, kann man alles andere regeln, dann kann man jede Aufgabe lösen, aber wenn die Partnerschaft nicht in Ordnung ist, helfen auch die besten Voraussetzungen nichts. In diesem Sinne wünsche ich dir, dass du die richtige Entscheidung triffst, ein gutes Durchhaltevermögen und eine gesunde Portion Egoismus.

LG Elisabeth







Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Fiona am 08.03.06, 10:21
Hallo Ihr,

erstmal tausend Dank für eure Antworten und die tollen Ratschläge.

Mein Freund und ich haben schon vor, 2007/2008 zusammenzuziehen. Meine Bedingung dabei ist auch, dass ich in dem riesen Haus einen eigenen Wohnbereich und eine eigene Küche haben möchte. Das Haus hat eine L-Form. Die kurze Seite wurde vor ca. 10 Jahren „neu“ angebaut. In dem neuen Haus befinden sich eine tolle Küche (die nie genutzt wird), das Wohnzimmer, das Zimmer meines Freundes, ein leeres Zimmer und eine Toilette. In dem alten Haus ist eine Küche, das Schlafzimmer der Eltern, Bad, das Zimmer der Oma und noch viele nicht wirklich sinnvoll genutzte Räume (Gerümpel).
Die Mutter meines Freundes sagt immer, dass wir mal in den Neubau gehen sollen. Das einzige was noch fehlt ist ein Bad. Aber notfalls könnte ein Bad in ein ungenütztes Zimmer im Altbau rein und da ist dann Schluss und ich möchte eine Mauer ziehen. Würde das nicht so toll finden, wenn seine Eltern immer zu uns rüber kommen könnten.
Der Platz ist also wirklich kein Problem. Es müsste nur endlich mal was gemacht werden, aber da möchte ich mich nicht aufdrängen. Ist ja auch noch Zeit (möchte auch gerne noch etwas Geld zusammen sparen, bis ich mal ausziehe).

Gestern waren seine Eltern beim Steuerberater. Zum Mittagessen war ich bei ihnen. Seine Mutter meinte dann, dass sie jetzt bald ein paar Verträge mit UNS machen müssen!!! Ich kenn mich nicht aus, bitte haltet mich nicht für dumm, aber welche Verträge könnte sie denn meinen??? Ich hab nicht weiter nachgefragt.

Mir ist es auch sehr wichtig, dass ich mit seinen Eltern gut zurecht komme – und das tue ich wirklich. Ich mag seine Eltern sehr, auch wenn die Mutter manchmal etwas rumzickt *g*, aber das wird normal sein.

Ich hab auch so meine Vorstellungen:
Ich arbeite jeden Tag bis ca. 16.00 Uhr. Ich dachte mir halt, wenn ich dann nach Hause auf den Hof komme, dass ich da auf jeden Fall mithelfen möchte. Pferde reinlassen, Schweine misten und füttern … usw. Danach möchte ich meinen Haushalt machen und natürlich kochen. Klar werde ich mich umstellen müssen, aber das ist es mir auf jeden Fall wert!!! Ich übernehme gerne Verantwortung und freue mich, wenn ich gebraucht werde.
Auf mein eigenes Geld möchte ich dabei natürlich nicht verzichten. Ich möchte z. B. niemanden fragen, wenn ich mir mal was Gutes (Frisör, Klamotten…) tun möchte.

Ich denke, dass ich das alles hinbekomme mit meinem Freund. Ich möchte es ja auch unbedingt.
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Fiona am 08.03.06, 11:32
Ja was hörst du denn trapsen??? Würde zugerne wissen, was das soll?!?!?

Eigene (abgeschlossene) Wohnung ist Bedingung  ::)
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Mirjam am 08.03.06, 12:55
Hallo

ich denke auch wie Lena, dass erstmal "Entspannung" angesagt ist: Anhören, was die zukünftigen SE möchten?

Es besteht ja kein Druckmittel und Anhören heißt ja noch lange nicht unterschreiben und hier wurde ja im Forum an anderer Stelle auch darüber geschrieben, wenn die (zukünftigen) Frauen nicht mit in (vertragliche) Betriebsregelungen einbezogen wurden.

Hier kann es um vieles gehen - evtl. auch steuerliche Betriebs/Wohnungsregelungen, dass z.B. ein Anbau aus steuerlichen Gründen aus dem Betriebsvermögen hinein oder hinausgenommen wird (das ist echt kompliziert in der LW!). Also erstmal anhören, entspannen und evtl.selbst getrennt beraten lassen  ;).

