Autor Thema: Hausschlachtung, Fleischverarbeitung  (Gelesen 56264 mal)

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Offline Romy

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Re: Hausschlachtung, Fleischverarbeitung
« Antwort #45 am: 16.08.14, 11:01 »
Auch bei uns darf man nur noch Hausschlachtungen machen, wenn man alles selber braucht. Sogar wenn ein Lehrling mit isst, muss eine Fleischschau vorgenommen werden und deshalb gibt es Hausschlachtungen eigentlich nur noch ganz selten.
Aber wieso willst du vor dem Metzger nicht "unwissend" dastehen? Meistens ist es doch so, dass die Metzger die Hausschlachtungen durchführen, sehr gerne ihr Wissen weiter geben. Ich finde es einfacher gleich an den Stücken selber zu lernen als in einem Buch zu blättern.
Ich gebe dir einfach den Rat: Frag dem Metzger Löcher in den Bauch, du wirst sehen das wird sehr interessant.
en hübsche tag
Romy

Wenn du nur zwei Möglichkeiten hast, wähle die dritte

Offline SiegiKam

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Re: Hausschlachtung, Fleischverarbeitung
« Antwort #46 am: 16.08.14, 13:30 »
Das kommt darauf an, ob du auch Wurst machen willst oder Fleisch einwecken. Wenn nicht, dann lass dir die Schnitzel schön herrichten, Filet bleibt im ganzen, dann hast du Wammerl (Bauchfleisch), mageren Schweinsbraten, Schweinshaxen. Wir frieren immer ein Stück Bauchfleisch mit einem Stück mageren Schweinebraten zusammen ein, weil das eine bessere Soße gibt und keiner bei uns das fette Bauchfleisch mag und verträgt.

Du brauchst entsprechend euren Portionsgrößen Gefriertüren, auf jeden Fall 3-Liter und 6-Liter, wenn ihr eine große Familie seid, wo große Bratenmengen gemacht werden, evtl. auch 8-Liter-Tüten. Wenn ihr eine kleine Familie seid, dann 1-Liter Tüten für kleine Schnitzel- oder Hackfleisch oder Gulaschmengen. Was an Fleisch nicht einzuordnen ist. bzw. weder als Schnitzel noch als Braten geht, wird bei uns für Gulasch in Stücke geschnitten, bzw. als Hackfleisch durchgelassen und in Portionstüten eingefroren. Schnitzel und Hackfleisch immer ziemlich flach drücken, so dass sie leichter aufzutauen sind. Und natürlich brauchst du auch etwas zum verschließen, Gummiringe, Drahtstreifen, wir nehmen auch gerne Malerkrepp und kleben die flachen Tüten zu, hält super.

Was machst du mit Kopf, Ohren, Schwanz, Füßen? Überleg mal ob du die Füße einfrieren willst zum Sülze machen im Sommer, das macht auch nicht jeder.
Was hast du mit der Haut vor, im Misthaufen eingraben oder zu Grieben verarbeiten?
Wenn du einen Hund hast, der Ohren, Schwanz oder auch etwas vom Kopf kriegen soll, dann musst du es vorher kochen, kann sonst die Aujeszkysche Krankheit übertragen.

Fürs Einmachen oder Wursteln kann ich dir keine Tipps geben, machen wir nicht. Wenn dich der Metzger fragt, ob er etwas machen soll oder ob du es selbst machst, dann lass es immer ihn machen und schau gut zu fürs nächste Mal (Fleisch in Stücke schneiden für Schnitzel zum Beispiel).

Siegi
Leben und leben lassen