Autor Thema: Sind Lebensmittel in Deutschland wirklich zu teuer, wie oft gesagt wird?  (Gelesen 21613 mal)

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Offline frankenpower41Topic starter

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Wir sind ja etwas von Edeka abgekommen, ich schreib es trotzdem hier, vielleicht wäre auch neues Thema Möglichkeit, weiß aber auch nicht genau wie man das nennen  soll..

Ich hör grad in den Nachrichten dass der Chef von Mc. Donald´s Deutschland den Ruf nach höheren Lebensmittelpreisen kritisiert.
Nicht jeder könne sich das leisten und man merkt am Umsatz dass bei vielen Leuten am Ende des Monats das Geld schon aufgebraucht ist.
Wir haben hier in Deutschland einen so geringen Anteil an Lebensmittelkosten im Vergleich zu anderen Ländern, da frag ich mich langsam echt wo wir leben.
Vielleicht sind das ja auch zum Großteil solche Menschen die nicht richtig rechnen können und einteilen.


Ich hab immer mehr den Eindruck dass entweder ich nicht in richtiger Welt lebe oder eben viele Andere.
Da geht es doch um verhältnismäßig geringe Beträge wie ich finde.
Stellt sich vielleicht jemand hin und sagt "einmal im Jahr fliegen könnte auch reichen", ?
 aber nein es ist nicht leistbar mehr für Essen zu bezahlen, andererseits aber fordern was sich alles verbessern muss in der Erzeugung.


Offline Karpfenkanone

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Hi frankenpower,

Es ist leider tatsächlich so.Viele Menschen in Deutschland können sich gerade so eine einigermaßen ausgwogene Ernährung leisten.
Immerhin arbeiten 8 Mio Menschen in Deutschland zum Mindestlohn,oder etwas drüber.
Diese Menschen fliegen sicherlich nicht zweimal im Jahr in Urlaub.Vielen ist sogar ein Campingurlaub aufgrund fehlender finanzieller Mittel verwehrt.

Du kannst ja mal ausrechnen was übrig bleibt,wenn du zum Mindestlohn einen Vollzeitjob in der Stadt ausübst und dann noch entsprechende Miete für deine 40m"zahlen musst.
Für so eine Wohnung gehen in vielen Städten alleine schon 50% dieses geringen Einkommens drauf.

So ungern ich es sage,der Typ von MxDonalds hat da durchaus einen Punkt. :-\
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Offline frankenpower41Topic starter

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@Karpfenkanone,  ich bin mir fast sicher dass Du keine Bäuerin bist und auch nicht weißt wie viele von uns Landwirten leben.

Mal ehrlich, manchmal möchte ich schon mit denen tauschen,  mir ist schon klar, dass es grad für Familien in den Großstädten nicht einfach ist, aber dass die Lebensmittelkosten  (wenn man Grundnahrungsmittel kauft und selbst kocht) zu hoch sind, da muss ich einfach widersprechen.
Achja, und wir arbeiten täglich, schleppen uns wenn wir krank sind in den Stall, arbeiten weiter wenn wir Unfall haben (was halt geht), denn die Tiere müssen versorgt sein.
Urlaub (auch nicht Camping) kennen viele von uns überhaupt nicht.  Für viele sind schon einige Stunden Auszeit am Sonntag fast wie Urlaub

Ich könnt jetzt noch mehr schreiben, aber das weicht dann vom Thema ab.
Wenn Du alte Beiträge liest findest Du sicher noch mehr über das Leben und Arbeitszeit auf den Höfen.
Auch das ist nämlich mit ein Grund warum viele Höfe aufgegeben haben, weil nämlich viele ihren Kindern ein besseres Leben wünschten als sie selbst haben/hatten

Das hängt natürlich immer mit davon ab wie ein Betrieb personell und wirtschaftlich aufgestellt ist.
« Letzte Änderung: 08.02.20, 13:16 von frankenpower41 »

Online Lexie

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genau so ist es Marianne.

Offline Rohana

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Immerhin arbeiten 8 Mio Menschen in Deutschland zum Mindestlohn,oder etwas drüber.
Diese Menschen fliegen sicherlich nicht zweimal im Jahr in Urlaub.Vielen ist sogar ein Campingurlaub aufgrund fehlender finanzieller Mittel verwehrt.
Tja und die Deppen die weit unter Mindestlohn arbeiten und nie in Urlaub fahren, das sind dann die Milchbauern...   ::)

Offline LuckyLucy

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Immerhin arbeiten 8 Mio Menschen in Deutschland zum Mindestlohn,oder etwas drüber.
Diese Menschen fliegen sicherlich nicht zweimal im Jahr in Urlaub.Vielen ist sogar ein Campingurlaub aufgrund fehlender finanzieller Mittel verwehrt.
Tja und die Deppen die weit unter Mindestlohn arbeiten und nie in Urlaub fahren, das sind dann die Milchbauern...   ::)

Und die Schäfer...
LuckyLucy

Offline gammi

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Sicher ist es so bei den Bauern(innen)............aber die anderen haben eben auch Recht.