Was das sparen und investieren betrifft könnt ihr vielleicht gemeinschaftliche Regelungen finden, weil dir klar sein muss, dass jeden Euro, den du festeingebaut z.B. ins Haus (wie Küche oder Bad) steckst - bei einer Trennung eben zum Haus gehören und ohne dass dir z.b. durch Ehe/Hofübergabe etwas am/vom Hof gehört - kann man es nicht wieder mitnehmen.

Solange eben das zwischen dir und deinem Partner UND deinen SE nicht rechtlich geklärt ist würde ich eben dein Geld nur in bewegliches Mobiliar oder gemeinsames Auto oder Bausparer der dann nach Heirat in den Betrieb/Hof fliest usw. investieren.

Fiona, ich finde es gut, wie du selbst bei deinen Erwartungen/Wünschen anfängst und dich von den Einflüssen deiner Mutter genauso distanzierst wie hier mal Reflektion zu suchen.

Momentan seid ihr in einer "Kennenlernphase" - von den nächsten klar getrennten Schritten und Grenzen wird es abhängen, wie gut du, ihr, alle mit deiner Integration dort Hof klarkommt - und ich wünsche dir alles Gute!

Nicht vergessen: Ein Zoff, ein Konflikt, eine Diskussion mit verschiedenen Meinungen oder Auseinandersetzung ist manchmal nicht umgänglich - und schafft Raum neue Wege zu gehen - eine Sackgasse ist, sich vor offenen und klaren Worten oder auch dem Anhören der Meinung des anderen zu "drücken"  :)

lieben Gruß
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Mirjam am 08.03.06, 13:08
@ mirjam du warst 1 minute schneller ...

...mindestens, bin ja schließlich eine Frau ;D

McMichi, ich denke, es gäbe für einen möglichen Unfall-Fall (z.B. Herzinfakt, Auto/Betriebsunfall) auch JETZT schon für die Eltern  ALLE ELTERN ne Menge zu regeln in einem Testament..

Was mir nicht aus dem Sinn geht ist auch die Oma dort am Hof und etwaige Erwartungshaltungen/Pflege/-unterstützung/-mithilfe/Wohnrecht usw...?

Fiona, mach dir bitte hierzu in einer ruhigen auch ein paar Gedanken MIT deinem Freund, bevor man dann drauf angesprochen wird und vielleicht spontan/ungünstig reagiert.

lieben Gruß

Mirjam

Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Fiona am 08.03.06, 13:56
Ich hab ehrlich gesagt auch nicht vor, irgendwas zu unterschreiben. Jedenfalls jetzt noch nicht!
Ich möchte einfach noch keine größeren Verpflichtungen, was den Hof angeht, tragen.
Klar, wenn seine Eltern mal im Urlaub oder so sind, bin ich da und helf oder kümmere mich um die Oma - aber das wars dann auch.
Wie gesagt, ich selber hab MEINE Verpflichtungen (Pferd, 2 Hunde, meine Arbeit, außerdem geb ich noch Flötenunterricht usw.) die ich nicht vernachlässigen werde!

Wegen den Verträgen nochmal:
Also es wird bestimmt keinen Vertrag zwecks Miete oder so geben. Schließlich wohne ich da noch gar nicht...
Naja ich werde es mal auf mich zukommen lassen.



Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: schweinchen am 08.03.06, 14:47
Hallo, Fiona!

Ich denke auch, daß du mit irgendwelchen Verträgen noch nicht wirklich was zu tun hast. Du bist ja weder verheiratet, noch wohnst du auf dem Hof.
Für mich, an deiner Stelle, wäre es trotzdem wichtig, zu wissen, was deine SM damit gemeint hat. Deshalb würde ich (bevor ich lange rumrätseln würde) doch einfach bei ihr nachfragen. Ich gehe mal davon aus, daß es dich doch sehr beschäftigt, weil du es ja hier im BT mitgeteilt hast. Von daher würde ich doch sagen: drüber reden ist doch nicht so schwer und dann kannst du vielleicht auch wieder beruhigter sein.

Gruß Schweinchen
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: cara am 08.03.06, 19:58
ich geh einfach mal davon aus, dass die Eltern dich, Fiona, einfach mit in die Sache einbeziehen, die die Zukuznft ihres Sohnes betreffen und das finde ich auch gut so!
was das sein wird, wer weiss, ich würds nicht so schwarz sehen wie unser Berufspessimist michi  ;)
und unterschrieben werden muss ja nicht sofort was....
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Fiona am 09.03.06, 07:24
ich geh einfach mal davon aus, dass die Eltern dich, Fiona, einfach mit in die Sache einbeziehen, die die Zukuznft ihres Sohnes betreffen und das finde ich auch gut so!


