Tiere auf dem Hof > Rund ums Schwein

Schweinemast in Deutschland - Lage, Prognosen und Strategien

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Margret:
Habt ihr schon  erfolgreich  versucht,  sinnvoll am Futter zu "sparen" ?
D.h. neue,  günstigere Fütterung zu finden ?  Durch Umstellung der Mischung  oder wie ?

Zur Zeit werden immer wieder Seminare und Beratungen zu dieser Thematik angeboten - aus der Not eben geboren.

Ganz klar  birgt jede Futterumstellung auch die Gefahr,  dass sie sich ungut auswirken könnte,  z.B. beim Magerfleischanteil o.ä.
Dann wäre sicher nichts gespart...

Margret

Freya:
Hier ist schon lange nichts mehr geschrieben worden, aber mich interessiert doch die neue "Strategie" vom Lebensmitteleinzelhandel in Bezug auf Strohhaltung von Mastschweinen.

Ich habe Bekannte gefragt, die bekennende Schweinefleischliebhaber sind und sie sagten mir, dass sie Strohschweine nicht mehr kaufen, weil die nicht "so" schmecken.
Wer mästet auf Stroh und lohnt sich das, wenn es nur wenig kaufen ???

Margret:
Also,

hier kam schon lange kein Beitrag mehr.
Dann "oute" ich mich mal.

Wir waren jahrzehntelang im geschlossenen System, erzeugten also unsere Ferkel selber und mästeten sie dann.
Aufgrund der Schweinekrise warfen wir bei der Ferkelerzeugung dieses Jahr das Handtuch, also einige Jahre früher als je geplant.
Früher hatten wir halt immer gedacht, dass wir erst in den letzten Berufsjahren Ferkel zukaufen.

Dann war die gesamte Branche so am Boden, dass wir gar nicht mehr sicher waren, ob es Sinn machen könnte, Ferkel zu kaufen und mästen.

Nach verschiedenen Entwicklungen und aus mehreren Gründen entschieden wir uns nun vergangene Woche, dass wir doch nach unseren letzten eigenen Ferkeln bald zugekaufte einstallen werden und das Ganze mal doch wagen.
Es scheint auch regionale Ferkel zu geben, sogar zeitnah (nicht erst nach "Auftragsvergabe Besamen").

Nun sind wir mal gespannt, was die Zukunft uns damit bringt.

Wie schätzt ihr für euch selber und allgemein die Lage ein ??

Margret

naima:
Hallo Margret,

der Mastschweinepreis ist ja zur Zeit recht hoch.

Regionale Ferkel gibt es, da viele Mäster nicht mehr einstallen, die Ferkelpartien sind plötzlich frei.
Ich hörte gerade von einem Vertreter aus der Ausstattungsbranche, dass viele seiner langjährigen Kunden, Ferkelerzeuger und Mäster, aufgehört haben.

Vermarktet Ihr direkt an Metzger oder über Händler an Schlachthof?
Bei 2. Variante ist Haltungsform 1 sicher ein Auslaufmodell, für Haltungsform 2 müsste investiert werden?

Die Frage ist einfach, wie Eure Deckungsbeitragsrechnung aufgeht.
Die Kosten sind explodiert und werden das noch weiter tun.
* Erhaltet Ihr Euren Strom/Wärme aus einer benachbarten Biogasanlage oder müsst Ihr am Markt kaufen?
* Zukauf von Futtermitteln, bei Niedrigwasser der Flüsse, bei Verknappung des Getreides durch den Krieg - alles sehr viel teurer als noch im letzten Jahr.

Bei uns sind im März die letzten Ferkel vom Hof gegangen. Wir sind froh, mittlerweile auch Göga, der sich lange schwer getan hat mit seiner Entscheidung.
Ich würde mich mit den unsicheren Vorzeichen momentan nicht wohlfühlen, für so viele Tiere verantwortlich zu sein (kann Heizung und Lüftung im Winter gewährleistet werden?, sind Futtermittel in ausreichender Menge vorhanden und bezahlbar?).

Ich denke, Ihr werdet Euch den Schritt gut überlegt haben.

Alles Gute für Euch,
LG Naima

Heti:
Da kann ich dir nur Recht geben Naima.
Am unsichersten ist einfach nur, wie die Politik weiter entscheiden wird. Wir würden gerne weiter machen, müssten in den nächsten Jahren sehr viel investieren, um gesetzeskonform zu bleiben. Aber wer garantiert uns, dass die Investition dann nicht wieder nur kurzeitig richtig ist ? Keiner weiß momentan , was überhaupt wie gebaut/umgebaut werden muß  ??? und fachlich sinnvoll ist nichts von dem, was die Regierung derzeit vorschreibt ....

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