Für viele sind Lebensmittel wirklich (zu) teuer.

viele haben auch keine Möglichkeit den 10 kg Sack Kartoffeln zu lagern. Das konnte ich früher in unserem alten Haus auch nicht. Viele haben noch nicht einmal den Platz für eine Gefriertruhe. Da muss das kleine Fach im Kühlschrank ausreichen.

Und wenn man alles Gemüse und Salat kaufen muss, dann läuft das auch ganz schön ins Geld. Das sehe ich jetzt wo es mit dem eigenen Garten nicht so klappt.

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Offline Beate Mahr

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Für viele sind Lebensmittel wirklich (zu) teuer.


Hallo

naja .. das ist relativ ...

Wenn ich alleine lebe, dann kauf ich keinen 10 kg Sack Kartoffel  :-\
sondern nur die 2 oder 3 die ich grad brauche - also ich würde das so machen
wozu gibt es überall Obst und Gemüse lose zu kaufen ???

Wir hatten hier mal die Diskussion >> 4 Personen für 10 Euro << satt bekommen
Ich könnte das ... Mittagessen und hätte noch Ware übrig für Abends oder den nächsten Tag

Aber ... dazu sollte man ein Grundverständnis für´s kochen haben ...
voraus denken ... und Reste verwerten können  ::)

Ein Bekannter von Felix liebt Pfannkuchen ...
er kauft Fertigteig ...
hab ich ihm vorgerechnet wie weit er kommen würde
wenn er Mehl - Zucker - Milch und Eier kauft
und den Teig selbst anrührt ...
O Ton ... dauert zu lange ...

Na dann

Gruß
Beate
 
Entscheidend ist nicht, ob man kritisiert wird;
entscheidend ist, ob die Kritiker die Mehrheit bilden.

© Ernst R. Hauschka

Offline Karpfenkanone

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Hi frankenpower,

Ich würde meinen eine Auseinandersetzung mit der Perspektive anderer Personenkreise kann nur zur besseren Kommunikation und eventuell sogar zu beiderseitigen Verständnis sorgen.
Um auf deinen ersten Satz kurz einzugehen:
@Karpfenkanone,  ich bin mir fast sicher dass Du keine Bäuerin bist und auch nicht weißt wie viele von uns Landwirten leben.
Du hast mit deinem ersten Punkt teilweise recht.Ich arbeite nicht in der Landwirtschaft.Mein erster beruflicher Bildungsabschluss ist allerdings Landwirtin.
Während der Ausbildung wurde mir aber klar:Das ist nicht mein Leben.Wie du auch geschrieben hast.Hab dann in einem ganz anderen Bereich studiert.
Meine Eltern haben auch einen landwirtschaftlichen Betrieb.
18 Jahre lebte ich ich dort,weiß also durchaus über die Lebenssituation bescheid.Warum das jetzt allerdings ein Thema sein soll erschließt sich mir überhaupt nicht.
Mal ehrlich, manchmal möchte ich schon mit denen tauschen,  mir ist schon klar, dass es grad für Familien in den Großstädten nicht einfach ist, aber dass die Lebensmittelkosten  (wenn man Grundnahrungsmittel kauft und selbst kocht) zu hoch sind, da muss ich einfach widersprechen.
Nie habe ich behauptet Nahrungsmittel wären zu teuer.Es ist aber ein Problem,wenn über 20% der Erwerbstätigen nicht in der Lage sind sich höhere Lebensmittelpreise leisten zu können.
Achja, und wir arbeiten täglich, schleppen uns wenn wir krank sind in den Stall, arbeiten weiter wenn wir Unfall haben (was halt geht), denn die Tiere müssen versorgt sein.
Urlaub (auch nicht Camping) kennen viele von uns überhaupt nicht.  Für viele sind schon einige Stunden Auszeit am Sonntag fast wie Urlaub
Selbst unter Landwirten gibt es dann anscheinend erhebliche Unterschiede.In meiner Kindheit haben meine Eltern mit mir mindesten zweimal im Jahr ein verlängertes
Wochenende in einen Kurzurlaub im Sauerland oder an der Nordsee verbracht.
Allerdings kann ich mich noch sehr gut an die Nervosität meines Vaters während der Urlaubszeit erinnern.