Ja genau, da hast du wirklich Recht!!!!
Ich würde es auch gut finden. Möchte ja auch wissen, woran ich bin  :D
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: coni am 09.03.06, 18:55
hallo Fiona
du hast schon jede menge tips bekommen ,der wichtigste denke ich laß dir zeit und bespreche alles in ruhe mit deinem freund,auf die verträge zu kommen ,ich denke sie werden festlegen wollen welche finanzelle und marterile leistungen ihr erbringen müßt dann mußt du auch ganz genau hinschauen wie das mit der pflege im alter und dem wohnrecht und begehungsrecht der einzelen räume ist  uns solange nóch geschwister da sind und noch nicht ausgezahlt sind ,würde ich jede größrere anschaffungdie in den betreib fließt quttiungsmäßig festhalten und ganau klären wer was bekommt und nicht zuletzt einen ehevertrag ins auge zu fassen,sorry das mag vielleicht ein wenig hart klingen aber die zeiten sind vorbei wo eine junge frau ihr leben lang au´f biegen und brechen auf einem hif aushält und für solcche ewaigen fall sollst du dich absichern
ich bin auch angehm über mac michi überrascht das er als man so  klar aussagen macht
michi
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Freya am 10.03.06, 16:55
.. und der Partnerin des Landwirts kann es nie schaden, wenn sie ihren eigenen Beruf und Arbeitsstelle hat  ;D :D
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: cara am 10.03.06, 17:09
ich habe schon viele höfe gesehen und menschen dort kennengelernt, man könnte ein buch schreiben, am besten noch einen film ... deswegen sag ich nur vorsicht.

hast du da nicht auch wenigstens einmal was positives erlebt?? Oder verdrängst du das dann einfach?
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: mary am 11.03.06, 08:37
Hallo Michi,
woher weißt du, dass es nur bei 2o oder höchstens 1o Prozent der Betriebe passt?
Sagen dir das die Betriebsleiter oder Ehefrauen oder woher beziehst du diese Informationen- um diese Feststellung treffen zu können?
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Trudi am 11.03.06, 10:57
Hallo Mac Michi,
Nein, das darf doch nicht wahr sein,das es bei euch in Deutschlandin nurbei 20 oder aber
nur in 10Prozent passt.

ich lese doch auch manchmal deutsche landw.Zeitshriften.Da habe ich nicht das Gefühl,dass es so schlimm ist.
Trudi.
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Jacqueline am 11.03.06, 12:23
Liebe Fiona

Es würde mich freuen, wenn Du uns erzählten könntest, wie die Diskussion verliefen und was heraus gekommen ist.

Da Du ja eine Menge Tipps und Ratschläge erhalten hast, was ist das Resultat? Wir was das Diskussionsklima? Was entstand positives daraus? Wie weiter jetzt?
Was sind für konkrete Zukunftsperspektiven und Wünsche entstanden.

Liebe Grüsse aus der Schweiz und mit bestem Dank für Deine Mühe.
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: zara am 11.03.06, 23:34
Auch wenn’s jetzt nicht mehr so wirklich in diese Box passt, aber zu den abgegebenen Meinungen möchte ich kurz folgendes sagen:

höfe auf denen es gut läuft oder wo man den eindruck hat es passt so halbwegs, das waren maximal 20%, eher nur 10%

@ Michi

Michi, ich denk, mit den Zahlen liegst du absolut nicht daneben. Und da du ja mit den LUs auf den Betrieben rumkommst, hast du mit Sicherheit einen guten Einblick.

@ all

Hört euch doch mal um in Lohnunternehmerkreisen oder bei ner Landwirtschaftlichen Steuerberatungsgesellschaft... das sind die Berufsgruppen, die den besten Einblick in die Betriebe haben. Es gibt nichts, was es nicht gibt... und hinter der tollsten (Betriebs-)Fassade verbergen sich nicht selten große Notlagen – in welcher Form auch immer!

Ich kenn Leute aus beiden Berufsgruppen, und was ich von denen schon so mitbekommen habe... ich sag nur soviel: man könnte Bücher damit füllen!


Nein, das darf doch nicht wahr sein,das es bei euch in Deutschlandin nurbei 20 oder aber
nur in 10Prozent passt.
ich lese doch auch manchmal deutsche landw.Zeitshriften.Da habe ich nicht das Gefühl,dass es so schlimm ist.

@ Trudi

Ja meinst du, in den Zeitschriften wird groß über die berichtet, wo's nicht läuft? Oder über die gesamten "Zustände" eines Betriebes? Ganz sicher nicht. Glaubst doch nicht im Ernst, dass wenn z. B. im Wochenblatt ein Bericht über Herrn XY und seine neue 1.000 kW Biogasanlage abgedruckt ist, in diesem Bericht was von der rebellischen Ehefrau des XY etc. steht...

Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: mary am 12.03.06, 07:03
Hallo zara,
die Frage ist für mich, wie kann ein Aussenstehender beurteilen, wie ein Betrieb läuft?
Wie der Lohnunternehmer- er kommt auf den Hof, macht seine Arbeit, tankt sein Diesel, macht Brotzeit und schreibt seine Lastschrift, die in ein paar Tagen vom Konto abgebucht wird.
Dass Steuerberater und Buchstellen einen guten Einblick in einen Betrieb haben, das ist klar.
Mir bestätigt der Steuerberater, dass besonders der so favorisierte Betriebsvergleich so gut wie keine Aussagekraft hat-
Ich kann nicht beurteilen, wenn ich auf einen anderen Bauernhof komme, ob der Betrieb gut oder weniger gut läuft- das geht mich auch nichts an- ich war längere Zeit in einem Arbeitskreis und kenne die Buchführungszahlen ziemlich gut,
mir fällt nur auf, dass ich, wenn ich Probleme in der Landwirtschaft anspreche, oftmals ziemlich alleine auf weiter Flur bin, deshalb vermute ich, dass es keine Probleme gibt.
Die öffentliche Argumentation ist, dass eben nur Platz für die Besten ist, in der Landwirtschaft, wie im übrigen Gewerbe, leider wird bei solchen Gedankengängen übersehen, dass es nicht  nur lauter Beste geben kann.
Die Zahlen, die Michi von sich gibt, sind ungefähr der Stand, der von offizieller Seite auch gennant wird,
ich glaube nur noch der Statistik, die ich selbst gefälscht habe ;D
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Gitte am 12.03.06, 08:18
Hallo zara!

Du hast es auf den Punkt gebracht.

Wer weiß denn als Außenstehender was hinter den Mauern abläuft? Nach außen hin kann man alles beschönigen und schön darstellen, aber wie es dann in Wirklichkeit ist, weiß niemand.

Bei uns ist auch nicht alles Gold was glänzt.  :-X

Gitte
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: mary am 12.03.06, 08:33
Hallo Gitte,
mir hilft ein ehrlicher Austausch untereinander sehr, das Gefühl, dass jeder so ähnliche Sorgen und Probleme hat, ich habe zum Glück einige gute Freundinnen, die in verschiedenen Berufen und Sparten arbeiten. Wir können zum Glück ehrlich miteinander reden. :-* Es wird nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in anderen Branchen immer schwieriger.
Aber mit einem ehrlichen Austausch finden wir oftmals Lösungen, wo frau alleine sich im Kreis gedreht hätte.
In der bäuerlichen männlich geprägten Welt scheint die Welt noch in Ordnung zu sein, da scheint es eher keine Probleme zu geben.
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Mirjam am 12.03.06, 10:13
Hallo

zurückzukommen mal auf Fiona  ;) - mich würde auch interessieren, wie das erste Gespräch ausgegangen ist.

Eine Familienberaterin erzählte mir mal von ihrer eigenen Jugend und dem Kennenlernen ihrer Schwiegereltern:

Diese waren christlich-konservativ, so dass ein Rock bei Frauen + lange Haare als Pflicht angesehen wurden. Nur - ihr Partner hat ihr von dieser Seite der Familie gar nicht viel erzählt - so ging sie völligst offen und ohne "hinter-vorbereitungs-negativ-Gedanken" in die ersten Treffen - und brachte durch ihre (unvorbelastete) Lockerheit einen ganz anderen, neuen Ton in die Familie, wofür ihr ihr Partner sehr dankbar war   :).