Ich halte mich jetzt einfach raus.

Lg
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Offline gammi

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naja .. das ist relativ ...

Wenn ich alleine lebe, dann kauf ich keinen 10 kg Sack Kartoffel  :-\
sondern nur die 2 oder 3 die ich grad brauche - also ich würde das so machen
wozu gibt es überall Obst und Gemüse lose zu kaufen ???



Dann sind sie aber in der Regel wieder "teurer". Zumindest teurer als wenn ich das 10 oder gar 25 kg Sackerl kaufe (kann).

Und wir rechnen halt oft mit den "billigeren" Preisen durch Vorratshaltung.

Natürlich sind unsere Lebensmitte - vor allem die Erzeugerpreise - zu niedrig. Aber dass die anderen es als teuer empfinden kann ich auch verstehen.
Es braucht mit Sicherheit eine Annährungen - von beiden Seiten.

Am "Luxus" hängen halt wieder andere Berufsgruppen, die leiden wenn mehr Geld für Lebensmittel ausgegeben werden müssen.
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Offline Ricka

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Aus meinem Bekanntenkreis weiß ich auch das manche gerade so über die Runden kommen und oft mit jedem Cent rechnen müssen obwohl sie volltags arbeiten. Allerdings regt mich  auf was manche  für Zigaretten und Handy ausgegeben das wird als normal gesehen aber wehe die Nahrungsmittel werden teurer.
Das ganze Problem liegt ja eigentlich darin das die Erzeuger zu wenig für ihr Produkt erhalten, somit nutzt es in meinen Augen nichts wenn die Lebensmittel noch teurer werden und bei den Bauern wie immer nichts ankommt (hauptsächlich macht sich doch da der Handel die Taschen voll ).

Offline Milli

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Meistens kaufen gerade die ,die aufs Geld angewiesen sind,viele Fertigprodukte die in der Regel ziemlich teuer sind.
Für das gleiche Geld würden sie sehr viele Grundnahrungsmittel bekommen und könnten sich  für wenig Geld ein anständiges Essen kochen.
Das ist meine Meinung zu dem Thema daß Lebensmittel zu teuer sind.
Und ja , fürs Rauchen und jedes WE ausgehn ist Geld genug da....................................




Offline gammi

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....sind Fertigprodukte wirklich teurer?

Wenn ich allles kaufen muss, dann macht es oft keinen großen Unterschied. Ich hab grad nen Kuchen gebacken mit 5 Eiern. Da ich keine Hühner habe sind das einfach mal ca. 1,50 für die Eier wenn ich die vom regionalen Erzeuger kaufe. Äpfel bei kosten bei REWE das Kilo 1,99. Habs zwar nicht gewogen aber 1 kg ist da auch schnell weg.
O.k. Äpfel hab ich vom ERzeuger als komplette Kiste, aber die muss ich auch lagern können.

Ich kauf auch die fertigen Pommes - die Kartoffeln kosten mich gleich viel.

Im Stadthaushalt kommt oft noch die "Enstsorgung" von z.B. den Schalen dazu. Wenn der Müll gewogen wird summiert sich das auch noch zusätzlich. Oder in Mehrfamilienhäusern sind die Tonnen eh knapp bemessen.

Wie immer gibts für mich vieles zwischen schwarz und weiß.
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Offline apis

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Im Moment ist das Thema Grundeinkommen wieder in aller Munde. Es stellt sich die Frage woher das Geld dafür kommen soll.
Menschen mit sehr hohem Einkommen zahlen im Verhältnis zum mittleren Einkommen wirklich wenig Steuern. Viele Firmen haben ihren Sitz in andere Länder verlegt um in D keine Steuern zahlen zu müssen. Sie profitieren aber von vielen Vorteilen in D.

Ein Beispiel im Kleinen:
Bei uns wird von allen Unternehmen in der Samtgemeinde ein nicht geringer Prozentsatz des Umsatzes für die Tourismusförderung kassiert. (Tourismus gibts kaum, soll aber gefördert werden) Allerdings sind manche Discounter davon ausgenommen. L..l hat schon bei seiner Ansiedlung solchen Zahlungen vertragsmäßig vorgebeugt, von ihm kommt nix. Die Kleinen sind wieder mal die Dummen.

Wenn alle in D steuerlich veranlagt würden und auch ohne Tricks zahlen wäre doch manches leichter zu händeln.

Offline apis

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Gerade da wo das Geld knapp ist, wird es häufig für Dinge die nicht zum Lebensunterhalt nötig sind ausgegeben.
Hier wurde ja schon drüber geschrieben das oft der fehlende Sinn für Hauswirtschaft das Leben erschwert.