Also Fiona, lass dich nicht abschrecken oder "briefen" von Erzählungen oder Statistiken wie es woanders läuft - es geht ja darum, wie du oder deine SE euch gegenseitig nehmt - und welche Seiten kennenlernt ohne Vorurteile  ;) und ob ihr es von Anfang an schafft, allen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Ich hoffe und wünsche dir, dass du offene SE hast - und einen Partner, der klug genug ist, die Chancen die in / hinter Familien stecken zu schätzen und dort ins menschliche auch zu investieren.

einen lieben Gruß

Mirjam



Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: mary am 12.03.06, 10:22
Hallo michi,
wer auf dem Hof das Sagen hat - hat doch mit der Wirtschaftlickeit des Betriebes nichts zu tun.
Und wenn nicht nur die allerneusten Maschinen herumstehen- das hat auch nichts mit Wirtschaftlichkeit zu tun.
Nur vom äusseren Schein auf einen Betrieb schliessen zu wollen, das mag einfach sein, ich kann mir vorstellen, dass bei dieser Betrachtungsweise viele Fehlurteile zusammen kommen könnten.
Ich bin auch schon eine Weile in der Landwirtschaft tätig, ich erlebe, dass Probleme unter den Teppich gekehrt werden , damit nach aussen alles palletti ausschaut.
Damit wird aber ein Problem nicht gelöst.
Frauen und Männer haben andere Problemlösungsansätze.
Deine Einschätzung, dass höchstens 10 oder 2o % der Bauern eine Zukunft haben oder passend sind, so wird von offizeller Seite auch begründet.
Danach müssten 80 % der Landwirte den Hut nehmen.
Deshalb muss jeder so tun, als wenn es bei ihm bestens wäre, um ja zu dieser Zielgruppe zu gehören.
Nobody ist perfekt, aber jeder kann was dazulernen.
Offene Komunikation ohne diese paar Bierchen, die die Zunge lösen, wäre sicher um einiges hilfreicher.
Ich glaube, dass wir Frauen da einige Vorteile haben.
Herzliche Grüsse
maria

Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Gitte am 12.03.06, 11:34
Axo, dann entschuldige ich mich weil ich was hier reingeschrieben habe. Wußte nicht, daß diese Box nicht für "dritte" gehört.  :-X
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: Fiona am 13.03.06, 08:14
Hallo Ihr Lieben,

aaaaaaaaaaaalso, mein Freund und ich haben noch nicht gesprochen.

Er war jetzt auf Abschlussfahrt.

Wir beide fahren aber am Samstag eine Woche nach Österreich zum Snowboarden. Diese Woche, wo ich nur mit ihm alleine bin, werde ich für Gespräche nutzen. Ich werde euch dann natürlich Bescheid sagen, wie es so gelaufen ist!

LG
Titel: Re: Meine Zukunft
Beitrag von: passivM am 13.03.06, 22:48
Gestern waren seine Eltern beim Steuerberater. Zum Mittagessen war ich bei ihnen. Seine Mutter meinte dann, dass sie jetzt bald ein paar Verträge mit UNS machen müssen!!! Ich kenn mich nicht aus, bitte haltet mich nicht für dumm, aber welche Verträge könnte sie denn meinen??? Ich hab nicht weiter nachgefragt.


aaaaaaaaaaaalso, mein Freund und ich haben noch nicht gesprochen.

Er war jetzt auf Abschlussfahrt.

Wir beide fahren aber am Samstag eine Woche nach Österreich zum Snowboarden. Diese Woche, wo ich nur mit ihm alleine bin, werde ich für Gespräche nutzen.



Hallo, Fionda!

Wahrscheinlich hast du viel auf dem Herzen, worüber du mit deinem Schatzi reden möchtest. Auf der Abschlussfahrt hat er ja wahrscheinlich auch ein wenig Abstand vom Alltag auf dem Hof und mit den Eltern gewinnen können. Das ist vielleicht eine gute Basis, für Gespräche.

Ich weiß allerdings -aus eigener Erfahrung  ::)- dass wir Frauen - sei es auch noch so gut gemeint - gerne mal ein wenig über's Ziel hinaus schießen, z.B. dass wir (unterstellt, du bist so wie ich) immer gerne gleich ein Resultat wollen.
Männer (zumindest meiner) nehmen solche Gespräche aber oft erst mal nur als Denkanstoß, ohne gleich zu sagen: Ja, DAS sind unsere Ziele  ...und DIESEN Weg werden wir beschreiten. Ich schreibe dir aus eigener Erfahrung, wenn ich feststelle, dass mann sich auch schnell unter Druck gesetzt fühlt. Manchmal ist weniger mehr.

Nichts desto weniger wünsche ich euch viel Freude bei euerem Kurzurlaub, und gute Gespräche ;)

liebe Grüsse

Anna